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Beliebte Japanische Hobbys- Was machen Japaner in Ihrer Freizeit?

Was sind die beliebtesten Hobbys der Japaner? Japan ist ein Land voller Kultur und jahrhundertealter Traditionen. Viele der traditionellen Künste wie Kyudo (Bogenschießen) oder Kalligraphie (Shōdo) sind hier noch immer erstaunlich populär. Aber wie überall auf der Welt sind auch in Japan ganz "gewöhnliche" Freizeitbeschäftigungen wie Lesen oder Filme schauen überaus beliebt, auch wenn es individuelle japanische Vorlieben gibt. Eine wichtige Rolle spielen auch die für Japan typischen Anime und Manga oder die Videospielkultur. Wir stellen die beliebtesten Hobbys, Freizeitaktivitäten und Leidenschaften der Japaner vor. 

 

Wie wichtig sind Hobbys für Japaner?

In der japanischen Gesellschaft nimmt man seine Hobbys und Freizeitaktivitäten durchaus erst. Ähnlich wie bei der berühmt-berüchtigten japanischen Arbeitsdisziplin ist ein Hobby für die meisten Japaner eine wichtige Sache. Hier steckt man in sein Hobby fast genauso viel Mühe wie in seine berufliche Karriere.

 

Japan Hobbys Freizeit - Origami

Origami ist mittlerweile auch international ein beliebtes Hobby.
Foto © Richard Kasperowski, Unsplash

 

In der japanischen Kultur und Mentalität ist es üblich, sich einer Sache voll und ganz zu widmen. „Ikigai“ ist das japanische Wort für diese Einstellung. Wörtlich könnte man den Begriff als „lebenswert“ übersetzen. Ikagi steht in der japanischen Gesellschaft sinnbildlich für etwas, was das Leben bereichert. Bei uns würde man es auch als „die Suche nach dem Sinn des Lebens“ bezeichnen.

Was bedeutet es also in Japan mit „ikagi“ seinem Hobby nachzugehen? In jedem Fall ist immer viel Enthusiasmus, Leidenschaft und Detailversessenheit dabei. Dies dürfte der größte Unterschied zur westlichen Freizeitkultur sein, die eher zur Erholung, körperlichen Fitness oder zur Zerstreuung dienen soll.

 

Welches sind nun die beliebtesten Hobbys in Japan?

 

Das beliebteste japanische Hobby: Filme und Videos schauen

Die absolute Nummer eins bei japanischen Hobbys und Leidenschaften sind Filme. Japan hat eine der größten und ältesten Filmindustrien der Welt. Jedes Jahr werden hunderte einheimischer Filme produziert.

Noch immer gibt es entgegen dem internationalen Trend jedes Jahr Millionen von Kinobesuchern. Die Einspielergebnisse einheimischer Produktionen übersteigen dabei die internationaler Filme um das doppelte. Dies gilt auch für die Streamingdienste und Youtube, die vor allem für japanische Inhalte genutzt werden.

 

Japanischer Kult: Videospiele

Japan ist die Heimat einiger der größten Videospielunternehmen der Welt, darunter Nintendo, Sony oder Capcom. Mittlerweile gibt es generationsübergreifende Spieleklassiker, die die japanische, aber auch die internationale Gaming-Kultur geprägt haben.

Denken Sie nur an die Arcade-Space Invaders aus dem Jahr 1982 oder Nintendo Super Mario, das zu den erfolgreichsten Videospielen aller Zeiten zählt. Auch noch heute lösen neue Spieleentwicklungen aus Japan wie die Pokemons regelmäßig internationale Hypes aus.

Aber spielen die Japaner wirklich mehr Videospiele als andere Nationen?

Der durchschnittliche männliche Japaner von heute ist mit Videospielen aufgewachsen. Einige bevorzugen die beliebten Automaten-SpielhallenPachinko“, die in Japan ein echtes Phänomen sind. Bunt, laut und eng – als Nicht-Japaner sind auch die vielen Sonderaktionen, Extragewinne und Boni kaum zu durchschauen.

Andere wiederum bevorzugen die eigene Konsole oder PC-Spiele. Dies trifft in Japan übrigens auf Teenager genauso zu wie auf 50-jährige Geschäftsmänner.

 

Die beliebteste gesellschaftliche Freizeitbeschäftigung: Karaoke

Als weiteres, typisch japanisches Hobby ist Karaoke in Japan noch immer überaus beliebt. Kein Wunder, Karaoke wurde bereits in den 70ger Jahren von den beiden Japanern Shigeichi Negishi und Daisuke Inoue erfunden.

Aber anders als in anderen Ländern ist Karaoke in Japan eine eher private Veranstaltung. Anstatt öffentlich auf einer Bühne zu singen, mietet man sich in Japan einen privaten Raum in einem Karaoke Restaurant. Die Räume sind vom restlichen Gastraum separiert, sodass man unter sich bleiben kann. Snacks und Getränke werden über Haustelefon oder App bei der Service-Bar bestellt.

Mittlerweile gibt es in Japan ganze Karaoke-Ketten, bei denen man als Mitglied kostenlosen Zugang zu allen Filialen hat.

 

Das japanische Hobby schlechthin: Manga und Anime

Der Manga und Anime-Kult wie wir ihn heute kennen, entstand in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Japan und boomt seither auf der ganzen Welt. Die Wurzeln der japanischen Comic-Kultur reichen jedoch bis ins Mittelalter zurück.

Heute gibt es in Japan, aber auch international einen riesigen Markt für die japanischen Comics. Während im Ausland Mangas eher für eine jüngere Zielgruppe gedacht sind, lesen in Japan Menschen jeden Alters Comics: Jugendliche genauso wie Senioren oder auch Geschäftsleute.

 

“Japan

Eine Manga-Buchhandlung in Kobe, Japan.
Foto © BobbyJapan BookstoreCC BY 2.0

 

Die generationsübergreifende Begeisterung für Manga und Anime hat sicherlich auch mit der großen Bandbreite der Genres zu tun. Mangas gibt es als historischen Roman, Science-Fiction bis hin zu Teenagerromanzen. Tatsächlich geben bis zu 40 % der Japaner Manga-Comics und Anime als ihr Lieblingshobby an.

 

Japanische Leidenschaft: Ein Haiku schreiben

Das klassische japanische Haiku gilt als kürzeste Gedichtform der Welt. Kurz, schlicht und ohne Reim ziehen die Gedichte den Autor und Leser schnell in den Bann.

Haikus sind in Japan seit Jahrhunderten beliebt, Millionen von Japanern betreiben dieses Hobby mit großer Leidenschaft. Die größte Haiku-Zeitschrift „Hototogisu“ hat allein mehrere hunderttausend Abonnenten. Statistisch schreiben in Japan mehr als eine Million Hobbyautoren unter Anleitung eines Lehrers regelmäßig Haiku.

Diese typisch japanische Natur-Lyrik wurde nach dem zweiten Weltkrieg auch über Japan hinaus populär. Heute gibt es unzählige Haiku-Autoren auf der ganzen Welt. Die Gedichtform ist in Deutschland beispielsweise auch eine beliebte Unterrichtsmethode.

 

Traditionelle Hobbys in Japan: Origami

Die traditionelle Faltkunst Origami ist im Leben eines jeden Japaners unverzichtbar. Besonders der Kranich „Tsuru“ wird von Jung und Alt in Japan heiß geliebt.

Die japanische Tradition besagt, dass ein Wunsch in Erfüllung geht, wenn man 1000 Kraniche faltet. Dieses Ritual wird in Japan daher oft bei kranken Menschen durchgeführt.

Der Ursprung von Origami ist eng mit der Zen-Philosophie verbunden und wird in Japan als eine Form der Meditation betrachtet. Seit dem 19. Jahrhundert wird Origami an der Schule, heutzutage sogar schon im Kindergarten vermittelt. In japanischen Familien werden besondere Falttechniken sogar über Generationen weitergegeben.

Dank des Internets erfreut sich Origami und seine vielfältigen Techniken auf der ganzen Welt hoher Beliebtheit.

 

Beliebte sportliche Freizeitaktivitäten in Japan

Obwohl man annehmen sollte, dass in Japan die traditionellen Sportarten wie Kendo, Sumo-Ringen oder Bogenschießen (Kyudo) am beliebtesten sind, sagen die Statistiken etwas anderes.

Wie in anderen Ländern auch, betätigen sich auch die Japaner am liebsten beim Jogging, in Fitnessclubs, beim Golf oder Fahrradfahren. Beliebt sind in Japan auch Wandern, Yoga, Fußball oder Baseball.

Baseball gilt in Japan als beliebteste Sportart, allerdings üben nur wenige den Sport tatsächlich als Hobby aus. Dagegen geben 60% der Japaner an, gern zu wandern.

In Japan gibt es aber auch mehr als 1,6 Millionen registrierte Rugbyspieler, eine große japanische Leidenschaft. Auch Radfahren ist mit 35% eine beliebte Freizeitbeschäftigung.

 

Shodo (Kalligraphie) – das traditionellste japanische Hobby

Die große japanische Kunst der Kalligraphie (書道, shodō) spielt in Japan nach wie vor eine wichtige Rolle. Jedes japanische Schulkind trainiert mehrere Stunden in der Woche seine kalligraphischen Fähigkeiten. Shodo ist der beliebteste Kunstunterricht unter den Schülern. Ab der Oberstufe ist es ein eigenes Wahlfach.

 

Japanische Hobbys: Shodo Kalligraphie

„Performance Kalligraphie“ vereint traditionelles Shodo mit J-Pop und Tanz und wird in Japan immer populärer.
Foto © U.S. Air Force photo by Airman 1st Class Kaleb Snay -, Public Domain

 

Auch viele Erwachsene sind Mitglied in einer der vielen Shodo-Schulen. Die vielen Ausstellungen oder auch Shodo-Performances sind in ganz Japan immer gut besucht. Beim Kaki-Zome, einem japanischen Neujahrsbrauch stellt man seine persönlichen Vorsätze und Hoffnungen in wunderschönen Kalligraphien dar.

Für die Japaner ist Kalligraphie mehr als nur ein Hobby. Die persönliche Handschrift ist beispielsweise für den zukünftigen Arbeitgeber wichtig, da man in Japan glaubt, das Wesen eines Menschen in der Handschrift zu erkennen. Bis heute werden Anschreiben und Lebenslauf selbstverständlich per Hand geschrieben.

Shodo durchdringt in Japan also nicht nur das gesellschaftliche, sondern auch das geschäftliche und religiöse Leben. Shodo als Teil der japanischen „“ (Wege) ist eng mit der Zen-Philosopie verknüpft und verspricht die Erlangung von Frieden und Erkenntnis durch den „Weg des Schreibens“.

 

 

 

 

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Titelfoto © Marco Zuppone, Unsplash

 

 

 

 

 

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