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Die japanische Teezeremonie – Chado, der Teeweg

Die Tee-Zeremonie ist ein wichtiger Teil der traditionellen Kultur Japans. Auf Japanwelt finden Sie alle Utensilien (Dogu), wie Teeschalen, Teedose, Matcha (Grüntee) und japanisches Teegeschirr.
Teezeremonie
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Die japanische Teezeremonie – Chado, der Teeweg

  • Kaum eine Tradition steht so sehr für die Einhaltung von Form und ästhetische Vollendung wie die japanische Teezeremonie.
  • Schlichtheit und innere Einkehr sind Kernelemente und zeugen von der tiefen Verwurzelung der Teezeremonie im Zen-Buddhismus.
  • In Deutschland ist vor allem die ostfriesische Teezeremonie bekannt, die sich aber in Sachen Regelwerk und Funktion deutlich vom asiatischen Raum unterscheidet.

Wer sich auf den "Teeweg" (Chado oder Sado) begibt, unterwirft sich einem strengen Regelwerk, das jede Geste und sogar die Themen der Konversation während der Durchführung der Tee Zeremonie bestimmt. Die genaue und bewusste Einhaltung dieser Regeln sowie der Respekt gegenüber Tradition, Gästen und Teezeremonie Utensilien, sind von entscheidender Bedeutung um das Wesen der japanischen Teezeremonie erfassen zu können.

Die vier Prinzipien des Chado (Weg des Tees)

Bereits im 16. Jahrhundert formulierte der berühmte Teemeister Sen No Rikyu (1522-1591) vier Prinzipien, die auch heute noch bestimmend für die Ausführung und die geistige Haltung während der Teezeremonie (auch Chanoyu) sind.

  • Harmonie (Wa): Es herrscht ein harmonisches Gefühl zwischen dem Gastgeber und seinem Gast. Speisen, Zubehör und der Tee werden aufeinander abgestimmt. Die Zeremonie wird zudem von Rhythmus der Jahreszeiten und den Empfindungen der Menschen bestimmt. Die Harmonie führt zum Einklang mit der Natur und dem Verständnis der Vergänglichkeit allen Seins.
  • Respekt (Kei): Gemeint ist der Respekt zwischen den Menschen und allen Dingen mit einem natürlichen Dankbarkeitsgefühl. Rücksichtnahme der Gäste und des Gastgebers vereinfachen den Teeweg.
  • Reinheit (Sei): Die Ordnung der Dinge und des Herzens sind gemeint. Vor der Zeremonie reinigt der Teemeister alle Utensilien. Der Teemeister reinigt mit dem Zubehör gleichzeitig sein Herz und seinen Geist. Die Gäste sollen Hände und Mund vor der Teilnahme spülen, um den „Staub des Alltags“ abzulegen.
  • Stille (Jaku): Äußere Geräusche sollten vermieden werden, aber es geht auch um die innere Einkehr. Achtsamkeit und Gelassenheit sind aber letztlich die Folge von stetem Wa, Kei und Sei.

Alle Prinzipien zeigen sich symbolisch im Umgang mit den unterschiedlichen Utensilien (Dogu) zur Zubereitung des Japanischen Tee. Gleichzeitig gelten sie jedoch auch für das alltägliche Leben, im Umgang mit anderen Menschen und der Natur. Das vierte Prinzip der Stille, oder auch „inneren Sammlung“, ist gleichzeitig Ergebnis der dauerhaften Anwendung der drei anderen Prinzipien.

Das Chashitsu (Tee-Zimmer)

Elementar für eine japanische Teezeremonie ist das sogenannte Chashitsu, das „Tee-Zimmer“. Hierbei handelt es sich um einen relativ kleinen, spartanisch eingerichteten Raum, mit Tatamimatten, Shoji Wänden und einer in den Boden integrierten Kochstelle für das Teewasser.

Der einzige Schmuck ist die, in einer Nische (Tokonoma), aufgehängte Bildrolle, meist mit einer thematisch passenden Kalligraphie. Häufig findet sich in derselben Nische ebenfalls ein spezielles Ikebana (Blumengesteck), das so genannte Cha-bana.

In größeren Anwesen kann sich das Teezimmer innerhalb eines speziellen Teehauses im Garten befinden. Früher hatte wurde viel Wert auf ein Teehaus mit Garten gelegt. Der Garten sollte dabei möglichst schlicht gestaltet sein, damit er bei der Teekunst nicht ablenkt.

Eine Besonderheit des japanischen Teehauses ist sein niedriger Eingang. Der so genannte Nijiriguchi, ist nur ca. einen Meter hoch, sodass alle Teilnehmer der Teezeremonie, ungeachtet ihres gesellschaftlichen Rangs, den Raum auf Knien betreten müssen. Dieses symbolische Abstreifen aller hierarchischen Unterschiede gilt während der gesamten Dauer einer japanischen Teezeremonie.

Neben dem Eingang zum Ort der Teezeremonie sollte ein Waschbecken stehen. Es ist meist recht niedrig. Die Gäste waschen sich Hände und Mund. Das Teehaus wird auf Socken betreten. Die Schuhe werden nicht anbehalten.

Die Tee-Utensilien

Für die Durchführung einer Tee-Zeremonie wird eine große Anzahl unterschiedlicher Dogu, oder Tee-Utensilien benötigt. Alle besitzen eine ganz bestimmte Funktion und müssen nach genau tradierten Vorgaben benutzt werden.

Neben dem eigentlichen Grüntee-Pulver (Matcha) gehören zu den Teezeremonie Utensilien:

Jedes dieser Tee-Utensilien wird mit großem Respekt behandelt. Hierzu gehört auch die sorgfältige Auswahl harmonierender Stücke von besonders hoher Qualität. Sie finden in Japanwelt-Shop daher Teesets, welche dieses Kriterium bereits erfüllen.

Vor dem Beginn der eigentlichen Teezeremonie ist es üblich den Gästen einen Teil der Teezeremonie Utensilien zu präsentieren und es wird erwartet, dass jene anschließend den Gastgeber zu einzelnen Stücken befragen. Besondere Aufmerksamkeit erhält häufig die japanische Teeschale (Chawan), deren Herstellung eine Kunst für sich darstellt.

Der Ablauf einer traditionellen japanischen Teezeremonie

Eine japanische Teezeremonie kann je nach Schule, Anlass oder Örtlichkeit unterschiedlich ausfallen. Findet sie beispielsweise in einem speziellen Teehaus statt, werden die Gäste meist noch vor Betreten des Chashitsu (Teezimmer) an einem anderen Ort innerhalb des Gartens (Machiai) begrüßt. Sie folgen später einem speziell angelegten Pfad (Roji) zum Teehaus.

Es ist oft üblich den Gästen vor der eigentlichen Tee Zeremonie einen kleinen Imbiss (Kaiseki) und Tee aus Japan zu reichen. Die folgende stark vereinfachte und verkürzte Beschreibung bezieht sich ausschließlich auf die Zubereitung von grünem Tee innerhalb des Teezimmers.

Nach dem Eintritt des Gastgebers ordnet dieser die Teezeremonie Utensilien (Dogu) nach einem vorgegebenen Muster vor sich an. Mit dem farbigen Tuch (Fukasa) reinigt er die Tee-Dosen (Cha-ire oder Natsume), bevor auch diese an ihren Platz gerückt werden.

Als nächstes wird die Teeschale (Chawan), mit Hilfe des Schöpflöffels (Hishaku), mit heißem Wasser, aus der gusseisernen Teekanne (Kama) befüllt. Der Deckel der Teekanne wurde zuvor entfernt und auf dem Untersetzer (Futaoki) abgelegt.

Mit dem Teebesen (Chasen) wird nun das Wasser in der Teeschale mehrfach verrührt. Es dient auch der Vorbereitung des Teebesens. Nachdem das benutzte Wasser in den dafür vorgesehenen Auffangbehälter (Kensui) geschüttet wurde, wird die Teeschale mit dem Leinentuch (Chakin) ausgewischt.

In die nun gereinigte und angewärmte Teeschale wird mit dem Teelöffel (Chashaku), das Grüntee-Pulver gefüllt. Je nach Menge und Art entsteht so ein starker (Koi-cha) oder schwacher (Usu-cha) Tee. Anschließend wird auf die bekannte Weise heißes Wasser hinzugefügt und das Pulver mit dem Teebesen mehrfach verrührt.

Fertiger Grüner Tee wird nun dem ersten Gast angeboten, indem die Teeschale vor ihm platziert und in die richtige Position gedreht wird.

Vom Gast wird erwartet, dass er eine leichte Verbeugung andeutet und anschließend die Schale hochhebt. Der Teebecher ruht auf der linken Handfläche, währen die rechte Hand die Seite der Schale umschließt. Die Schale wird dann 2-mal leicht gedreht, sodass sie sich um 180° bewegt.

In drei Schlucken wird der Tee getrunken, wobei am Ende ein Schlürf-Geräusch zu hören sein soll. Das zeigt dem Gastgeber an, dass der Becher leer ist. Die Schale drehst du danach langsam 2-mal gegen den Uhrzeigersinn zurück. Die Teeschale wird anschließend an den Ausgangsort zurückgestellt. Zum Ende verbeugt sich Gast noch einmal.

Die Teezeremonie ist beendet, wenn alle Gäste getrunken haben. Der Gastgeber wird noch fragen, ob ein zweiter Tee von einer Person verlangt wird. Ist dies nicht der Fall, kann das Schweigen gebrochen werden. Sie sollten sich über die verwendeten Teesorten unterhalten und ihr Gefallen an dem Geschmack sowie der Zeremonie zum Ausdruck bringen. Am Ende reinigt und verstaut der Gastgeber die Teeutensilien dann wiederum.

Die japanische Teekultur im internationalen Vergleich

Bei der japanischen Teekunst handelt es sich um eine Zen Teezeremonie, die stark von der buddhistischen Philosophie zur inneren Einkehr geprägt ist. International wird die Teekunst dagegen eher genutzt, um Geselligkeit zu vermitteln.

Die Teezeremonie soll Japan zwar aus China übernommen haben. Die chinesische Teezeremonie wurde aber beispielsweise nie so ritualisiert. Die Zubereitung des Tees wir Gong Fu genannt. Anders als in Japan werden verschiedene Teesorten verwendet. Im Vordergrund steht hier das gemeinsame Trinken des Tees. Die Handlungen und Utensilien dienen vor allem der bestmöglichen Zubereitung des Getränks.

In Europa ist ansonsten die russische Teezeremonie sehr bekannt. Die Russen setzen dabei auf den Samowar und Assam als Tee. Im Unterschied zu den asiatischen Zeremonien kann der Gast die Stärke des Tees selbst wählen. Zudem werden Zucker und Zitrone zum Tee gereicht. Zum Tee gehört auch eine reichhaltige Kost.

Großbritannien steht bei den Westeuropäern für die bekannteste Teenation. Hier wird der Tee in der Kanne aufgegossen und nicht herausgenommen. Der Tee wird mit der Zeit immer stärker. Daher kann es sein, dass nach einiger Zeit heißes Wasser hinzugefügt wird. Der Tee wird traditionell mit Milch und Zucker getrunken. Schwarzer Tee wird auch hier bevorzugt. Je nach Tageszeit kommen andere Sorten zum Einsatz.

In Deutschland ist die Ostfriesische Teekunst besonders bekannt. In Ostfriesland wird jedem Gast eine Tasse Tee angeboten. Die Rituale bei der Teetied sind eher rudimentär. Die Kanne wird zwar vorgewärmt und das Wasser exakt abgemessen. Ansonsten gibt es aber nur wenige Regeln. Kandiszucker (Klunt) und Sahne gehören mit zur richtigen Teezeit, wobei die Sahne gegen den Uhrzeigersinn eingerührt wird, was symbolisch für das Anhalten der Zeit steht. Bei einer richtigen Teerunde sind drei Tassen das Mindestmaß, damit man nicht als unhöflich gilt.

Es zeigt sich bei der Betrachtung, dass die japanische Teezeremonie lediglich mit dem koreanischen Ritual vergleichbar ist. Man unterscheidet dort zwischen Royal Darye, Seonbi Darye und Friends Darye. Erstere wird vom König besucht und dauert 8 Stunden. Seonbi Darye steht für das Teeritual von konfuzianische Gelehrte. Die Stille ist in beiden Ritualen von besonderer Bedeutung. Für die Familie ist vor allem das Friends Darye. Der Aufguss und einige Bewegungen beim Trinken sind vorgeschrieben, ansonsten geht es heiterer und lässiger zu.

Japanisches Teeritual für mehr Gelassenheit

In Japan hat man die Teezeremonie zu einem einzigartigen gesellschaftlichen Ereignis gemacht, welches auf den Zen-Traditionen aufbaut. Japanwelt bietet Ihnen alle Artikel für eine gelungene Teezeremonie. Sie werden auch eine große Auswahl an japanischen Teesorten in bester Qualität finden. Lassen Sie sich auf die unterschiedlichen Vorgänge bei der Teezeremonie ein und probieren Sie es selbst aus. Gäste werden beeindruckt sein.

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