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10 Schattenseiten Japans, die jeder Tourist kennt – aber über die kaum jemand spricht

Japan ist für viele Touristen ein Traumziel: futuristische Städte, altehrwürdige Tempel, scheinbar makellose Ordnung und eine Servicekultur, die ihresgleichen sucht. Doch wer genauer hinsieht – und vielleicht schon ein paar Tage länger unterwegs ist – entdeckt auch die Schattenseiten Japans. Es sind Aspekte, die zwar fast jeder Besucher erlebt, über die aber kaum jemand spricht.

Warum? Weil das Bild von Japan-Reisen in unserer Vorstellung oft makellos erscheint. Weil Reiseführer und Instagram-Posts lieber von Kirschblüten, Shinkansen und perfekter Sauberkeit in Japan erzählen. Weil man auch selbst die eigene Traumreise nicht mit unangenehmen Details belasten möchte. Doch gerade diese weniger glamourösen Momente zeigen, dass es auch Probleme für Touristen in Japan gibt – und wer sie kennt, reist mit offeneren Augen und vermeidet Enttäuschungen.

 

1. Architektur & Monotonie: Wenn japanische Städte alle gleich aussehen

Wer durch Tokio, Osaka oder Nagoya läuft, merkt schnell: Diese Städte sind keine „schönen“ Städte im klassischen europäischen Sinn. Statt verwinkelter Altstadtgassen und pittoresker Plätze erwarten Sie breite Straßen, nüchterne Zweckbauten, Neonfassaden und funktionale Architektur. Vieles wurde nach dem Zweiten Weltkrieg pragmatisch wiederaufgebaut – und genau dieser Zweckbau-Charakter prägt bis heute das Stadtbild.

 

Japanische Stadtarchitektur: moderne Zweckbauten und überfüllte Altstadt in Kyoto – Symbol für Overtourismus

Das Stadtbild in Japan prägen vorwiegend schmucklose Zweckbauten und gleichförmige Wolkenkratzer.
Foto © Ivan Herrera auf Unsplash

 

Natürlich gibt es Ausnahmen: Kyoto mit seinen Schreinen, Kanazawa mit dem Samurai-Viertel oder kleine Onsen-Städte, die sich ihren Charme bewahrt haben. Aber gerade diese Orte sind stark vom Overtourism in Japan betroffen. Wer an einem Wochenende durch Kyotos Gion-Viertel schlendert, kämpft sich eher durch Selfie-Sticks und überfüllte Straßen, als dass er die viel beschworene alte Japan-Romantik erlebt.

Das bedeutet nicht, dass Städte in Japan reizlos wären – im Gegenteil, sie faszinieren mit ihrem Mix aus Megacity-Flair, Popkultur und futuristischen Akzenten. Doch wenn Sie mit europäischen Vorstellungen von „schön“ reisen, kann schnell eine gewisse Enttäuschung aufkommen.

 

2. Overtourismus in Japan: Wenn Altstädte aus allen Nähten platzen

Viele Touristen träumen davon, durch die engen Gassen von Kyoto zu schlendern, eine Maiko (Geisha in Ausbildung) zu erhaschen oder die roten Torii-Tore des Fushimi Inari Schreins in aller Ruhe zu fotografieren. Die Realität sieht jedoch anders aus: Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Japans sind oft hoffnungslos überfüllt.

Der Overtourismus in Japan ist inzwischen ein ernstes Problem. Kyoto hat in den letzten Jahren Rekordzahlen an Besuchern erlebt, so sehr, dass Einheimische die Viertel Gion oder Higashiyama zu Stoßzeiten meiden. Selbst kleine Tempelanlagen sind von Reisegruppen und Selfie-Jägern überrannt. Viele Straßen sind so voll, dass Sie eher im Stau der Menschenmassen stehen, als dass Sie den berühmten Zauber der Stadt erleben.

 

Touristenmassen am Kiyomizu-dera Tempel in Kyoto – Beispiel für Overtourismus in Japan
Menschenmassen vor dem Kiyomizu-dera in Kyoto – ein Symbol für den wachsenden Overtourismus in Japan, der viele Touristen zunehmend nervt.
Foto © Natural Photos auf Unsplash

 

Aber nicht nur Kyoto leidet. Auch rund um den Fuji-san oder in den Altstädten von Kanazawa und Takayama sorgt der Besucherandrang für Gedränge, steigende Preise und einen spürbaren Verlust an Authentizität. Manche Orte sind so stark touristisch geprägt, dass man sich fragt, ob man überhaupt noch „das echte Japan“ erlebt – oder nur eine Kulisse für Reisegruppen.

Für Touristen bedeutet das: Wenn Sie das klassische Bild des „alten Japans“ suchen, sollten Sie sich bewusst sein, dass es oft von Menschenmassen überlagert wird. Viele Reisende sind überrascht, wie sehr der Tourismus in Japan die romantischen Orte verändert hat – und dass gerade dort, wo Japan am schönsten sein sollte, das Erlebnis am wenigsten „idyllisch“ ist.

 

3. Japan ist nicht überall modern: Rückständige Technik und analoge Bürokratie

Viele Reisende verbinden Japan automatisch mit Hightech: blitzschnelle Shinkansen-Züge, Roboter, die in Hotels begrüßen, und futuristische Elektronik-Shops in Akihabara. Doch wer im Alltag unterwegs ist, stellt schnell fest: Japan ist nicht überall so modern, wie man denkt.

In überraschend vielen Situationen stößt man auf eine fast schon nostalgische Technik: Faxgeräte sind im Geschäftsleben noch immer weit verbreitet, manche Behörden nutzen sogar Telex. In Restaurants finden Sie häufig noch klobige Kassenrekorder mit Papierbelegen. Wer sich für einen Online-Service anmelden möchte, merkt, dass viele digitale Angebote in Japan spät eingeführt wurden – und bis heute schwerfällig wirken.

 

Japan Alltag: Faxgeräte, Bargeldkultur und fehlende digitale Services – Schattenseite für Touristen

Das veraltete und chaotisches Oberleitungssystem passt so gar nicht zu unserem Klischee des hypermodernen Japan.
Foto © Fratto Kenchiku auf Unsplash

 

Auch das Internet ist nicht immer so verlässlich, wie man es aus Europa oder den USA gewohnt ist. Viele Hotels und Cafés bieten nur instabiles WLAN, während man sich in ländlichen Gegenden mit schlechter Netzabdeckung abfinden muss. Besonders für Touristen in Japan, die auf Google Maps, Übersetzungs-Apps oder mobiles Bezahlen angewiesen sind, kann das frustrierend sein.

Der Widerspruch ist offensichtlich: Einerseits gilt Japan als Vorreiter für Technologie und Innovation, andererseits wirkt es im Alltag oft überraschend „retro“. Für viele Touristen ist das einer der größten Reisekulturschocks in Japan – nicht die Tempel oder Rituale, sondern dass man plötzlich wieder Bargeld abheben muss oder einen Antrag per Handzettel ausfüllt.

 

4. Sauberkeit in Japan – Glanz und Schattenseiten

Eines der bekanntesten Klischees lautet: Japan ist sauber. Viele Touristen schwärmen davon, dass die Straßen ordentlich wirken, dass öffentliche Toiletten in Japan überraschend gepflegt sind und dass man kaum Graffiti sieht. Und ja: Im Vergleich zu vielen anderen Ländern stimmt das Bild – doch es ist eben nicht die ganze Wahrheit.

Wer abseits der Hauptstraßen unterwegs ist, entdeckt schnell, dass auch in Japan nicht alles glänzt. In den Seitengassen der Ausgehviertel liegen leere Dosen, Zigarettenkippen und Essensreste – ganz ähnlich wie bei uns. Auf beliebten Touristenmärkten in Japan, wo sich Streetfood-Stände aneinanderreihen, türmt sich der Müll manchmal beängstigend schnell. Besonders auffällig ist das Fehlen von öffentlichen Mülleimern in Japan: Jeder Besucher muss seinen Abfall selbst mitnehmen und korrekt entsorgen.

 

Straßenszene in Japan mit Müll und Dosen – Schattenseite der Sauberkeit in japanischen Städten

Auch in Japan findet man besonders in den kleinen Gassen der Vergnügungsviertel viel Müll, wenngleich auch nicht so oft wie in anderen Ländern.
Foto © Ryo Tanaka auf Unsplash

 

Die strengen Müllregeln in Japan können für Touristen verwirrend sein. Restmüll, Plastik, Papier, Dosen und Glas werden oft unterschiedlich gesammelt – je nach Stadt oder sogar Stadtteil mit variierenden Vorschriften. Wer seinen Abfall falsch entsorgt, riskiert böse Blicke oder sogar Geldstrafen.

Das Bild von der perfekten Sauberkeit in Japan stimmt also nur bedingt. Zwar ist das Land im Großen und Ganzen sehr ordentlich, doch gerade dort, wo sich Touristen drängen, entstehen „Schmutzecken“, über die man in Reiseführern selten liest. Für Besucher ist es ein Aha-Moment: Auch in Japan gibt es Orte, die alles andere als makellos sind.

 

5. Gesellschaftliche Einstellungen: Homosexualität, Tattoos und Anderssein

Auf den ersten Blick wirkt Japan tolerant und weltoffen. In den Großstädten finden Sie bunte Karaoke-Bars, schrille Popkultur und Festivals, bei denen scheinbar alles erlaubt ist. Doch bei genauerem Hinsehen entdecken viele Touristen in Japan eine andere Realität: gesellschaftliche Einstellungen sind in manchen Bereichen überraschend konservativ.

Ein Beispiel ist der Umgang mit Homosexualität in Japan. Zwar gibt es in Vierteln wie Shinjuku Ni-chōme in Tokio eine lebendige LGBTQ+-Szene, doch im Alltag ist das Thema oft tabu. In TV-Shows wird über Drag Queens oder queere Persönlichkeiten häufig auf eine Weise gescherzt, die für westliche Besucher beinahe beleidigend wirkt – voller Stereotype, die hierzulande unvorstellbar wären. Gleichgeschlechtliche Ehen sind in Japan rechtlich noch immer nicht anerkannt.

 

Homosexualität und Tattoos in Japan bleiben gesellschaftliche Tabus – Einschränkungen für Touristen in Onsen und Alltag

Auch wenn es auch in Japan mittlerweile Pride-Paraden wie hier in Tokio gibt (allerdings nur in den 5 größten Städten), sieht man offen gleichgeschlechtliche Paare eher selten im Stadtbild.
Foto © Nesnad, TokyoRainbowPrideParade-maingate-side-sunny-may8-2016CC BY-SA 4.0

 

Auch Tattoos in Japan sind mit gesellschaftlichen Vorurteilen behaftet. Viele Japaner bringen sie bis heute mit der Yakuza, der organisierten Kriminalität, in Verbindung. Für Touristen bedeutet das: Wer ein Tattoo trägt, kann in Onsen (heißen Quellen), Fitnessstudios oder Schwimmbädern abgewiesen werden. Selbst kleine, unauffällige Motive reichen aus, um den Zutritt verwehrt zu bekommen – auch wenn gerade jüngere Japaner Tattoos immer mehr als Mode-Statement sehen.

Dieses Spannungsfeld zwischen moderner Jugendkultur und konservativen Normen kann für Touristen irritierend sein. Während Sie in Shibuya vielleicht von der Offenheit begeistert sind, erleben Sie ein paar Stunden später im Onsen eine klare Grenze. Gerade diese Gegensätze gehören zu den weniger bekannten, aber wichtigen Schattenseiten Japans, die Reisende oft überraschen.

 

6. Touristenfallen in Japan: Überteuerte Restaurants, Taxis und Schlepper

So sicher und freundlich Japan für Reisende meist wirkt – auch hier gibt es klassische Touristenfallen, die schnell teuer oder unangenehm werden können. Besonders in den großen Ausgehvierteln von Tokio oder Osaka stoßen Besucher auf Praktiken, die man sonst eher aus anderen Ländern kennt.

Ein bekanntes Problem sind überteuerte Restaurants und Bars, die Touristen mit günstigen Angeboten anlocken, um dann hohe „Sitzgebühren“ oder versteckte Kosten auf die Rechnung zu setzen. In Vierteln wie Shinjuku Kabukichō oder Roppongi warten sogenannte „Schlepper“ auf ahnungslose Besucher. Sie sprechen Touristen direkt an und locken mit Versprechen von „Billigdrinks“ oder „Special Bars“. Wer sich darauf einlässt, findet sich oft in einer Lokalität mit astronomischen Preisen wieder.

 

Touristenfallen in Japan: überhöhte Preise in Restaurants, Taxis und Bars – Risiko für Reisende in Ausgehvierteln
In Ausgehvierteln wie Kabukichō in Tokio lauern Touristenfallen: Schlepper locken in Bars, Taxifahrten und Restaurantbesuche enden oft mit überhöhten Preisen.
Foto © Stefano Huang auf Unsplash

 

Auch Taxis in Japan gelten zwar als sicher und zuverlässig, doch für Touristen gibt es Ausnahmen. Manche Fahrer in Ausgehvierteln nutzen den Mangel an Ortskenntnis aus und fahren unnötig lange Strecken – oder verlangen inoffizielle Aufschläge. Besonders nach Mitternacht, wenn keine U-Bahn mehr fährt, sind Touristen hier gerne mal Opfer.

Solche Erfahrungen sind keine Massenerscheinung – die Mehrheit der Restaurants und Taxis arbeitet absolut fair. Doch sie sind ein Teil der Schattenseiten Japans für Touristen, über die Reiseführer selten offen sprechen. Tipp: Meiden Sie spontane Angebote auf der Straße, prüfen Sie vorab Bewertungen im Internet und verlassen Sie sich auf offizielle Taxi-Apps wie „JapanTaxi“ oder „GO“. Damit umgehen Sie die typischen Touristenfallen in Japan.

 

7. Sicherheit & Belästigung: Was in überfüllten Zügen passieren kann

Japan gilt als eines der sichersten Länder der Welt – Gewaltverbrechen sind selten, und viele Touristen fühlen sich auch nachts in den Straßen Tokios wohl. Doch es gibt Schattenseiten, über die nur ungern gesprochen wird. Ein besonders sensibles Thema ist die sexuelle Belästigung in japanischen Zügen, auch bekannt als Chikan.

In überfüllten Pendlerzügen kommt es immer wieder vor, dass Frauen bedrängt oder unsittlich berührt werden. Das Problem ist so verbreitet, dass viele Bahnlinien spezielle Frauen-Waggons eingeführt haben, die nur zu Stoßzeiten genutzt werden dürfen. Für Touristinnen kann diese Erfahrung verstörend sein – gerade, weil man sie in einem so „sicheren“ Land nicht erwartet.

 

Überfüllte U-Bahn in Japan – Risiko sexueller Belästigung (Chikan) und Bei-spiel für Schattenseiten der Sicherheit

Tokios Nahverkehr ist weltweit berühmt für seine Pünktlichkeit, doch die überfüllten Züge verdeutlichen auch die Kehrseite: Gedränge und das Risiko von Belästigung.
Foto © Francesco Ungaro auf Unsplash

 

Auch Taschendiebstähle oder betrügerische Situationen sind nicht völlig ausgeschlossen, besonders in stark frequentierten Touristenvierteln in Tokio, Osaka oder Kyoto. Japan ist zwar sicherer als viele andere Länder, doch absolute Sorglosigkeit ist nicht ratsam.

Wenn Sie sich näher für dieses Thema interessieren, empfehlen wir unseren ausführlichen Beitrag:
Kriminalität in Japan – gefährliche Orte und Sicherheitsrisiken für Touristen

Er bietet Ihnen einen tieferen Einblick in die tatsächlichen Risiken und zeigt, wie Sie typische Gefahren vermeiden können.

 

8. Bargeldkultur in Japan: Wenn die Kreditkarte nicht reicht

Viele Touristen sind überrascht: Während in Europa oder den USA kontaktloses Bezahlen längst selbstverständlich ist, setzt man in Japan noch immer stark auf Bargeld. Gerade in kleineren Restaurants, traditionellen Ryokan (Gasthäusern), bei Schreinen oder auf ländlichen Märkten werden Kreditkarten häufig nicht akzeptiert. Selbst in manchen Taxis oder Geschäften heißt es noch: „Cash only“.

Für Reisende bedeutet das, immer ausreichend Yen dabei zu haben – was schnell ungewohnt oder umständlich wirkt. Hinzu kommt, dass nicht alle Geldautomaten ausländische Karten akzeptieren. Verlässliche Anlaufstellen sind vor allem 7-Eleven, Postämter und einige Convenience Stores. Doch wer sich darauf nicht vorbereitet, erlebt schnell unangenehme Überraschungen.

 

Bargeldkultur in Japan: Yen-Scheine bleiben für Touristen unverzichtbar – Kreditkarten werden oft nicht akzeptiert

Trotz Hightech-Image: In Japan wird vielerorts noch bar bezahlt – Bargeld ist in Japan bis heute ein Muss für Touristen.
Foto von Beth Macdonald auf Unsplash

 

Die Bargeldkultur in Japan ist tief verwurzelt: Sie hängt mit dem hohen Sicherheitsniveau, der geringen Kriminalitätsrate und einem starken Vertrauen in Bargeldtransaktionen zusammen. Für Touristen ist sie jedoch oft eine Hürde – gerade wenn man gewohnt ist, alles mit Karte oder Smartphone zu bezahlen.

Ein kleiner Tipp: Besorgen Sie sich gleich nach der Ankunft eine ausreichende Menge Bargeld, und nutzen Sie Automaten in zentralen Lagen. So vermeiden Sie Stress, wenn ein Restaurantbesuch oder ein Eintritt nur bar bezahlt werden kann.

 

9. Servicekultur in Japan: Höflich, aber streng und manchmal unflexibel

Eines der großen Highlights für viele Besucher ist die Servicekultur in Japan. Verkäufer verbeugen sich, Bahnangestellte entschuldigen sich für 30 Sekunden Verspätung, und selbst im kleinen Izakaya werden Gäste freundlich begrüßt. Doch diese Service-Perfektion hat auch ihre Schattenseiten – und genau die überraschen viele Touristen in Japan.

Ein Beispiel sind die strengen Regeln im Onsen (heiße Quellen). Tätowierungen sind vielerorts verboten, auch wenn sie klein und harmlos wirken. Wer mit Tattoo in ein Badehaus kommt, kann abgewiesen werden – ohne Ausnahme. Ebenso gilt: Schuhe müssen vor dem Betreten von Häusern oder bestimmten Restaurants ausgezogen werden. Wer diese Regel vergisst, sorgt sofort für Unmut.

Auch das Warteschlangen-System in Japan kann für Ausländer gewöhnungsbedürftig sein. Geduldiges Anstehen gehört zum guten Ton, und selbst kleine Abweichungen von der Norm stoßen auf Unverständnis. In Restaurants oder Zügen gilt: erst warten, dann folgen, nie drängeln.

 

Servicekultur in Japan: strenge Regeln, Warteschlangen und Etikette prägen den Alltag von Touristen

Disziplin und Rücksichtname gehört zur DNA der japanischen Gesellschaft. Für Außenstehende kann das durchaus etwas gewöhnungsbedürftig sein.
Foto © Ayyeee Ayyeee

 

Darüber hinaus sind viele Abläufe formell und wenig flexibel. Ein Gericht kann oft nicht angepasst werden, ein bestimmter Sitzplatz wird strikt zugewiesen, und in manchen Bars oder Izakayas gibt es überraschende Regeln (z. B. eine verpflichtende kleine Vorspeise, die automatisch berechnet wird).

Das alles ist nicht negativ gemeint – im Gegenteil: Die Servicekultur Japans sorgt für eine reibungslose Ordnung. Doch für Besucher, die mehr Spontaneität gewohnt sind, kann sie zu den weniger angenehmen Reiseerfahrungen in Japan zählen.

 

10. Versteckte Diskriminierung und gesellschaftliche Tabus

So gastfreundlich Japan nach außen wirkt, stoßen manche Reisende doch auf unsichtbare Barrieren. Es gibt Fälle, in denen Touristen in Japan subtiler Diskriminierung begegnen – oft nicht offen, sondern indirekt.

Ein klassisches Beispiel sind Unterkünfte, die Ausländer ablehnen. Manchmal heißt es schlicht „No foreigners“, oder der Zugang wird mit angeblich „ausgebuchten“ Zimmern verweigert. Auch im Servicebereich berichten manche Reisende von weniger zuvorkommender Behandlung als Einheimische.

 

Strenge Gesetze und kulturelle Tabus in Japan – Medikamente, Tattoos und Regeln können Touristen vor Probleme stellen

Einige verschreibungspflichtige Medikamente dürfen nicht in Japan eingeführt werden, die Regeln sind hier sehr streng. Foto © pina messina , Unsplash

 

Hinzu kommen kulturelle Tabus, die leicht übertreten werden können:

  • Fotografie in Japan – Menschen ungefragt zu fotografieren, religiöse Rituale abzulichten oder in Tempeln die Kamera zu zücken, ist respektlos.
  • Strenge Drogengesetze in Japan – Medikamente, die in Europa frei erhältlich sind, können hier illegal sein. Schon kleinste Mengen bestimmter Substanzen führen zu Problemen bei der Einreise.
  • Mülltrennung in Japan – Touristen sind oft überrascht, wie komplex die Regeln sind. Wer seinen Abfall falsch entsorgt oder nicht mitnimmt, riskiert Kritik oder sogar eine Geldstrafe.

Diese gesellschaftlichen Tabus in Japan sind kein Hindernis, aber sie erfordern Aufmerksamkeit und Respekt. Für Japanreisende, die dies nicht kennen, können sie jedoch schnell zur unerwarteten Schattenseite einer sonst unvergesslichen Reise werden.

 

Schattenseiten als Teil des echten Japans

Japan bleibt ohne Zweifel eines der faszinierendsten Reiseziele der Welt. Doch wer nur die glänzende Fassade betrachtet, verpasst die ganze Wahrheit. Touristen in Japan erleben nicht nur Tempelromantik, futuristische Züge und makellose Ordnung – sondern auch Overtourismus, Bargeldkultur, strenge Regeln, kleine Touristenfallen und hin und wieder das Gefühl, „anders“ zu sein.

Diese Schattenseiten Japans sollen Ihnen die Reise nicht vermiesen. Im Gegenteil: Sie helfen dabei, realistischere Erwartungen zu entwickeln. Wer weiß, dass Onsen-Besuche mit Tattoos schwierig sind, dass man in Kyoto nicht allein am Tempel steht und dass Bargeld unverzichtbar ist, kann seine Reise viel entspannter gestalten.

Vielleicht ist es gerade diese Mischung aus Glanz und Schatten, die Japan so einzigartig macht. Denn wo alles perfekt wirkt, sind es die kleinen Brüche, die das Erlebnis echt werden lassen.

 

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Titelfoto © Michael Stevanus Hartono auf Unsplash 

 

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