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Welche Bedeutung haben Tiere in Japan? Mythologie und Symbolik

Tiere und ihre Bedeutungen und Symbolik sind ein wichtiger Teil der japanischen Kultur und finden sich in der traditionellen und modernen Kunst und Popkultur immer wieder. Welches Tier steht in Japan für welche Eigenschaft und was symbolisieren sie?

Die Artenvielfalt der Tierwelt Japans ist außergewöhnlich vielfältig und wild. Viele Tiere leben in den riesigen unbewohnten Gebieten Japans. Als Gegenstand traditioneller Mythen und Legenden sind einige der Tiere mit einer starken Symbolik ausgestattet.

Unter ihnen sind einige wahre „Stars“ zu finden, wie der japanische Koi, die Katze „Neko“ oder der Kranich „Tsuru“. Einige sind National-Tiere, andere kulturelle Symbole für das Land der aufgehenden Sonne. Jedes dieser Tiere hat in Japan seine eigene Bedeutung, Symbolik und steht für bestimmte Eigenschaften.

 

Koi – 鯉: Der Nationalfisch und Symbol für Stärke

Bedeutung der Tiere in Japan: Koi Karpfen

Der Koi ist eines der stärksten Symbole Japans – Mut und Entschlossenheit, Balance und Harmonie.
Foto © Lucrezia Carnelos auf Unsplash

 

Der Koi-Karpfen, auch Nishikigoi genannt, ist eines der bekanntesten und symbolträchtigsten Tiere Japans. Dieser prächtige, in verschiedenen Rottönen schimmernde Fisch, der ursprünglich aus China stammt, hat im Laufe der Jahrhunderte eine immer tiefere kulturelle Bedeutung erlangt. Heute ist der Koi-Karpfen eines der Nationaltiere Japans.

In Japan wird der Koi als Symbol für Stärke, Ausdauer und Entschlossenheit verehrt. Er steht für die Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden und trotz Herausforderungen weiter voranzukommen. Dies spiegelt sich auch in der berühmten Legende vom Koi wider.

Dieser Erzählung nach schwammen Koi-Karpfen in einem Fluss stromaufwärts und mussten dabei einen mächtigen Wasserfall überwinden. Nur ein einziger Koi schaffte es, bis zur Spitze zu gelangen. Als Belohnung verwandelte sich dieser Koi in einen Drachen. Ein Symbol, wie Beharrlichkeit und Stärke zu großem Erfolg und Weiterentwicklung führen können.

Jede Farbe des Kois hat ihre eigene Bedeutung: Rot steht für Liebe und Leidenschaft, Schwarz für das Überwinden von Schwierigkeiten, Gold für Reichtum und Wohlstand und Weiß mit Rot für Harmonie und Erfolg.

Diese Farbsymbolik findet sich auch in der Tradition der Wind-KoiKoinobori“ wieder, die traditionell zum japanischen Kindertag am 5. Mai überall in Japan aufgehängt werden.

Kois sind auch ein beliebtes Motiv in der japanischen Kunst und Popkultur. Traditionelle Wandbehänge, Geschirr und Skulpturen ziert der Koi ebenso, wie Alltagsgegenstände oder Kleidung. Insbesondere in der Irezumi-Tattoo-Kunst findet sich das Koi Motiv besonders häufig. Es steht für Stärke, persönlichen Erfolg und den Wunsch, Widrigkeiten zu trotzen.

International bekannt und vielfach nachgeahmt sind die Koi-Teiche in japanische Gärten und Tempelanlagen. Sie dienen dabei nicht nur der ästhetischen Schönheit, sondern symbolisieren auch Ruhe, Harmonie und die Verbindung zur Natur.

Selbst in den offenen Abflussrinnen am Straßenrand schwimmen in einigen japanischen Städten wie Nagasaki Koi-Karpfen und verwandeln die Gehsteige in Touristenattraktionen.

 

Kranich - Tsuru 鶴: Heiliger Vogel und Symbol der Langlebigkeit

japan-tiere-bedeutung-kranich

Der elegante Kranich steht in Japan auch für ewige Liebe und wird oft als Glücksbringer bei Hochzeiten verschenkt.
Foto © Birger Strahl on Unsplash

 

Der japanische Kranich, auch „Tanchozuru“, ist eine der seltensten Kranicharten der Welt. Diese großen, anmutigen Tiere stehen in Japan für Loyalität, Treue, Glück und sollen der Legende nach Tausend Jahre alt werden. Die Kranichpaare bleiben ein Leben lang zusammen und sind bekannt für ihre ausdrucksstarken Tanzrituale.

Den Kranich findet man in Japan als vielfältiges Motiv. Tsuru waren in der Vergangenheit auf Samurai-Wappen und auch auf dem 1000-Yen-Schein zu sehen und sind das offizielle Logo Japans nationaler Fluggesellschaft JAL. Der Kranich ist auch ein häufiges Motiv in Kakemono (Hängebildern) und Neujahrskarten (Nengajo).

Tsuru wird oft zusammen mit der Schildkröte dargestellt, ebenfalls ein Symbol für Langlebigkeit. Gemeinsam repräsentieren sie den Wunsch nach einem langen und glücklichen Leben.

Kraniche findet man häufig auch als zentrales Motiv der Haiku-Dichtung und der Tradition des Origami Papierfaltens. Nach einer japanischen Legende hat man einen Wunsch frei, wenn man tausend Papierkraniche faltet.

Besonders bekannt wurde der Papier-Kranich (Senbazuru, Tausend Kraniche) durch Sadako Sasaki, einem Mädchen, das nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima an Leukämie erkrankte. Sie wollte tausend Kraniche falten, bevor sie mit 12 Jahren verstarb. Heute gilt sie als Symbol für die unschuldigen Opfer des Krieges und dem Wunsch nach Frieden.

Der Kranich ist in den japanischen Mythen und Geschichten tief verankert. Er wird als Begleiter der Götter und als Bote des Himmels betrachtet.

 

Katze – Neko 猫 – Glück, Wohlstand und Kawaii! 

Tier-Symbole Japan Katzen

Die Katze „Neko“ spielt in der japanischen Popkultur eine wichtige Rolle
Foto © Danny HoweUnsplash 

 

Japan und Katzen – das ist mehr als nur eine Verbindung, es ist eine echte Herzensangelegenheit und schon fast Obsession. Die Katze steht in Japan für Wohlstand und Glück, bringt Harmonie ins Zuhause, spielt in unzähligen Legenden eine magische Rolle und ist das mit Abstand beliebteste Haustier. Sieht man sich die vielen Katzencafes, Cosplay-Katzenmädchen, Miss Kitty oder die beiden berühmten Katzeninseln an, muss man sagen, die Japaner sind geradezu katzenverrückt.

Doch warum ist die Katze in der japanischen Kultur so beliebt und allgegenwärtig? Die Geschichte dieser Beziehung begann zwischen 538 und 552 n. Chr., als buddhistische Mönche Katzen nach Japan brachten, um heilige Schriften vor hungrigen Mäusen zu schützen. Schnell entwickelten sich Katzen von nützlichen Helfern zu geschätzten Begleitern und inspirierten unzählige Legenden und Kunstwerke. Ob in Palästen oder Bauernhäusern, ihre Eleganz und geheimnisvolle Art machten sie zu einem Symbol für Anmut und Mystik.

Die japanische Folklore ist reich an Geschichten, die die besondere Bedeutung der Katzen zeigen. Der Maneki-neko, die winkende Katzenfigur, gilt als Glücksbringer, während der Bakeneko, ein katzenartiger Yōkai, für seine mystischen Fähigkeiten bekannt ist.

Auch in der modernen Kultur sind Katzen allgegenwärtig. Von weltbekannten Figuren wie Hello Kitty, die seit ihrer Einführung im Jahr 1974 Millionen von Herzen weltweit erobert hat, bis hin zu den exzentrischen Katzencafés, die sich seit den frühen 2000er-Jahren in Japan etabliert haben und mittlerweile ein internationaler Exportschlager sind – Katzen sind aus dem japanischen Alltag nicht wegzudenken.

Auf den beiden berühmten „KatzeninselnAoshima und Tashirojima übertreffen die Katzen die menschliche Bevölkerung bei Weitem. Für die vielen Touristen gibt es einen Katzenschrein, eine Katzenpension und jede Menge Katzenbabys zu bestaunen.

Der Markt für katzenbezogene Produkte boomt ebenfalls. Von niedlichen Keramikschalen mit Katzenmotiven bis hin zu Maneki-neko-Figuren, die in vielen Geschäften und Restaurants als Glücksbringer stehen, gibt es unzählige Artikel, die die japanische Faszination für Katzen widerspiegeln.

Besonders während der jährlichen Feierlichkeiten zum „Tag der Katze“ am 22. Februar, der wegen des Wortspiels „Nyan-Nyan-Nyan“ (das japanische Pendant zu „Miau“) ins Leben gerufen wurde, erreichen diese Produkte Rekordverkäufe.

 

Reh/Hirsch - Shika 鹿: Sanfte Botschafter der Götter

Japan Sika Hirsche Rehe Bedeutung

In der Stadt Nara, wo Hirsche frei in Tempelanlagen wie dem berühmten Todai-ji umherlaufen, werden die Sika als Boten der Götter verehrt.
Foto © Chris auf Pixabay

 

Hirsche genießen in Japan einen besonderen Status als heilige Tiere und göttliche Boten. Im Shintoismus gelten sie als Begleiter der Götter und Verbindungsglied zur spirituellen Welt. Der Nara-Park, in dem die Hirsche frei umherlaufen, ist ein lebendiges Beispiel für diese spirituelle Tradition.

Dort werden die sanften Tiere nicht nur gefüttert, sondern auch als Symbol für den respektvollen Umgang zwischen Mensch und Natur geehrt. Ihre Anwesenheit steht für eine friedliche Koexistenz mit allen Lebewesen. Der japanische Shika-Hirsch ist sehr viel kleiner und zutraulicher, als sein europäischer Verwandter.

Hirsche verkörpern in Japan den Kreislauf des Lebens und finden in Kunst und Literatur besondere Beachtung. Oft erscheinen sie in malerischen Waldszenen, die Harmonie und Ruhe ausstrahlen. In der Waka-Dichtung dienen sie als Inspiration, ihre anmutige Erscheinung regt zu Reflexionen über das Leben und die Vergänglichkeit der Jahreszeiten an.

Auch bei traditionellen Festen und Ritualen spielen Hirsche eine bedeutende Rolle. In all ihren Darstellungen bilden sie eine Brücke zwischen der irdischen und der spirituellen Welt und stehen für Harmonie und Sanftmut.

 

Schmetterling - Chōchō 蝶々: Elegante Metapher für die Seele

Schmetterling Bedeutung Symolik in Japan

Der Schmetterling Chōchō steht für Anmut und Eleganz.
Foto © Japanwelt

 

In Japan wird der Schmetterling nicht nur wegen seiner Schönheit geschätzt, sondern auch wegen seiner tiefen symbolischen Bedeutung. Im japanischen Volksglauben repräsentiert der Schmetterling die „Seele der Lebenden und der Toten“. Die Geister der Verstorbenen nehmen auf ihrer Reise in die andere Welt und ins ewige Leben die Gestalt eines Schmetterlings an.

Darüber hinaus steht der Schmetterling in Japan auch für Verwandlung und Erwachsenwerden. Besonders junge Mädchen, die „ihre Flügel ausbreiten“ und zur Frau heranreifen, werden häufig mit der Metapher des Schmetterlings beschrieben. Dies spiegelt sich auch in Kunst, Poesie und Literatur wider, wo Schmetterlinge oft als Sinnbild für zartes, aber auch kraftvolles Wachstum stehen.

Neben dieser Bedeutung ist der Schmetterling ein Symbol für Freude, Leichtigkeit und Langlebigkeit. Seine Eleganz und Anmut vermitteln eine positive Ausstrahlung, die in vielen Aspekten der japanischen Kultur präsent ist – von Kimonos mit Schmetterlingsmustern bis hin zu traditionellen Kunstwerken.

Ein besonderes Symbol ist das Motiv von zwei umeinander tanzenden Schmetterlingen - ein Zeichen für eheliches Glück und Harmonie in der Partnerschaft. Bei japanischen Hochzeiten ist dieses Symbol besonders beliebt, da es die Einheit und das Glück eines Paares auf einzigartige Weise zum Ausdruck bringt.

Selbst im Alltag erscheinen Schmetterlinge als wiederkehrendes Motiv – sei es in Gartendekorationen, Malereien oder sogar in der japanischen Sprache, in der das Wort „Chōchō“ Eleganz und Anmut ausstrahlt.

 

Grüner Fasan Kiji キジ: Der Nationalvogel Japans

Grüner Fasan National Tier Japan

Viele Japaner glauben daran, dass Fasane Erdbeben vorhersagen können und die Menschen durch Ihre „Schreie“ warnen.
Foto © The New York Public Library auf Unsplash

 

Der majestätische Grüne Fasan (Phasianus versicolor) ist seit 1947 das Nationaltier Japans und hat eine tiefe kulturelle und symbolische Verbindung zur japanischen Gesellschaft. Der Grüne Fasan gilt als Symbol für Glück, Schutz und Fruchtbarkeit, insbesondere traditionell in der japanischen Landwirtschaft.

Das hat tatsächlich einen recht irdischen Hintergrund: die Fasane ernähren sich hauptsächlich von den für den Reisanbau schädlichen Insekten. Der Grüne Fasan mit seinem metallisch-schillernden Federkleid ist eine endemische Art, lebt also ausschließlich in Japan.

Fasane tauchen in der japanischen Mythologie recht häufig auf. Eine bekannte Geschichte ist seine Rolle in der Legende von Momotaro, dem Pfirsichjungen. Der Grüne Fasan ist einer der drei tierischen Begleiter von Momotaro, die ihm helfen, die Oni (Dämonen) zu besiegen.

Der Ruf des Grünen Fasans, ein lautes und klares „Kokokkoo“, wird in Japan mit dem Beginn des Frühlings assoziiert. In Japan findet man das Fasanenmotiv daher auf vielen Postkarten, Kunstwerken und auch in den traditionellen Mustern „Wagara“.

 

Schildkröte - Kame カメ: Symbol der Unsterblichkeit

Bedeutung Symbol Schildkröte in Japan

„Die drei Schildkröten von Korin“ – Darstellung aus der Edo-Zeit um 1826.
Foto @ Rijksmuseum - wikimedia

 

Schildkröten stehen in Japan aufgrund Ihrer hohen Lebensdauer für Langlebigkeit, Unsterblichkeit und vor allen Dingen für Stabilität. Eine Schildkröte gilt als ein gutes Omen und repräsentiert die Mutter Erde, Weisheit und Schutz.

Die Schildkröte taucht auch in vielen Legenden und Mythen Japans auf. Das japanische Märchen „Urashima Taro“ erzählt beispielsweise die Geschichte eines Fischers, der eine Schildkröte vor einer Gruppe Kinder rettet. Zum Dank bringt sie ihn in ein prächtiges Unterwasserschloss, wo er von der wunderschönen Prinzessin Otohime empfangen wird. Sie schenkt ihm eine geheimnisvolle Schatzkiste und warnt ihn, sie niemals zu öffnen. Doch als Urashima Taro nach Hause zurückkehrt, muss er feststellen, dass 100 Jahre vergangen sind. Von Verzweiflung überwältigt, bricht er das Verbot – und verwandelt sich augenblicklich in einen Greis.

 

Hase - Usagi 野:  der Mondbegleiter

Bedeutung Symbolik Hase und Kaninchen in Japan
Glücksbringer zum Jahr des Hasen.
Foto © Lily Li on Unsplash

 

Der Hase hat in der japanischen Kultur eine tief verwurzelte Symbolik. Als Sinnbild für Fruchtbarkeit, Kreativität und Neuanfang steht der Hase für das zyklische Auf und Ab des Lebens und die ständige Erneuerung der Natur. Seine Verbindung zum Mond verstärkt diese Bedeutung — der Hase im Mond, der Mochi stampft, ist das japanische Pendant zum „Mann im Mond“. Der Hase symbolisiert in Japan das Streben nach Glück und Erfüllung.

In Kunst und Literatur taucht der Hase immer wieder auf, sei es als sanfter Begleiter in Gedichten oder als listige Figur in Fabeln und Märchen. Japanische Künstler nutzen ihn, um die Vergänglichkeit des Lebens darzustellen oder das Spiel zwischen Licht und Schatten zu erforschen. Vom Ukiyo-e-Druck bis hin zum modernen Anime — der Hase ist für die Japaner ein faszinierendes Motiv, das die Fantasie beflügelt und immer wieder neu interpretiert wird.

 

Eule - Fukurō" (梟): Wächter der Weisheit

Welche Bedeutung hat die Eule in Japan?

In Japan glaubt man, Eulen schauen nur guten Menschen direkt in die Augen.
Foto © Japanwelt

 

Die Eule gilt weltweit als Symbol für Weisheit, und auch in Japan wird sie mit Wissen und Schutz assoziiert. Der japanische Name "Fukurō" (梟) kann mit "kein Kummer" (不苦労) umschrieben werden, was die Eule in Japan zu einem beliebten Glücksbringer macht.

Während Eulen in westlichen Kulturen mitunter als düstere Vorzeichen gelten, werden sie in Japan durchweg positiv gesehen. In der Mythologie Japans wenden sie Unglück ab spenden Schutz vor allerlei Ungemach. Eulen sind auch ein Symbol für Erfolg und schützen die Finanzen.

Heute sind Eulen-Symbole in Japan auf Glücksbringern, Schmuck und vielen traditionellen Kunstwerken zu finden. In den Geschäften für Glücksbringer (Omamori) in Tempeln sind sie als Schutzsymbole besonders beliebt.

 

Frosch - Kaeru 蛙: Schutz der Reisenden und Erneuerung

Bedeutung Frosch in Japan

Frösche als Symbol des Glücks im Kaeru Schrein in der Präfektur Kumamoto.
Foto ©  Minator Yang auf Unsplash

 

Frösche stehen in Japan für Glück und sichere Heimkehr. Der japanische Name "Kaeru" bedeutet im japanischen auch "zurückkehren". Reisende nehmen in Japan häufig kleine Froschfiguren als Glücksbringer mit.

Neben der Bedeutung für Reisende symbolisiert der Frosch auch Erneuerung und Wiedergeburt, da er in seinem Lebenszyklus mehrere Metamorphosen durchläuft.

Der Frosch spielt auch in der traditionellen Dichtung Haiku eine wichtige Rolle. Eines der bekanntesten Haiku stammt von Matsuo Bashō:

„Ein alter Teich –
ein Frosch springt hinein –
das Geräusch des Wassers.“

Dieses Gedicht zeigt die tiefgründige Symbolik des Frosches in der japanischen Dichtung – als Vermittler zwischen Stille und Bewegung.

 

Affe – Saru 猿: Die weise Gemeinschaft

Welche Tiere sind bekannt für Japan? Affen
Makaken Affen gelten als außergewöhnlich familiär und treu.
Foto © Tirachard Kumtanom

Die drei berühmten Affen "Mizaru, Kikazaru, Iwazaru" (Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen) gehen auf ein altes japanisches Sprichwort zurück. Dabei unterscheidet sich die Interpretation deutlich vom westlichen „nicht wahrhaben wollen“. Vielmehr soll man nach der japanischen Tradition über Schlechtes, Hässliches oder Unsittliches „hinwegsehen“. Alles was nicht schön ist, „davon rede nicht“.

Die japanischen Makaken Affen leben in sozialen Gruppen und zeigen eine ausgeprägte Intelligenz. Eines der beliebtesten Touristenmotive sind die Makaken, die sich in Tempeln oder heißen Quellen wärmen und aneinander kuscheln. Als ausgesprochen gesellige Tiere sind sie auch Symbol für Harmonie und Anpassungsfähigkeit.

Makaken verkörpern Zusammenarbeit, soziale Bindung und Klugheit. In vielen Märchen stehen sie für List und das Meistern schwieriger Situationen durch Gemeinschaft und Zusammenhalt.

 

Marderhund - Tanuki 狸: Der listige Verwandlungskünstler

Welches Tier steht in Japan für welche Eigenschaft? – marderhund Tanuki

Tanuku sehen den bekannten nordamerikanischen Waschbären zwar ähnlich, sind aber nicht verwandt.
Foto © Bruno auf Pixabay

Im japanischen Legenden sind die Tanukis schelmische Gestaltwandler und stehen für Spaß und Lebensfreude. Der Tanuki ist als immer fröhlich bekannt und außerdem ein Meister der Verkleidung. In vielen Mythen erscheint er als moralischer Lehrer, der vor Gier und Unehrlichkeit wart, aber gleichzeitig den Sinn für Humor fördert.

Der Tanuki wird traditionell mit einem breiten Hut, einer Sake-Flasche und einer Schuldrolle dargestellt. Ein beliebtes Symbol für Unbekümmertheit, Wohlstand und Verspieltheit.

Tanukis tauchen häufig in traditionellen Märchen und als Statuen vor Restaurants und Tempeln auf. Besonders in der Region Shiga und auf Shikoku sind sie als Glückssymbole verbreitet.

 

Bär – Kamuy 神居: Das Totemtier der Ainu

Japan Bedeutung Sybol Bär

Bärenopferzeremonie der Ainu, japanisches Rollbild von ca. 1870
Foto © Britisches Museum, Gemeinfrei

 

Für die Ainu, die indigene Bevölkerung Japans, ist der Schwarzbär ein heiliges Tier. Sie sehen ihn als Geschenk der Götter und verehren ihn in vielerlei rituellen Zeremonien. Bis in die 1920er Jahre praktizierte das Volk einen aufwendigen Bärenkult, indem sie ein Bärenjunges einfingen, aufzogen und in einem aufwendigen Ritual opferten.

Der Schwarzbär steht für die Balance zwischen Mensch und Natur. Die Ainu in Hokkaido glaubten, dass Bärengeister Wohlstand und Schutz bringen. 

Heute wird der Schwarzbär als Symbol für Wildheit und Kraft gesehen, während er zugleich den Erhalt der Natur in Japan symbolisiert.

 

 

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Titelfoto © Issy Doherty auf Unsplash

 

 

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