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Die 15 wichtigsten Verhaltensregeln für Japan

Wichtige Verhaltensregeln für Japan: die Japaner sind stolz auf ihre Kultur und Höflichkeit, es gibt unendlich viele ungeschriebene Gesetze. Wir erklären die wichtigsten Regeln und Umgangsformen, die Ihnen helfen, Missverständnisse und unangenehme Situationen zu vermeiden.

Japan ist bekannt für seine ausgefeilten Umgangsformen und ungeschriebenen Verhaltensregeln. In diesem kleinen Leitfaden finden Sie einen Überblick über die komplexen und für Japanreisende immer wieder verwirrenden Regeln der japanischen Etikette zum Thema Essen, Verhalten in der Öffentlichkeit, die Feinheiten der Körpersprache und vieles mehr.

 

Verhaltensregel in Japan: Schuhe innen ausziehen

Straßenschuhe in der Wohnung – undenkbar für Japaner
Foto © DuoNguyenUnsplash 

 

Wichtige Verhaltensregel: Sprechen Sie nicht laut in öffentlichen Verkehrsmitteln

Ein langes und lautes Telefongespräch wird in der Öffentlichkeit überall in Japan als ziemlich unhöflich angesehen. Japaner halten es für ungehörig und taktlos, private Angelegenheiten in der Öffentlichkeit zu besprechen. Dies gilt insbesondere für die öffentlichen Verkehrsmittel, hier ist absolute Rücksichtnahme geboten. Die Züge sind oft überfüllt und man steht eng beieinander. Auch Essen und Trinken in der Bahn ist weitgehend verpönt – eine der wichtigsten Verhaltensregeln für Japan. Stellen Sie Ihr Handy am besten auf lautlos und benutzen Sie in der Öffentlichkeit Kopfhörer.

 

Tragen Sie im Haus oder der Wohnung niemals Schuhe

In Japan eine Wohnung mit Schuhen zu betreten, verstößt gegen jede Konvention und brüskiert den Gastgeber. Dies gilt übrigens auch für TempelSchulenArztpraxen und traditionellen Hotels und Restaurants (sofern sie einen Tatami-Boden haben). 

Der Grund hierfür ist eigentlich ganz einleuchtend: In Japan werden die Mahlzeiten auf dem Boden sitzend eingenommen, auch die Futons rollt man abends direkt auf dem Boden aus. Der Boden soll daher nicht von Straßenschuhen verschmutzt werden. In Japan legt man ohnehin sehr viel Wert auf Sauberkeit und Hygiene.

Meist bekommt man vom Gastgeber ein Paar Hauspantoffeln, die man aber beim Betreten der Toilette aber ebenfalls noch einmal in spezielle Toilettenschuhe wechseln muss. Für Japaner ist es undenkbar, den Wohnraum und die Toilette mit den gleichen Schuhen zu betreten.

In Räumlichkeiten mit Tatamiböden werden generell keine Schuhe getragen, diese werden ausschließlich auf Socken betreten, um die Matten nicht zu beschädigen.

 

Stecken Sie genügend Bargeld ein und verwenden Sie beim Bezahlen das Geldfach

Die meisten japanischen Geschäfte haben an der Kasse kleine Fächer oder Schalen, in die Sie das Bargeld legen können, anstatt es direkt dem Mitarbeiter an der Kasse direkt in die Hand zu legen. Sobald Sie ein solches Tablett sehen, sollten Sie es unbedingt nutzen, alles andere wäre sehr unhöflich.

Denken Sie auch daran, dass in Japan überwiegend mit Bargeld bezahlt wird! Nur wenige Orte außer den „Superstores“ oder teuren Restaurants und Hotels akzeptieren Kreditkarten. Achten Sie also darauf, immer genug Bargeld bei sich zu haben.

 

Geben Sie niemals Trinkgeld!

Trinkgeld ist in Japan nicht üblich, denn guter Service ist für einen Japaner selbstverständlich. Restaurants oder andere Dienstleister erheben in der Regel eine zusätzliche Service-Gebühr, die in die Rechnung integriert wird.

Es kann sogar beleidigend sein, in Japan Trinkgeld zu geben, da dies als abschätzig gegenüber dem Mitarbeiter und seinem Einkommen angesehen wird.

Wenn Sie das Bedürfnis verspüren, beispielsweise einem besonders hilfsbereiten Hotelmitarbeiter in Ihrer Unterkunft ein Trinkgeld zu geben, stecken Sie das Geld dazu in einen Umschlag – es ist unhöflich, jemandem ein Trinkgeld direkt in die Hand zu geben.

Lesen Sie hier alles über Trinkgeld-Geben in Japan

 

Haben Sie Respekt vor der japanischen Natur

Dies ist selbstverständlich auch in anderen Ländern so, aber Japan ist besonders stolz auf seine vier Jahreszeiten und seine unberührte Natur. Japans geliebte Kirschblüten zum Beispiel blühen jedes Jahr nur kurz und haben für die Japaner eine besondere Bedeutung.

Unterlassen Sie es daher unbedingt, auf die Bäume zu klettern oder auch nur die Zweige für ein Foto schütteln. Dies ist eines der wichtigsten ungeschriebenen Gesetze in Japan. Bewundern und genießen Sie stattdessen in Ruhe die wunderschönen Blüten oder nehmen Sie an einer Hanami-Party teil.

 

Japan No Go: Nase putzen in der Öffentlichkeit

Nie in der Öffentlichkeit! Schon die Kleinen werden in Japan dazu erzogen, sich beim Naseputzen zurückzuziehen.
Foto © Luisella Planeta Leoni auf Pixabay 

 

Verhaltensregel: Essen Sie möglichst nicht in der Öffentlichkeit

In Japan isst man nur in absoluten Notfällen auf der Straße und auf keinen Fall öffentlich in Zügen oder Bahnen. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. In Japan isst man in Restaurants, Cafés oder am eigenen Küchentisch. Auf keinen Fall möchte man seine Mitmenschen mit Essensgerüchen oder Krümeln belästigen.

Das soll nicht heißen, dass Japaner nie draußen essen. In Japan lieben es die Menschen, im Park zu picknicken oder bei schönem Wetter ein gutes Essen im Freien auf einer Parkbank zu genießen.

Wichtig ist hierbei nur, andere Mitmenschen nicht zu belästigen. Denken Sie daran, eine Tasche für Abfälle mitzunehmen, denn in Japan gibt es nur sehr wenige öffentliche Mülleimer.

 

Respektieren Sie beim Warten in einer Schlange immer die Reihenfolge

In Japan liebt man Ordnung. Das zeigt sich daran, wie sich Japaner vor Geschäften, Bushaltestellen, Aufzügen, auf Bahnsteigen und überall sonst in ordentlichen Reihen aufstellen.

Seien Sie höflich und reihen Sie sich in der richtigen Reihenfolge ein. Achten Sie auch darauf, wie viel Platz Sie beim Anstehen einnehmen, insbesondere wenn Sie Gepäck haben, und vermeiden Sie es, anderen Personen zu nahe zu kommen. Oft gibt es eine Markierung auf dem Boden, die anzeigt, wo Sie warten sollten bevor Sie von einem Angestellten aufgerufen werden.

Auf Rolltreppen stehen die Japaner im Allgemeinen auf einer Seite (links) und lassen Personen passieren, wenn sie sie rechts überholen. In Osaka ist es allerdings umgekehrt, hier sollten Sie auf der rechten Seite der Rolltreppe stehen. Durch diese einfache Verhaltensregel kommen die Japaner schneller ans Ziel. Wenn Sie unsicher sind, achten Sie darauf, wie sich auf die Menschen um Sie herum verhalten.

 

Wichtige Verhaltensregel in Japan: Putzen Sie sich nie in der Öffentlichkeit die Nase!

Die Japaner putzen sich nicht öffentlich die Nase, dies gilt als besonders schlechtes Benehmen und ist ein absolutes No-Go. Die Japaner sind ein sehr zurückhaltendes Volk und möchten andere Menschen nicht durch lautes Naseputzen stören.

Dies führt in der Pollensaison natürlich zu Problemen bei Allergikern. So ist es mittlerweile in der Öffentlichkeit akzeptiert, sich die Nase mit einem Tuch abzutupfen. Auf keinen Fall sollte man aber laut losschnauben, dies gilt als äußerst unhöflich.

Bei Erkältungen und Allergien erwartet man in Japan, dass diejenige Person eine Maske trägt, um andere nicht anzustecken. Dies war schon vor der Pandemie eine wichtige Verhaltensregel in Japan.

 

Japanische Verhaltensregeln in öffentlichen Verkehrsmitteln

Japan hat aufgrund seiner Geographie nur wenig bebaubare Gebiete und ist extrem dicht besiedelt. Rücksichtnahme und Zurückhaltung sind daher für das Zusammenleben unverzichtbar.
Foto © 
Francesco UngaroUnsplash

 

Stäbchen niemals in den Reis stecken

Ein Tabu in Japan, das die meisten Ausländer nicht kennen: in Japan steckt man niemals seine Essstäbchen senkrecht in den Reis. Eine Schüssel Reis mit zwei aufrechtstehenden Essstäbchen ist eine Tradition bei japanischen Beerdigungen.

Legen Sie sie stattdessen die Stäbchen horizontal auf die Schüssel oder auf auf den Stäbchenhalter. Auch sollte man unbedingt vermeiden, mit den Stäbchen auf andere Personen zu zeigen, mit diesen herumzuspielen oder zu wedeln, wie es gerade bei einer angeregten Unterhaltung schnell passieren kann.

Lesen Sie hier alles zur japanischen Essens-Etikette

 

Essen Sie immer die ganze Portion auf!

Die Japaner hassen es, verschwenderisch mit ihren knappen Ressourcen umzugehen. So gilt als respektlos, Teile der Mahlzeit übrig zu lassen (Knochen ausgenommen). Es beleidigt nicht nur Ihren Gastgeber, sondern auch die Bauern, die das Gemüse angebaut haben, und die Tiere, die für Ihr Gericht ihr Leben gelassen haben. Es gilt auch als höflich, ein wenig von jedem Gericht auf dem Tisch zu probieren.

 

Gießen Sie nicht Ihr eigenes Getränk ein

In Gesellschaft sollten Sie in Japan niemals Ihr eigenes Glas einschenken oder nachfüllen, dies gilt als äußerst unhöflich und es gibt sogar einen eigenen Begriff dafür: jaku 手酌. 

Füllen Sie stattdessen zuerst immer die Gläser der anderen Gäste und erlauben Sie ihnen dann, sich zu revanchieren, indem sie das Getränk für Sie einschenken. Denken Sie auch daran, Ihr Glas mit zwei Händen zu halten – mit einer Hand an der Unterseite.

 

Betreten Sie nie einen Onsen, ohne vorher zu duschen

Über die Etikette in den japanischen Onsen Bädern könnte man einen ganzen eigenen Artikel schreiben, und tatsächlich haben wir einen! Die vielleicht wichtigste Regel ist, dass Sie sich vor dem Betreten des Bades gründlich duschen und reinigen sollten. Handduschen, die im Sitzen benutzt werden, befinden sich im Vorbereich des Bades.

Das Onsen-Becken ist nicht zum Waschen, sondern nur zur Entspannung da.

 

Japan Verhaltensregeln: richtig auf dem Boden sitzen

Nicht nur bei der traditionellen Teezeremonie wird der Seiza (Fersensitz) praktiziert.
Foto © Stephane D'Alu (en:User:Sdalu) in April 2004, Tea ceremony performing 2CC BY-SA 3.0

 

Seiza - Richtig sitzen in Japan

In vielen Haushalten und traditionellen Restaurants ist es in Japan üblich, zum Essen auf dem Boden um einen niedrigen Tisch zu sitzen.

Für den traditionellen Fersensitz Seiza (正座, übersetzt in etwa „richtig sitzen“) ruht der Körper kniend auf den Fersen, wobei der Spann auf dem Boden sitzt und der Rücken gerade gehalten wird. Dieser Sitz gehört sich insbesondere für Frauen, aber auch von Männern wird er unter Umständen erwartet.

In ungezwungeneren Situationen können Frauen mit beiden Beinen auf einer Seite sitzen, und Männer können auch die Beine kreuzen.

 

Zeigen Sie in Japan nie direkt auf etwas oder jemanden

In Japan sollten Sie in einem Gespräch unbedingt darauf verzichten, mit dem Finger auf Personen oder Gegenstände zu zeigen. Dies kann schnell missverstanden werden und gilt als äußerst unpassend und viel zu direkt für die zurückhaltenden Japaner.

Wenn Sie die Aufmerksamkeit auf etwas lenken möchten, gestikulieren Sie stattdessen sanft mit der ganzen Hand und der Handfläche nach unten. Auch gut zu wissen: mit der Handfläche nach oben winkt man in Japan nur Tiere zu sich. Möchten Sie auf sich selbst zeigen, deuten Sie einfach dezent auf Ihre Nase.

 

Kommen Sie bei Verabredungen und Terminen immer ein wenig zu früh!

Wenn Sie in Japan nicht mindestens 10 Minuten zu früh sind, sind Sie zu spät. Das „akademische Viertel“, das hierzulande gerne gewährt wird, ist in der japanischen Gesellschaft ein absolutes No-Go.

Hier gehört es sich, etwa fünf bis zehn Minuten vor dem vereinbarten Termin zu erscheinen, oft sogar eine halbe Stunde bis Stunde. Toleriert wird manchmal auch noch das exakt pünktliche Erscheinen.

Verspätet man sich auch nur um wenige Minuten, ist es unbedingt erforderlich, dem Wartenden Bescheid zu geben und eine Zeit zu nennen, wann man eintreffen wird. Hat man sich trotzdem verspätet, entschuldigt man sich kurz und aufrichtig, gibt aber keine weitschweifenden Erklärungen ab. Der Japaner würde dies eher als lahme Ausrede ansehen.

 

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Titelfoto © Redd F, Unsplash

 

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