20 einzigartige und schöne Japanische Wörter mit besonderer Bedeutung
Einzigartige japanische Worte mit besonderer Bedeutung: Soziale Werte, Ästhetik und Kultur sind tief in der japanischen Sprache verwoben. Diese Faktoren können es zu einer Herausforderung machen, diese aus dem Japanischen in andere Sprachen zu übersetzen. Insbesondere wenn es dabei um Wörter und Sätze geht, die stark davon abhängen, den Hintergrund und die Bedeutung dahinter zu verstehen. Hier stellen wir Ihnen einige der einzigartigsten japanische Wörter vor, die auf Deutsch schwer auszudrücken sind, aber helfen können, Japan und seine Kultur besser zu verstehen.
Die japanische Sprache ist reich an einzigarten, besonderen Wörtern und Begriffen, die nicht ohne weiteres in andere Sprachen übersetzbar sind. Insbesondere wenn es sich dabei um kulturspezifische Konzepte handelt, für die es in anderen Sprachen keine Entsprechungen gibt. Hier sind einige einzigartige japanische Wörter mit besonderer Bedeutung, die nicht einfach übersetzt werden können, ohne die tiefgründige Bedeutung in ihrer Originalsprache einzufangen.
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Das schöne japanische Wort Furosato für Heimat meint viel mehr, als seine deutsche Entsprechung: es drückt Liebe, Sehnsucht oder Stolz für einen „Herzensort“ aus.
Foto © Victor Lu, Unsplash
Einzigartige japanische Worte für Gefühle und Emotionen
Akogare (憧れ)
Akogare wird oft direkt als eine Art unerreichbare „Sehnsucht“ oder aussichtsloser „Wunsch“ übersetzt, hat aber eine noch viel tiefere Bedeutung. Dieser japanische Begriff wird vielmehr verwendet, um das Streben einer Person zu beschreiben, wie jemand anderes zu sein.
Akogare bezeichnet ein tiefes Gefühl von Respekt und Bewunderung, dass man für jemanden empfindet, zu dem man sehr aufschaut. Dies ist normalerweise jemand, der extrem talentiert ist oder in seinem Leben viel erreicht hat. Dieses Gefühl von Akogare ist oft mit dem Verständnis der eigenen Unvollkommenheit und dem Wissen gefärbt, dass das gleiche Maß an Talent unerreichbar ist – und genau hier kommen diese Gefühle der Sehnsucht ins Spiel.
Tsundoku (積 ん 読)
Tsundoku kann man als eine Mischung aus Bücherwurm und Hamsterer bezeichnen. Dieser außergewöhnliche Begriff und bezieht sich auf die eher charmante Angewohnheit einiger Buchliebhaber, so viele Bücher zu kaufen und zu sammeln, dass sie sich ungelesen auf „Stapeln“ (tsu 積つむ) anhäufen ohne die Bücher wirklich jemals alle zu lesen (du 読よむ).
Furusato (古里)
Furusato ist im Japanischen ein besonderes Wort für die Heimat oder Heimatstadt. Aber es geht nicht nur um den Ort, aus dem jemand stammt, sondern vielmehr um den Ort, nach dem sich sein Herz sehnt. Dabei sind sowohl Orte und Landschaften, aber auch heimatliches Essen oder Menschen gemeint. Furusato kann man also weder mit den deutschen Begriffen Sehnsuchtsort oder Wahlheimat vergleichen.
Setsunai (切ない)
Das außergewöhnliche japanische Wort Setsunai könnte man als eine subtile Emotion von bittersüßem und scheinbar endlosem Schmerz beschreiben.
Setsunai beschreibt die schmerzhafte Erinnerung, die einst wunderschön war und nun verblasst. Der Begriff wird zwar oft mit (Liebes-)Kummer und Enttäuschung in Verbindung gebracht, doch er umfasst viel mehr als das. Setsunai meint das schmerzliche Wissen aber auch die melancholische Gewissheit, dass alles vergänglich ist.
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Sentsunai sei das "schmerzhafte Stechen am Rande einer Erinnerung, aber auch die Freude an dem Wissen, dass alles vergänglich ist".
Foto © frank mckenna, Unsplash
Besondere Worte mit Bedeutung für die Japanische Ästhetik
Yūgen (幽玄)
Das ästhetische Konzept des japanischen Begriffs Yugen meint die Schönheit nicht nur des oberflächlich Sichtbaren, sondern des nicht direkt Sichtbaren. Gemeint ist also die Schönheit, die wir in einem Objekt fühlen können, obwohl die Schönheit nicht im wörtlichen Sinne des Wortes existiert und nicht direkt gesehen werden kann.
Es ist eigentlich unmöglich das besondere Wort Yūgen in andere Sprachen zu übersetzen.
Ein berühmtes Beispiel ist das Bild der „subtilen Schatten von Bambus auf Bambus“, wie es der Dramatiker Zeami Motokiyo beschreibt.
Wabi-Sabi (侘寂)
Das japanische Wort Wabi-Sabi kann man als die Quintessenz der japanischen Ästhetik bezeichnen. Dieses besondere japanische Wort lässt aber auch außerordentlich schwierig in andere Sprachen übersetzen. Wabi Sabi bezeichnet die Lehre von der Schönheit des Unvollkommenen.
Während westliche Vorstellungen von Schönheit oft im Konzept der „perfekten“ Form verwurzelt sind, liegt das japanische Schönheitskonzept darin, die in der Natur gefundenen Unvollkommenheiten zu verehren. Alle Dinge der natürlichen Welt sind vergänglich und daher schön.
Ausdruck findet Wabi Sabi neben seiner möglichen Anwendung auf die Inneneinrichtung auch in der japanischen Teezeremonie und in japanischen Gärten.
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Der Ginkaku-ji-Tempel in Kyoto ist mit seinem natürlichen, unfertigen Aussehen eines der berühmtesten Beispiele für Wabi-Sabi.
Foto © Hideki Nishiyama, Unsplash
Shibui (渋い)
Das schöne japanische Wort Shibui wird verwendet um Objekte zu beschreiben, die in ihrer Strenge und Zurückhaltung in Japan als besonders schön wahrgenommen werden.
Wie andere japanische Ästhetikbegriffe (Wabi-Sabi) wird Shibui auf eine Vielzahl von Themen angewendet werden, nicht nur auf Kunst, Architektur oder Mode.
Die schlichten und dezenten Designs scheinen insgesamt einfach zu sein, enthalten jedoch subtile Details wie Texturen, die Einfachheit mit Komplexität in Einklang bringen.
Mono-no-Aware (物の哀れ)
Mono-no-aware sagt, dass Schönheit subjektiv ist und es unser Empfinden oder Einfühlungsvermögen für die Welt um uns herum ist, die sie schön macht. Das Wort beschreibt Insbesondere die Vergänglichkeit der physischen Welt und unser Bewusstsein, dass Schönheit vergänglich ist mit einer sanften Wehmut.
Der Inbegriff von Mono-No-Aware ist in Japan der Anblick von Kirschblütenblättern, die nach dem Frühling von den Bäumen fallen.
Komorebi (木漏れ日)
Komorebi ist ein einzigartiger japanische Ausdruck für das Sonnenlicht, das durch die Bäume fällt. Das Wort besteht aus den Kanji -Zeichen für Baum (木), Durchscheinen (漏れ) und Sonne (日).
Komorebi ist ein sehr beliebtes japanisches Wort und wird oft in Popsongs, Filmen oder im Haiku verwendet.
Einzigartige Japanische Wörter für kulturelle Konzepte
Gaman (我慢)
Gaman ist ein japanischer Begriff zen-buddhistischen Ursprungs und bedeutet „das scheinbar Unerträgliche mit Geduld und Würde ertragen“.
Ob es darum geht, eine unangenehme Situation in Kauf zu nehmen, um das Wasser nicht zu stören, oder den Schmerz eines gebrochenen Knochens mit nicht mehr als einer normalen Dosis Ibuprofen zu ertragen - Ganman bedeutet, in schwierigen Zeiten sein Bestes zu geben und Selbstbeherrschung und Disziplin zu bewahren.
Enryo (遠慮)
Das japanische Konzept von Enryo ist eine Form der Zurückhaltung, die zum Wohle anderer Menschen demonstriert wird. Ob es darum geht, im Zug nicht zu telefonieren oder sich zu weigern, den letzten Bissen von einem gemeinsamen Teller zu nehmen, Enryo ist ein wichtiger Teil des japanischen Sozialverhaltens.
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Japan hat aufgrund seiner Geographie nur wenig bebaubare Gebiete und ist extrem dicht besiedelt. Rücksichtnahme und Zurückhaltung „Enryo“ sind daher für das Zusammenleben unverzichtbar.
Foto © Francesco Ungaro, Unsplash
Mottainai (勿体無い)
Der schöne japanische Begriff Mottainai beschreibt die Idee, mit Zeit, Dingen oder sonstigen Ressourcen nicht verschwenderisch zu sein. Dieses Konzept hat wahrscheinlich seine Wurzeln darin, dass Japan als kleiner Inselstaat nur begrenzte Ressourcen hat.
Mottainai zeigt sich in verschiedenen Facetten des Lebens, von der Verwendung aller Körperteile eines Tieres zum Kochen über die Wiederverwendung alter Besitztümer, anstatt sie wegzuwerfen, bis hin zur Wiederverwertung von Obst- und Gemüseverpackungen.
Schöne japanische Wörter für besondere Soziale Werte
Wa (和)
Wa bezieht sich auf die natürliche Ordnung und wird normalerweise als „Harmonie“ übersetzt wird. Es impliziert aber vielmehr eine friedliche Einheit und Konformität innerhalb einer sozialen Gruppe, in der die Mitglieder eine harmonische Gemeinschaft ihren persönlichen Interessen vorziehen.
In einem Land wie Japan, das sich als homogene Gesellschaft versteht, hat Konformität einen hohen Stellenwert, um die natürliche Ordnung der Dinge nicht zu stören.
Omotenashi (おもてなし)
Das schöne japanische Wort Omotenashi wird oft als „Gastfreundschaft“ übersetzt und ist das japanische Konzept, achtsam und rücksichtsvoll gegenüber anderen zu sein.
Der Begriff Omotnashi eine tief verwurzelte Kultur, die von chadō (Teezeremonie) abstammt. Omotnashi bedeutet, sich von ganzem Herzen um die Gäste zu kümmern .
Kleine, rücksichtsvolle Handlungen wie das Anbieten eines heißen Handtuchs an Kunden haben ihre Wurzeln in Omotenashi und sind der Grund für Japans weltberühmten Kundenservice.
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Die japanische Teezeremonie folgt festen Ritualen und Bewegungsmustern. Ihr Studium erfordert viel Hingabe und Präzision.
Foto © Roméo A., Unsplash
Mentsu ( 面子)
Oft mit „Gesicht“ übersetzt, ist Mentsu ein japanischer Begriff, der einst aus China nach Japan kam und eng mit Ehre, Stolz und der Würde eines Menschen verbunden ist. Mentsu beschreibt eine typisch japanische Verhaltensweise: In einer ansonsten peinlichen oder beschämenden Situation sollten Personen um sie herum die Situation übersehen – oder so tun, als würden sie sie übersehen, um dieser Person zu helfen, ihre Würde zu bewahren.
Giri (義理)
Giri bezieht sich auf die Verpflichtungen einer Person gegenüber ihren verschiedenen sozialen Kreisen, einschließlich ihrer Freunde, Familie und vor allem des Arbeitgebers. Giri ist in Japan mit komplexen sozialen Konventionen und Werten verbunden.
Beispielsweise wird von japanischen Frauen erwartet, dass sie ihren männlichen Kollegen und Bekannten am Valentinstag Schokolade, bekannt als „ giri-choco“, schenken, auch wenn es zwischen den Beteiligten keine romantischen Gefühle gibt. Auch die vielen ungeschriebenen Regeln des japanischen Schenkens basieren auf dem Konzept des Giri.
Nemawashi (根回し)
Das japanische Wort Nemawashi lässt sich am besten als Prozess von vorbereitender Kommunikation und Absprachen für ein geplantes Projekt beschreiben. Dieser Prozess findet vor dem offiziellen, finalen Treffen statt, bei dem dann die formellen Schritte verkündet werden.
Der Begriff basiert historisch auf der Praxis aus der japanischen Gartenarbeit, bei der die Wurzeln einer Pflanze vorbereitet werden, bevor die Pflanze umgesetzt oder umgetopft wird.
Ein erfolgreiches Nemawashi ermöglicht es, Beschlüsse und Entscheidungen mit Zustimmung aller Seiten durchzuführen. Der japanische Begriff Nemawashi wird oft als Beispiel für japanische Worte angeführt, die sich sehr schwer übersetzen lassen.
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