Die vier Jahreszeiten in Japan
Japanische Jahreszeiten: Wie Europäer teilen auch die Japaner das Jahr in die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter ein. Diesen kommt dabei in vielen Aspekten der japanischen Kultur – von der Küche über die Dekoration von Wohnungen und Häusern bis hin zu speziellen Formen von Festen oder öffentlichen Feiern (Matsuri) – eine besonders große Bedeutung zu.
Die Jahreszeiten in Japan lassen sich auch an der japanischen Poesie, insbesondere dem Haiku (jap. 俳句), einem nach strengen Regeln zu erstellendes Kurzgedicht, ablesen. Einem Haiku wird so traditionell eigentlich immer ein „Kigo“ (季語) vorangestellt, ein Wort, welches das Kurzgedicht jahreszeitlich einordnet.
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Die Chureito Pagode in Fujiyoshida-shi und der heilige Berg Fuji im Schnee
Foto © Weiqi Xiong on Unsplash
Natürlich hängt von der Jahreszeit auch ein wenig ab, was man bei einer Reise nach Japan jeweils erleben kann – Baden, Feuerwerk und Festivals im Sommer, Wintersport und heiße Quellen (Onsen) im Winter, das Betrachten der Kirschblüten (花見, Hanami) im Frühling oder „die Jagd nach bunten Blättern“ (紅葉狩り, Momijigari) im Herbst. Natürlich jagen die Japaner dann nicht wirklich Blätter, sondern machen Ausflüge und Wanderungen durch die sich in prächtigen Farben kleidenden Wälder, Alleen und Parks.
Frühling in Japan
In Japan ist der Frühling noch mehr mit einem Neubeginn verbunden, als in der europäischen Kultur. Dabei beginnt der Frühling in Japan im März und endet Ende Mai mit dem Beginn der Regenzeit.
Im Frühling startet das japanische Schuljahr und auch neue Mitarbeiter werden gerade im Frühjahr eingestellt, bzw. haben dann besonders häufig ihren ersten Arbeitstag.
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Nakameguro, ein beliebtes Quartier in Tokio mit seinen einzigartigen Boutique-Cafés und Geschäften. Mitte des Frühlings ist das Viertel ein beliebtes Hanami-Kirschblüten-Reiseziel
Foto © Jenna Neal, Unsplash
Symbol für den Frühling ist in Japan ganz klar Sakura, die Kirschblüte. Dabei zieht sich die Blütezeit aufgrund der Süd-Nord Ausdehnung Japans von Anfang März, wo diese im Süden auf der Insel Kyushu beginnt, bis Ende Mai, wenn auch auf Hokkaido, der nördlichsten der japanischen Hauptinseln, die Kirschbäume ihre volle Pracht entfalten.
Die Kirschblüte ist in Japan sogar Teil der Nachrichten. Viele Japaner genießen die Kirschblüte, indem sie mit Freunden und Kollegen ein Picknick unter der blühenden Pracht machen, das sogenannte Hanami. Der Frühling ist aber auch die Erdbeersaison und das Sammeln oder „Jagen“ von Erdbeeren ist eine beliebte Aktivität (イチゴ狩り, Ichigogari).
Auch die Temperaturen im Frühling unterscheiden sich in Japan teils deutlich. Während man gerade im Süden Kyushus im April und Mai schon richtig sommerliche Temperaturen erwarten darf, kann es auf Hokkaido auch im April noch Schnee geben. Für Reisende ist der Frühling eine der beliebtesten Jahreszeiten, um Japan zu besuchen.
Sommer in Japan
Der Sommer in Japan teilt sich in zwei sehr unterschiedliche Teile. Er beginnt mit der Regenzeit, die im Süden und auf Honshu im Juni beginnt und Tsuyu (梅雨, dt. Pflaumenregen) genannt wird. Je nach Region zieht sich die Regenzeit in Japan bis tief in den Juli hinein. Um den Regen zu vertreiben hängen Japaner gerne kleine, weiße und irgendwie an Gespenster erinnernde Stofffiguren, die Teru teru bōzu (てるてる坊主) auf.
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Sommer auf der japanischen Insel Tsunoshima in der Präfektur Yamaguchi. Die Insel ist ein beliebtes Gebiet für Camping und Sportfischen.
Foto © Samuel Berner, Unsplash
Ansonsten ist der Sommer in Japan vor allem eins: heiß und schwül. Oftmals ist es sogar sehr viel schwüler, als man dies in Deutschland gewöhnt ist. So sind in Tokio Temperaturen von 30 Grad und mehr nichts Ungewöhnliches, im Süden Kyushus wird es fast tropisch.
Daneben ist der Sommer in Japan voller Festivals und Straßenfeste (Matsuri) und es ist – ganz anders als hierzulande – die Saison für Feuerwerke (Hanabi), die im Sommer in fast jeder japanischen Stadt abgehalten werden.
Herbst in Japan
Der Herbst ist vielleicht die perfekte Reisezeit für Japan. Es ist im Allgemeinen angenehm warm aber nicht mehr heiß und schwül, es regnet eher wenig und ab Mitte November (auf Hokkaido auch schon im Oktober) beginnt sich das Laub der Bäume stark zu verfärben – fast wie im Indian Summer in Nordamerika.
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Momijimari oder Indian Summer in Dazaifu, Fukuoka.
Foto © Tayawee Supan, Unsplash
Daher ist der Herbst in Japan auch beliebte Wanderzeit und ein guter Zeitpunkt, um Parks, Wälder oder Alleen zu bestaunen, die sich in ganz ungewohnter Farbenpracht präsentieren. „Jagd nach bunten Blättern“ (紅葉狩り, Momijigari) nennen das die Japaner. Auf Hokkaido kann im Herbst derweil auch schon der erste Schnee fallen.
Der Herbst in Japan eignet sich daneben sehr gut für alle Arten von Outdoor-Aktivitäten. Zudem sind die saisonal erhältlichen Lebensmittel besonders reichhaltig und schmackhaft. „Der Herbst macht Hunger“, sagt man in Japan.
Winter in Japan
Der Winter in Japan ist kalt und gerade im Norden und in den Gebirgsketten fällt nicht selten jede Menge Schnee. Was gibt es da Schöneres, als sich in einem traditionellen japanischen Onsen (Bad in einer heißen Quelle) zu entspannen, während sich drumherum weißer Schnee türmt. Die Onsen sind ganzjährig geöffnet, ein Besuch im Winter ist aber besonders empfehlenswert. An einigen Orten in Japan kann man zudem Wintersport wie Ski oder Snowboarden machen.
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Winter am Berg Kōya (高野山), Präfektur Wakayama, Zentrum des Shingon-Buddhismus und Heimat des ersten buddhistischen Tempels im japanischen Stil.
Foto © Samuel Berner, Unsplash
Der Winter in Japan gehört für Touristen nicht zur Hauptreisezeit und erlaubt es, japanische Städte und insbesondere berühmte Sehenswürdigkeiten mit mehr Ruhe und weniger Touristen genießen zu können. Im Dezember kommen zudem die vielfältigen, teils wirklich japanischen Weihnachtstraditionen hinzu, so wie Weihnachtsmärkte und spezielle Menüs in den Restaurants. Der Winter in Japan ist zudem die Zeit im Jahr, in der viele Städte besondere Lichtinstallationen aufbauen.
Jahreszeiten in Japan und Deutschland im Vergleich
Im Vergleich zu Deutschland sind insbesondere der Herbst und der Frühling in vielen Teilen Japans deutlich wärmer und weniger regnerisch. Allerdings darf man dabei nie die sehr große Nord-Süd Ausdehnung Japans vergessen, die von Hokkaido mit seinem eher kühlen und im Winter bitterkalten Klima bis hin zum schon subtropischen Süden Kyushus reicht, wo es auch im Winter nie wirklich kalt wird.
Der Sommer ist im Gegensatz zu Deutschland meist wärmer, vor allem aber schwüler. Die hohe Luftfeuchtigkeit kann gerade zu Beginn einer Reise regelrecht als unangenehm empfunden werden und es ist wichtig, immer genügend zu trinken, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.
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Regenzeit in Tokio, die sogenannte fünfte Jahreszeit „Tsuyu“
Foto © Alex Block, Unsplash
Viele Japaner teilen das Jahr sogar in fünf Jahreszeiten, um die etwa vierwöchige Regenzeit Tsuyu (梅雨) zwischen Juni und Juli vom „richtigen“ Sommer, der sich an vielen Orten Japans bis tief in den September ziehen kann, abzutrennen.
Der Winter ist in den meisten Teilen Japans weniger kalt als in Deutschland, insgesamt aber auch nicht das angenehmste Reisewetter (mal abgesehen vom Besuch eines Onsen oder Wintersport), weshalb im Winter wie angesprochen eher wenige Touristen in Japan unterwegs sind.
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Titelfoto © Sunil Naik, Unsplash
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