Die 10 schönsten japanischen Gärten in Japan
Japan ist für seine Gärten und die traditionelle Gartenarchitektur weltberühmt. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Formen von japanischen Gärten entwickelt. Zu den wichtigsten zählen die sogenannten Wandelgärten (oft mit einer größeren Wasserfläche), die Stein- bzw. Zen-Garten Japan, sowie Moosgärten und Teegärten.
Teilweise vereinen einzelne Parks auch verschiedene Stile der traditionellen japanischen Gartenarchitektur – beispielsweise durch einen integrierten Zen-Garten oder einen speziellen Teegarten mit Chashitsu (茶室; Teehaus).
Wir möchten hier die 10 schönsten Gärten in Japan vorstellen. Dabei ist die Auswahl natürlich in Teilen subjektiv. Deshalb werden die auch historisch besonders wichtigen Nihon Sanmeien (日本三名園), die „drei berühmtesten Gärten Japans“, besonders hervorgehoben und führen die Liste an.
Sie erfüllen dabei alle – zumindest in Teilen – die Voraussetzungen aus den „Chroniken der berühmten Luoyang-Gärten“, einem antiken chinesischen Gartenbuch. An diesem orientierte sich die japanische Gartenarchitektur ursprünglich. Die sechs Grundsätze haben bis heute für die Gestaltung von japan Gärten Gültigkeit:
- Weitläufigkeit
- Abgeschiedenheit
- Kunstfertigkeit
- Althergebrachtes
- fließendes Wasser
- Panoramablick
Die anderen für diese Liste ausgewählten Gärten wurden aufgrund ihrer visuellen Ästhetik, landschaftlichen Gestaltung und historischen Bedeutung aufgenommen. Sie bilden auf die eine oder andere Weise herausragende Beispiele für die japanische Gartenarchitektur in ihrer komplexen Vielfalt.
1. Kenroku-en (兼六園) – Der Garten der sechs Tugenden (Kanazawa) Einer der drei berühmtesten Gärten Japans
- Der Kenroku-en in Kanazawa ist berühmt für seine Harmonie aus Wasser, Stein und Natur – ein Meisterwerk japanischer Garten-kunst.
Foto von Ikko Nishimura auf Unsplash
Der Kenroku-en in der Stadt Kanazawa wurde ab 1676 von der Maeda-Familie angelegt, den früheren Provinzherrschern von Kaga (etwa auf dem Gebiet der heutigen Präfekturen Ishikawa und Toyama). Über zwei Jahrhunderte hinweg wurde die Anlage weiter ausgebaut und gepflegt.
Schon der Name – Der Garten der sechs Tugenden – verweist darauf, dass im Kenroku-en alle sechs Grundsätze der „Chroniken der berühmten Luoyang-Gärten“ umgesetzt wurden. In dieser Hinsicht darf der Garten somit als vollkommen gelten.
Ursprünglich war der Park der äußere Garten des Kanazawa-Schlosses, das heute in restaurierter Form wieder existiert. Seit 1874 ist die Anlage vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich.
Was macht den Kenroku-en so besonders?
Der Kenroku-en zeichnet sich durch weitläufige Teich- und Wasserlandschaften aus. Besonders hervorzuheben ist der Kasumiga-Ike-Teich (霞ヶ池), der den Hauptteich der Gartenanlage bildet. Dieser besitzt eine Insel sowie eine Holzbrücke, die eine perfekte Spiegelung der Anlage im Wasser erzeugt.
Das Wahrzeichen des Gartens ist die auf zwei Beinen stehende Kotoji-Tōrō-Steinlaterne (琴柱灯籠) am Kasumi-Teich, die sich scheinbar über das Wasser neigt – ein Bein steht am Ufer, das andere im Wasser.
Erwähnenswert ist zudem der historische Shiguretei-Pavillon (時雨亭), ein Teehaus mit Blick auf die Gartenlandschaft.
Eine weitere Besonderheit des Kenroku-en sind die Yukitsuri (雪吊り). Dabei handelt es sich um Winterseilspannungen, mit denen die Bäume des Gartens vor schweren Schneefällen geschützt werden. Diese könnten ansonsten Zweige oder Äste beschädigen. Die Yukitsuri sind nur saisonal zu sehen und einer der Gründe, warum der Kenroku-en gerade im Winter bei Japanern und internationalen Touristen besonders beliebt ist.
Für wen lohnt sich der Besuch des Kenroku-en ganz besonders?
Der Kenroku-en bietet perfekt ausbalancierte Gartenlandschaften. Diese zeigen sich im Wechsel der Jahreszeiten stets in einem neuen Gewand und eröffnen immer wieder neue Perspektiven.
Ein Besuch lohnt sich grundsätzlich, da der Kenroku-en einer der „drei berühmten Gärten Japans“ ist. Besonders Naturliebhaber, Kulturinteressierte und passionierte Fotografen kommen hier voll auf ihre Kosten.
Tipps und beste Reisezeiten
Für den Besuch des Kenroku-en lohnt es sich, früh aufzustehen. Morgens bei Öffnung oder abends kurz vor Sonnenuntergang sind im Allgemeinen weniger Menschen unterwegs. So lässt sich der Garten in aller Ruhe und in seiner ganzen Pracht genießen.
Der Eintritt kostet etwa 320 Yen (knapp 2 Euro). Für Gruppen gibt es Ermäßigungen.
Eine eindeutige Empfehlung für die beste Reisezeit lässt sich kaum aussprechen. In Japan ist der Besuch des Kenroku-en im Winter besonders beliebt. Dann sorgen die schneebedeckten Bäume mit ihren Yukitsuri-Seilspannungen für eine dichte, fast märchenhafte Atmosphäre.
Im Frühling bezaubert die farbenfrohe Kirschblüte, im Sommer dominiert sattes Grün in ruhiger Stimmung. Der Herbst schließlich bringt mit seinem leuchtenden Ahornlaub intensive Farbakzente in die Anlage.
2. Koraku-en (後楽園) – Garten der Freude (Okayama) - Einer der drei berühmtesten Gärten Japans
- Der Koraku-en Garten in Okayama beeindruckt mit weiten Rasenflächen, harmonischer Teichlandschaft und dem Panorama der angrenzenden Burg. Foto von Alan Wang
Der Koraku-en befindet sich in der Stadt Okayama in der gleichnamigen Präfektur. Er wurde im Jahr 1700 von der in Stadt und Umgebung herrschenden Ikeda-Familie gegenüber der Burg der Familie fertiggestellt.
Seitdem diente der „Garten der Freude“ als herrschaftlicher Garten der Feudalherren von Okayama. Selbst nach Abschaffung des Feudalsystems verblieb er zunächst im Privatbesitz der Familie. Erst im Jahr 1884 wurde der Garten der Provinz geschenkt und danach öffentlich zugänglich gemacht.
Der Name Garten der Freude oder genauer „Garten des nachträglichen Glücks“ bezieht sich auf ein konfuzianisches Prinzip. Dieses besagt, dass sich ein Herrscher zunächst um sein Volk beziehungsweise seine Untergebenen kümmern sollte, bevor er sich selbst Freude gönnt.
Der Koraku-en gilt als im Stil der Enshū-Schule angelegter Wandelgarten und zählt zu den bedeutendsten japanischen Gärten in Japan.
Was macht den Koraku-en so besonders?
Zu den Besonderheiten des Koraku-en gehören ungewöhnlich große, offene Rasenflächen, die in japan Gärten sonst eher selten sind.
Auch die im Park befindlichen Bauwerke in traditionell japanischer Architektur – wie der berühmte Enyō-tei-Pavillon (延養亭), ein ursprünglich den Feudalherren vorbehaltenes Teehaus mit Blick über den Garten – oder der Ryūten, ein zu den Seiten hin offener Pavillon über dem durch den Garten fließenden Bach, sind herausragende Beispiele ihrer Art.
Hinzu kommen große Teiche mit kleinen Inseln, geschwungenen Brücken und darin schwimmenden Koi – allesamt beliebte Attraktionen.
Einen besonderen Kontrast bietet die direkt neben dem Park gelegene Burg Okayama, die aufgrund ihrer schwarzen Färbung auch Krähenburg genannt wird. Sie bildet ein imposantes architektonisches Gegengewicht zur natürlichen Ästhetik des Parks.
Für wen lohnt sich der Besuch des Koraku-en ganz besonders?
Der Koraku-en eignet sich hervorragend für ruhige Spaziergänge – insbesondere, wenn es nicht allzu voll ist – und für spektakuläre Panoramablicke auf die Burg Okayama.
Eigentlich kommt hier jeder auf seine Kosten, der Gartenanlagen und historische Architektur zu schätzen weiß. Auch für Fotografen bietet der Garten eine Vielzahl wundervoller Motive und Perspektiven.
Tipps und beste Reisezeiten
Für den Besuch eines so berühmten Gartens Japans wie des Koraku-en empfiehlt sich – insbesondere zu beliebten Reisezeiten – ein früher Besuch am Morgen. Dann lässt sich die Szenerie mit dem Panorama der Burg Okayama in aller Ruhe genießen.
Die beliebtesten Reisezeiten sind:
– der Frühling, wenn die Kirschblüte in und um den Garten mit zartrosa Blüten verzaubert,
– der Sommer, wenn die Lotusblüten in Seen und Teichen in voller Blüte stehen,
– und der Herbst, wenn rot verfärbte Ahornblätter eindrucksvolle Farbakzente setzen.
Der Eintritt in den Garten beträgt ca. 410 Yen (etwa 2,50 €). Der Eintritt kann auch als Kombiticket mit dem Besuch der Burg Okayama erworben werden.
3. Kairaku-en (偕楽園) – Garten für alle (Mito) - Einer der drei berühmtesten Gärten Japans
- Der Kairaku-en in Mito ist nicht nur zur Pflaumenblüte ein Highlight – über 3.000 Pflaumenbäume, Ahorn und Bambushaine.
Foto © Lukas from Munich, CC BY 2.0
Der Kairaku-en befindet sich in Mito, der Hauptstadt der Präfektur Ibaraki, und ist der dritte und zugleich jüngste der „drei berühmten Gärten Japans“.
Mit dem Bau der Gartenanlagen wurde zwar schon im 17. Jahrhundert begonnen, fertiggestellt wurden sie jedoch erst rund 170 Jahre später – im Jahr 1842 – von Tokugawa Nariaki (徳川斉昭).
Schon seit seiner Eröffnung ist der Kairaku-en der Öffentlichkeit zugänglich. Damit gehört er zu den wenigen historischen japanischen Gärten, deren Zugang nie beschränkt war.
Was macht den Kairaku-en so besonders?
Der Kairaku-en bietet gleich mehrere Highlights. Besonders beeindruckend sind die rund 3.000 Pflaumenbäume (梅, Ume), die im Februar und März einen Teil des Gartens in eine berauschend-spektakuläre Blütenlandschaft verwandeln.
Natürlich ist ein Besuch zur Pflaumenblüte auch besonders populär – entsprechend voll kann es in dieser Zeit werden.
Zu anderen Jahreszeiten setzen die Ahornbäume und Bambushaine des Gartens aufsehenerregende Farbakzente.
Zu den architektonischen Highlights des Kairaku-en gehört die Kobuntei-Villa (好文亭), ein historisches Gebäude, von dem aus man großartige Ausblicke auf den Garten genießen kann. Ein zusätzliches kulturelles Erlebnis bietet der am Rande des Parks gelegene Tokiwa-Schrein (常磐神社).
Für wen lohnt sich der Besuch des Kairaku-en ganz besonders?
Der Kairaku-en ist die perfekte Wahl für Blumenliebhaber – besonders natürlich zur Zeit der Pflaumenblüte im Februar und März.
Daneben ist der Garten auch historisch und gartenbaulich interessant, da er das Konzept eines volksnahen Erholungsparks aus der Edo-Zeit (1603 bis 1868) verkörpert.
Anders als die beiden anderen „berühmten Gärten Japans“ wurde der Kairaku-en ganz klar als ein Garten für das Volk errichtet bzw. fertiggestellt – und nicht als exklusiver Garten für eine bedeutende Familie von Feudalherren.
Tipps und beste Reisezeiten
Die beste Reisezeit für einen Besuch des Kairaku-en ist der Frühling – insbesondere zur Pflaumenblüte. Dann ist der Garten allerdings auch am vollsten.
Auch im Herbst, zur Herbstlaubfärbung, lohnt sich ein Besuch, wenn sich das Blätterwerk in warmen Gold- und Rottönen verfärbt.
Natürlich ist der Besuch eines so bedeutenden japanischen Gartens aber auch zu anderen Jahreszeiten lohnenswert.
Der Eintritt in den Kairaku-en ist kostenlos. Lediglich der Besuch der Kobuntei-Villa ist kostenpflichtig und kostet ca. 300 Yen (unter 2 Euro).
Zur Zeit der Pflaumenblüte, etwa von Mitte Februar bis Ende März, wird im Garten das Mito Ume Matsuri (水戸の梅まつり) gefeiert – ein Festival, das sich ganz der Blüte widmet und als das wichtigste Event des Jahres in Mito und im Kairaku-en gilt.
4. Ritsurin-Kōen (栗林公園) – Kunstvoller Garten mit Bergpanorama (Takamatsu)
- Der Ritsurin-Kōen beeindruckt mit kunstvoll gestalteten Teichlandschaften und der Einbindung des Shiun-Bergs durch die Shakkei-Technik. Foto © Mason tang photography - Own work, CC BY-SA 4.0
Der Ritsurin-Kōen, auch bekannt als „Kastanienwald-Garten“, befindet sich in der Stadt Takamatsu und ist ein rund 400 Jahre alter Garten. Er wurde ursprünglich durch und für die Feudalherren von Sanuki erbaut.
Sanuki war der Name einer ehemaligen Provinz Japans, die in etwa dem Gebiet der heutigen Präfektur Kagawa entspricht, in der auch die Stadt Takamatsu liegt.
Seinen Namen „Kastanienwald-Garten“ verdankt der Ritsurin-Kōen der früheren Dominanz von Kastanienbäumen in dieser Region. Der Garten ist unter anderem dafür berühmt, wie gut er sich in die umliegende Berglandschaft einfügt und diese als natürliches Panorama nutzt.
Was macht den Ritsurin-Kōen so besonders?
Die vielleicht wichtigste und auffälligste Besonderheit des Ritsurin-Kōen ist die Anlage nach der sogenannten Shakkei-Technik. Diese integriert die umliegende Berglandschaft – insbesondere den Blick auf den Shiun-Berg (紫雲山) – perfekt in die Gartenkomposition.
Besonders beliebt sind auch die Bootsfahrten auf dem Hauptteich (南湖, Nanko) des Gartens. Solche Erlebnisse sind in japanischen Gärten sonst eher unüblich. So können Besucher den Garten auch vom Wasser aus erleben – eine reizvolle und seltene Perspektive.
Die historischen Steinbrücken und die harmonisch mit der Natur abgestimmten Wege bieten darüber hinaus viele eindrucksvolle Fotomotive.
Unter den architektonischen Elementen ist besonders der Sanuki-Pavillon (讃岐亭) hervorzuheben. Dieses traditionelle Teehaus bietet einen wundervollen Blick auf das Wasser des Nanko.
Für wen lohnt sich der Besuch des Ritsurin-Kōen ganz besonders?
Der Ritsurin-Kōen kann mit Recht als einer der malerischsten Gärten Japans gelten. Er bietet atemberaubende Ausblicke auf das umliegende Bergpanorama sowie fast magische Szenen, die durch eine Vielzahl landschaftlicher Elemente immer wieder neu überraschen.
Dieser Garten ist das ideale Ziel für Besucher, die ruhige Spaziergänge, den Besuch einer japanischen Teezeremonie oder die seltene Gelegenheit zu einer Bootsfahrt in einem japanischen Garten schätzen.
Vor allem aber werden Fotografen diesen Garten lieben – mit seinen überraschenden, mal stillen, mal aufsehenerregenden Motiven und Perspektiven.
Tipps und beste Reisezeiten
Die besten Reisezeiten für den Ritsurin-Kōen sind:
– der Frühling mit Kirsch- und Irisblüte,
– der Sommer mit blühenden Lotusblumen auf dem Wasser, die eine besonders friedliche Atmosphäre schaffen,
– sowie der Herbst, wenn sich die rot verfärbten Ahornblätter malerisch im Wasser spiegeln.
Wer eine Bootstour unternehmen möchte, sollte diese im Voraus buchen, da sie aufgrund ihrer Beliebtheit oft ausgebucht ist.
Der Eintritt in den Garten kostet ca. 410 Yen (etwa 2,50 €), Kinder erhalten eine Ermäßigung.
5. Adachi Museum of Art Garten (足立美術館庭園) – Der schönste Garten Japans? (Shimane)
- Der Garten des Adachi Museum of Art verbindet japanische Gartenkunst mit Malerei – perfekt gepflegte Natur als harmonisches Kunstwerk.Foto © 663highland , CC 表示 2.5
Der Adachi Museum of Art Garten in der Stadt Yasugi, Präfektur Shimane, wurde im Jahr 1970 eröffnet. Er bildet eine außergewöhnliche Kombination aus japanischer Gartenkunst und japanischer Malerei.
Ursächlich für die Entwicklung und Errichtung des Gartens war der Unternehmer Adachi Zenko (足立全康).
Seit seiner Eröffnung wurde der Adachi Museum of Art Garten immer wieder als bester Garten Japans ausgezeichnet – darunter zum Beispiel unglaubliche 19-mal in Folge durch das Journal of Japanese Gardening.
Was macht den Adachi Museum of Art Garten so besonders?
Der Adachi Museum of Art Garten ist allein schon durch sein Konzept besonders – wenn nicht gar einzigartig.
Die Idee, Gartenbaukunst und Malerei miteinander zu verbinden und damit lebende Tableaus aus Pflanzen zu schaffen, hebt sich deutlich von der traditionellen Gartenkunst ab. Sie fügt der japanischen Gartenarchitektur eine völlig neue, künstlerische Komponente hinzu.
Die perfekt gepflegten Landschaften wirken wie ein „lebendes Gemälde“ und werden durch insgesamt sechs verschiedene Gartenstile unterstützt, die hier nebeneinander existieren.
Dazu gehören unter anderem ein Kare-Sansui-Garten (枯山水, Trockengarten), ein Moosgarten sowie ein Weißkies- und Kieferngarten.
Besonders eindrucksvoll sind die Ausblicke aus dem Museum auf den Garten. Diese wurden bewusst so arrangiert, dass die Landschaften vor den Fenstern wie Gemälde erscheinen – und somit Kunst und Natur auf einzigartige Weise verschmelzen.
Für wen lohnt sich der Besuch des Adachi Museum of Art Garten ganz besonders?
Der Besuch dieses außergewöhnlichen Gartens lohnt sich nicht nur für Liebhaber von Natur und japanischen Gartenstilen – von denen hier immerhin sechs vertreten sind –, sondern auch für Kunstliebhaber.
Der Garten ist ein integraler Teil des Kunstmuseums, und das Innen und Außen treten durch die Fenster in eine dialogische Beziehung.
Der Besuch des Museums sollte daher auch Teil des Gartenerlebnisses sein – und umgekehrt. Nur so lässt sich diese einmalige Kombination von japanischer Gartenkunst und japanischer Malerei in ihrer ganzen Tiefe erfassen und genießen.
Tipps und beste Reisezeiten
Die beste Reisezeit für den Besuch des Adachi Museum of Art Garten ist möglicherweise der Herbst. Dann zeigen die Blätter kräftige Farben, wodurch die Idee der Gemälde aus Pflanzen visuell noch verstärkt wird.
Davon abgesehen ist der Besuch ganzjährig ein Erlebnis, da der Garten stets in einem perfekten Pflegezustand gehalten wird.
Der Zugang zum Garten ist nur in Verbindung mit dem Eintritt ins Museum möglich. Der Eintrittspreis beträgt rund 2.300 Yen (etwa 14 €).
6. Katsura-Rikyu (桂離宮) – Kaiserliche Eleganz (Kyoto)
- Der Katsura-Rikyu in Kyoto ist ein Meisterwerk klassischer Gartenarchitektur – mit Teehäusern, Wasserflächen und Blickachsen nach dem Shakkei-Prinzip. Foto © KimonBerlin, CC BY-SA 2.0
Der Katsura-Rikyu in Kyoto wurde ursprünglich in der Edo-Zeit (1603 bis 1868) als Rückzugsort für die kaiserliche Familie angelegt. Damit war er auch Teil der kaiserlichen Residenz in der damaligen Hauptstadt.
Der Katsura-Rikyu gilt bis heute als einer der bedeutendsten Landschaftsgärten Japans. Besonders bekannt ist er für seine raffinierten architektonischen Details, die sich harmonisch in die Gartenanlage einfügen.
Was macht den Katsura-Rikyu so besonders?
Der Katsura-Rikyu besticht durch die perfekte Harmonie zwischen Natur und Architektur. Dabei wird auch die umliegende Landschaft durch die Shakkei-Technik (借景, „geliehene Landschaft“) einbezogen.
Berge und Wälder außerhalb des Gartens werden so zu einem Teil der Atmosphäre und Wahrnehmung des Gartens.
Im Garten befinden sich mehrere japanische Teehäuser (茶室, Chashitsu) mit Blick auf die Teichlandschaft – darunter das besonders berühmte Shōkin-tei (松琴亭) mit traditioneller Tatami-Ausstattung.
Die Wegführung über verschlungene Pfade und Steinbrücken eröffnet dem Besucher immer neue, kunstvoll komponierte Blickwinkel.
Für wen lohnt sich der Besuch des Katsura-Rikyu ganz besonders?
Der Katsura-Rikyu ist einer der elegantesten und authentischsten kaiserlichen Gärten Japans. Ein Besuch lohnt sich besonders für Gartenenthusiasten und kulturinteressierte Reisende.
Durch seine Lage in Kyoto ist der Garten zudem für viele Japanreisende besonders gut erreichbar – schließlich gehört die ehemalige Kaiserstadt meist ohnehin zu den wichtigsten Stopps einer Japanreise.
Tipps und beste Reisezeiten
Da der Katsura-Rikyu als kaiserlicher Garten bis heute zur Residenz der kaiserlichen Familie in Kyoto gehört, wird er auch weiterhin von der Kaiserlichen Haushaltsagentur verwaltet.
Für einen Besuch muss man sich bei dieser vorab anmelden. Der Eintritt ist zwar kostenlos, jedoch ist die Teilnahme an einer obligatorischen Führung vorgeschrieben, die ebenfalls im Voraus gebucht werden muss.
Die besten Reisezeiten für einen Besuch des Katsura-Rikyu sind:
– der Frühling, mit seiner dezenten Kirschblüte, die die Eleganz des Gartens unterstreicht,
– der Sommer, wenn das satte Grün und die Reflexionen im Wasser den Garten besonders lebendig erscheinen lassen,
– sowie der Herbst, mit der Herbstlaubfärbung, wenn insbesondere die tiefroten Ahornblätter die Schönheit der Anlage eindrucksvoll betonen.
7. Saihō-ji (西芳寺) – Der Moosgarten, einer der ältesten Zen-Gärten Japans (Kyoto)
- Der Saihō-ji in Kyoto, auch Koke-dera genannt, verzaubert mit über 120 Moosarten und seiner einzigartig stillen Zen-Atmosphäre. Foto © Hyppolyte de Saint-Rambert - Own work, CC BY 4.0
Der Saihō-ji, auch bekannt als „Koke-dera“ (苔寺, „Moostempel“), wurde bereits im 8. Jahrhundert gegründet bzw. angelegt und ist damit einer der ältesten Zen-Gärten Japans.
Später wurde der Garten in einen zen-buddhistischen Tempel mit einer außergewöhnlichen Mooslandschaft umgestaltet.
Was macht den Saihō-ji so besonders?
Im Saihō-ji finden sich rund 120 verschiedene Moosarten (苔, Koke), die den Garten wie einen dichten, grünen Teppich überziehen.
Sorgfältig in diese Moosflächen integriert, bilden Wasserflächen und kunstvolle Steinarrangements einen spannungsvollen Kontrast und sorgen für eine meditative Atmosphäre.
Gleichzeitig ist der Garten Teil einer Zen-buddhistischen Tempelanlage und wird bis heute häufig für Meditation genutzt.
Der Saihō-ji ist zudem eines der wenigen Beispiele für die Verbindung von Kare-Sansui (枯山水, „trockene Landschaft“) – also dem klassischen japanischen Steingarten – mit feuchter Vegetation.
Der Garten selbst geht beinahe nahtlos in eine natürliche Waldlandschaft über und bildet so eine Brücke zu einer weniger geordneten, fast wilden Natur.
Für wen lohnt sich der Besuch des Saihō-ji ganz besonders?
Der Besuch des Saihō-ji ist ein einmaliges Erlebnis. Er lohnt sich besonders für Menschen mit einem Sinn für stille Schönheit und Meditation.
Besonders beeindruckend ist die friedvolle Atmosphäre des Gartens bei feuchtem Wetter, wenn das Moos besonders lebendig wirkt.
Ein weiterer Pluspunkt ist der streng regulierte Zugang zum Garten, wodurch man ihn in einer beinahe exklusiven Atmosphäre genießen kann.
Tipps und beste Reisezeiten
Der Besuch des Saihō-ji ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Eine Reservierung muss oft Wochen im Voraus erfolgen, da der Zugang nur einer kleinen Besuchergruppe pro Tag gewährt wird.
Zudem ist die Teilnahme an einer Kalligrafie-Zeremonie (Shakyō, 写経) vor dem Gartenbesuch verpflichtend.
Die besten Reisezeiten sind der Frühling, der Sommer und der Herbst:
– Im Frühling wirkt das Moos nach der langen Regenzeit besonders lebendig.
– Im Sommer beeindruckt der Garten mit durchgehend sattem Grün.
– Im Herbst schließlich bietet der Kontrast zwischen den Moosflächen und dem tiefrot gefärbten Ahornlaub ein besonders eindrucksvolles Bild.
8. Shinjuku Gyoen (新宿御苑) – Die grüne Oase Tokios
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Idylle im japanischen Garten Shijuku, im Hintergrund das NTT DoCoMo Yoyogi-Gebäude.
Foto © Basile Morin - Own work, CC BY-SA 4.0
Der Shinjuku Gyoen war ursprünglich ein kaiserlicher Garten, der später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Er befindet sich im Tokioter Stadtteil Shinjuku, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Shinjuku.
Mit einer Fläche von 58,3 Hektar und drei unterschiedlichen Gartenstilen – japanisch, englisch und französisch – ist dieser Garten nicht nur einer der größten öffentlichen Parks in Tokio, sondern bildet auch eine wahre grüne Oase im Zentrum der Metropole.
Es ist also kein Wunder, dass der Garten eigentlich immer gut besucht ist.
Was macht den Shinjuku Gyoen so besonders?
Der Shinjuku Gyoen ist schon allein deshalb besonders, weil er nicht nur einen japanischen Landschaftsgarten umfasst, sondern auch einen englischen Garten und einen französischen Garten – was in Japan äußerst ungewöhnlich ist.
Dadurch verfügt der Garten über große, für Japan untypische weite Rasenflächen.
Besonders berühmt ist der Shinjuku Gyoen jedoch für seine über 1.000 Kirschbäume, die ihn im Frühling zu einem der besten Orte für Hanami (花見, „Blüten betrachten“) in Tokio machen.
Zusätzlich bietet das Glasgewächshaus (温室, Onshitsu) eine breite Auswahl an tropischen und subtropischen Pflanzen.
Der Garten umfasst zudem große Teiche mit Inseln, die über malerische Holzbrücken erreichbar sind, sowie ein ausgeklügeltes System gepflegter Wege, das den Garten in seiner ganzen Vielfalt erlebbar macht.
Für wen lohnt sich der Besuch des Shinjuku Gyoen ganz besonders?
Ein Besuch des Shinjuku Gyoen bietet eine – oft willkommene – Auszeit vom Trubel und der Hektik Tokios. Er wird daher auch von Einheimischen gerne und regelmäßig genutzt.
Zudem bietet der Garten viele wunderschöne Fotomotive und eignet sich ideal für einen ruhigen Spaziergang.
Tipps und beste Reisezeiten
Die beste Reisezeit für den Besuch des Shinjuku Gyoen ist sicherlich der Frühling zur Kirschblüte. Allerdings ist der Park genau zu dieser Zeit auch besonders überlaufen.
Abgesehen davon ist der Besuch als Ausgleich zur Hektik Tokios ganzjährig ein Genuss.
Im Sommer spendet der Garten wohltuenden Schatten, und im Herbst begeistert er mit einer eindrucksvollen Herbstlaubfärbung, inklusive des typisch tiefroten Ahornlaubs.
Der Eintritt zum Park kostet ca. 500 Yen (etwa 3 €), Kinder erhalten eine Ermäßigung.
9. Ryōan-ji (龍安寺) – Der berühmteste Zen-Garten Japans (Kyoto)
- Der Ryōan-ji in Kyoto gilt als Inbegriff des Zen-Gartens – mit 15 Steinen in geheimnisvoller Anordnung auf fein geharktem Kies. Foto von Victor Lu auf Unsplash
Der Isuien in der Stadt Nara, gelegen in der gleichnamigen Präfektur, ist ein in der Edo-Zeit (1603 bis 1868) angelegter und während der Meiji-Zeit (1868 bis 1912) noch einmal erweiterter japanischer Garten.
Er ist vor allem für die Einbindung von Wasserflächen in Form von Teichen bekannt und berühmt.
Darauf spielt auch schon sein Name an, der übersetzt etwa „Garten, der das Wasser nutzt“ bedeutet. Für die vielen Teichlandschaften wird seit jeher das Wasser des Yoshikigawa-Flusses verwendet.
Was macht den Isuien so besonders?
Der Isuien nutzt die Shakkei-Technik (借景, „geliehene Landschaft“) und integriert auf diese Weise insbesondere den Ausblick auf den berühmten Tōdai-ji-Tempel (東大寺) in das Landschaftsbild.
Die eigentliche Besonderheit des Gartens sind jedoch die zahlreichen Wasserflächen und Teichlandschaften mit Kranich- und Schildkröteninseln. Diese beiden Tiere stehen in Japan symbolisch für Langlebigkeit.
Zudem lassen sich im Garten gut die zwei Bereiche unterscheiden: der ältere Teil stammt aus der Edo-Zeit, der jüngere aus der Meiji-Zeit.
Ein weiteres Highlight ist das harmonisch in die Landschaft integrierte Teehaus (茶室, Chashitsu), das einen wunderschönen Blick auf die Teichlandschaft bietet und sich hervorragend für das Erleben einer japanischen Teezeremonie eignet.
Für wen lohnt sich der Besuch des Isuien ganz besonders?
Der Besuch lohnt sich für alle, die ruhige Spaziergänge und Wasserlandschaften lieben.
Als einer der besterhaltenen japanischen Teichgärten bietet der Isuien in dieser Hinsicht etwas ganz Besonderes.
Natürlich lassen sich hier auch wunderbare Fotos machen – oder man genießt in aller Stille eine traditionelle Teezeremonie an einem außergewöhnlichen Ort.
Tipps und beste Reisezeiten
Der Isuien ist im Vergleich zu den anderen hier vorgestellten Gärten in Japan eher wenig frequentiert. Das macht ihn perfekt für eine entspannte und ruhige Erkundung.
Der Eintritt kostet ca. 1.200 Yen (etwa 7,40 €) und kann mit einem Ticket für den nahegelegenen und ebenfalls sehenswerten Yoshiki-en (吉城園) Garten kombiniert werden.
Die besten Reisezeiten für einen Besuch des Isuien sind:
– der Frühling, zur Kirschblüte,
– der Sommer, wenn sich die Umgebung klar im Wasser spiegelt,
– und der Herbst, mit seiner intensiven Herbstlaubfärbung.
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