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Teeanbaugebiete Japan – Übersicht mit wichtigen Teeplantagen

Japan ist bekannt für seinen herausragenden Grüntee und Spezialitäten wie Matcha, Gyokuro oder Kabusecha (Halbschattentee). Tatsächlich ist Japan nach China der zweitgrößte Produzent dieser Teesorten. Allerdings wird japanischer Grüntee trotz der großen Produktionsmenge größtenteils im Inland konsumiert. Der Anbau erfolgt in über 20 verschiedenen Anbaugebieten, die alle im Süden von Honshu, Shikoku und Kyushu liegen. Dies liegt daran, dass die Teepflanze der Sorte Camellia Sinensis frostempfindlich ist.

Das größte Teeanbaugebiet ist Shizuoka, das etwa 40 % der gesamten Grünteeproduktion Japans ausmacht. Besonders für Sencha bekannt, wird dort an den Hängen des Fuji-san besonders hochwertiger Tee angebaut. Das zweitgrößte Anbaugebiet ist Kagoshima im Süden von Kyushu, berühmt für Sencha, Kabusecha und in den letzten Jahren auch für Bio-Matcha. Uji bei Kyoto ist als Wiege des Teeanbaus bekannt und produziert einige der renommiertesten Matcha-Sorten. Ein weiteres bedeutendes Anbaugebiet für Gyokuro ist Yame in der Präfektur Fukuoka im Norden Kyushus.

 

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Die Teeplantagen am Fuße des Fuji in der Präfektur Shizuoka.
Foto © くろふね, CC BY 3.0

 

Die 10 größten Teeanbaugebiete in Japan

In den über 20 Teeanbaugebieten Japans werden jährlich über 80.000 Tonnen Tee produziert. Im Jahr 2020 lag die Produktionsmenge bei 83.000 Tonnen auf einer Gesamtfläche von 35.258 Hektar. Die zehn größten Teeanbaugebiete nach Präfektur sind:

  • Shizuoka: 13.800 Hektar, 39,14 % der Gesamtanbaufläche
  • Kagoshima: 8.250 Hektar, 23,4 %
  • Mie: 2.552 Hektar, 7,24 %
  • Kyoto (inklusive Uji): 1.528 Hektar, 4,33 %
  • Fukuoka (inklusive Yame): 1.488 Hektar, 4,22 %
  • Miyazaki: 1.230 Hektar, 3,49 %
  • Kumamoto: 1.100 Hektar, 3,12 %
  • Saitama: 785 Hektar, 2,23 %
  • Nagasaki: 680 Hektar, 1,93 %
  • Saga: 567 Hektar, 1,63 %

 

Klima und Geografie der Teeanbaugebiete in Japan

Die Teepflanze Camellia Sinensis stammt ursprünglich aus China und ist eine subtropische Pflanze. Da sie frostempfindlich ist, befinden sich alle Anbaugebiete im Süden Japans. Die nördlichsten Anbaugebiete sind Gifu, Saitama und Ibaraki. Teepflanzen bevorzugen ein Klima mit viel Regen und Sonne sowie einem deutlichen Unterschied zwischen Tages- und Nachttemperaturen. Staunässe ist dagegen schädlich.

Die Erntezeit spielt eine wichtige Rolle für die Qualität des Tees. In der Regel wird Grüntee 3 bis 5 Mal im Jahr geerntet, wobei die Frühlingsernte die wichtigste ist. In einigen Gebieten wird auch Shincha (neuer Tee) angeboten, der für seine herausragende Qualität bekannt ist.

 

Die 4 Hauptanbaugebiete für japanischen Tee

 

1. Shizuoka: Das größte Teeanbaugebiet Japans

Shizuoka ist das größte Teeanbaugebiet Japans. Die Präfektur liegt südwestlich von Tokyo und erstreckt sich entlang der Küste. Das feucht-warme Klima und die hügelige Landschaft bieten ideale Bedingungen für den Teeanbau. Shizuoka ist vor allem für Sencha bekannt, produziert aber auch Tencha und Gyokuro. Lesen Sie hier mehr über die Shizuoka Grüntee Ernte.

 

2. Kagoshima: Hohe Teequalität aus dem Süden

Kagoshima, im Süden von Kyushu, ist das zweitgrößte Teeanbaugebiet Japans. Das Klima ist warm und der Boden durch vulkanische Aktivität besonders nährstoffreich. Kagoshima ist führend in der Produktion von hochwertigem Bio-Matcha und Kabusecha.

 

3. Uji: Tradition und Geburtsort von Matcha

Das Teeanbaugebiet Uji liegt nahe Kyoto und ist als Geburtsort des Matcha bekannt. Es hat eine über 800-jährige Tradition und produziert einige der besten Matcha-Sorten Japans. Die Flüsse Uji und Kizu sorgen für ein feucht-mildes Klima, das ideal für den Teeanbau ist.

 

4. Yame: Die Heimat der besten Gyokuro

Yame in der Präfektur Fukuoka ist bekannt für seinen Gyokuro. Etwa 50 % der gesamten Gyokuro-Produktion Japans stammen aus diesem Gebiet. Auch Sencha und Tencha für die Matcha-Produktion werden hier angebaut.

 

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In Yame, der Teeregion mit tief verwurzelter Tradition wird schon seit vielen Jahrhunderten erstklassiger Gyokuro angebaut.
Foto © Matthew Yong auf Unsplash

 

Weitere wichtige Teeanbaugebiete in Japan

 

Miyazaki: Nicht nur Grüntee

In Miyazaki werden neben Sencha auch Kamairicha (gerösteter Grüntee), Schwarztee und Oolong angebaut. Besonders bekannt ist die kleine Gegend Miyakono für ihren hochwertigen Sencha.

 

Nishio: Hervorragender Matcha und Grüntee aus Höhenlagen

Nishio in der Präfektur Aichi ist berühmt für Tencha, aus dem Matcha hergestellt wird. Die Region produziert etwa 25 % der japanischen Matcha-Produktion.

 

Sayama: Sencha mit kühnem Geschmack

Sayama in der Präfektur Saitama ist eines der nördlichsten Teeanbaugebiete Japans. Es ist bekannt für seinen Sencha mit besonders kräftigem Geschmack.

 

Tee-Tourismus: Kann man die japanischen Teeanbaugebiete besuchen?

Der Tee-Tourismus in Japan hat sich in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt. Viele Teegärten und Plantagen bieten Besichtigungen an, darunter in Uji, Shizuoka und Kagoshima. Besonders bekannt ist die Teeplantage Greenpia bei Makinohara in Shizuoka, wo man selbst Tee ernten kann.

 

Teemuseen und -veranstaltungen in Japan

In Japan gibt es zahlreiche Teemuseen, in denen man mehr über Tee lernen kann. Besonders erwähnenswert ist das Shizuoka Teemuseum. Historische Teehäuser und Teezeremonien bieten ebenfalls einen spannenden Einblick in die Teekultur.

 

Teeverkostungen und Teetouren

Teeverkostungen und Teetouren sind beliebte Aktivitäten. In Yame gibt es sogar einen Wanderweg durch die Teeplantagen sowie Teecafés, die Teebasierte Desserts anbieten.

 

Der Fukushima-Vorfall und seine Auswirkungen auf den Teeanbau

Nach dem Reaktorunfall von Fukushima wurden die Teeanbaugebiete in Japan streng überwacht. Die meisten Teeanbaugebiete lagen weit entfernt von der Unglücksregion und waren zu keiner Zeit von erhöhter Strahlenbelastung betroffen. Heute ist japanischer Grüntee absolut unbedenklich. Mehr dazu finden Sie hier: Grüntee aus Japan radioaktiv belastet.

 

Teesorten und Spezialitäten aus den Anbaugebieten

Einige Teeanbaugebiete in Japan sind besonders für bestimmte Sorten japanischen Grüntees wie Sencha, Matcha oder Gyokuro bekannt.

  • Sencha: Der meistangebaute Grüntee – Sencha macht mit einem Anteil von über drei Vierteln die bei weitem größte Menge an Grünteeproduktion in Japan aus. Besonders die Teeanbaugebiete Shizuoka und Miyazaki sind für ihren Sencha
  • Matcha: Pulverisierter Grüntee aus Kyoto und Uji – Matcha, der japanische Pulvertee, wird aus dem Schattentee Tencha Besonders herausragende Qualität wird in Uji produziert, wo dieser Tee erstmals angebaut und verarbeitet wurde. Auch Nishio in der Präfektur Aichi ist für hochwertigen Matcha bekannt. Heute produzieren auch andere Teeanbaugebiete, insbesondere Kagoshima, Bio-Matcha von hoher Qualität.
  • Gyokuro: Hochwertiger Schatten-Tee aus Yame – Gyokuro wird besonders in der kleinen Teeregion Yame in Fukuoka angebaut, die etwa die Hälfte der japanischen Gyokuroproduktion Dieser edle Schattentee wird auch in anderen Teeanbaugebieten wie Shizuoka, Kagoshima und Uji produziert.
  • Kabusecha: Halbschattentee aus verschiedenen Regionen – Kabusecha stammt ursprünglich aus dem Teeanbaugebiet Mie, das noch heute viel hochwertigen Kabusecha Diese Grünteesorte wird aber auch in anderen Anbaugebieten wie Shizuoka und Kagoshima angebaut.
  • Bancha und Hojicha: Alltags- und Rösttee aus verschiedenen Regionen – Bancha ist eine einfachere Form des Sencha und wird in fast allen Teeanbaugebieten produziert. Hojicha (Rösttee) ist seltener, jedoch weniger an eine spezifische Region gebunden. Eine Ausnahme bildet der geröstete Kamairicha aus Miyazaki.

 

 

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Titelfoto © Kevin Ma auf Unsplash

 

 

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