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Grüntee Ernte in der Präfektur Shizuoka

Die Teeproduktion in Japan ist so besonders, da sie sich ausschließlich auf eine einzige Teesorte fokussiert: Den Grünen Tee. Und das in beträchtlichen Mengen – rund 100.000 Tonnen wirft die japanische Grüntee Ernte jedes Jahr ab. Obwohl in Japan auch Schwarztee konsumiert wird, wird dieser ausnahmslos aus anderen Ländern wie China oder Indien importiert.

Eine der Hauptregionen des japanischen Teeanbaus ist die Präfektur Shizuoka – von hier kommt fast die Hälfte des gesamten japanischen Grüntees. Außerdem können Teebegeisterte in Shizuoka ihren Tee sogar selbst ernten!

Die Teeproduktion in Japan

Japan ist auch im weltweiten Vergleich eine Hochburg der Teeproduktion und findet sich in den Top 10 neben Ländern wie Indien, Sri Lanka oder China wieder. Anders als ein paar andere globale Teeanbauregionen ist Japan eine moderne Industrienation. Da wundert es nicht, dass die Teeernte gebietsweise hochtechnisiert vonstatten geht. Was viele nicht wissen: Vielerorts wird Tee noch immer vorsichtig per Hand gepflückt. Eine ganze Armee von Plantagenarbeitern ist dazu besonders im April, aber auch im Juni und Juli auf den Beinen, um die zarten Teeblätter zu ernten. Beim teuren Gyokuro Tee wird ohnehin nur per Hand geerntet, um die Premium-Qualität dieser Grünteesorte zu gewährleisten.

Die Grüntee Ernte in Japan beginnt im Frühling

Erntehelfer bei der Grüntee Ernte in Japan
Die Grüntee Ernte ist vielerorts noch echte Handarbeit. Der Job des Erntehelfers ist anstrengend, denn in kurzer Zeit müssen viele Pflanzen vorsichtig abgeerntet werden. - Bild: © phonix_a - Fotolia.com

Der Frühling ist die Jahreszeit, in der die Teeproduktion in Japan beginnt: Mit der allerersten Grüntee Ernte des Jahres. Damit ist die Ernte des „Ichibancha“ die erste von zwei bis fünf Grüntee Ernten im Jahr. Die zweite (Nibancha) erfolgt etwa im Juni, die dritte (Sanbancha) etwa im Juli und die vierte (Yonbancha) im Spätsommer oder Frühherbst. Einzige Ausnahme: Baut der Teebauer den hochwertigen Gyokuro an, erfolgt nur eine einzige Teeernte im Jahr. 

Ungefähr Ende April bis Anfang Mai ernten die japanischen Teebauern mit der Frühjahrspflückung ihre wichtigste Ernte. Warum? Die Triebe an den Teesträuchern sind jung und frisch, Bitterstoffe konnten daher nur in geringem Maße entstehen. In dieser Ernteperiode wird zum Beispiel auch der Tencha produziert, der für die Matcha-Herstellung verwendet wird.

Eine Besonderheit der ersten Grüntee Ernte ist der Shincha: Übersetzt heißt das „Neuer Tee“. Die Rede ist hier von den jüngsten und demnach zartesten Blättern, die im Grunde genommen die weitere Grüntee Ernte eröffnen.

Grüntee Anbau in Japan

Nahaufnahme von Teeblättern nach Regenschauer
Grüntee ist ein wichtiges Produkt der Präfektur Shizuoka. Fast ein Drittel der gesamten Teeproduktion in Japan stammt aus Shizuoka. - Bild: © bestforbest - Fotolia.com

Japanische Teebauern sind Kleinbauern, die mithilfe von Saisonarbeitern ihr eigenes Land bestellen und ihre Erzeugnisse der Grüntee Ernte auf eigene Rechnung weiterverkaufen. Riesige Tea-Estates, also Tee-Großproduzenten, wie sie aus anderen Tee-Anbaugebieten bekannt sind, gibt es in Japan nicht. Was die Kleinbauern verbindet, ist die Präfektur Shizuoka als Anbauregion – hier bauen sie viele hochwertige Grüntees an. Doch auch Kagoshima auf Kyushu, die Präfektur Mie oder die Region Uji bei Kyoto sind vielen Teeliebhabern ein Begriff.

Dabei sind die Kleinbauern wahre Spezialisten, wenn um Tee geht: Durch den jahrelangen Anbau einer einzigen Teesorte, kennen alle Bauern ihre Teepflanzen bis ins Detail, selbst wenn auf einer Plantage mehrere Sorten wie Sencha und Gyokuro angebaut werden. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Teesorten oft nur in der Art des Anbaus – beispielsweise ob die Pflanzen während einer gewissen Zeit beschattet wachsen oder nicht – und in den Teilen des Teeblattes, die verarbeitet werden.

Grüntee Ernte in Shizuoka: Hier entstehen Tee-Spezialitäten

Nahaufnahme eines Triebs einer Grüntee-Pflanze im Sonnenlicht
In Japan wird ausschließlich grüner Tee angebaut. Andere Teesorten wie Schwarztee werden importiert. - Bild: © Andrej Pozharskiy - Fotolia.com

Neben dem besonderen Grüntee aus der Frühlingsernte, ist die Sommer-Ernte hervorzuheben: Sie bringt den beliebten, köstlichen Sencha in hervorragender Qualität, jedoch zum annehmbaren Preis hervor. Sencha Tee aus der ersten Ernte ist meist sehr teuer, denn er gilt als einer der hochwertigsten und geschmackvollsten Tees. Sencha Grüntee ist der beliebteste japanische Tee und besitzt einen milden und frischen Geschmack. Vor allem Tee-Neulinge schätzen diesen Grüntee, der rund 70 Prozent der gesamten Teeernte Japans ausmacht. Einige der japanischen Teebauern sind so stolz auf „ihren“ Sencha, dass sie sogar auf eine weitere Pflückung verzichten, um ihren guten Ruf zu bewahren.

Um die hohe Qualität eines grünen Tees zu bewahren, sind aber nicht nur der Erntezeitpunkt und die verwendeten Blattteile wichtig. Auch die richtige Lagerung des Tees (beispielsweise in luftdicht abgeschlossenen Teedosen) trägt dazu bei, dass der Tee seine hohe Qualität lange beibehält.

Die Präfektur Shizuoka und ihre Teeproduktion

Teefelder mit Berg Fuji im Hintergrund
Am Fuß des Fuji wachsen einige der besten Grüntees Japans. Die Präfektur Shizuoka ist berühmt für den heiligen japanischen Berg und ihre hochqualitativen Tees. - Bild: © eyetronic - Fotolia.com

Wer sich für einen der feinsten japanischen Grüntees begeistert, sollte ein wenig mehr über dessen Anbaugebiet erfahren. Die Präfektur Shizuoka besitzt ein mildes Klima und eine faszinierende Natur. Sie erstreckt sich zu Füßen des Fuji – dem höchsten Berg Japans. Shizuoka liegt im südöstlichen Teil Zentraljapans direkt am Pazifik. Die Präfektur Shizuoka ist damit etwa mittig zwischen Tokyo und Osaka gelegen und ist ökonomisch und kulturell weit entwickelt.

Wer Shizuoka als Tourist erleben möchte, sollte sich die wichtigsten Ziele notieren:

In der Präfektur liegen einige historische Städte und besondere Orte, die einen Einblick in das ursprüngliche Japan bieten. Touristen sollten zum Beispiel Hamamatsu, Japans Stadt der Musik, besuchen. Warum? Diese Stadt hat das Monopol für die Klavierherstellung in Japan inne. Demzufolge finden sich hier zahlreiche Musik-Museen. Aber auch Automobil- und Motorradfans dürfte der Name Hamamatsu etwas sagen, denn Yamaha und Suzuki haben hier ihren Hauptsitz. Wer die Natur liebt, wird am Berg Ryugashi in der gleichnamigen Tropfsteinhöhle ein interessantes Ausflugsziel finden.

Natur- und Japanliebhaber dürfen sich außerdem die Hochland-Region Izu-kogen nicht entgehen lassen. Hier lassen sich Blumen, Berge und das Meer wunderbar genießen. Izu-kogen liegt östlich der Halbinsel Izu und ist lediglich rund anderthalb Stunden Fahrtzeit von Tokyo entfernt. Neben der herrlichen Natur können Touristen in diesem Teil von Shizuoka zahlreiche Kunst- und Geschichtsmuseen bewundern.

Wer in möglichst kurzer Zeit richtig viel von Shizuoka sehen möchte, sollte allerdings eine Rundreise buchen. Sie werden zahlreich angeboten.

Tee selber ernten in Shizuoka

Erntehelferin mit Weidenkorb auf einer Teepplantage
In Shizuoka ist es möglich, auf einer Teeplantage selbst japanischen Grüntee zu ernten. Arbeitskleidung und Erntekorb werden gestellt. - Bild: © lefebvre_jonathan - Fotolia.com

Grünen Tee dort erleben, wo er wächst und ihn mit allen Sinnen genießen: Das geht! Man kann in Shizuoka, der japanischen Hauptstadt des grünen Tees, seinen Tee selber ernten. Liebhaberinnen und Liebhaber des japanischen Grüntees können ihn zwischen April und Oktober einfach selbst pflücken. Möglich ist das auf der Teeplantage von Greenpia in der Stadt Makinohara.

Wer hier seinen Tee selber ernten möchte, kann sich voll und ganz entspannen. Die richtige Kleidung zum Teepflücken wird von Kopf bis Fuß gestellt. Vor dem Teepflücken gibt es eine Einführung in das richtige und erfolgreiche Ernten des Grünen Tees.

Für Grünteefans sicherlich ein großartiges Erlebnis, das lange in Erinnerung bleibt. Daher unsere Empfehlung für eine Reise nach Shizuoka: Unbedingt einmal Tee selber ernten!

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