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Uji: Die Teestadt in Japan für Teeliebhaber – Steckbrief

Uji (宇治市) ist eine Stadt südlich von Kyoto am Fluss Ujigawa, bekannt für die Produktion von hochwertigem Grüntee – insbesondere auch Matcha. Historischen Quellen zufolge war Uji einer der ersten Orte in Japan, an denen Tee angebaut und Matcha produziert wurde. Uji ist daher der Name eines der traditionsreichsten und renommiertesten Teeanbaugebiete in Japan.

Neben Grün-Tee und Matcha bietet Uji auch andere Sehenswürdigkeiten, von denen zwei Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Historisches Kyoto“ sind. Zudem ist Uji ein wichtiger Schauplatz des Genji Monogatari (源氏物語, Die Geschichte vom Prinzen Genji), dem ältesten Roman Japans. Am Fluss Ujigawa werden für Touristen Vorführungen der traditionellen Kormoranfischerei abgehalten.

 

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Der Fluss Ujigawa mit Anlegestellen für die „Jukoku-bune“, den Ausflugsbooten, die von gemeinnützigen Organisationen betrieben werden.
Foto © Lee Thom auf Unsplash

 

Wo liegt Uji in Japan?

Uji und das zugehörige Teeanbaugebiet liegen etwa eine Stunde Fahrt südlich von Kyoto in der Präfektur Kyoto. Der schiffbare Fluss Ujigawa fließt direkt durch die Stadt und hat ihre historische Bedeutung neben der Nähe zu den Kaiserstädten Kyoto und Nara mitgeprägt.

 

Wie viele Einwohner hat Uji?

Uji hat laut des letzten Zensus aus dem Jahr 2021 eine Einwohnerzahl von 178.445. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 2.642 Einwohnern pro km².

 

Warum ist Uji für japanischen Tee bekannt?

Der Legende nach unterwies der buddhistische Priester Eisai (1141-1215), der den Zen-Buddhismus nach Japan brachte, die Priester in Uji im Teeanbau und lehrte sie die Vorzüge des Grüntees. Dieser war zwar in Pulverform seit dem 7. Jahrhundert in Japan bekannt, wurde jedoch bis dato als Pulver und nicht als Tee konsumiert.

Uji steht durch seine lange Tradition stellvertretend für Grüntee und Qualität. Die Teefelder und Teeplantagen rund um Uji gelten als Geburtsort des Matcha, der für die japanische Teezeremonie (Chadō) so typisch ist.

In Uji dreht sich gastronomisch und wirtschaftlich vieles um edlen Grüntee. Unter anderem findet sich hier mit dem Tsuen der älteste Teeladen Japans, der seit 1160 im Geschäft ist und inzwischen in 24. Generation von derselben Familie geführt wird.

 

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Die Uji-Brücke soll bereits aus dem 6 Jahrhundert stammen und symbolisiert den Übergang der irdischen in die spirituelle Welt.
Foto © kaoru001005 auf Pixabay

 

Teetraditionen in Uji – Bewahrung der Teekultur

Uji und Grüntee sind historisch tief miteinander verbunden. Die Traditionen rund um die japanische Teekultur werden hier besonders am Leben erhalten und Besuchern zugänglich gemacht.

 

Die japanische Teezeremonie

Die japanische Teezeremonie oder Chadō (Teeweg) ist eine ritualisierte Form der Teezubereitung und des Teetrinkens, die eng mit dem Zen-Buddhismus verknüpft ist. In Uji bieten viele Teestuben, Teeläden und andere Einrichtungen die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Teezeremonie (meist in abgespeckter Form) an.

Teeschulen in Uji

In und um Uji haben sich seit langer Zeit einige bekannte Teeschulen etabliert. Diese gehen meist auf den legendären Teemeister Sen-no-Rikyu bzw. dessen Nachfahren zurück und sind wichtige Institutionen zur Erhaltung der Teekultur und der japanischen Teezeremonie.

Matcha Mühlen

Als bekanntes Gebiet für die Produktion von hochwertigem Matcha finden sich in Uji auch traditionelle Matcha-Mühlen. Diese mahlen die Blätter des Tencha-Schattentees zu feinstem grünem Pulver. Einige dieser Mühlen und die umliegenden Teeplantagen können besichtigt werden.

Lehrveranstaltungen und Workshops rund um Sencha, Matcha und Co.

In Uji werden verschiedenste Veranstaltungen und Workshops rund um Grüntee und die japanische Teezeremonie angeboten. Es gibt auch Töpferkurse, in denen man seine eigene Teeschale herstellen kann.

Das Teefest von Uji

Am 1. Sonntag im Oktober richtet Uji traditionellerweise am Koshoji-Tempel das Teefest aus. Teil des Festes ist neben dem Genuss von Grüntee auch das Darbringen von zeremoniellen Teeschalen als Opfergaben vor Statuen wichtiger Persönlichkeiten.

 

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Der prächtige Byodoin-Tempel in Uji gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist schon allein einen Besuch in Uji wert.
Foto © Rye Cedlux auf Unsplash

 

Die besten Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten in der Stadt Uji

Uji bietet durch seine Geschichte, Bauwerke und die tiefe kulturelle Verwurzelung mit der Teekultur viele spannende Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. Aufgrund der kleinen Stadtgröße sind die meisten Attraktionen fußläufig vom Bahnhof bzw. Stadtzentrum erreichbar, was Uji zu einem perfekten Tagesausflugsziel von Kyoto oder Nara aus macht.

Byōdōin Tempel

Der Byōdōin Tempel, gegründet 1052, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und liegt in der Nähe des JR Bahnhofs. Der Tempel ist dem Amida Buddha geweiht, dessen Statue in der Phönix-Halle steht. Der Byōdōin Tempel ziert auch die 10-Yen-Münze.

Der Ujigami-Schrein

Der Ujigami-Schrein ist das zweite Weltkulturerbe in Uji. Er liegt auf der anderen Seite des Ujigawa Flusses am Fuß des Asahiyama Berges und stammt aus der späten Heian-Zeit, was ihn zum ältesten noch erhaltenen Shinto-Schrein Japans macht.

Die Ujibashi Brücke

Die hölzerne Ujibashi oder Uji-Brücke wurde zuerst im Jahr 646 erbaut. Die heutige Brücke wurde 1996 errichtet und soll Teile der Originalbrücke enthalten. Besonders schön ist der Besuch während der Kirschblüte.

Bootsfahrten und Kormoranfischerei

Tagsüber sind Bootsfahrten auf dem Ujigawa Fluss beliebt. In den Sommermonaten kann man Vorführungen der traditionellen Kormoranfischerei beobachten, die seit rund 1300 Jahren betrieben wird.

Alles rund um Matcha und Grüntee

Uji bietet viele Möglichkeiten, in die japanische Teekultur einzutauchen. Dies reicht von Teezeremonien über den Besuch von traditionellen Teeläden bis hin zu Workshops und dem Besuch einer Matcha-Mühle.

Lohnt sich ein Besuch in Uji?

Ein Besuch in Uji lohnt sich auf jeden Fall. Besonders für Freunde von Matcha und hochwertigem Grüntee oder für diejenigen, die sich mit dem Genji Monogatari auseinandergesetzt haben. Uji kann problemlos als Tagesausflug aus Kyoto oder Nara geplant werden. Wer länger bleiben möchte, sollte unbedingt eine der umliegenden Teeplantagen besuchen.

 

 

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Titelfoto © Weichao Deng, Unsplash

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