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Die 12 atemberaubendsten Tempel und Schreine in Japan

Japan ist ein Land voller Tempel und Schreine, die nicht nur durch ihre Architektur bestechen, sondern sich häufig an besonders malerischen Orten befinden. Sie fügen sich fast immer harmonisch in die umgebende Natur ein. Es gibt jedoch einige besonders berühmte, bekannte und außergewöhnliche Tempel und Schreine, die aus der Masse herausragen. Eine Besonderheit Japans ist die synkretistische Ausübung zweier Religionen – dem Shintoismus und dem Buddhismus. Diese existieren Seite an Seite, obwohl sie aus politischen Gründen heute strenger getrennt sind als in der Vergangenheit. Trotzdem folgen viele Japaner nach wie vor beiden Hauptreligionen des Landes.

Shinto-Schreine und buddhistische Tempel sind außerdem bedeutende Beispiele für japanische Architektur und historische Baustile. Sie werden als harmonische und ästhetische Bauwerke geschätzt, sind teils weltbekannt und oft Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Gleichzeitig sind sie beliebte touristische Attraktionen. Für viele Japaner sind diese Orte aber mehr als nur Sehenswürdigkeiten: Sie sind Stätten der alltäglichen Ehrerbietung gegenüber den Kami des Shinto und Orte für spirituelle Praktiken des Buddhismus. Dort werden rituelle Handlungen ausgeübt und um Beistand gebeten.

In diesem Beitrag klären wir die Unterschiede zwischen Schreinen und Tempeln und stellen Ihnen 12 berühmte und bekannte Tempel und Schreine in Japan vor, die Sie bei Ihrer Japanreise nicht verpassen sollten. Diese Liste dient jedoch lediglich als Anregung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Was ist der Unterschied zwischen japanischen Tempeln und Schreinen?

Der grundlegende Unterschied zwischen japanischen Tempeln und Schreinen liegt darin, dass sie zwei unterschiedlichen Religionen angehören. Buddhistische Tempel (jap. Tera ) sind Stätten des Buddhismus, während Shinto-Schreine (jap. Jinja 神社) dem Shinto-Glauben gewidmet sind. Der Shintoismus gilt als die ursprüngliche, autochthone Religion Japans.

 

Buddhistische Tempel (Tera 寺)

Die buddhistischen Tempel werden für Meditation, Gebet und Zeremonien genutzt. In Japan übernehmen sie auch die Beerdigungsriten, da alles, was mit dem Tod zu tun hat, im Shinto als unrein betrachtet wird. Die Namen der Tempel enthalten häufig die Endungen -tera/-dera, -ji, -in oder -san.
In den Tempeln finden Sie oft große Buddha-Statuen in der Haupthalle, die als Mittelpunkt der Verehrung dienen. Ein weiteres typisches Merkmal sind Pagoden, die als beeindruckende architektonische Highlights gelten.

 

Shinto-Schreine (Jinja 神社)

Shinto-Schreine sind Orte der Verehrung für spezifische Kami (Götter), denen der Schrein gewidmet ist. Ein Schrein kann sowohl einem einzigen als auch mehreren Kami geweiht sein. Die Gläubigen nutzen die Schreine für Gebete, Feste und Rituale. In Japan werden Hochzeiten oft nach shintoistischem Ritus in einem Schrein abgehalten.
Die Namen der Schreine haben häufig Endungen wie -jinja, -jingū, -taisha oder -gū. Ein charakteristisches architektonisches Merkmal der Schreine sind die freistehenden Torii, die den Eingang markieren. Außerdem gibt es spezielle Reinigungsbereiche, an denen sich die Besucher vor dem Betreten des Schreins rituell säubern.

 

Architektonische Unterschiede

Die architektonischen Unterschiede zwischen Tempeln und Schreinen sind klar erkennbar:

  • Buddhistische Tempel: Pagoden, große Buddha-Statuen und eine Haupthalle als Zentrum der Verehrung.
  • Shinto-Schreine: Torii-Tore, Reinigungsbecken und schlichte, natürliche Materialien.

 

Unterschiede in den Ritualen

Auch die rituellen Praktiken unterscheiden sich:

  • In buddhistischen Tempeln werden häufig Räucherstäbchen angezündet, und es ist üblich, eine Gebetsglocke zu schlagen.
  • In Shinto-Schreinen hängen Gläubige ihre Wünsche auf Ema-Holztafeln oder bitten um Schutz durch spezielle Rituale.

Mit diesen grundlegenden Unterschieden im Hinterkopf sind sowohl Tempel als auch Schreine faszinierende Orte, die Sie während Ihrer Japanreise unbedingt besuchen sollten.

 

Wie viele Tempel und Schreine gibt es in Japan?

In Japan gibt es aktuellen Zahlen nach bis zu 75.000 buddhistische Tempel und etwa 100.000 shintoistische Schreine. Diese fast unglaublichen Zahlen drücken den historischen wie aktuellen Stellenwert dieser Verehrungsstätten in der japanischen Kultur aus. Die Schreine und Tempel finden sich dabei sowohl in Städten als auch auf dem Land, wobei bedeutende Schreine und Tempel auf dem Land teils Teil übergreifender Pilgerwege sind. Zudem sind Tempel in den meisten Fällen (Ausnahmen sind vor allem buddhistische Klöster) in der Nähe oder in Siedlungen bzw. Städten zu finden, während Schreine auch abgelegen an besonderen, als heilig geltenden Orten abseits der Siedlungen zu finden sind. Durch die spezielle Vermischung von Buddhismus und Shinto, wie sie sich in Japan historisch entwickelt hat, gehen viele Japaner nicht nur beiden Religionen nach, sondern Tempel und Schreine finden sich mitunter auch in denselben Komplexen, wenn die beiden Religionen heute streng genommen strikt voneinander getrennt sind.

 

12 Must-Visit Tempel und Schreine für die Japanreise

Bei den tausenden Tempeln und Schreinen stellt sich natürlich die Frage, welche dieser heiligen Stätten sich besonders für einen Besuch während einer Japanreise eignen. Wir haben eine Liste von 12 Must-Visit Tempeln und Schreinen zusammengestellt, die aber natürlich absolut nicht abschließend ist. Kriterien für die Auswahl sind:

 

  • Die Architektur: Die ausgewählten Tempel spiegeln die Vielfalt der japanischen Architektur und Baukunst wieder. Dies reicht von der goldenen Fassade des Kinkaku-ji über die beeindruckende Phönix-Halle des Byodo-in bis hin zu den markanten Torii des Fushimi Inari-Taisha.
  • Religiöse Bedeutung: Alle der ausgewählten Tempel und Schreine sind zentrale Orte des Buddhismus oder Shintoismus. Dies kann an den in ihnen verehrten Kami liegen, wie beim Ise-Jingu, der der Sonnengöttin Amaterasu gewidmet ist, oder als Zentrum spiritueller Praxis wie beim Tempel Todai-ji mit seiner gewaltigen, bronzenen Buddha-Statue.
  • Integration in die Natur: Die vorgestellten Tempel und Schreine fügen sich harmonisch in die Landschaft ein, sei es durch ihre Lage in Wäldern (Meiji-Schrein), an Wasserfällen (Kumano Nachi-Taisha) oder an malerischen Teichen (Kinkaku-ji).

 

Die 6 beeindruckendsten Tempel in Japan

japan tempel und schreine – Kinkaku ji
Der Goldene Pavillon Kinkaku-ji ist ein beliebtes Touristenziel und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Foto © David Klein auf Unsplash

 

1. Kinkaku-ji (Goldener Pavillon, Kyoto)
Der Tempel Kinkaku-ji (金閣寺; Goldener Pavillon) liegt im Nordwesten Kyotos malerisch am Ufer eines großen Teiches, umgeben von Bäumen und Sträuchern in einer idyllischen Parklandschaft. Der Name „Goldener Pavillon“ rührt daher, dass das zweite und dritte Stockwerk des Tempels mit Blattgold überzogen sind. Der offizielle Name, der jedoch kaum genutzt wird, lautet **Rokuon-ji (鹿苑寺, dt. „Rehgarten-Tempel“).

Eine Besonderheit des Tempels ist die eklektische Architektur: Jedes Stockwerk wurde in einem anderen Baustil errichtet:

  • Erdgeschoss: Shinden-Stil (im Stil aristokratischer Villen)
  • Erstes Stockwerk: Buke-zukuri Stil (im Stil von Samurai-Residenzen)
  • Zweites Stockwerk: Karayo-Stil (inspiriert von chinesischen Zen-Tempeln)

Der Kinkaku-ji wurde 1397 als Altersruhesitz eines Shogun erbaut. Heute ist er eine der bekanntesten Touristenattraktionen in Kyoto und oft stark besucht.

 

japan-tempel-buddhistisch-kiyomizu dera kyoto

Der berühmte Kiyomizu-dera (清水寺) Tempel in Kyoto mit der charakteristischen rote Pagode und kunstvoll geschnitzten Details.
Foto © Jerome Jome auf Unsplash

 

2. Kiyomizu-dera (Kyoto)
Der Kiyomizu-dera ist ein bedeutender buddhistischer Tempel im Osten Kyotos, der auf einem Hügel thront und zur Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gehört. Besonders bekannt ist der Tempel für:

  • seinen Wasserfall Otowa-no-taki, dessen Wasser Glück, Liebe und ein langes Leben bringen soll,
  • die weite Holzterrasse der Haupthalle, von der aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt hat.

Die Terrasse ist so berühmt, dass sie Teil der japanischen Redewendung „die Terrasse des Kiyomizu hinunterspringen“ (清水の舞台から飛び降りる) wurde. Diese Redewendung stammt aus der Edo-Zeit und beschreibt den mutigen Sprung in eine neue Herausforderung.

Der Kiyomizu-dera-Tempelkomplex umfasst auch mehrere Shinto-Schreine, was trotz der heutigen Trennung der beiden Religionen in Japan nicht unüblich ist.

 

berühmte tempel in japan - Tōdai-ji in Nara
Der Tōdai-ji-Tempel in Nara beherbergt die größte bronzene Buddha-Statue der Welt, bekannt als Daibutsu.
Foto © Belle Co

 

3. Todai-ji (Nara)
Der Todai-ji (東大寺, „Großer Tempel des Ostens“) in Nara ist berühmt für:

  • seine Haupthalle, die als eines der größten Holzbauwerke der Welt gilt,
  • die 15 Meter hohe Buddha-Statue aus Bronze, die weltweit als die größte ihrer Art gilt.

Der Tempel wurde bereits 745 im Auftrag des Kaisers Shōmu erbaut, um den Buddhismus in Japan zu fördern. Die heutige Haupthalle stammt aus dem Jahr 1708. Weitere Highlights sind:

  • das Eingangstor Nandaimon mit seinen 8,5 Meter hohen Wächterstatuen (Niō)
  • eine Säule mit einem Loch, durch das Besucher kriechen können – wer es schafft, soll im nächsten Leben Erleuchtung

 

tempel japan sehenswürdigkeiten Sanjusangen-do (Kyoto)

Die roten Säulen und der überdachte Gang sind charakteristische Merkmale des Sanjūsangen-dō Tempels.
Foto ©  jarodsai, Pixabay

 

 

4. Sanjusangen-do (Kyoto)
Der Sanjusangen-do (三十三間堂) liegt im Stadtteil Higashiyama in Kyoto und ist für seine außergewöhnliche Haupthalle berühmt. Der Name bezieht sich auf die 33 Nischen der Tempelhalle, die symbolisch für die 33 Erscheinungsformen der Göttin Kannon

In der Haupthalle befinden sich 1001 lebensgroße Kannon-Statuen, jede individuell gestaltet und beidseitig der großen Hauptstatue aufgestellt. Diese einzigartige Sammlung macht den Tempel zu einem bedeutenden spirituellen und kulturellen Ort.

 

shinto tempel japan: ryoan-ji

Der Ryoan-Ji Steingarten ist für Hobby-Fotografen eine Herausforderung.
Foto © Gor auf Unsplash

 

5. Ryoan-ji (Kyoto)
Der Ryoan-ji (龍安寺, „Tempel des zur Ruhe gekommenen Drachen“) liegt im Nordwesten Kyotos und ist besonders für seinen Zen-Garten Hojo-Teien bekannt, der als einer der berühmtesten in Japan gilt.

Der Zen-Garten besteht aus einer großen Fläche aus fein gerechtem Kies und 15 scheinbar zufällig platzierten Steinen in 5 Gruppen, die von Moos umgeben sind. Eine Besonderheit: Von keinem Blickwinkel aus können gleichzeitig alle 15 Steine gesehen werden – ein Symbol für das unvollkommene menschliche Wissen. Der Garten wird als Meisterwerk der Gartenbaukunst und idealer Ort für Meditation angesehen.

 

schrein japan bedeutung - Byodo-in (Uji)

Der Byodoin-Tempel mit der berühmten Phönixhalle (Hōō-dō) im Zentrum.
Foto © David Emrich auf Unsplash

 

6. Byodo-in (Uji)
Der Byodo-in (平等院) befindet sich in der Stadt Uji, die für ihren Grüntee berühmt ist, und wurde ursprünglich 998 als Landhaus eines Adeligen errichtet. Im Jahr 1052 wurde es zu einem buddhistischen Tempel umgewandelt.

Besonders bekannt ist die Phönix-Halle, die für ihre symbolische Architektur und die beiden Phönix-Statuen auf dem Dach berühmt ist. Die Phönix-Halle sowie zahlreiche Gegenstände im Tempel zählen zu den offiziellen Nationalschätzen Japans.

Der Byodo-in ist auch auf der 10-Yen-Münze sowie auf dem 10.000-Yen-Schein abgebildet und damit tief in der japanischen Kultur verankert. Zudem ist er historisch bedeutsam, da hier der erste dokumentierte Seppuku (rituelle Selbsttötung der Samurai) im Jahr 1180 begangen wurde.

 

Die 6 bedeutendsten Schreine in Japan

beste Schreine in Japan – Fushimi Inari-Taisha

Fuchsstatue (Kitsune) vor dem markanten Oinari-san Schrein. Im Maul des Fuchses ein Schlüssel – Symbol für die Lagerhäuser der Reisgottheit Inari.
Foto © Marek Piwnicki

 

1. Fushimi Inari-Taisha (Kyoto)
Der Fushimi Inari-Taisha (伏見稲荷大社), auch als Oinari-san bekannt, ist einer der bedeutendsten Shinto-Schreine, die der Kami Inari gewidmet sind. Inari wird als Schutzgottheit für Fruchtbarkeit, Reis und Füchse Der Fushimi Inari-Taisha ist Hauptschrein für etwa ein Drittel aller Inari-Schreine in Japan.

Besonders beeindruckend sind die tausenden orange-roten Torii-Tore, die wie eine lange Allee den Hügel zum Schrein hinaufführen. Diese Torii wurden als Spenden von Personen, Familien oder Unternehmen errichtet. Eine weitere Besonderheit: Das Allerheiligste des Schreins – ein Spiegel, der den Sitz der Kami symbolisiert – ist öffentlich einsehbar, was bei Shinto-Schreinen eher ungewöhnlich ist.

 

Itsukushima-Schrein - japan

Ein magisches Fotomotiv auch im Inneren des Schreins: die roten Wandelgänge (Kairo) bieten unzählige spektakuläre Blicke auf das Meer und das „schwimmende Torii“.
Foto © Juliana Barquero auf Unsplash

 

2. Itsukushima-Schrein (Miyajima)
Der Itsukushima-jinja (厳島神社) befindet sich auf der Insel Miyajima in der Präfektur Hiroshima. Berühmt ist der Schrein für sein rotes Torii, das bei Flut im Wasser zu schweben scheint und eines der beliebtesten Fotomotive in Japan ist.

Der Schreinkomplex liegt in einer Bucht direkt am Meer, und die Gebäude sind auf hölzernen Stelzen errichtet, die durch Brücken verbunden sind. Der Itsukushima-Schrein gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und vereint spirituelle Bedeutung mit atemberaubender Natur.

 

Meji-Schrein in Tokio - Sehenswürdigkeit

Traditionelle japanische Hochzeit im Meiji Schrein Tokio.
Foto © Bruna Santos

 

3. Meiji-Schrein (Tokio)
Der Meiji-Schrein (明治神宮) liegt im Stadtteil Shibuya in Tokio und ist dem Tenno Meiji und seiner Frau gewidmet. Er wurde im Nagare-zukuri-Stil errichtet und 1920 fertiggestellt. Obwohl es sich um einen der neueren Shinto-Schreine handelt, ist er von großer Bedeutung.

Der Schrein liegt im Yoyogi-Park, einem riesigen Waldgebiet mit über 1.000 Bäumen, die aus allen Regionen Japans gespendet wurden. Besonders zum Neujahrsfest (Hatsumode) strömen unzählige Menschen hierher, um die ersten Gebete des Jahres zu sprechen.

 

Toshogu Schrein in Japan
Traditionelle Steinlaternen (tōrō) vor dem Mausoleum von Tokugawa Ieyasu.
Foto © Stefano Vigorelli, Pixabay

 

4. Toshogu-Schrein (Nikko)
Der Toshogu-Schrein (日光東照宮) in Nikko ist dem Tokugawa Ieyasu, dem Begründer des Tokugawa-Shogunats, gewidmet. Der Schrein wurde 1617 erbaut und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Schrein ist bekannt für seine prächtigen Verzierungen, darunter die berühmte Schnitzerei der drei Affen („nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“). Historisch bedeutsam sind auch die jährlichen Prozessionen der Tausend Krieger (Sennin-gyōretsu), die die damaligen staatlichen Prozessionen aus der Edo-Zeit nachstellen.

 

die berühmtesten schreine japans - ise jingu

Majestätischer, jahrhundertealter Zedernbaum (japanische Sugi) auf dem heiligen Gelände des Ise Jingū.
Foto © Nicolas Vignot

 

5. Ise Jingu (Mie)
Der Ise-Jingu (伊勢神宮) gilt als das höchste Heiligtum des Shinto und ist der Sonnengöttin Amaterasu gewidmet, der wichtigsten Gottheit im Shintoismus und Ahnherrin des japanischen Kaiserhauses. Der Schrein besteht aus zwei Hauptschreinen und 125 Nebenschreinen.

Architektonisch zeichnet sich der Ise-Jingu durch den einfachen, archaischen Baustil (Shinmei-zukuri) aus, der nur hier in dieser spezifischen Form vorkommt. Jährlich besuchen etwa 6 Millionen Menschen den Schrein, der sowohl für Pilger als auch für Touristen von großer Bedeutung ist.

 

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Spektakuläres Fotomotiv: dreistöckige Pagode vor dem Nachi-Wasserfall.
Foto © pen_ash auf Unsplash

 

6. Kumano Nachi-Taisha (Wakayama)
Der Kumano Nachi-Taisha (熊野那智大社) liegt in der Präfektur Wakayama und befindet sich nahe des heiligen Wasserfalls Nachi-no-taki, dem höchsten einstufigen Wasserfall Japans mit 133 Metern Höhe. Ursprünglich waren die Gebäude des Schreins direkt am Wasserfall, der früher das Hauptverehrungsobjekt war.

Heute steht das Tempelensemble etwas abseits und wurde 1853 neu errichtet. Der Schrein ist Teil der Kumano-sanzan, den „Heiligen Stätten und Pilgerstraßen in den Kii-Bergen“, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Umgeben vom heiligen Nachi-Urwald bietet der Schrein eine perfekte Kombination aus Natur und Spiritualität.

 

Die Rolle von Tempeln und Schreinen im japanischen Alltag

Für viele Japaner sind Tempel und Schreine sowie deren Besuch ein fester Bestandteil ihres Alltags und ihrer religiösen Praxis. Dabei beten die Gläubigen – wie in vielen anderen Kulturen – für Gesundheit, Erfolg oder Wohlstand. Im Shintoismus gibt es verschiedene Kami, denen bestimmte Aufgaben oder Rollen zugewiesen sind. So besucht man beispielsweise den Schrein eines bestimmten Kami, um für akademischen Erfolg zu bitten, während man bei einem anderen Kami für einen Kinderwunsch betet. Auch im Buddhismus gibt es spezielle Gebete und Rituale, jedoch sind die Rollen dort nicht immer so spezifisch verteilt wie im Shintoismus.

Eine wichtige Rolle spielen Tempel und Schreine auch bei den Matsuri, den traditionellen japanischen Festivals. Diese Feste haben oft einen religiösen Hintergrund und sind mit bestimmten Tempeln oder Schreinen verbunden.

Ein besonders bedeutendes Ereignis ist Hatsumode, das Neujahrsfest, bei dem die ersten Gebete des Jahres in Shinto-Schreinen abgehalten werden. Ein bekanntes Symbol, das den Alltag vieler Japaner begleitet, sind die sogenannten Omamori (御守り). Dabei handelt es sich um kleine, bestickte Stoffbeutel, die als Talisman oder Schutzzeichen dienen. Im Inneren dieser Beutel befinden sich meist Papierstreifen (Ofuda) mit schützenden Schriftzeichen. Omamori werden für Glück, Erfolg oder Wohlstand erworben und für ein Jahr getragen. Danach sollten sie in einem Tempel oder Schrein zeremoniell verbrannt und durch neue ersetzt werden.

 

Tipps für den Besuch von Tempeln und Schreinen in Japan

Beim Besuch von Tempeln und Schreinen in Japan sollten bestimmte Verhaltensregeln beachtet werden, um respektvoll aufzutreten. Diese Regeln ähneln oft den Verhaltensweisen, die man auch in Kirchen in Europa beachtet.

Beim Betreten der Inneren Hallen eines buddhistischen Tempels ist es üblich, die Schuhe auszuziehen. Auch in einigen Shinto-Schreinen kann diese Regel gelten, abhängig vom jeweiligen Bereich. Viele Tempel und Schreine haben fotografierfreie Zonen, in denen das Fotografieren untersagt ist, insbesondere in heiligen Bereichen oder bei Ritualen.

Für den Besuch sollten Sie sich respektvoll kleiden. Dazu gehört das Bedecken der Schultern und das Tragen von dezenten Farben. Auffällige oder schrille Kleidung sollte vermieden werden, und sichtbare Tattoos sollten abgedeckt sein, da diese in Japan oft mit einem negativen Image verbunden sind.

Ein strikter Kleidungskodex besteht zwar nicht, aber Zurückhaltung und respektvolle Kleidung sind gern gesehen. Da Tempel und Schreine für viele Menschen Orte der Andacht und Meditation sind, wird ruhiges und respektvolles Verhalten erwartet. Laute Gespräche oder auffälliges Verhalten sollten vermieden werden.

Vor dem Besuch ist es ratsam, sich mit den wichtigsten rituellen Praktiken vertraut zu machen. In Shinto-Schreinen ist das Reinigungsritual an den Temizuya-Reinigungsstellen essenziell, bei dem die Hände und der Mund gewaschen werden.

In buddhistischen Tempeln gehören das Läuten der Tempelglocken und das Anzünden von Räucherstäbchen zu den typischen rituellen Praktiken. Viele Tempel und Schreine bieten zudem Glücksbringer wie Omikuji (Wahrsagestreifen) oder Ema-Holztafeln an, auf denen Besucher ihre Wünsche hinterlassen können.

Die beste Zeit, um japanische Tempel und Schreine zu besuchen, ist zur Kirschblüte (Hanami) im Frühjahr, wenn die Tempelanlagen in ein Meer aus rosa Blüten gehüllt sind, oder zur Herbstlaubfärbung (Koyo) im Herbst, wenn die bunten Blätter eine beeindruckende Kulisse schaffen.

Viele buddhistische Tempel oder Klöster bieten auch Übernachtungsmöglichkeiten an, was eine besondere spirituelle Erfahrung ermöglicht. Mit diesen Tipps wird Ihr Besuch in japanischen Tempeln und Schreinen zu einer bereichernden kulturellen und spirituellen Erfahrung.

 

 

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Titelfoto © NIRV VANA, Pixabay

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