Torii – das heilige Japanische Tor
Japanische Schreine haben oft ein Tor vor der Tür: das Torii (鳥居). Diese japanischen Tore markieren die Grenze zwischen der weltlichen Welt und dem heiligen Raum des Schreins. Torii sind besonders charakteristische Symbole der Religion in Japan. Erfahren Sie mehr über die Bedeutung des Torii, seine Ursprünge und besonderen Merkmale. Und wir stellen Ihnen die bekanntesten und wichtigsten Torii in Japan vor.
Ein Torii ist ein traditionelles japanisches Tor, das vor allem vor Schreinen und Tempeln zu finden ist. Torii bestehen aus zwei Pfosten und doppeltem Querbalken, meist in charakteristischer roter Farbe. Diese japanischen Torbögen sind das Symbol für den Übergang aus der profanen in die spirituelle Welt. Durchschreitet man das Tor, befindet man sich auf heiligem Boden. Torii sind ein sehr wichtiger Bestandteil der japanischen Kultur und werden oft in der japanischen Kunst dargestellt.
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Ikonisch: das wohl berühmteste Torii Japans vom Schrein von Itsukushima in der Präfektur Hiroshima scheint über dem Wasser zu schweben.
Foto © Filiz Elaerts, Unsplash
Was ist ein Torii?
So wie es im japanischen Pantheon eine Vielzahl von Gottheiten gibt, so gibt es auch unzählige Arten von Torii. Sie können jedoch in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: Shinmei Torii (ein aufrechtes Torii), das 5 Hauptvarianten umfasst, und Myôjin Torii (ein gebogenes Torii), das 6 Hauptvarianten umfasst.
Torii sind in der Regel aus Holz gefertigt und mit Zinnoberrot bemalt. Man findet sie auch aus Stein, manchmal aus Bronze oder sogar aus Beton.
Ein Torii hat charakteristischerweise zwei Querstürze. Die Enden des oberen Querbalkens (Kasagi) sind oft nach oben gebogen. An den unteren Sturz (Nuki) wird manchmal das heilige gedrehte Strohtau Shimenawa platziert.
Das Kasagi und Nuki werden von zwei Säulen (Hashira) getragen. Sie ruhen auf einem Sockel, dem Kamebara.
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Eine Shinto-Legende, die Ursprünge des Torii
Der Ursprung der Torii ist nicht eindeutig geklärt. Manche glauben, dass sie, wie die asiatischen Torana, ihren Ursprung in Indien oder Nepal haben. Auch bei Torana handelt es sich um reichverzierte Säulengänge am Eingang zu heiligen Stätten, vor allem in Indien.
Die Kanji 鳥居 für Torii bedeuten wörtlich übersetzt „Vogelsitz“. Im Kojiki, einer Sammlung von Mythen über die Entstehung Japans und der Kami (Shinto-Gottheiten) aus dem Jahr 712, findet sich dazu folgende Legende:
Die Sonnengöttin Amaterasu wurde aus Zorn über ihren Bruder in eine Höhle gesperrt. Die Welt versank daraufhin in Dunkelheit, es herrschte Chaos. Die Kami (Gottheiten) versammelten sich, um die Sonnengöttin aus ihrer Höhle zu locken. Sie ließen unzählige Vögel vor der Höhle den „langen Gesang der Dunkelheit" singen. Die Vögel saßen dabei auf einer Stange, dem "Vogelsitz" direkt vor dem Eingang der Höhle.
Die bekanntesten und wichtigsten Torii in Japan
Meiji Schrein, Tokio
Dieser von einem üppigen grünen Wald umgebene Shinto-Schrein im Herzen von Tokio ist dem Kaiser Meiji (1852-1912) und der Kaiserin Shoken gewidmet. Der Meiji Jingu ist der berühmteste Shinto-Schrein in Tokio und eine der meistbesuchten Touristenattraktionen der Stadt.
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Eines der gigantischen Torii des Meiji Schreins im Herzen von Tokyo
Foto © note thanun, Unsplash
Wenn Sie das große hölzerne Torii-Tor passiert haben, das den Beginn des Schreingeländes markiert, werden Sie kaum glauben, dass Sie sich mitten in einer der belebtesten Städte der Welt befinden. Die über 100.000 Bäume im Parkgelände wurden aus ganz Japan gespendet.
Der Meiji-Jingu-Schrein hat zwei riesige hölzerne Torii - den größten in Japan -, die aus über 1600 Jahre altem Zypressenholz gefertigt sind.
Fushimi Inari Schrein, Kyoto
Der Fushimi-Inari-Schrein im Süden Kyotos ist wahrscheinlich einer der berühmtesten Orte Japans, Die ersten Gebäude des Schreins wurden bereits im Jahr 711 errichtet. Die heutige Haupthalle des Schreins stammt aus dem Jahr 1499 erbaut, das heutige Haupttor am Fuße des Hügels aus dem Jahr 1589.
Das berühmteste Wahrzeichen des Fushimi-Inari-Schreins ist der gewundene Pfad aus Tausenden von leuchtend zinnoberroten Torii. Diese Wege führen Sie in die Nähe des Gipfels des Berges Inari-san. Der Inari Fushimi-Schrein und seine vielen roten Torii-Tore zählen zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Japans, die von Touristen aus der ganzen Welt besucht werden.
Itsukushima Shrine, Miyajima
Der Schrein von Itsukushima befindet sich auf einer kleinen Insel vor der Küste der Präfektur Hiroshima in der Seto-See. Besser bekannt ist die Insel unter dem Namen Miyajima, was übersetzt "Insel der Anbetung" bedeutet. Seit der Antike wird die Insel selbst als Gottheit verehrt.
Das berühmte Torii von Miyajima in der Abenddämmerung.
Video © Matteo Arrigo / Pixabay
Der Schrein, der den Göttern gewidmet ist, die die Menschen vor Meereskatastrophen und Kriegen schützen, wurde vermutlich schon im Jahr 593 errichtet.
Der zum UNESCO-Weltnaturerbe zählende Itsukushima-Schrein hat ein gigantisches zinnoberrotes Torii, das bei Flut auf dem Meer zu schwimmen scheint. Dieses Torii ist eines der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Japans und zieht jedes Jahr Tausende von Touristen aus aller Welt an.
Kumano Hongū Taisha, Wakayama
Der Taisha Kumano Hongu in der Präfektur Wakayama ist der Hauptschrein von über 3.000 Kumano-Schreinen in ganz Japan.
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Das gigantische Torii vom Oyunohara wurde erst im Jahr 2000 errichtet und ist komplett aus Stahl gefertigt.
Foto © katsuma tanaka, Unsplash
Das mächtige Torii, das den Eingang zu Oyunohara markiert, ist mit 33,9 Metern Höhe und 42 Metern Breite das größte Japanische Tor der Welt. In Japan wird das Tor daher „Otorii“ genannt, O bedeutet "groß".
Hakone Schrein, Kanagawa
Der Hakone Schrein wurde 757 während der Nara-Periode erbaut und steht am Fuß des Berges Hakone am Ufer des Ashi-Sees.
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Das berühmte „schwimmende Torii“ von Hakone
Foto von Faris Ariffin auf Unsplash
Eines der Torii-Tore steht mitten im Ashinoko-See und ist als „schwimmendes Torii“ weltbekannt. Die Aussicht auf das Torii-Tor im See ist so einzigartig, dass sich regelmäßig eine Schlange mit Hobbyfotografen bildet.
Motonosumi Shrine, Yamaguchi
Der nur zu Fuß erreichbare Motonosumi-Schrein thront auf einer Klippe an der Küste von Yamaguchi. 123 leuchtend rote Torii-Tore markieren den Weg vom Meer zum Schrein, ein spektakulärer Anblick.
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Der Motonosumi-Schrein gehört keiner religiösen Gemeinschaft oder Präfektur, sondern befindet sich nach wie vor im Privatbesitz der Fischerfamilie Okamura.
Foto © Thomas Au - 元乃隅稻成神社, CC BY 2.0
Der Schrein wurde erst 1955 errichtet. Einer Legende nach erschien einem örtlichen Fischer ein weißer Fuchs, der ihn zum Bau dieses besonderen Schreins aufforderte.
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