Japanische Gerichte: 11 verrückte japanische Speisen
Japanische Küche ist für viele vor allem roher Fisch, Kobe-Rind und natürlich Reis, der in Japan übrigens als heilig gilt und dem eine besondere Verehrung zukommt. Eine umstrittene Delikatesse unter japanischen Gerichten ist Walfleisch, um dessen Fang durch die Japaner es immer mal wieder zu Streit kommt. Heutzutage sind die allermeisten Walarten durch internationale Verträge geschützt, um sie vom Aussterben zu retten.
Japanische Gerichte umfassen natürlich eine weitaus größere Spanne als Udon-Nudelsuppe, Sushi und Co. Darunter sind auch eine ganze Reihe für uns Westler richtiggehend verrückte Rezepte. Bei diesen Delikatessen muss jeder selbst entscheiden muss, ob er sie wirklich probieren will, wenn er mal die Chance dazu hat.
Wir stellen Euch verrücktes Essen aus Japan vor, dass man zwar nicht unbedingt probiert, aber von denen man unbedingt mal gehört haben muss. Wir finden: Japan ist eine richtige Schatzkammer für ungewohnte Speisen – manche kurios, manche fast schon ein wenig gruselig. Los geht´s!
Fugu: Nervenkitzel auf dem Teller
Fugu ist eine japanische Spezialität aus einem hochgiftigen Kugelfisch. Die Zubereitung ist in Japan nur speziellen Fugu-Chefs erlaubt, da schon ein falscher Handgriff das Fleisch des Fisches mit tödlichem Nervengift versetzen kann. In Deutschland ist Fugu absolut verboten.
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Fugu wa kuitashi, inochi wa oshishi – „Ich will Kugelfisch essen, hänge aber an meinem Leben“ - so ein altes japanisches Sprichwort - Foto © takedahrs auf Pixabay
Jibachi Senbei: Wespencracker
Jibachi-Senbei sind Cracker aus mit Grabwespen versetzten Reis. Diese eher lokale Spezialität findet sich fast nur in der Gegend von Nagano, hat dort aber eine lange Tradition. Die Wespen zur Herstellung werden in der Regel von Hand gefangen.
Nama tamago – Rohes Ei zum Frühstück
Eier zum Frühstück – lecker! Aber roh? In Japan ist die Nutzung eines einfach rohen Eies beim Frühstück fast schon traditionell. Meist wird es mit Reis und Natto, einer Würzsauce, vermengt. Rohes Ei, japanisch: Nama Tamago, kommt in Japan aber auch als Dipp bei manchen Hotpot Gerichten zum Einsatz. Insbesondere die schleimige Konsistenz ist aber erst einmal gewöhnungsbedürftig. Noch mehr Tipps für ein typisch japanisches Frühstück.
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Rohes Ei kommt bei vielen japanischen Gerichten als Topping zum Einsatz. - Foto © takedahrs auf Pixabay
Square Watermelon: die teuerste Wassermelone der Welt
Das Gericht ist, wie der Name Square Watermelon vermuten lässt, eine quadratische Wassermelone. Der Grund dahinter, Wassermelonen als Würfel und Rechtecke zu züchten, ist nicht die theoretische Platzersparnis in einem Gewächshaus, sondern rein ornamentaler Natur. Japaner finden das eben hübsch, aber es bleibt eine Wassermelone. Schlecht werden kann einem allein beim Preis, der nicht selten bei 100 Dollar und mehr liegt.
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Die quadratischen Wassermelonen wurden 1978 vom Grafikdesigner Tomoyuki Ono erfunden - Foto © Jazreel Chan, Japanese Cubic Watermelon, CC BY 2.0
Natto – fermentierte Bohnen
Das aus fermentierten Sojabohnen gewonnene Natto mit seinem strengen Geruch und der schleimigen Textur ist selbst bei Japanern nicht sonderlich beliebt. Dabei gilt Natto aufgrund der hohen Anzahl probiotischer Enzyme als eine der gesündesten Speisen der Welt. Nur dumm also, dass dieses Superfood so widerlich ist. Serviert wird Natto meist auf Reis oder mit japanischen Nudeln.
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Nebaneba-Soba sind ein besonders klebriges Gericht dank der verwendeten Yamswurzel und Natto. Absolutes Liebhaber-Essen! - Bild: © sasazawa - Stocks.Adobe.com
Shirako – Fischsperma
Schon der Begriff Fischsperma wird die meisten genügend abschrecken. Shirako umfasst aber eigentlich sogar die Prostata und Genitalien des Fisches samt ihren Sperma-Anteilen. Genossen wird diese „Delikatesse“ vor allem im Norden Japans zur Winterzeit. Gut zubereitet und mit einem Schuss Ponzu-Soße schmeckt es kaum mehr nach Fisch, hat eine cremige Konsistenz und soll richtig lecker sein - wenn man nicht an die Zutaten denkt.
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In der japanischen Küche werden die Hoden (白子shirako 'weiße Kinder') von Kabeljau, Seeteufel, Lachs,, Tintenfisch und sogar Kugelfisch (Fugu) gegessen - Arashiyama, Shirako, CC BY-SA 3.0
Shiokara – fermentierte Fischinnereien
Die traditionelle japanische Art, den ganzen Fisch zu nutzen, ist zwar ressourcenschonend, aber auch gewöhnungsbedürftig. Das Ergebnis, Shiokara, ist würzig und stark salzig. In Japan schluckt man die fermentierten Fischinnereien oft gleich ohne Kauen runter, damit sich der durchdringende Geschmack nicht allzu sehr festsetzt. Tipp: Mit Sake oder Whiskey nachspülen.
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Shiokara vom Tintenfisch - Foto © Ocdp, Shiokara 001, CC0 1.0
Basashi – rohes Pferd
Für wen schon roher Fisch zu viel ist, der wird vor Basashi, Sashimi vom Pferd, ganz sicher auch zurückschrecken. Ähnlich einem Carpaccio japanischer Art wird das Fleisch in dünne Scheiben geschnitten wird mit Salz und Sesamöl zum Würzen serviert oder manchmal gar gerollt als Basashi Maki angeboten. Sicher eine Delikatesse für alle, die nicht vor dem Verzehr von rohem Fleisch zurückschrecken. Sonst gibt es die Maki ja auch noch mit Gemüse. Beim Verzehr nicht die Tischmanieren in Japan vergessen.
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Beim Basashi, dem Pferde-Sashimi, werden verschiedene Teile gegessen, hier gut markiert. - Foto © Araisyohei, Horsemeat,Asahikawa-20160724, CC BY-SA 4.0
Shirouo no Odorigui – tanzender Fisch
Frisch, frischer, lebendig. Vielleicht hat es jemand bei „tanzender Fisch“ schon geahnt: Shirouo no Odorigui sind kleine, lebend servierte Fische, die im Mund zappeln und tanzen, bevor man sie kaut und schluckt. Manche essen sie zum Frühstück mit Spiegelei, andere kippen sie mit einem Schuss Essig im Glas in den Mund. Wird vor allem direkt am Meer und auf Fischmärkten angeboten.
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Die japanischen Eisgrundeln werden in Japan “gegessen wie gefangen” - Foto © メルビル, Odorigui, CC BY-SA 3.0
Inago no Tsukudani – Leckere gekochte Heuschrecken
Nicht wenige Experten meinen, dass Insekten ein wichtiger Bestandteil der Ernährung werden müssen, um die Weltbevölkerung sinnvoll und umweltschonend mit Proteinen versorgen zu können. In manchen Ländern ist das Verzehren von Insekten ohnehin Tradition, wie die in Sojasauce und Zucker gekochten Heuschrecken, japanisch: Inago no Tsukudani. Wer über den ersten Ekel hinwegkommt, wird oft erstaunt sein, wie lecker die sind.
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Die Heuschrecken werden in Sojasauce und Ingwer mit Zucker knusprig geröstet - Foto © Pqks758, Inago no tsukudani 02, CC BY-SA 3.0
Geräucherter Walspeck
Der japanische Walspeck Kujira bēkon (鯨ベーコン) ist wie alle Walfleisch-Gerichte natürlich politisch umstritten. Dies gilt auch in Japan selbst, wenn dort auch die kritischen Stimmen eher in der Minderheit sind. Interessanter Weise ist Walfleisch bei vielen Japanern gar nicht sonderlich beliebt – trotzdem steht es bis heute sogar in manchen Schulkantinen auf dem Speiseplan. Eine ethisch fragwürdige Spezialität mit internationaler Brisanz, deren Verzehr in Deutschland streng verboten ist.
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Walspeck schmeckt eher nüchtern, die Konsistenz erinnert an rohes Gemüse - Foto © 赤犬, 鯨ベーコンイメージ2, CC BY-SA 3.0
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Titelfoto © The Creative Exchange auf Unsplash
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