Matcha Preis: Warum ist Matcha teurer als andere Teearten?
Matcha ist in vielen Fällen deutlich teurer als andere Teearten oder -sorten. Hierfür gibt es gleich mehrere Gründe. Vor allem liegt der gehobene Matcha Tee Preis für qualitativ hochwertigen Matcha im aufwendigen Anbau und der arbeitsintensiven Verarbeitung des Tencha zu feinem, grünem Pulver. Hinzu kommt die eingeschränkte Anbaufläche für hochwertigen Matcha in Japan, für dessen Kultivierung spezifische klimatische und geografische Bedingungen notwendig sind.
Insgesamt muss dabei allerdings eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten von Matcha und Anbaugebieten getroffen werden. Matcha, der ursprünglich aus China stammt, wird heute in den besten Qualitäten in Japan angebaut. Dort hat sich über die Jahrhunderte eine Tradition entwickelt, die Produktion dieser Teeart zu perfektionieren.
Der heutzutage in anderen Teilen der Welt, wie etwa in China, wieder produzierte Matcha zählt fast ausschließlich zum sogenannten Koch-Matcha. Dieser ist nicht selten nicht einmal aus Schattentee hergestellt. Er verfügt dann auch nicht über die hohe Konzentration an positiven Inhaltsstoffen, Koffein und den besonderen Geschmack von japanischem Matcha, der für den Genuss als Tee gedacht ist. Auch in Japan wird Koch-Matcha hergestellt, der eine niedrigere Qualität aufweist, jedoch denselben strengen Regularien beim Anbau unterliegt.
Hintergrund für diese etwas unübersichtliche Gemengelage ist die Tatsache, dass „Matcha“ kein geschützter Begriff ist, sondern lediglich die Bezeichnung für Grüntee in Pulverform. Daher sollte beim Kauf immer darauf geachtet werden, dass es sich um japanischen Matcha handelt – was man in den meisten Fällen bereits am Matcha Preis erkennen kann.
Aufwendiger Anbau und limitierte Anbauflächen für Matcha Tee
Die beiden Hauptfaktoren für den Preis von qualitativ hochwertigem Matcha sind der aufwendige Anbau und die limitierten Anbauflächen. Dies bezieht sich explizit auf japanischen Matcha.
Limitierte Anbaugebiete und geografische Herkunft
Hochwertiger Matcha wird in Japan nur in einer Handvoll traditionsreicher Anbaugebiete produziert. Neben den optimalen geografischen und klimatischen Bedingungen für den Anbau von Tencha – dem Schattentee, aus dem Matcha in Japan hergestellt wird – ist auch die oft jahrhundertealte Expertise der örtlichen Teebauern entscheidend.
Zwei der berühmtesten Anbaugebiete für Matcha, aus denen regelmäßig preisgekrönte Matcha-Sorten in zeremonieller Qualität (der höchsten Matcha Qualität in Japan) hervorgehen, sind Uji in der Nähe von Kyoto und Nishio rund um die gleichnamige Stadt in der Präfektur Aichi.
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Moderne Teeernte in Uji – Hier verbinden sich jahrhundertealte Teekultur und moderne Technik zur Produktion hochwertigen Grüntees.
Foto © Ayrus Hill auf Unsplash
Schattierung und handverlesene Ernte
Für die Herstellung von Matcha wird in Japan Tencha angebaut – eine besondere Art des Schattentees. Ein Schattentee entsteht durch die fast vollständige Beschattung der Teepflanze für mehrere Wochen. Bei Tencha muss die Dauer der Beschattung mindestens drei Wochen betragen – das ist die längste Beschattungszeit unter allen Schattentees.
Durch die Beschattung der Teepflanzen werden in diesen wertvolle Inhaltsstoffe angereichert. Es wird mehr Chlorophyll für ein besonders tiefes Grün produziert, und der Koffeingehalt steigt deutlich.
Für hochwertigen Tencha, der dann nach der Ernte zu Matcha weiterverarbeitet wird, ist dabei jedoch nur die erste von insgesamt vier möglichen Ernten im Jahr geeignet – die Frühjahrsernte. Nach dem Winter haben sich die Teepflanzen erholt, und die jungen Blätter sind besonders frisch und reich an Inhaltsstoffen.
Die Ernte von Tencha wird in vielen Fällen auch heute noch von Hand durchgeführt, was natürlich sehr arbeitsintensiv ist. So kann jedoch sichergestellt werden, dass wirklich nur die feinsten, jüngsten Blätter geerntet werden, um den bestmöglichen Matcha zu produzieren. Insgesamt fallen bei Matcha also bereits vor der Verarbeitung sehr hohe Produktionskosten an, die selbstverständlich an den Verbraucher weitergegeben werden müssen.
Aufwendige Verarbeitungsschritte für Matcha Pulver
Auch die Verarbeitungsschritte, mit denen Tencha zu Matcha Pulver weiterverarbeitet wird, sind sehr aufwendig und werden in vielen Fällen auch heute noch weitgehend von Hand vorgenommen. Dabei kann man die Verarbeitung insgesamt grob in zwei Schritte unterteilen: Zuerst stehen das Dämpfen und Sortieren mit anschließendem Entfernen der Blattrippen an, dann folgen das Mahlen zu Pulver sowie die notwendige spezielle Verpackung, um die Qualität des Matcha über längere Zeit zu erhalten.
Dämpfen, Sortieren und Entfernen von Blattrippen
Nach der Ernte der zartesten Teeblätter werden diese zuerst schonend gedämpft, um die Oxidation zu stoppen – wie es in Japan seit über zweihundert Jahren die übliche Praxis bei dem allermeisten dort produzierten Grüntee ist.
Anschließend an das Dämpfen und Trocknen der Blätter werden diese von Hand von Stängeln und Blattrippen befreit. Dadurch erhält der Matcha seinen puren, besonderen Geschmack. Das Entfernen jedes Stängels und aller Blattrippen kann kaum automatisiert werden und ist ein sehr zeit- und arbeitsintensiver Verarbeitungsschritt.
Steinmahlung und spezielle Verpackung
Die gedämpften, getrockneten und von allen Blattrippen und Stängeln befreiten Tencha-Teeblätter werden zur Herstellung von Matcha bis heute mit traditionellen Steinmühlen zermahlen. Auch dieser Arbeitsschritt wird oft noch von Hand ausgeführt und ist entsprechend langsam. Er ermöglicht jedoch die besonders feinkörnige Konsistenz hochwertigen Matchas.
Die Steinmahlung von etwa 30 bis 50 Gramm Matcha kann in den spezialisierten Mühlen schnell eine Stunde dauern. Das feingemahlene Grünteepulver wird anschließend licht- und luftdicht verpackt, um die Qualität des Produktes möglichst lange zu erhalten. Dies ist wichtig, da Matcha nicht nur lichtempfindlich ist, sondern auch der fortgesetzte Kontakt mit Sauerstoff bzw. der Luft die Qualität relativ schnell mindert. Matcha sollte daher nach dem Öffnen innerhalb von maximal drei Monaten bei richtiger Lagerung konsumiert werden.
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Matcha-Anbaugebiete in zeremonieller Qualität in der Region Uji bei Kyoto – der Wiege des japanischen Teeanbaus. Foto © Kevin Ma auf Unsplash
Qualitätsstufen und Superfood-Status von Matcha
Matcha Pulver wird in Japan in verschiedenen Qualitätsstufen hergestellt. Der grüne Pulvertee gilt zudem mit einigem Recht als Superfood – zumindest dann, wenn es sich um qualitativ hochwertigen japanischen Matcha handelt. Außerhalb Japans produzierter Matcha fällt hingegen in so gut wie allen Fällen in die unteren Qualitätsstufen und muss als kulinarischer Matcha angesehen werden.
Zudem ist es wichtig zu beachten, dass außerhalb Japans nicht dieselben hohen Qualitätsstandards und Vorschriften für die Teeproduktion gelten. Deshalb sollte man bei außerhalb Japans produziertem Matcha immer auf Bio-Qualität achten, da dieser sonst mit Pestiziden verunreinigt sein kann.
Zeremonien- und kulinarische Grade
Die Qualitätsstufen von Matcha umfassen zwei Kategorien mit jeweils zwei Subklassifizierungen. Matcha in zeremonieller Qualität, der noch einmal in Supreme- und Premium-Matcha unterteilt werden kann, ist Matcha, der für den puren Genuss als Tee produziert wird.
Matcha mit einem kulinarischen Grad oder in kulinarischer Qualität – die dann noch einmal in Standard-Matcha und Kochmatcha unterteilt werden kann – ist hingegen zur Verwendung in der Küche oder modernen Matcha-haltigen Getränken wie dem Matcha-Latte gedacht.
Es versteht sich dabei von selbst, dass Matcha in kulinarischer Qualität deutlich günstiger ist als solcher in zeremonieller Qualität. In Japan stammen die minderwertigeren Matcha-Qualitäten allerdings oft von denselben Teebauern oder Produzenten. Sie werden dann jedoch aus den zwei oder drei anderen Ernten im Jahr produziert, die ohnehin für die Pflege der Teepflanzen notwendig sind, sich aber weniger für die Herstellung von Matcha in zeremonieller Qualität eignen.
Ernährungsprofil, Superfood-Status und Matchas Image durch Marketing als Premiumprodukt
Matcha gilt heute als Superfood. Dies trifft jedoch insbesondere auf Matcha in bester – also zeremonieller – Qualität zu. So gesehen ist dieser besonders hochwertige Matcha durch den hohen Preis, den man dafür zahlen muss, natürlich auch ein Luxusprodukt.
Es sind vor allem die im Matcha enthaltenen Antioxidantien und L-Theanine, die ihn ernährungstechnisch so wertvoll machen. Auf der anderen Seite bietet die Vermarktung als gesundes Superfood und Luxusprodukt auch Anreize für eine Preisgestaltung, die das ohnehin schon teure Produkt weiter verteuert.
Steigende Nachfrage und begrenztes Angebot von Matcha
Matcha auf dem globalen Markt
Die erfolgreiche Marktpositionierung von Matcha als Superfood und Premiumprodukt hat dazu geführt, dass die Nachfrage nach Matcha weltweit stark angestiegen ist. Gleichzeitig sind die Anbauflächen für hochqualitativen Matcha in Japan weitgehend konstant geblieben.
Durch die hohe Nachfrage hat man auch außerhalb Japans, insbesondere in China, begonnen, Matcha zu produzieren – meist jedoch in minderer Qualität. Deshalb findet man heute auch international in vielen Restaurants und Cafés Matcha als Tee oder Teemischgetränk sowie als Zutat in verschiedensten Speisen, insbesondere Backwaren.
Premium-Vermarktung und vielseitiger Einsatz
Matcha wird gemeinhin als Premiumprodukt vermarktet. Dabei gilt dies nicht nur für die Nutzung als besondere Form des Tees oder als trendiger Matcha-Latte, sondern auch für die Verwendung in der – meist gehobenen – Küche. Dadurch verstärkt sich das Premium-Image zusätzlich.
Matcha wird aufgrund seiner Inhaltsstoffe aber auch jenseits der Lebensmittelindustrie – vor allem in der Kosmetik – gerne eingesetzt, was die Nachfrage natürlich weiter steigen lässt.
- Die traditionelle Zubereitung von Matcha: Mit heißem Wasser und Bambusbesen (Chasen) entsteht der charakteristische, schaumige Grüntee.
Foto © Jason Leung auf Unsplash
Matcha Preis: Ist Matcha wirklich so teuer?
Matcha kann sehr teuer sein. Die besten japanischen Matcha-Sorten können weit über einhundert Euro pro hundert Gramm kosten. Abgesehen von diesen extrem exklusiven Spitzenprodukten, die kaum im freien Handel erhältlich sind, hängt der Preis – wie wir erläutert haben – ursächlich mit den aufwendigen Anbaubedingungen, der arbeitsintensiven Verarbeitung sowie der begrenzten Verfügbarkeit zusammen.
Das Image als Superfood sowie als Premium- bzw. Luxusprodukt trägt sein Übriges dazu bei. Genau aus diesen Gründen wird Matcha leider oft auch über seinem eigentlichen Wert verkauft, weshalb ein vertrauenswürdiger Händler oder der Rückgriff auf Direktimporte so wichtig ist.
In diesen Fällen ist der Preis eines Matcha in zeremonieller Qualität, der für den Genuss als Tee gedacht ist und besonders viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe enthält, durchaus gerechtfertigt – bleibt jedoch ein Luxusprodukt.
Matcha in kulinarischer Qualität, der sich nicht sonderlich für den puren Genuss eignet, ist hingegen deutlich günstiger. Deshalb sollte ein Matcha-Gebäck oder Matcha-Latte eigentlich auch nicht unverhältnismäßig teuer sein.
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Titelfoto © dungthuyvunguyen - pixabay
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