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Die Regenzeit in Japan, wie übersteht man sie am besten?

Generell verhält sich das Wetter in Japan gemäß derselben Jahreszeiten, die man aus Deutschland und Mitteleuropa kennt. Da sich die japanischen Inseln auf der Nordhalbkugel befinden, sind die Jahreszeiten also nicht vertauscht, wie etwa in Australien oder Argentinien. Und doch ist Japan mit einer Besonderheit gesegnet, einer sogenannten fünften Jahreszeit. Damit ist nicht etwa der Karneval gemeint, sondern die Regenzeit in Japan. Dabei handelt es sich um eine etwa vier- bis sechswöchige Periode, die mit der tropischen Monsunzeit in Japan einhergeht. Durch den Zusammenstoß kalter Winde aus der Polarregion und der subtropischen, feuchten und sehr warmen Luft aus dem Südpazifik liegt Japan genau in der Monsunzone. Die Regenfälle treffen von Süden nach Norden den Westen und die Mitte Japans. Nicht selten führen diese Wetterlagen auch zur Entstehung der berüchtigten Taifun-Stürme, mit denen man zwischen Mai und Oktober rechnen muss.

Warum macht das Klima Japan so zu schaffen?

Monsun und Regenzeit sind für den südostasiatischen Raum nichts Besonderes. Vietnam, Thailand und andere subtropische Regionen kennen dafür aber auch keine klassischen Jahreszeiten. Japan ist aufgrund seiner Insellage und der sehr großen Nord-Süd-Ausdehnung von beidem betroffen. Das gilt zumindest für die Zeit zwischen Frühling und Sommer. Von Anfang Juni bis Anfang Juli muss man mit der Regenzeit Japans einfach rechnen und sich entsprechend vorbereiten. Viele Japanreisende werden von dieser Tatsache überrascht, denn das tolle Wetter im Frühling, das mit der Kirschblüte einhergeht, und das schöne Sommerwetter in vielen Teilen lassen ein solches Zwischenspiel nicht vermuten.

Auch wenn die meisten Japaner und Touristen unter der Regenzeit leiden, für die Reisbauern ist sie unerlässlich. Ohne Regenzeit hätten sie nicht genug Wasser für die Felder. Der Regen füllt außerdem im ganzen Land die Wasserreservoirs für den Sommer.
Auch wenn die meisten Japaner und Touristen unter der Regenzeit leiden, für die Reisbauern ist sie unerlässlich. Ohne Regenzeit hätten sie nicht genug Wasser für die Felder. Der Regen füllt außerdem im ganzen Land die Wasserreservoirs für den Sommer. - Bild: © blew_f - fotolia.com

Tsuyu, wie die Regenzeit in Japan genannt wird, bedeutet in etwa „Pflaumenregen“ und ist von sehr starken Niederschlägen gekennzeichnet. Was für Urlauber weniger schön ist, ist für weite Teile der japanischen Landwirtschaft enorm wichtig, denn die Reisbauern sind auf die Regenzeit Japans angewiesen. Des Guten zu viel ist es immer dann, wenn die starken Regenfälle vor allem im Süden zu Erdrutschen führen. Wirklich belastend ist für die Menschen jedoch die trotz der Regenzeit große Hitze und die entsprechend hohe Luftfeuchtigkeit, die das Leben ohne Klimaanlage zur Qual machen kann.

So wappnen Sie sich gegen die Regenzeit in Japan

Ein Luftentfeuchter ist ein unverzichtbares Utensil in der eigenen Wohnung während der Regenzeit. Dadurch kann Wäsche überhaupt trocknen und das Schimmelrisiko wird minimiert.
Ein Luftentfeuchter ist ein unverzichtbares Utensil in der eigenen Wohnung während der Regenzeit. Dadurch kann Wäsche überhaupt trocknen und das Schimmelrisiko wird minimiert. - Bild: © akoji - fotolia.com

Die meisten Japaner vermeiden es, während der Regenzeit ohne Not das Haus zu verlassen und gehen nur den allernotwendigsten Tätigkeiten im Freien nach. Wenn sie einen Aufenthalt im Freien nicht vermeiden können, haben die Japaner folgende Wege, dem Klima Japans in Form von Starkregen und hoher Luftfeuchtigkeit zu trotzen, die jedem Reisenden ebenfalls dienlich sein können:

Naheliegend ist es, Regenschirme mit sich zu tragen. Bei starken Windböen oder während des Radfahrens gestaltet sich die Benutzung von Regenschirmen allerdings schwierig. Wer nicht ständig neue Schirme kaufen möchte, sollte sich zusätzlich Regenbekleidung und Gummistiefel zulegen, um auch dann trocken zu bleiben. Zurück in den vermeintlich trockenen vier Wänden gilt es, der hohen Luftfeuchtigkeit und großen Hitze entgegenzuwirken. Klimaanlagen und Luftentfeuchtungsgeräte sind die einzigen echten Methoden, die Luftfeuchtigkeit zu senken. Ein Luftentfeuchter gehört in den Kleiderschrank, weitere werden am besten im Raum verteilt. Nur so kann mit Gewissheit eventuellem Schimmel vorgebeugt werden. Ventilatoren und Handfächer werden zwar auch genutzt, bringen aber allein oftmals nur unzureichende Erfrischung. Dennoch lohnt es sich, immer einen Handfächer parat zu haben. Das kompakt zusammenfaltbare Utensil lässt sich leicht verstauen und ist dann doch, wie auch zu anderen Reisezeiten in Japan, für kleine Erfrischungen zwischendurch gut.

Handtücher sind außerdem allgegenwärtig und eine große Hilfe, denn aufgrund der hohen Temperaturen und Luftfeuchte schwitzt man automatisch mehr. Daher ist es auch ratsam, Ersatzkleidung dabei zu haben. Wer am Reiseziel ein Schließfach hat, kann sich dort zum Beispiel weitere T-Shirts, Handtücher und Deodorant einlagern, um dem Schwitzen entgegenzusteuern. Muss die Ersatzkleidung unterwegs mitgeführt werden, ist es ratsam, sie in Tüten zu verpacken und in einem Rucksack zu tragen. So wird sie nicht nass, wenn der Regen sich durch den Rucksack gearbeitet haben sollte oder das bestenfalls über dem Rucksack getragene Cape keinen ausreichenden Schutz bietet. Häufiges Duschen wird in dieser Zeit unvermeidbar sein. Jede Form des Stylings ist übrigens völlig überflüssig.

Mit Teru Teru Bozu wünscht man sich gutes Wetter. Die kleinen selbstgebastelten Figuren werden ins Fenster gehängt und bei Erfüllung des Wunsches mit etwas Sake beträufelt.
Mit Teru Teru Bozu wünscht man sich gutes Wetter. Die kleinen selbstgebastelten Figuren werden ins Fenster gehängt und bei Erfüllung des Wunsches mit etwas Sake beträufelt. - Bild: © kazoka303030 - fotolia.com

Es gibt in Japan übrigens eine niedliche Tradition bei schlechtem Wetter. Kinder und Kind-Gebliebene basteln aus einem Taschentuch und einem Bindfaden (oder einem weißen Stoffrest und einem Faden) kleine Wettermännchen, die "Teru Teru Bozu" genannt werden. Manchmal bekommen sie auch noch ein Gesicht. Ist das Männchen fertig, hängt man es ins Fenster und bittet es um gutes Wetter. Hat sich der Wunsch erfüllt, bekommt das Männchen als Belohnung ein bisschen Sake auf den Kopf gegossen. Auch wenn es in der Regenzeit nicht jeden Tag regnet, braucht es sicherlich viele dieser Teru Teru Bozu, um wirklich gutes Wetter zu erhalten.

Sind Regenzeiten auch Reisezeiten in Japan?

Während der Regenzeit sind Unterkünfte günstiger und beliebte Sehenswürdigkeiten nicht so überlaufen. Daher lohnt sich auch die Regenzeit als Reisezeit in Japan.
Während der Regenzeit sind Unterkünfte günstiger und beliebte Sehenswürdigkeiten nicht so überlaufen. Daher lohnt sich auch die Regenzeit als Reisezeit in Japan. - Bild: © beeboys - fotolia.com

Wie immer kommt es darauf an, wie die individuellen Vorlieben sind. Menschen, die ohne Probleme große Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit vertragen, können auch während der Regenzeit Japan besuchen. Tatsächlich kann man während dieser Reisezeit Japan entdecken und Geld sparen, weil der Tourismus während der Regenzeit stark zurückgeht. Die gut klimatisierten öffentlichen Einrichtungen laden zudem besonders ein, doch mal rauszugehen und von den regulierten Temperaturen zu profitieren. Allerdings sollte man beachten, dass es Mitte Juli und im August mit dem Ende der Regenzeit auch wieder geschäftiger und vor allem teurer in den Hotels und Geschäften wird. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist in jedem Fall lebenswichtig. Die üblicherweise angesetzten zwei Liter pro Tag reichen an dieser Stelle nicht. Dank Konbinis (Convenience Stores) und Getränkeautomaten an jeder Ecke gibt es jedoch keine Schwierigkeiten, jederzeit Wasser, kalten Tee oder gekühlte Softdrinks zu kaufen. Eine gute Ergänzung, wenn auch keinen Ersatz, bieten natürlich Eis und Smoothies.

Eine große Ausnahme von der Regel ist übrigens die Insel Hokkaido. Sie wird von Tsuyu weitgehend verschont, weil sie weit genug nördlich liegt, um von den Luftmassen nicht erreicht zu werden, die während der Monsunzeit Japan heimsuchen. Ähnliches gilt für die Taifune. Sie verlieren meist bereits so stark an Kraft, dass sie bei Erreichen von Hokkaido ihren Schrecken verloren haben oder überhaupt nicht dorthin gelangen. Hokkaido ist auch die Gegend in Japan, in der das Wetter generell etwas kühler und weniger sonnig ist. Hier kann bis ins Frühjahr hinein auch Schnee liegen, weswegen man bei der Planung die typischen Reisezeiten Japans beachten sollte.

Wenn Sie die Tipps zum Umgang mit der Regenzeit in Japan beachten, sind Sie bestens ausgerüstet, um eine Reise nach Japan auch dann genießen zu können. Ein Vorteil besteht auf jeden Fall in der geringen Zahl der Touristen und den günstigen Unterkunftspreisen. So kann man Japan in Ruhe erkunden. Übrigens ist der Tsuyu nicht immer nur schlecht für Reisende. In Tokio fällt beispielsweise im September mehr Regen als während der eigentlichen Regenzeit. Viele Europäer reisen aber dennoch gerne im Herbst und Winter in den Süden Japans, wo das Klima dann sehr angenehm ist. Wintersportfans kommen während dieser Zeit im Norden (z.B. auf Hokkaido) auf ihre Kosten.

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