Trusted Shops zertifiziert + 49 (0)30 - 31 80 81 51
 

Was ist Furikake? - Japanische Gewürzmischung

Furikake (振り掛け) ist eine japanische Gewürzmischung, die für das nachträgliche Würzen von gekochtem Reis entwickelt wurde. In Japan ist Furikake äußerst beliebt und zählt zu den Standardgewürzen in jedem Haushalt, schon aufgrund der großen Menge an Reis, die hier täglich konsumiert wird. In Japan ist Reis zudem nicht nur Grundnahrungsmittel Nummer eins, sondern hat sogar einen speziellen, quasi zeremoniell-religiösen Status.

Mit der Zugabe des aromatischen Furikake auf gekochten Reis kann man diesem verschiedene Aromen verleihen. Wobei man allerdings eher sparsam mit der Gewürzmischung umgehen sollte, da diese recht salzig ist.

Furikake wird außerdem für das nachträgliche Würzen von anderen herzhaften Speisen wie Reis- und Sobanudeln, Fisch, Eiern und Onigiri (japanische Reisbällchen) verwendet, Seit der Entwicklung von Furikake als „Gohan no Tomo“ (ご飯の友, zu deutsch.: ein Freund für den Reis) zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich bis heute eine große Bandbreite an Furikake Mischungen mit unterschiedlichen Aromen entwickelt, von denen manche auch recht scharf sein können.

 

 Onigiri mit Furikake Gewürzmischung

Ein japanischer Klassiker: Onigiri mit Furikake
Foto ©  note thanun, Unsplash

Welche Zutaten sind in Furikake?

Furikake wurde ursprünglich vom Apotheker Suekichi Yoshimaru (吉丸末吉) entwickelt, um einem seinerzeit weit verbreiteten Kalzium- und Eiweißmangel entgegenzuwirken. Hierfür nutzte Yoshimaru als Basis gemahlene Fischgräten und verfeinerte diese mit Sesam, Mohn oder Algen bzw. einer Mischung daraus.

Heute besteht die Basis von Furikake meist aus getrockneten Flocken aus Sesam, Seetang, Salz oder Gomashio (ごま塩, deutsch: Sesamsalz) und Zucker. Diesen werden je nach Furikake Mischung bzw. Aroma zusätzliche getrocknete Inhaltsstoffe wie Katsuboshi (getrockneter, fermentierter Thunfisch), Lachs (getrocknet, in Flocken), Wasabi, Shiso oder der getrockneten Schale von Yuzu beigegeben, um nur einige der üblichsten Aroma-Zusätze zu nennen.

Bei industriell hergestelltem Furikake gehören dazu leider meist auch Konservierungsstoffe und Natriumglutamat als Geschmacksverstärker. Wenn man auf diese Zusatzstoffe im Furikake verzichten will, kann man sich natürlich auch selbst eine Furikake Mischung zusammen mischen.

 

Welche Furikake Sorten gibt es?

In Japan gibt es heutzutage eine unübersichtliche Menge an Sorten, Marken und Aromen von Furikake. Wir stellen Ihnen die fünf beliebtesten Geschmacksrichtungen vor, wie man sie teils auch in Asia Läden oder im Feinkosthandel in Deutschland finden kann.

 

 Sushi mit Gomashio Furikake

Sushi mit Gomashio Furikake
Foto © Derek Duran, Unsplash

 

1. Gomashio

Diese einfachste Form von Furikake, in Japan eigentlich eine eigenständige Form des Salzes, ist oft Bestandteil von komplexeren Furikakemischungen und wird aus Meersalz und schwarzem Sesam gemischt.

 

2. Shiso-Furikake

Shiso-Furikake schmeckt vor allem nach Kräutern und weist eine rote bis violette Färbung auf. Diese entsteht durch die Hinzugabe von gewürzten und getrockneten roten Blättern der Shiso-Pflanze. Shiso-Furikake wird besonders gerne auf Onigiri gestreut, um diesen zusätzlichen Geschmack und eine appetitliche Farbnote zu verpassen. 

 

3. Wasabi-Furikake

Wasabi-Furikake ist die Variante für alle, die es scharf mögen. Neben getrocknetem Wasabi (japanischer Meerrettich) sind Rettich, Algen-Flocken und Sesam neben Salz oder Gomashio in der Regel Bestandteile dieser Mischung, die neben Reis auch besonders gut zu gedämpftem Fisch oder der Chazuke Suppe (Tee und Reis) passt.

 

4. Nori-Tama-Furikake

Das Nori-Tama-Furikake ist die Umami Bombe unter den Furikake Mischungen und verleiht Reis oder allen anderen Speisen, denen man dieses Furikake beimischt, einen besonders herzhaften Geschmack. Für Nori-Tama-Furikake werden der Grundmischung Nori-Flocken (getrocknete Algen), Sesam, Ei und Bonito-Flocken (getrockneter Bonito-Fisch) beigegeben.

 

5. Katsuboshi-Furikake

Katsuboshi-Furikake enthält als dominanten Aroma-Geber getrocknete Katsuboshi (Thunfisch) Flocken und ist salzig-herzhaft mit einer leichten Thunfischnote. Je nach Mischung können auch noch andere Aromata Teil der Gewürzmischung sein.

 

Wie schmeckt Furikake?

Natürlich hängt der spezifische Geschmack stark von der verwendeten Furikake Sorte ab. Furikake ist aber immer salzig und hat in den meisten Fällen einen Umami Geschmack, ist also herzhaft. Das eher floral-krautige Shiso-Furikake bildet hier in gewisser Weise eine Ausnahme sowie auch manche Yuzu-Furikake Sorten, die eher saure Zitronennoten transportieren.

 

Wie benutzt man Furikake?

Furikake ist eine Gewürzmischung, die abschließend auf ein fertig gegartes oder präpariertes Gericht als Topping gegeben wird. Dies kann sowohl bereits in der Küche erfolgen, als auch direkt am Tisch, um das Gericht den eigenen Vorlieben entsprechend nachzuwürzen.

Die verwendete Menge hängt dabei sehr davon ab, wie salzig man sein Essen mag. Insgesamt ist es empfehlenswert erst einmal eher vorsichtig mit Furikake umzugehen, um das Essen nicht aus Versehen zu versalzen. Neben Reis passt Furikake besonders gut zu Speisen mit einem eher milden Eigengeschmack wie Rührei, gedämpften oder gebratenem Fisch oder auch Rohkost und Reis- oder Sobanudeln.

 

 Soba Nudeln mit Furiake Gewürz

Soba Nudeln mit Furiake
Foto © Fidel Fernando, Unsplash

 

Furikake auf Reis

Furikake mit Reis ist der Klassiker schlechthin, wurde die Gewürzmischung doch genau dafür erfunden. Hersteller empfehlen oft die Zugabe von 2 Teelöffeln auf eine Schale mit 200 Gramm gekochtem Reis (beachten: Japaner salzen das Wasser zum Kochen von Reis meist nicht). Dann wird die Gewürzmischung mit dem Reis gemischt.

 

Furikake auf Onigiri

Onigiri (御握り) sind aus Reis geformte Knödel. Onigiri gibt es in unterschiedlichen Formen, z.B. rund oder dreieckig, sowie mit oder ohne Füllung und sie werden oft in einem Blatt Nori präsentiert. Das Furikake wird auf die Onigiri gestreut und gibt dem Reisball so zusätzliche Würze und Geschmack. Alternativ kann man Onigiri auch in Furikake wälzen, allerdings sollte man dabei auf den Salzgehalt des genutzten Furikake achten.

 

Furikake auf Fisch

In Japan aber gerade auch in Teilen der USA erfreut sich Furikake als Gewürz für gedämpften oder gebratenen Fisch großer Beliebtheit. Die Gewürzmischung wird dafür einfach über den Fisch gestreut. Die Menge pro hundert Gramm sollte dabei etwas unter der für Reis angegebenen Menge liegen, um den Fischgeschmack nicht zu übertünchen und der Fisch sollte vorher nicht oder nur zart gesalzen sein.

 

Furikake auf Rührei

Ein echter Geheimtipp, zum Beispiel als herzhaftes Frühstück, ist Furikake mit Rührei. Der zart-cremig milde Geschmack kann mit etwas Furikake je nach dessen aromatischer Zusammensetzung ordentlich aufgepeppt werden. Besonders gut eignet sich hierfür das Nori-Tama-Furikake.

 

 japanische gewürzmischung Furikake

Furikake passt besonders gut zu Speisen mit mildem Eigengeschmack
Foto © Frank from 5 AM Ramen, Unsplash

 

Wie viel Furikake verwende ich?

Wie viel Furikake sie Gerichten oder Reis beigeben, hängt ganz vom individuellen Geschmack ab. Insgesamt sollte man aber eher vorsichtig sein, um das Essen nicht aus Versehen zu versalzen. Wie oben angegeben sind 2 Teelöffel für 200 Gramm Reis in etwa die von vielen Herstellern empfohlene Menge bei dieser Verwendung. Bei milden Gerichten wie gedämpften Fisch und Rührei sollte man etwas weniger nutzen, gerade auch, wenn diese schon gesalzen wurden.

 

Furikake vs. Shichimi Togarashi

Eine andere beliebte Gewürzmischung neben Furikake ist Shichimi tōgarashi (七味唐辛子, zu Deutsch: Sieben-Gewürz-Chillipfeffer).

Ähnlich wie Furikake wird auch Shichimi  tōgarashi in der Regel nachträglich über fertig gegartes Essen gestreut. Während Furikake in vielen Varianten Gerichten vor allem salzige Umami-Noten hinzufügt, ist dies bei Shichimi tōgarashi eher eine würzige Schärfe.

Hauptbestandteil von Shichimi tōgarashi sind gemahlene rote Chilischoten, die traditionell mit Mandarinenschale, Sesamsamen, Mohnsamen, Hanfsamen, Nori oder Aonori und gemahlenem sansho (Szechuanpfeffer) gemischt werden.

 

Ist Furikake vegetarisch/vegan?

In vielen Fällen ist traditionelles Furikake nicht vegetarisch oder vegan, da dieses Fischflocken, Ei und ähnliches beinhalten kann. Es gibt aber spezielle vegetarische und vegane Furikake Sorten. Dies wird in der Regel deutlich auf der Verpackung gekennzeichnet.

 

Ist Furikake Glutenfrei?

Die meisten industriell hergestellten Furikake Mischungen sind nicht glutenfrei, da diesen oft Sojapulver oder andere Sojaprodukte beigemischt werden. Um sicher zu gehen, sollte man daher entweder die Inhaltsstoffe einer Furikake Gewürzmischung genau prüfen oder eine mit dem Label glutenfrei versehene Furikake Mischung kaufen, die es inzwischen im Handel gibt.

 

Ist Furikake gesund?

Furikake ist durchaus gesund, solange nicht zu viel der Gewürzmischung genutzt wird und damit zu viel Salz in den Körper aufgenommen wird. Selbst gemachtes oder von kleinen Herstellern produzierte Furikake Gewürzmischungen sind dabei meist gesünder als industrielle Produkte, denen in der Regel Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker wie Natriumglutamat beigegeben werden.

 

Enthält Furikake Glutamat?

Glutamat findet sich in vielen aber nicht allen der industriell produzierten Furikake Mischungen. Um sicher zu gehen, ob eine Furikake Mischung Glutamat enthält, sollte man die angegebenen Inhaltsstoffe genau durchlesen. Manche Marken bewerben inzwischen auch Glutamat freie Furikake Mischungen, so dass dies deutlich auf der Verpackung gekennzeichnet ist.

 

Furikake Ersatz und Alternativen

Einen Ersatz für Furikake können Teile der Inhaltsstoffe sein, z.B. Sesam und Nori für eine Umami Note oder Bonit-Flocken (alternativ auch Katsuboshi oder Lachs) für ein Fischaroma. Andere Alternativen aus der japanischen Küche sind das oben beschrieben Shichimi Togarashi oder das aus ganz ähnlichen Zutaten hergestellte Nanami Togarashi (mit Citrus-Noten) für mehr Schärfe. 

 

 

Das könnte Sie auch interessieren:

Japanisches Superfood – wie Sie mit traditionellen japanischen Gerichten ihr Immunsystem stärken

Japanische Küche: Die wichtigsten Grundzutaten & Gewürze zum Kochen

Asiens Powerwurzel Ingwer und japanisches Buta-no-shōga-yaki Rezept

 

 

Titelfoto © Markus Winkler, Pixabay 

 

 

 

Passende Artikel

Kommentar schreiben

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

  1. Paravent, Futon und Tatami in Berlin bei Japanwelt online günstig kaufen
  2. Blog