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White Day: Was ist Japans Valentinstag?

In Japan gibt es neben dem auch dort verbreiteten Valentinstag noch einen weiteren Feiertag, an dem sich Liebende beschenken, den so genannten White Day oder Weißer Tag (ホワイトデー, Howaito dē). Hintergrund für die Entstehung des White Day ist die in Japan übliche Sitte, dass nur Frauen am Valenstintag den Männern etwas schenken. Am White Day sind dann die Männer dran, den Frauen Geschenke zu machen.

Diese Geschenke am White Day sind traditionell weiß, daher der Name. Traditionell verschenken japanische Männer an diesem Tag vor allem weiße Süßigkeiten, wie weiße Schokolade der Marshmellows. Aber auch hochwertigere Geschenke, möglichst in weißer Verpackung, wie Schmuck, Kleidung und sogar kleine Reisen sind heute üblich. Die Farbe Weiß steht in Japan für Reinheit und Unschuld. Die Geschenke sollten von hoher Qualität sein.

Insgesamt reiht sich die Aufteilung in Valentinstag und White Day damit auch in die in Japan ohnehin sehr ausgeprägte Kultur des Schenkens ein, wobei beim White Day die Idee des okaeshi (お返し, etwas zurückgeben) am ehesten greift.

 

Wann findet der White Day in Japan statt?

Der White Day wird in Japan jedes Jahr am 14. März gefeiert. Damit liegt der Termin relativ genau einen Monat nach dem Valentinstag, der in Japan wie weltweit am 14. Februar begangen wird. Der White Day ist in Japan kein offizieller Feiertag. Dasselbe gilt aber auch für den Valentinstag.

 

Die Bedeutung des White Day in Japan

Am White Day beschenken Männer ihre Kolleginnen, Bekannten und natürlich besonders ihre Liebsten. Der Feiertag geht auf die 70er Jahre zurück und setzte sich relativ schnell in ganz Japan durch.

Hintergrund war die zuvor bestehende Tradition, dass Frauen ihren Kollegen, Freunden und Männern oder Beziehungspartnern am Valentinstag Schokolade schenken, während die Männer nichts schenkten.

Der White Day ist sozusagen das Datum, an dem sich die Männer für die am Valentinstag erhaltene Schokolade mit einem Geschenk an die Frauen bedanken. Allerdings sollen diese mindestens dreimal so viel wert sein.

 

Die Entstehung des White Day in Japan

Es heißt, der White Day habe seinen Ursprung in der in Fukuoka ansässigen Süßwarenfirma Ishimura Manseido irgendwann in den 1970er Jahren. Ein aufgebrachter Brief einer Frau an eine Frauenzeitschrift, in der sie sich beklagte, dass die Frauen für die viele Schokolade die sie jeden Valentinstag verschenken nie etwas zurückbekommen, brachte den Chef der Firma auf eine Idee.

Die Firma rief einen Tag aus, an dem sich die Männer mit Geschenken revanchieren könnten. Nach Konsultation der Arbeiterinnen in seiner Firma wurde der 14. März ausgewählt und gleich auch ein neues Marshmallow-Konfekt entworfen.

Der zuerst noch als Marshmallow Day propagierte 14. März wurde dann mit zunehmender Beliebtheit zum White Day (weiße Marshmallows), um ihn breiter aufzustellen.

 

Was wird am White Day normalerweise verschenkt?

Am White Day werden von den Männern neben Süßigkeiten (wie die Schokolade am Valentinstag, die Frauen traditionell den Männern schenken) vor allem auch Kleidung, Accessoires und Schmuck an die Frauen verschenkt. Sollten diese ursprünglich möglichst immer alle weiß sein, so hat sich dies mit der Zeit gewandelt und es geht vor allem darum, etwas qualitativ Hochwertiges zu verschenken.

 

White Day und Valentinstag im Vergleich

Neben den offensichtlichen Ähnlichkeiten zwischen White Day und Valentinstag ist der große Unterschied natürlich der, wer wem was schenkt. In gewisser Weise ist der White Day in Japan ein umgedrehter japanischer Valentinstag.

Ein weiterer Unterschied besteht in der Werthaltigkeit der Geschenke, die am White Day zumindest für die Liebste deutlich höher liegen sollten. Im Zentrum steht dabei aber immer die Wertschätzung (bei Geschenken an Freunde oder Kollegen und Kolleginnen) und natürlich die Liebe.

 

Wie gehen die Japaner heute mit dem White Day um?

Heute hat der White Day aufgrund der auch in Japan zunehmenden Emanzipation der Frau, aber auch aufgrund wirtschaftlicher Krisen an Popularität verloren.

Zunehmend wird die durch „Okaeshi“ (Gegengeschenke) entstehende Geschenkspirale – die auch finanziell belastend werden kann – infrage gestellt. Diesem Trend könnte auch der Valentinstag in Japan zum Opfer fallen, immer mehr Frauen hinterfragen den „Geschenkzwang“ mittlerweile kritisch.

 

 

 

 

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Titelfoto © George Dolgikh

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