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Was sind Yakitori-Spieße? - Japan Streetfood

Yakitori Spieße oder auch einfach Yakitori (焼き鳥) sind klassischerweise über Holzkohle gegrillte Spieße mit Fleisch und Gemüse. Am häufigsten (und beliebtesten) sind in Japan dabei Yakitori Spieße mit Hühnerfleisch, wobei verschiedenste Teile des Huhns für die Spieße verwendet werden. Dabei werden auch die Haut, Herzen und andere, hierzulande eher exotische Teile des Huhns verwertet.

Neben Yakitori mit Huhn (im Übrigen bedeutet Yakitori übersetzt in etwa „gegrilltes Hähnchen“) gibt es aber auch Varianten mit verschiedensten anderen Fleischsorten oder mit Meeresfrüchten.

Gegessen werden Yakitori oft als Snack zum Bier oder Sake in einem Izakaya (居酒屋), einer japanischen Bar, an Streetfood Ständen oder kleinen Restaurants. Durch die große Beliebtheit von Yakitori gibt es aber inzwischen nicht nur in Japan auch High-End Yakitori Restaurants, in denen man Yakitori Sticks entweder auf ganz verschiedene Art und teils in Fusion-Varianten oder eben als Fine Dining Experience genießen kann.

Auf unserem Blog finden Sie alles Wissenswerte zu japanischem Streetfood.

 

Yakitori-Spieße: Fleischsorten auf dem Grill

Yakitori sind das beliebteste Street Food in Japan, allein in Tokio soll es über 7.000 Yakitori Läden und Stände geben.
Foto © lens_sekai_no_hikari auf Pixabay

 

Wie schmeckt Yakitori?

Der Geschmack von Yakitori setzt sich durch das Protein des Fleisches – meistens Hühnerfleisch – und die dazugehörige Sauce zusammen, die wie eine Marinade beim Grillen über die Spieße gepinselt wird. Hinzu kommt die rauchige Note vom Grillen über Holzkohle sowie die durch die hohen Temperaturen entstehende Karamellisation.

 

Shio oder Tare – mit Salz oder mit Sauce?

In Japan werden Yakitori meist in zwei Varianten angeboten – mit Salz (Shio) oder mit Tare (spezielle Yakitori Sauce aus Soja Sauce, Mirin, Sake und Zucker). Jeder Streetfood Stand, jedes Restaurant und jedes Izakaya haben dabei eigene Rezepte für die Sauce und erweitern deren Inhalt teils durch weitere Zutaten wie z.B. Ingwer.

 

Was ist der Unterschied von Yakitori zur Teriyaki Sauce?

Teriyaki (照り焼き) wird ähnlich wie die Yakitori Sauce Tare aus Sojasauce, Mirin, Sake und Zucker gemischt. Anders als bei der Tare, die – klassischerweise – beim Grillen über die Spieße gepinselt wird, mariniert man mit Teryaki Sauce das Fleisch oder den Fisch, um ihn anschließend zu grillen oder zu braten. Geschmacklich bestehen aber aufgrund der gleichartigen Zutaten durchaus starke Ähnlichkeiten zwischen den beiden Saucen-Arten.

 

Welche Arten von Yakitori Spießen gibt es?

Yakitori Spieße können mit so gut wie jeder Kombination von Gemüsen und Protein gegrillt werden. Also gibt es diese auch z.B. mit Rindfleisch oder Meeresfrüchten. Besonders beliebt und namensgebend sind aber Yakitori aus den verschiedensten Teilen des Huhnes. Dabei sind manche der dabei genutzten Teile des Huhnes für Europäer vielleicht eher etwas gewöhnungsbedürftig.

 

Beliebte klassische Yakitori Spieße vom Huhn sind:

  • Negima Yakitori ( ねぎま焼き鳥) – Fleisch vom Hähnchenschenkel mit Frühlingszwiebeln
  • Tsukune (つくね) – Spieße mit Hühnerfrikadellen, die oft zusätzlich mit einer klebrigen Sauce serviert werden
  • Kawa ( 皮) & Torikawa (とりかわ) – Spieße mit knusprig gegrillter Hühnerhaut (beim Torikawa in Streifen geschnitten)
  • Tebasaki (手羽先) – Spieße mit Fleisch vom Hühnerflügel.
  • Nankotsu (軟骨) – Hühnchenknorpel, besondere Textur
  • Reba (レバー) – Spieße mit Hühnerleber
  • Seseri (せせり串) – Spieße mit Hühnerhalsfleisch
  • Hatsu (ハツ) – Yakitori mit Hühnerherzen.
  • Sunagimo ( 砂肝) – Yakitori mit Hühnermagen, wird für seine einzigartige Textur geschätzt
  • Momo (もも) – Spieße mit Fleisch vom Hühnerschenkel (ohne Frühlingszwiebeln)
  • Oyako – Spieße mit Fleisch vom Huhn und mit Hühnerei, eine Variation des japanischen Klassikers Oyakodon ( 親子丼)

Wie man sieht nutzen die Japaner für Yakitori so ziemlich das ganze Huhn. In vielen Restaurants wird durch eine Abfolge von Yakitori-Spießen zelebriert, durch die man fast das ganze Huhn samt den verschiedenen Texturen über den Abend probiert.

 

Welche Beilagen isst man mit Yakitori Spießen?

Ursprünglich wurden Yakitori Spieße als echter Streetfood vor allem ohne Beilagen als schneller Snack zwischendurch genossen. Das ist auch heute noch nicht selten der Fall. In Restaurants variieren Beilagen und können verschiedene Gemüse und Reis umfassen.

 

Wie werden Yakitori Spieße zubereitet?

Für die Zubereitung von Yakitori wird das gewünschte Fleisch bzw. Protein mit evtl. dazukommenden Gemüsen auf einen gewässerten Bambus-Spieß eng aufgesteckt. Traditionell grillt man dieses dann über japanischer Holzkohle, wobei auch die Wahl der Kohle bzw. des Holzes eine Rolle spielen kann.

Die scharf über den glühenden Kohle gegrillten Spieße werden dann beim Grillen mit Tare bestrichen und regelmäßig gewendet, um eine gleichmäßiges garen zu erreichen.

Alternative Methoden sind das Grillen auf einem elektronischen Grill, mit der Grillfunktion eines Ofens oder einfach das Braten in der Pfanne. Allerdings verliert man dabei die rauchigen Noten der Holzkohle und wird in der Regel auch nicht die gleiche, scharfe Karamellisation erreichen.

 

Isst man Yakitori Spieße auch kalt oder immer warm?

Yakitori isst man generell warm. Natürlich kann man sie aber auch kalt genießen, wenn man sie z.B. für ein Picknick vorbereitet und mitnimmt. Üblich ist dies aber in Japan nicht unbedingt.

In einigen europäischen Restaurants, die Fusion-Varianten von Yakitori anbieten (z.B. Sticks & Sushi) können diese aber auch schon einmal lauwarm oder eher kalt serviert werden, je nachdem, welche Zutaten und Garmethoden verwendet wurden.

 

Wie viel kostet ein Yakitori Spieß in Japan?

Natürlich hängt der Preis eines Yakitori Spießes mit vielen Faktoren zusammen, die Preisspanne bewegt sich aber in etwa zwischen 0,75 € (100 Yen) und mehreren Dutzend Euro für ein Yakitori in einem spezialisierten Fine Dining Restaurants.

 

Yakitori-Spieße – Fleischsorten, Grill und Saucen

Die Japaner sind verrückt nach Yakitori: Die Omoide Yokocho (Memory Lane) oder besser bekannt als Yakitori Alley in Tokyo.
Foto © Alexandre Chambon auf Unsplash

 

Yakitori und Bier – der besondere Charme der Izakaya

Yakitori eignen sich perfekt als Snack zwischendurch – für den kleinen Hunger oder zum Genießen beim Feierabendbier. Daher werden Yakitori auch in vielen Izakaya, den typischen japanischen Bars, angeboten und dort gemeinsam mit Freunden, Kollegen oder Fremden genossen.

Dabei ist die Geschichte der Yakitori noch gar nicht so lang. Entwickelt wurden sie in etwa in ihrer heutigen Form erst während der Meiji Zeit (1868 – 1912), fanden aber schnell ihren Weg ins Herz der Japaner.

Dabei begann die Geschichte der Yakitori ganz bescheiden mit Streetfoodständen an belebten Plätzen, bei Brücken, an Bahnhöfen – überall dort, wo tagtäglich viele (und meist hungrige) Menschen vorbeikommen. Neben den immer noch existierenden Streetfood Ständen, die gerade bei japanischen Festivals nicht wegzudenken sind, vielen Izakaya und Restaurants bieten heute auch richtig gehende Yakitori-Meister die Spieße in exklusiver Atmosphäre und mit exquisiten Zutaten an. Fine Dining mit Spießen, wenn man so will.  

 

 

 

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