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Yatai – japanisches Street Food: schnell, beliebt und lecker

In Japan wird Street Food Yatai (屋台) genannt. Der Begriff bezeichnet aber eigentlich die kleinen, mobilen Stände, an denen Street Food in Japan verkauft wird. In gewisser Weise ähneln durchaus den Imbissständen, wie man sie aus Deutschland kennt oder Food Trucks, wie sie es sie inzwischen wohl in jeder größeren Stadt auf der Welt gibt. Dabei ist Street Food in Japan im Vergleich weniger verbreitet als in anderen asiatischen Ländern wie Thailand, Vietnam oder China.

Street-Food Stände in Fukuoka Japan

Der Street-Food Standbereich im Seiryu Park, Fukuoka.

Foto © mmry0241, Nakasu-yatai, bearbeitet, CC BY-SA 3.0

Das tut der Beliebtheit der kleinen Speisen, die meist auf die Hand verkauft werden und auch im Gehen verspeist werden können, aber keinen Abbruch. Darin ist Japan seinen Nachbarländern wie uns Europäern gleich, Street Food wird immer hipper und beliebter.

Besonders viele Yatai Stände findet man insbesondere während Feiertagen und Festivals. Die angebotenen Speisen wechseln teilweise mit den Jahreszeiten. In allen größeren Städten gibt es aber auch fest installierte und etablierte Yatai Stände, an denen man das ganze Jahr seine heißgeliebte Lieblingsspeise erstehen kann.

Erstaunlich ist dabei die Bandbreite des Street Food in Japan, weshalb eine wirklich umfassende Aufzählung kaum möglich ist. Zudem gibt es saisonale und regionale Unterschiede. So wird man im Sommer eher Kakigori finden – eine Art geschabtes Eis mit teils wilden Aromen wie Matcha oder mit einem Topping von süßer Bohnenpaste oder Mochi – im Winter hingegen schwebt vermehrt der Duft von Yaki-Imo – gebackenen Satsuma-Süßkartoffeln – durch die Luft.

Tempura-Stand aus der Edo-Zeit

Ein Japanischer Tempura-Laden aus der Edo-Zeit

Foto © DryPotJapanese Edo Period Tempura Shop, bearbeitet, CC BY-SA 3.

Eine Spezialität, die es von den Straßen Tokyos inzwischen auch auf die Teller in japanischen Restaurants in Europa gebracht hat, ist das Yakitori: auf Holzstäbchen oder Metallspießen gegrilltes, oft mariniertes Hühnerfleisch, das mit oder ohne Sauce gereicht wird.

Einige der besten Adressen für diesen Happen zwischendurch finden sich in Tokyos Memory Lane im Bezirk Shinjuku - eine enge, schmale Gasse, in der sich Essensverkäufer und kleine Bars aneinanderdrängen.

Eine hierzulande weniger bekannte, in Japan aber heute im ganzen Land heiß verehrte Street Food Spezialität stammt ursprünglich aus Osaka: Takoyaki. Leckere kleine in Öl ausgebackene Teigbälle mit einer Füllung von Oktopus, meist noch begleitet mit eingelegtem Ingwer, Frühlingszwiebel und japanischer Mayonnaise als Sauce. Heiß, fettig, lecker.

 

10 Arten von japanischem Street Food – Yatai für jeden Geschmack!

 

Yakitori – herzhafte gegrillte Fleischspieße

Yakitori-Stand in Japan

Ein typischer Yakitori-Stand im Suginoko Park, Sapporo

Foto © Magic Mary on Unsplash

Traditionell wurden Yakitori auf Holz- oder Bambusstäbchen gespießt und über Holzkohlefeuer gegrillt. Die mit dem Fleisch (meist Huhn, seltener Schweine- oder Rindfleisch) gereichten Soßen, Marinaden und Rubs sind dabei variabel. Besonders beliebt sind Tare (eine Grillsauce auf Sojasaucen Basis) und Shio (Salz).

Meist finden sich aber auch Wasabi (scharfer japanischer Meerrettich), Umeboshi (eine Paste aus sauer eingelegten Pflaumen) oder Karashi (japanischer Senf) als mögliche Dips und Saucen.

 

Okonomiyaki – die japanische Pizza

Okonomiyaki-Stand in Osaka, Japan Street Food

Ein Okonomiyaki-Stand in Osaka, Japan

Foto © Daniel Hooper on Unsplash

Okonmiyaki haben natürlich nichts mit klassischer italienischer Pizza zu tun. Außer der runden Form vielleicht. Okonomiyaki sind herzhafte Pfannkuchen, die in zwei regionalen Varianten (aus Osaka und Hiroshima) inzwischen in ganz Japan sehr beliebt sind. Die besonders beliebte Osaka-Variante nimmt als Basis einen Pfannkuchen aus Mehl und Eiern. Dazu kommen z.B. Meeresfrüchte, Yams, manchmal Fleisch, Gemüse und Käse. Die Zutaten werden dabei entweder gleich mitgebacken oder auf dem Pfannkuchen gegart. Meist kommt noch eine Art Sauce drüber und das Ganze wird dann auf einem Pappteller oder in einer Tüte serviert und kann „to go“ gegessen werden.

 

Takoyaki – Teigbälle mit Oktopusfüllung

Zubereitung von Takoyaki

Für die Zubereitung von Takoyaki benötigt man ein spezielles Brateisen mit runden Vertiefungen.

Foto © Amy Suraya on Unsplash 

 Takoyaki sind in Japan derart beliebt, dass es in Osaka, wo diese Street Food Spezialität im Jahr 1935 erfunden wurde, sogar ein eigenes Takoyaki Museum gibt. Die Teigbällchen werden in ihrer klassischen Form mit einem Stück Oktopus, Tenkasu (Tempura Stückchen), Benishoga (eingelegter Ingwer) und Frühlingszwiebeln gefüllt und in speziellen Takoyaki-Pfannen gegart, aus denen sie knusprig-heiß serviert werden.

Als Saucen sind japanische Mayonnaise und eine Art japanischer Worcestershire Sauce beliebt. Dazu werden gerne noch Aonori (getrocknetes Seegras) und Katsuoboshi (getrocknete Fisch-Flocken) über die in Sauce getunkten Takoyaki gestreut. Wichtig: nicht die Zunge verbrennen.

 

Oden – ein herzhafter Eintopf

Oden – japanischer Eintopf

Oden – der traditionelle japanische „Hot Pot“

Foto © ally j auf Pixabay  

Oden ist ein typisches Wintergericht in Japan, das teils auch in Lebensmittelgeschäften zum Mitnehmen und selber Warmmachen angeboten wird.

Basis des Eintopfes ist die typisch japanische Dashi Brühe mit Sojasauce, in der die weiteren Zutaten gegart werden.

Typischerweise sind das Daikon (Winterrettich, japanischer Rettich), gekochte Eier, normaler Rettich sowie vorgebackene Yams- und Fischkuchen. Das ergibt ein fürs westliche Auge erst einmal fast furchteinflößende Mischung aus seltsamen Zutaten.

Davon sollte man sich aber auf keinen Fall abschrecken lassen, denn das Ergebnis ist ein herzerwärmender und wirklich super leckerer Eintopf, der gerade in der kalten Jahreszeit einfach nur gut tut.

 

Yaki-Imo – gebackene Süßkartoffeln

Yakiimo-Snack-Stand - japanisches Fast Food

Eine Ishi-Yakiimo-Verkäuferin in Nara, der Snack ist in Japan so beliebt, wie Maronen in Europa.

Foto: MShadesIshi yakiimo vendor by MShades in NaraCC BY 2.0

Auch die gerade von älteren Japanern heißgeliebten Yaki-Imo sind ein typisches Wintergericht. Und ein einfaches noch obendrein, handelt es sich doch tatsächlich einfach um nicht geschälte und im Ganzen gegarte Satsuma-Süßkartoffeln, die eine Art Karamell Aroma haben.

Auch heute fahren noch einige – wenn auch immer weniger – Yaki-Imo Trucks und Yatai durch die Städte und Straßen und verkaufen den Snack an die Anwohner. Oftmals spielen sie dabei einen eingängigen Jingle oder rufen einfach „Yaki-Imo!... Yaki-Imo!..“.

 

Bento – eine Box, ganz viel Auswahl

Bento-klassisches japanisches Streetfood

Die japanischen Bentos sind vielfältig und immer liebevoll arrangiert.

Foto © Cloris Ying on Unsplash

Bento (弁当) ist inzwischen ja auch in Deutschland beliebt. In Japan sind Bento seit dem 5. Jahrhundert nachgewiesen und können eine Vielfalt von verschiedensten Bestandteile vereinigen.

Das Prinzip ist immer gleich: in verschiedenen Abteilungen eines Kästchens, Tellers oder einer Box werden verschiedene Speisen zusammen und gleichzeitig getrennt dargereicht.

Klassischerweise sind das neben der Hauptbeilage Reis vor allem Fisch- und Fleischstückchen, Gemüse (roh, gekocht oder eingelegt) oder Pilze.

Meist sind dabei neben dem Reis fünf oder sechs verschiedene Beilagen Teil eines modernen Bento, manche davon nur in Kleinstmengen natürlich.

Bento werden oft auch zu Hause für die Arbeit oder Schulkinder zusammengestellt. Heute gibt es in Japan auch Hamburger-Bento oder Spaghetti-Bento, eine eher gewöhnungsbedürftige Form des Bento für Nicht-Japaner. Berühmt ist Sapporo auf der nördlichsten japanischen Hauptinsel Hokkaido für seine Krabben-Bento.   

 

Senbei – Reis Cracker

Senbei - japanisches Street Food Gebäck

Die Senbei haben oft eine Prägung vom Ort der Herstellung und sind ein beliebtes Reise-Mitbringsel.

Foto © Jelleke Vanooteghem on Unsplash

Wer in Japan ist, der wird über kurz oder lang in Kontakt zu den so beliebten Senbei kommen. Senbei sind Reiscracker und so etwas wie die japanischen Kartoffelchips.

Senbei gibt es einfach gesalzen, mit Wasabi, leicht süßlich und in allen anderen denkbaren (und undenkbaren!) Geschmacksrichtungen. Besucht man einen Japaner zu Hause, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass einem schon bald Senbei zum Knabbern angeboten werden.

Viele Yatai Stände bieten auch frisch gebackene Senbei an – heiß, duftend, knackig und echt lecker. In Nara im Süden von Honshū ist es beliebt, die vielen dort halbwild lebenden Rehe mit Senbei zu füttern.

 

Ramune – ein echt japanischer Softdrink

Ramune- der bekannteste japanische Softdrink

Die einzigartige Form der Ramune-Flasche wurde 1872 vom Briten in Hiram entwickelt und wird auch "Cod Neck Bottle" oder "Tamago Jar" genannt.

Foto © Alexande rKlinkRamune by Kimura Drink Co Ltd, bearbeitet, CC BY 4.0

Wenn Cola der amerikanischste Softdrink ist, dann kann der schon 1876 in Japan eingeführte Softdrink Ramune als der japanischste Softdrink durchgehen. Die klassische Ramune Geschmacksrichtung ist Zitrone-Limone – natürlich mit ordentlich Kohlensäure für ein fizzy Mundgefühl.

Heute wird Ramune in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten und ist ein perfekter Begleiter zu Street Food von einem Yatai auf einem Festival oder irgendwo am Rande der Straße.

 

Ramen – Nudelsuppe und Leibgericht

Ramen-bekanntestes Fastfood Japans

Außerhalb Japan und Asien sind Ramen eher als industriell hergestellte schnellzubereitete Instantnudelsuppen bekannt. In Japan allerdings werden die Ramen in spezialisierten Restaurants angeboten.

Foto © Hari Panicker on Unsplash

Die japanische Nudelsuppe Ramen ist inzwischen auch hierzulande derart beliebt, dass es nicht nur die Instant-Varianten im Supermarkt gibt, sondern auch spezialisierte Ramen-Restaurants.

Die sind Japan findet man sie gar an jeder zweiten Straßenecke.

Ramen ist das Leibgericht vieler Japaner und tatsächlich eine gesunde, herzhafte und füllende Mahlzeit und damit schon deutlich anders als viele der anderen hier vorgestellten Snacks.

Diese sind zwar alle sehr schmackhaft können aber sicher nicht unbedingt als richtige Mehlzeit oder gesundes Essen durchgehen.

Ramen gibt es in so vielen unterschiedlichen Varianten, dass sie hier kaum vorgestellt werden können (hier ein eigener Blogbeitrag mit Rezept). Immer gehören dabei aber die speziellen Ramen-Nudeln, eine leckere Brühe und verschiedene Toppings dazu.

 

Taiyaki – süß oder herzhaft aber immer in Form eines Fisches

Taiyaki Fischwaffeln aus Japan

Taiyaki, die süßen Fischwaffeln sind Kult in Japan.

Foto © K_KAZUHIKO auf Pixabay 

Für Taiyaki nutzt man im Regelfall einen einfachen Pfannkuchenteig und backt diesen (mit Füllung!) in speziellen Waffeleisen bzw. Taiyaki-Pfannen. Diese haben immer eine Fischform mit Kopf, Schuppen, Schwanz.

Die Besonderheiten bei Taiyaki sind neben dem ungewöhnlichen Aussehen die vielfältigen und teils ungewöhnlichen Füllungen. Typisch sind für süße Taiyaki die süße Rote Bohnen Paste aus Azuri Bohnen, Schokolade (natürlich), Süßkartoffel, Käsecreme oder Custard, Crémes aus Milch und/oder Sahne und Eiern.

Bei herzhaften Taiyaki ist die Bandbreite mindestens genau so groß und reicht von Käse-Schinken über Würstchen bis hin zu Okonomiyaki (s.o.) oder Gyōza (餃子), mit Gemüse oder Fleisch gefüllten Teigtaschen.

 

Takoyaki selber zubereiten

Zutaten für 18 Takoyaki (3 bis 4 Portionen)

Takoyaki - original japanisches Rezept

Das älteste bekannte Takoyaki-Geschäft Japan Aizuya in Osaka wurde von Tomakichi Endo Mitte der 1930er Jahre gegründet.

Foto © ศรัณย์ สุชาติเจริญยิ่ง auf Pixabay 

 

Für den Teigmantel und Füllung:

  • 70 Gramm gekochtes Oktopusbein (Tentakel)
  • 2 Lauchzwiebeln
  • 70 Gramm Weizenmahl Typ 405 (herkömmliches Weizenmehl zum Backen)
  • ½ Teelöffel Backpulver
  • ¼ Teelöffel Salz
  • 1 Teelöffel Zucker
  • 1 Teelöffel Sojasoße
  • 1 Esslöffel Milch
  • 1 Ei
  • 300 ML Dashi (japanische Brühe aus getrocknetem Fisch), wenn nicht vorhanden auch durch ganz normales Wasser ersetzbar

 

Für die Soße:

  • 1 Esslöffel Worcestershire Sauce
  • 2 Esslöffel Tomatenketchup
  • 1 Esslöffel Sojasauce
  • 2 Esslöffel Zucker
  • 1 Esslöffel Wasser

 

Als Topping nach Geschmack

  • Katsuobushi (Bonitoflocken)
  • Aonori (getrockneter grüner Seetang)
  • japanische Mayonnaise

 

Besonderes Kochgeschirr (wichtig!)

  • eine Takoyaki Pfanne

 

Zubereitung von Takoyaki Schritt für Schritt erklärt

  1. Wenn vorhanden Dashi aus getrocknetem Bonito (Thunfisch) herstellen (Brühe ansetzen), ansonsten normales Wasser verwenden. Wichtig: Dashi vor dem verwenden abkühlen lassen!
  2. Den Teig aus Weizenmehl, Backpulver, Salz, Zucker, Sojasauce, Milch und Ei ansetzen (trockene Zutaten zuerst) und gut mischen. Anschließend nach und nach in kleinen Mengen den Dashi unterrühren. Der Teig sollte am Ende eine flüssige Konsistenz aufweisen.
  3. Lauchzwiebeln klein hacken und das Oktopusbein in kleine Stücke schneiden
  4. Für die Sauce alle Zutaten in einen kleinen Topf geben und gut verrühren. Anschließend einmal aufkochen lassen und beiseite stellen.
  5. Die Pfanne einölen (ein Stück in Öl getunktes Küchenpapier an einem Zahnstocher oder ähnliches hilft bei der sorgfältigen Verteilung) und ordentlich erhitzen (in etwa so, dass man seine Hand in 10cm Höhe gerade noch darüber halten kann).
  6. Teig in die Pfanne gießen, bis alle runden Vertiefungen bis zum Rand befüllt sind.
  7. In jede Vertiefung 1 Stück Oktopus und ca. 1 Teelöffel Lauchzwiebeln eindrücken.
  8. Wenn die Oktopusstücke und Lauchzwiebeln verteilt sind, den Teig an den Seiten der Vertiefungen mit einem oder zwei Schaschlikspießen oder ähnlichem trennen und den am Rand verbleibenden Teig mit in die Löcher drücken.
  9. Wenn der Teig getrennt ist jede Kugel mithilfe des Stabes oder der Stäbe (jeder hat hier seine eigenen Vorlieben) um 90 Grad drehen. Wenn alle Kugeln gedreht sind: zur ersten zurückkehren und diese Prozedur erneut durchführen und die Kugeln wieder alle um 90 Grad drehen. Das Drehen der Kugeln solange wiederholen, bis diese eine möglichst kugelrunde Form haben und auf allen Seiten gut geschlossen bzw. gebacken sind.

 

Wenn die Takoyaki rundum goldbraun gebacken und geschlossen sind einfach mithilfe eines Spießes aus den Vertiefungen holen, mit Soße und Garnitur anrichten und genießen! - Aber Vorsicht! Die Füllung wird richtig heiß!     

 

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