Wagasa – die traditionellen Japanischen PapierSchirme
Eines der farbenfrohsten und schönsten Wahrzeichen des traditionellen Japans ist der anmutige Papierschirm Wagasa. Noch vor vierzig Jahren gab es in Japan fast 10.000 Handwerker, die Regenschirme aus geöltem Papier und Bambus herstellten; heute sind nur noch wenige übrig.
Die traditionellen Japanischen Sonnenschirme Wagasa (和傘) werden in Japan aufgrund des charakteristischen Bullaugen-Designs auch „Janomegasa“ (蛇の目傘, „Schlangenaugen-Regenschirm“) genannt. Der Griff und das Gerüst sind meist in schwarz gehalten. Das Design der Bespannung ist ein wichtiger Aspekt der traditionellen japanische Kultur. Die Papier-Schirme sind Bestandteil unzähliger gesellschaftlicher und religiöser Zeremonien und Riten.
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Die Japanschirme, auch als Geisha-Schirme bekannt, gibt es in unzähligen Farben und Designs, die oft eine bestimmte Symbolik besitzen.
Foto © Kohji Asakawa. Pixabay
Die japanischen Papierschirme wurden erstmals während der Heian-Zeit (794-1185) aus China nach Japan gebracht und entwickelten sich schnell zu einem Markenzeichen der traditionellen japanischen Handwerkskunst.
Ursprünglich waren die Papierschirme der japanischen Oberschicht vorbehalten, um sich vor Sonnenlicht und vor allen Dingen bösen Geistern zu schützen. Deshalb waren die ersten Wagasa immer Rot, eine in Japan spirituell bedeutsame Farbe.
Mit zunehmender Popularität der wesentlich praktischeren Regenschirme westlicher Bauart in der Meiji-Zeit, gibt es nur noch wenige Hersteller der Ölpapier-Japanschirme.
Heute werden die Japanschirme als Requisite für Tänze und Theaterstücke genutzt, aber auch für Tee- und andere religiöse Zeremonien. Die Wagasa Sonnenschirme werden im Sommer traditionell zum Sommer-Kimono Yukata getragen.
Die wichtigsten Standorte und Traditionsunternehmen für Japanische Papierschirme
Die wenigen noch existierenden Manufakturen haben eine lange Tradition und bestehen teilweise schon seit Jahrhunderten. Der älteste Hersteller „Tsujikura“ aus Kyoto produziert seit 1690, also seit über dreihundert Jahren die klassischen Wagasa.
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Ein traditionelles Wagasa-Geschäft in Kyoto
Foto © Akira Deng, Unsplash
Kyō wagasa – Öl-Papierschirme aus Kyoto
Aus Kyoto stammt der traditionelle Papierschirm „Kyō wagasa“ (京和傘, „Kyoto-Schirm“). Die Kyowagasa werden nach wie vor komplett handgefertigt, Farben und Motive sind streng in den charakeristischen japanischen Designs gestaltet.
Bei den „Kyō wagasa“ wird ausschließlich Bambus aus Kameoka, Kyoto und für die Bespannung Meinong-Papier aus Gifu verwendet.
Ein erfahrener Handwerker stellt normalerweise zehn bis zwanzig Kyowagasa im Monat her.
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Das „Schlangenauge“ ist aufwändig mit Speichen und Schnüren konstruiert.
Foto © Sherman Kwan, Unsplash
Japanschirme aus Gifu
Die Ölpapierschirmproduktion in Gifu begann bereits um das Jahr 1750. Jeder in Gifu hergestellte Ölpapier-Schirm durchläuft über hundert einzelne Arbeitsschritte. Während der Shōwa-Zeit unter Tennō Hirohito erreichte die Produktion in Gifu mit etwa fünfzehn Millionen Schirmen jährlich ihren Höhepunkt. Heute liegt die Produktion nur noch bei einigen Zehntausend pro Jahr.
Yodoe Wagasa aus Westjapan
Ein weiterer traditioneller Produktionsstandort für Papierschirme ist seit ca. 1821 die damalig eigenständige Stadt Yodoe, heute Gemeindeteil von Yonago. Noch während der Meiji-Zeit betrug die Produktion in Yodoe nur etwa ein paar Tausend Schirme jährlich. Aufgrund der regionalen Bambusvorkommen stieg die Produktion später auf bis zu 17.000 Schirme im Jahr. Der Yodoe Wagasa ist in Westjapan der beliebteste Papier-Schirm.
Die drei Arten der japanischen Papierschirme Wagasa
Es gibt drei Arten von Wagasa: den japanischen Ölpapier-Schirm (Bangasa- und Janome-Regenschirme), den Papierschirm für den klassischen japanischen Tanz (Maigasa) und der japanische Sonnenschirm (Higasa).
Japanische Papier- und Bambusschirme sind generell nicht für Regenwetter geeignet.
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Traditionelle Sommerbekleidung in Japan mit Yukata und Higasa Schirm
Foto © Tianshu Liu, Unsplash
Bangasa –traditioneller japanische Papierschirm
Ein japanischer Bangasa Regenschirm zeichnet sich durch seine robuste Struktur und schnörkellose Einfachheit aus. Der Griff und das Gestell bestehen aus solidem Bambus, der Schirm aus dickerem geöltem Washi-Papier in natürlichen Farbtönen.
Diese Papier-Schirme werden in gehobenen traditionellen Restaurants den Gästen zur Verfügung gestellt bzw. gehören in guten Ryōkan zum Interieur.
Janome – Sammlerstücke
Der Produktionsprozess der feineren und eleganteren Jyanome Schirme unterscheidet sich nicht wesentlich vom Bangasa. Die die Spannrahmen sind bei einem Jyanome Papierschirm feiner und leichter geformt. Die Innenseite dieses Wagasa hat meist dekorative farbige Schnüre und der Griff ist mit Rattan umwickelt. Diese sehr aufwendig gestalteten Schirme sind häufig begehrte Sammlerstücke.
Higasa – der klassische japanische Sonnenschirm
Higasa sind die klassischen Japanischen Sonnenschirme, die es in vielen Farben und Mustern gibt. Das Gestell und die Speichen sind aus schwarz lackiertem Bambus und die Schiebeglocke mit dekorativem Geflecht gefertigt.
Der Higasa ist der klassische „Geisha-Schirm“ und wird im Sommer zum Yukata (Sommerkimono) getragen. Darüber hinaus sind die Higasa ein traditionelles Accessoire bei einer japanischen Hochzeit und unzähligen anderen Zeremonien.
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Geishas verwenden traditionell Schirme in Lila
Foto @ Andre Benz, Unsplash
Maigasa – der japanische „Tanz-Schirm“
Maigasa, der Papierschirm der traditionell für den klassischen japanischen Tanz verwendet wird, ist leichter konstruiert als ein Higasa und ermöglicht zarte und anmutige Bewegungen.
Die richtige Pflege der Wagasa Papierschirme
Ein japanischer Wagasa sollte möglichst geöffnet und getrocknet an einem dunklen, luftigen Platz verwahrt werden. Lassen Sie Ihren Japanschirm möglichst nicht an der Sonne trocknen, da sonst die Farben verblassen könnten.
In Deutschland gibt es leider keine Möglichkeit einen japanischen Schirm reparieren zu lassen. Aber selbst in Japan ist eine Reparatur oft teurer als ein neuer Wagasa. Passen Sie also gut auf Ihren Japanschirm auf!
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