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Nihontō – Die japanischen Samurai-Schwerter

Das japanische Schwert Nihontō war schon immer Teil des über tausendjährigen Erbes der Samurai in Japan. Ursprünglich nur als Waffe bekannt, sind die Nihontō Katana, Tachi und Wakizashi heute eines der bekanntesten kulturellen Symbole Japans.

Japanische Schwerter (日本刀 nihontō), auch als Samuraischwert bekannt, werden in Japan auch heute noch in traditionellen Techniken angefertigt. Bronzeschwerter wurden bereits in der Yayoi-Zeit (1000 v. Chr. – 300 n. Chr.) hergestellt. Bei dem klassischen japanischen Schwert mit gebogener Klinge ist allgemein aber ein Schwert nach der Heian-Zeit (794 – 1185) gemeint, das Katana. Es gibt viele Arten japanischer Schwerter, die sich durch Größe, Form, Einsatzgebiet und Herstellungsverfahren unterscheiden. Die wichtigsten japanischer Schwerter sind Katana, Tachi und Odachi, Wakizashi und Tanto.

 

Katana - Japanisches Schwert

Kunstvoll gefertigtes Katana mit aufwändigen Verzierungen
Foto © padrinan, pixabay

 

Wie nennt man ein japanisches Schwert?

Das bekannteste japanische Schwert ist eindeutig das Katana, ein einschneidiges und normalerweise gebogenes Langschwert, das traditionell von Samurai ab dem 15. Jahrhundert getragen wurde. Westliche Historiker behaupten, dass japanische Katana zu den besten Hiebwaffen in der weltweiten Militärgeschichte gehören.

Andere Arten japanischer Schwerter sind: Tsurugi oder Ken, ein zweischneidiges Schwert; Odachi, Tachi, die älteren Versionen eines sehr langen einschneidigen Schwertes. Wakizashi, ein mittelgroßes Schwert und Tantō, ein noch kleineres Schwert in Messergröße. Obwohl Naginata und Yari eigentlich zu den Stangenwaffen zählen, bezeichnet man sie heute immer noch als Schwerter.

 

Wie heißen die drei Samuraischwerter?

Die Bewaffnung der Samurai beinhaltete das Langschwert Katana, das Kurzschwert Wakizashi und den Dolch Tanto.

Katana und Wakizashi wurden immer zusammen mit der Klinge nach oben durch den Gürtel getragen. Das kostbare japanische Schwertpaar wurde von seinem Besitzer nie aus den Augen gelassen und war auch nachts immer in der Nähe des Samurai. Die aufwendig verzierten Schwerter wurden in unzähligen Arbeitsschritten über Wochen und Monate von japanischen Schmieden gefertigt.

 

Katana (刀) – das japanische Langschwert

Das japanische Langschwert Katana wurde während der MUROMACHI-Edo-Periode (1333-1868 n. Chr.) als Stich- und Schlag-Waffe entwickelt. Katana Schwerter sind kürzer als die später entwickelten Tachi (太刀) und wurden mit der Klinge nach oben an der linken Taille getragen.

Katana Samuraischwerter wurden normalerweise im Bodenkampf verwendet, während die Tachi auf dem Pferd eingesetzt wurden. Oft erhielten die Samurai von ihren Feudalherren ein hochwertiges Katana als Geschenk für große Erfolge in Schlachten.

 

Katana japanisches Schwert der Samurai

Japanisches Katana mit einem Horimono (Klingenverzierungeni) im Metropolitan Museum of Art, New York
Foto © By ElPablo, CC BY 2.0 wikipedia

 

Katana sind die bekanntesten japanischen Schwerter. Heute gelten alle antiken japanischen Schwerter als Kunstwerke und dürfen auch exportiert werden, es sei denn, es handelt sich um nationale Schätze.

 

Wakizashi (脇差)- das japanische Kurzschwert

Das Wakizashi hat eine Klinge zwischen 30 und 60 cm Länge und sind auch als die „Begleitschwerter“ (ō-Wakizashi) der Samurai gekannt. Wakizashi sind aber nicht unbedingt nur eine kleinere Version des Katana, sie könnten anders geschmiedet sein und einen anderen Querschnitt haben.

 

Wakizashi und Katana Samurai-Schwerter
Dieses antike japanische Daishō, die traditionelle Paarung zweier japanischer Schwerter, zeigt deutlich den Größenunterschied zwischen dem Katana (unten) und dem kleineren Wakizashi (oben).
Foto © By Yokoyama Sukenaga, Gallery archive copy, Public Domain, wikipedia

 

Wakizashi wurden bereits im 15. oder 16. Jahrhundert hauptsächlich für Nahkämpfe verwendet. Unrühmlich bekannt wurden die Kurzschwerter, da mit ihnen traditionell der Gegner geköpft wurde. Auch beim rituellen Selbstmord Seppuku kamen diese Schwerter seinerzeit zum Einsatz. Der Begriff Wakizashi umfasst Begleitschwerter aller Größen.

Im Gegensatz zum Katana dürften die Samurai Ihr Wakizashi beim Betreten des Schlosses ihrer Feudalherren zum Selbstschutz behalten.

 

Tanto (短刀)- der Dolch für den Nahkampf und Selbstverteidigung

Mit einer durchschnittlichen Klingengröße von nur 15 bis 30 cm ist das Tanto das kleinste traditionelle japanische Schwert. Die Samurai-Krieger trugen den Tanto um eine Schärpe (Obi) und verwendeten ihn hauptsächlich beim Nahkampf.

 

Tanto Japanischer Dolch der Samurai

Ein Tantō und die Tantō- Befestigung des Meisterschmieds Minamoto Kiyomaro aus der späten Edo-Zeit.
Foto © SLIMHANNYA - Own work, CC BY-SA 4.0, wikipedia

 

Das Tanto ist ein dolchartiges Schwert, das hauptsächlich für Stich-, aber auch für Hiebangriffe im feudalen Japan genutzt wurde. Tantos gibt es in mehreren Variationen, die häufigste ist die gerade, einschneidige Klinge.

Ein Tanto ist in Japan auch ein traditionelles Brautgeschenk und gilt als heiliger Schutz vor bösen Mächten.

 

Berühmte japanische Schwerter

Die Samurai-Schwerter Katana und Tachi wurden schon vor eintausend Jahren überaus kunstvoll gefertigt und von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Daher existieren tatsächlich noch viele frühe Samurai-Schwerter. Diese Liste umfasst einige der ältesten und wichtigsten Samurai-Schwerter in der Geschichte Japans.

 

Honjo Masamune

Masamune gilt seit Ende des 13. Jahrhunderts als größter und berühmtester Schwertschmied Japan. Das Tachi Samuraischwert Honjo Masamune gilt als sein bestes und wichtigstes Werk.

Das Honjo Masamune ist auch einer der größten Schätze Japans und für das Land so wichtig, weil das Schwert während fast der gesamten Edo-Zeit (einer der längsten und größten Wohlstandsperioden Japans) ein Symbol des Tokugawa-Shogunats war. Nachdem Tokugawa Ieyasu das Honjo Masamune erworben hatte, wurde das Schwert von Shogun zu Shogun weitergegeben.

Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs gilt das Honjo Masamune als vermisst. Nach dem Fall des Tokugawa-Shogunats blieb Honjo Masamune bei der Familie Tokugawa und gehörte während des Krieges Tokugawa Iemasa. Nach Kriegsende forderten die Alliierten die Adelsfamilien auf, ihre Schwerter abzugeben. Anstatt wie die anderen Adligen Widerstand zu leisten, übergab Iemasa bereitwillig 14 Schwerter der Tokugawa, darunter das Honjo Masamune. Bis heute weiß niemand, wo sich Honjo Masamune befindet (möglicherweise in den USA), aber Japan hofft immer noch, dass das Schwert irgendwann wieder auftaucht.

 

Onimaru Kunitsuna

Das Onimaru Kunitsuna, auch „Dämonenschwert“ ist eines der Tenka-Goken, Japans legendärer „Fünf Schwerter unter dem Himmel“ aus dem 13. Jahrhundert. Wie der Name schon sagt, wurde dieses spezielle Samurai-Schwert der Legende nach benutzt, um einen Dämonen oder einen Oni (鬼) zu töten.

Hōjō Tokiyori, der Regent von Kamakura, wurde krank und von einem kleinen Dämon heimgesucht. Tokiyori träumte von einem alten Mann, der ihm sagte, dass er sein vom Schwertschmied Kunitsuna hergestellte Schwert sei und dass er den Dämon loswerden könne, sobald es gereinigt sei.

 

berühmte Katana Tenka Goken

Historische Darstellung des Gouverneurs von Sagami Hōjō Tokimasa mit Schwertern und Bogen.
Foto © Utagawa Yoshitora, Public Domain, wikipedia

 

Nachdem Tokiyori das Schwert gereinigt hatte, fiel es auf magische Weise aus seinem Gestell und schnitt den Fuß eines nahen gelegenen Kohlenbeckens ab. Der Fuß war wie ein Dämon geformt und Tokiyori wurde nie wieder heimgesucht.

Das Onimaru Kunitsuna wurde zu einem wertvollen Schatz der Hōjō-Familie und landete schließlich bei der Ashikaga-Familie, die das Schwert ebenfalls verehrte. Heute befindet sich das Schwert im Besitz der kaiserlichen Familie.

 

Juzumaru-Tsunetsugu

Das Tachi Schwert Juzumaru-Tsunetsugu aus dem 13. Jahrhundert ist wegen seiner Verbindung mit dem buddhistischen Reformator Nichiren als Rosenkranzschwert (Juzumaru) bekannt. Das Schwert vom Schmied Aoe Tsunetsugu wurde Nichiren von seinem wichtigsten Gönner Nanbu Sanenaga zu seinem Schutz übergeben.

Nichiren war allerdings nicht daran interessiert, das Schwert tatsächlich zu benutzen, und sah es als Symbol für die „Vernichtung der Ungerechtigkeit und die Aufrichtung der Rechtschaffenheit“. Er platzierte einen buddhistischen Rosenkranz auf seinem Griff, wodurch das Schwert seinen Namen Juzumaru-Tsunetsugu erhielt. Derzeitiger Standort: Honkōji-Tempel in Amagasaki.

 

Ōtenta-Mitsuyo

Das Ōtenta-Mitsuyo aus dem elften Jahrhundert wird oft mit der Familie Maeda in Verbindung gebracht, obwohl das Schwert tatsächlich viele verschiedene Besitzer hatte. Die Familie Maeda benannte das Ōtenta-Mitsuyo nach dem großen Schwertschmied Miike Mitsuyo oder dem „Großen Tenta“.

Ursprünglich gehörte der Ōtenta-Mitsuyo der Familie Ashikaga und wurde von Shogun zu Shogun weitergegeben. Das Ōtenta-Mitsuyo, ein weiteres Tenka-Goken-Schwert, das Onimaru-Kunitsuna und das jetzt verlorene Futatsumei-Norimune waren die drei Schatzschwerter des Shogun Ashikaga Takauji.

Schließlich wurden die drei Schwerter an den zweiten Reichseiniger Toyotomi Hideyoshi für die Vereinigung Japans weitergegeben. Der Legende nach landete das Ōtenta-Mitsuyo dann bei der Familie Maeda, als Geschenk für die berühmte Tochter und weibliche Samurai Gō. Seit dieser Zeit wird das Ōtenta-Mitsuyo von der Familie Maeda streng bewacht. Derzeitiger Standort: Maeda Ikutokukai in Meguro, Tokio

 

Mikazuki Munechika

Das Mikazuki Munechika ist ein weiteres japanisches Tenka-Goken und gilt als das schönste der fünf Klingen. Dieses Samurai-Schwert im Tachi-Stil wurde vom Schwertschmied Sanjô Munechika geschaffen und nach seiner Halbmondform (Mikazuki) benannt. Wie alle Tenka-Goken ist das Mikazuki Munechika einer der Nationalschätze Japans und wird derzeit im Tokyo National Museum ausgestellt.

Im Laufe seiner langen Geschichte war das Mikazauki Munechika im Besitz mehrerer wichtiger japanischer Familien. Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte der Mikazuki Munechika der Familie Ashikaga und das Schwert wurde vom Shogun Ashikaga Yoshiteru zur Verteidigung benutzt, bis er bei einem Angriff der Familie Miyoshi auf den Palast starb. Das Alter des Schwertes wird auf das 10. bis 12. Jahrhundert geschätzt.

 

Dōjigiri Yasutsuna

Das Dōjigiri Yasutsuna ist das älteste der Tenka-Goken. Das Dōjigiri wurde vom Schwertschmied Yasutsuna Hōki geschaffen. Er baute dabei auf die Arbeit seines Vorgängers Amakuni auf, der das erste echte Samurai-Schwert schmiedete. Historikern zufolge ist die Handwerkskunst der Dōjigiri so vollkommen, dass sie den legendären Schwertschmied Masamune inspirierte.

Wie viele der größten Samurai-Schwerter Japans wurde das Dōjigiri in einer legendären Schlacht eingesetzt. Der Dōjigiri Yasutsuna erhielt seinen Namen, nachdem der berühmte Samurai Minamoto no Yorimitsu das Schwert benutzte, um den stehlenden Dämon Shutendōji zu töten.

 

das erste echte Samurai-Schwert

Das Tachi „Dojigiri“ des Meisterschmieds Yasutsuna. Ko- Hōki (alte Hōki) Schule des 12. Jahrhunderts, Heian-Zeit
Foto © Kakidai - Own work, CC BY-SA 4.0, wikipedia

 

Das Dōjigiri wurde zu einem der wertvollsten Schätze Japans und war auch im Besitz der Shogune Toyotomi Hideyoshi und Tokugawa Ieyasu. Heute wird der Dōjigiri im Tokyo National Museum ausgestellt.

 

Kogarasu-Maru

Das Kogarasu Maru war vielleicht nicht das erste vom Schwertschmied Amakuni im 8. Jahrhundert geschaffene Schwert, aber es ist in jedem Fall das berühmteste seiner Samuraischwerter, das noch existiert.

Amakuni gilt als Vater des Samuraischwerts, das Kogarasu Maru gilt als ältestes Samuraischwert Japans.

Der Legende nach baten Amakuni und sein Sohn Amakura, die für die Herstellung von Schwertern für die Armee verantwortlich waren, die Shinto-Götter um Hilfe, nachdem der Kaiser verärgert war, dass seine Krieger immer wieder mit zerbrochenen Schwertern aus dem Krieg zurückkehrten. Die Götter inspirierten Amakuni, das perfekte Schwert herzustellen, ein einschneidiges, leicht gebogenes Schwert – das Tachi.

Amakunis Schwerter wie das Kogarasu Maru, bilden den Beginn Japans unvergleichlicher Schwertschmiedetradition. Derzeitiger Standort:  Japanische Kaiserliche Sammlung.

 

Wie viel kostet ein original japanisches Schwert?

Ein authentisches Samurai-Schwert, handgefertigt in Japan, kann leicht 12.000 bis 25.000 Euro und mehr kosten. Es gibt aber auch einige preiswertere Exemplare, die schon ab ca. 4.000 Euro erhältlich sind. 

 

Japanisches Schwert kaufen Preis

Handgeschmiedetes Katana aus Japan mit kunstvollen Verzierungen
Foto ©
avanzu, pixabay

 

Warum sind japanische Schwerter so teuer? Die japanische Schwertherstellung ist eine jahrhundertealte Tradition, die bis heute fortgeführt wird. Jedes Schwert erfordert Hingabe, die Herstellung eines einzigen Schwertes kann bis zu 18 Monate dauern.

Wenn Sie vorhaben, ein Samurai Schwert direkt in Japan zu kaufen, benötigen Sie in jedem Fall eine behördliche Ausfuhrgenehmigung. Bitten Sie am besten direkt den Verkäufer, die Papiere für Sie einzuholen.

 

Sind japanische Schwerter in Deutschland erlaubt?

Japanische Schwerter, auch wenn sie nur als Kunstgegenstände erworben wurden, fallen in Deutschland gegebenenfalls unter das Waffengesetz. Der Besitz von Schwertern mit scharfer Klinge ist grundsätzlich für jeden Bürger ab 18. Jahren erlaubt. Allerdings ist derzeit strittig, ob die Schwerter in der Öffentlichkeit geführt werden dürfen.  

 

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Titelfoto © Amer Mughawish, Unsplash

 

 

 

 

 

 

 

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