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10 verschiedene Arten von Kimonos für Damen

Im Japanischen setzt sich das Wort Kimono aus den Wörtern für „anziehen“ (着, ki) und „Gegenstand“ (物, mono) zusammen. Damit waren zunächst alle Formen der Bekleidung gemeint. Seit der Heian-Zeit (794-1185) existieren erste Kimonos, welche den heutigen Modellen in lediglich kleinen Abwandlungen entsprechen. Japan hat sich von der westlichen Kultur bis 1854 weitestgehend abgeschottet, sodass der Kimono bis dahin das wichtigste Kleidungsstück der Japaner war. Dabei gab es für den Adel aufwendigere Exemplare als für die einfachen Bauern oder Handwerker, die auch an flexiblen und leichten Kleidungsstücken interessiert waren.

In Japan gibt es trotz westlicher Kleidungsstile eine große Auswahl an Kimonos für Damen. Wer hätte es sich anders vorgestellt? Frauen, aber auch Männer können für Hochzeiten, zu religiösen Festen oder im Alltag nicht die gleichen Kimonos tragen. Für jeden Anlass gibt es spezielle japanische Kleidung, welcher der langjährigen Tradition entspricht. Dabei gibt es vor allem Kimonos aus Seide und Baumwolle. Die wichtigsten Unterschiede, zwischen den verschiedenen Damen Kimonos soll der aktuelle Blog erklären.

Wie ist ein traditioneller Kimono aufgebaut?

Asiatische Frau im Kimono im Bambuswald
Moderne Farbenfroher Kimono im guten Kontrast zum japanischen Bambuswald. Foto: von Pexels, via pixabay.

Wenn Sie einen ausgebreiteten Kimono auf einem Bild sehen, werden Sie immer eine charakteristische T-Form erkennen. Durch diese Form wird beim Anlegen des Kimonos (kitsuke) die zylindrische Silhouette, welche als besonders attraktiv gilt, erreicht. Körperrundungen und andere unpassende Stellen werden dabei mit viel Akribie ausgepolstert und gestreckt. Es geht nicht um den Körper der Frau beim Tragen eines Kimonos, sondern um die Kunstfertigkeit des Kleidungsstücks.

Das traditionelle Kimonogewand bestehend aus sichtbaren und unsichtbaren Teilen

Der eigentliche Kimono stellt lediglich ein Obergewand dar. Ein Gürtel (Obi) dient meist am Rücken zum kunstvollen verknoten des Kimonos, damit er richtig sitzt. Der Gürtel wird um einen Schal ergänzt (Obi-age) der meist ein wenig aus dem Obi herausschaut. Zusätzlich gibt es ein schmales Band (Obi-jime) das kunstvoll über den eigentlichen Obi drapiert wird, um den möglichst eleganten Eindruck zu verstärken. Traditionell werden weiße Tabizocken, spezielle Zehensocken für den großen Zeh, sowie Zoris oder Getas getragen. Das klassische Schuhwerk sind demnach Sandalen mit Holzsohle oder Zehensteg.

Drei asiatische Frauen in klassischen Kimonos
Es gibt viele verschiedene Kimono-Arten, die zu unterschiedlichen Anlässen getragen werden. Teilweise sagen die Kimonos auch etwas über den Familienstand aus. Foto: von miz306, via pixabay.

Unsichtbar bleiben dagegen die Untergewänder der Damen beim Tragen des Kimonos. Es gibt ein dünnes Baumwolluntergewand, welches als sogenannter juban bezeichnet wird. Den Kragen sieht man manchmal leicht hervorblitzen. Das Untergewand wird über der eigentlichen Unterwäsche getragen.

Eine Reihe von Hilfsbänder halten zudem das Kunstwerk am Leib der Frau in der richtigen Position:

  • Date-jime: Ein breites Taillenband.
  • Koshihimo: Dünne Hilfsbänder, die überall zum Einsatz kommen, wo sie benötigt werden.
  • Kōrin belt: Ein Gummiband mit Halterungen, welches den Ausschnitt in Position hält.

Damit die Rundungen der Frau verdeckt werden und der Stoff zu vollen Entfaltung seines künstlerischen Wirkens gebracht wird, gibt es verschiedene Polster. Für die Taille gibt es dabei ein sehr steifes Polster, was als Obi-ita bezeichnet wird. Es verleiht der Taille die gerade Form. Ein weiteres Schaumstoffpolster soll am Rücken den Knoten des Obi stabilisieren. Es wird als Obi-makura bezeichnet.

Welche verschiedenen Kimono-Arten gibt es?

Kunstvoller Obi an einem Kimono
Beim Anziehen des Kimonos wird auf die richtige Ausrichtung des Obi besonderen Wert gelegt. Die Schleife sollte dabei recht kunstvoll ausfallen. Foto: von yuki0328, via pixabay.

Zur japanischen Etikette gehört es, dass Kimonos nach Form, Farbe und Muster zu Anlass und Jahreszeit passen. Aus dem Grund tragen viele Seidenkimonos für Damen jahreszeitliche Naturmotive. Trotzdem gibt es verschiedene Damenkimonos, die sich je nach Anlass und Form unterscheiden.

Furisode – formeller Seidenkimono für ledige Frauen

Farbige Kimonos für junge Frauen
Furisode Kimonos leuchten in den schönsten Farben und werden von unverheirateten Frauen getragen. Foto: von Nuria Monsó Tarancón, CC BY 2.0, via flickr.

Furisode sind Kimonos mit besonders langen Ärmeln, daher werden sie auch Schüttelärmel genannt. Der Kimono wird von jungen Damen getragen. Je bunter die Darstellungen auf dem japanischen Kleidungsstück, desto jünger ist die Trägerin. Es ist der formellste Kimono für unverheiratete Frauen.

Insgesamt gibt es bei der Kimono-Art drei verschiedene Ausführungen. Der Koburisode hat kurze Ärmel mit einer Länge von meist 75 Zentimter. Der Chuburisode hat längere Ärmel mit bis zu 1,25 Metern, aber die Längsten Ärmel hat der Oburisode mit wenigstens 1,44 Metern. Je länger die Ärmel desto formeller ist der Kimono.

Tomesode – sehr formeller Seidenkimono verheiratete Damen

Einfacher Kimono für den Alltag
Tomesode Kimonos sind in Weiß oder Schwarz gehalten. Nur die Taille ist verziert. Der Obi trägt die Familienwappen. Foto: von sakura_chihaya+, CC BY-ND 2.0, via flickr.

Verheiratete Frauen tragen den Tomesode. Es handelt sich um einen einfarbigen Kimono, bei dem lediglich die Taille verziert ist. Auf dem Obi enthält das Kleidungsstück die drei oder fünf Wappen der Familie. Die Damenbekleidung wird nur zu sehr besonderen Anlässen getragen. Dazu gehören Hochzeiten und ähnlich formelle Anlässe.

Es gibt bei der Art der Kimonos zwei Unterarten, die man unterscheiden kann. Mit schwarzer Grundfarbe wird es als Kurotomesode bezeichnet und zu sehr feierlichen Anlässen getragen. Eine zweite Unterart sind Irotomesode, welche nicht schwarz als Grundfarbe haben, aber dennoch einfarbig gehalten sind.

Hōmongi ein Besucher-Kimonos aus der Neuzeit

Kimonos für Besuche
Im 19. Jahrhundert wurden passend zur westlichen Besuchskleidung Homonogi-Kimonos als japanisches Pendant eingeführt. Foto: CC0 1.0, via Rijks Museum.

In der Meji-Zeit kam die Art des Kimonos aus. Es handelt sich um ein „Kimono für Besuche“, welcher der westlichen „Besuchskleidung“ entsprechend sollte.

Die Nutzung eines solchen Kimonos gilt als förmlich – sie werden daher für Opernbesuche, Besuche einer Teezeremonie und auch bei Hochzeiten von verheirateten wie unverheirateten Frauen getragen.

Muster und andere Verzierungen sind auf den Schulterbereich und unter dem Obi beschränkt.

Iromuji – schlicht und dezent für Teezeremonien

Schlichter Kimono für Teezeremonien
Iromuji sind einfarbige Kimonos, welche gerne bei der Teezeremonie getragen werden. Foto: von Ichiro Wada, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.

Der Iromuji gilt als dezent und schlicht. Sie sind einfarbig und mit keinem Muster verziert. Lediglich Familienwappen können abgebildet sein. Wenn drei oder fünf Wappen vorhanden sind, kann er auch für formelle Anlässe genutzt werden. Falls kein Wappen vorhanden ist, nutzen Japaner ihn für eher informelle Anlässe wie Teezeremonien. Da die Kimonos einfarbig sind und wenig ablenken, werden Sie von den Damen gerne zum Tee getragen.

Ledige und verheiratete Frauen tragen Iromuji. Falls Wappen vorhanden sind und er zusammen mit einem schwarzen Obi getragen wird, kann der Kimono auch bei Trauerfeiern für eher weit entfernte Verwandte genutzt werden.

Komon – der japanische Kimono für den Alltag

Einfacher Kimono für den Alltag
Kimonos für den Alltag werden als Komon bezeichnet. Charakteristisch sind sich wiederholende Muster auf den Kimonos. Foto: von djedj, via pixabay.

Der Komon ist ein klassischer Alltagskimono. Er wird nicht für formelle Anlässe genutzt. Besonderheit ist das sich wiederholende Muster auf dem Kimono, welche eine farbenfrohe Erscheinung verspricht. Wenn ein eleganter Gürtel verwendet wird, darf er auch für schickere Anlässe genutzt werden.

Ledige wie verheiratete Frauen können den Kimono tragen. Kinobesuche, Besuche von geliebten Menschen, Einkaufsbummels wie auch einfache Partys werden in diesem Kimono besucht.

Uchikake – der traditionelle Hochzeitskimono

Hochzeitskimono
Reichbestickter Hochzeitskimono mit goldener Grundfarbe und prächtigen Verzierungen. Foto: von emi moriyaCC BY-SA 2.0, via flickr.

Dieser äußerst formelle Seidenkimono mit langen Ärmeln und einer Schleppe ist den Bräuten bei der Hochzeit oder professionellen Künstlern bei Darbietungen vorbehalten. Er kann ganz in Weiß oder überwiegend Rot, Gold und Schwarz sein. Es kommt hier auf die Vorlieben der Trägerin an.

Der Kimono ist reich bestickt mit vielen verheißungsvollen Designs und Mustern wie Phönix, Kranich, Schildkröte, Bambus, Kiefer oder Pflaumenblüten. Sie sollen dabei als Glückssymbole für ein langes Leben und eine gelungene Eher stehen.

Er wird als Mantel über einer meist weißen Furisode (der Kakeshita) getragen und nie mit einem Obi geschlossen.

Mofuku – der Kimono für Trauerfeiern

Trauer Prozession einer japanischen Beerdigung
Der Mofuku wird von engen Familienmitgliedern bei der Beerdigung getragen. Foto: CC BY 4.0, via Wellcome Collection.

Der Mofuku ist der Trauerkimono sowohl für Frauen als auch für Männer. Die Unterschiede bei Frauen und Männern liegen lediglich in der Länge der Ärmel. Es ist ein ganz schwarzer Seidenkimono mit fünf Wappen. Er wird über weißer Unterwäsche und mit weißen Tabis getragen. Für Frauen sind Obi und andere Outfit-Accessoires ebenfalls schwarz. Der Kimono wird von der Familie und den Angehörigen des Verstorbenen getragen. Freunde müssen andere Kleidungsstücke nutzen.

Samue – der Mönchs- und Arbeitskimono

Einfacher Kimono von einem Mönch oder Arbeiter
Mönche benutzen einfache Baumwollkimonos. Heutzutage werden sie auch zum Arbeiten eingesetzt. Foto: von Michael Cornelius aus Lincoln, Nebraska, USA, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons.

Japanische Mönche haben für ihre spirituelle Tätigkeit einen ganz eigenen Kimono. Samue sind solche Mönchkimonos. Sie bestehen aus Baumwolle oder Leinen und sind somit nicht aus hochwertiger Seide hergestellt.

Mittlerweile werden Samue nicht nur von Mönchen verwendet, sondern auch von Japanern beider Geschlechter zum Arbeiten. Handwerker tragen sie manchmal, wenn sie ihren Tätigkeiten nachgehen.

In Deutschland werden sie manchmal gerne als Bademantel genutzt. Farblich sind sie immer in Braun oder Indigoblau gehalten. Es gibt keinerlei Verzierungen, sie sind aber auch nicht notwendig.

Susohiki oder Hikizuri – das Gewand der Geishas

 Susohiki oder Hikizuri Kimono
Geishas tragen traditionell sehr lange Kimonos, welche als Susohiki oder Hikizuri bezeichnet werden. Foto: von emi moriya CC BY 2.0 , via flickr.

Geishas sind Darstellerinnen traditioneller japanischer Tänze. Sie tragen bei den Aufführungen spezielle Kimonos, die bis zu 2 Meter lang sein können. Daher muss die Trägerin den Kimono beim Gehen stehst anheben. Außerdem ziehen sie einen Teil des Kimonos beim Gehen hinter sich her.

Ansonsten sind die Hikizuri sehr farbenfroh und aus Seide. Sie können verschiedene Muster überall auf dem Kimono tragen. Teilweise beinhalten sie sogar auffällige goldene Verzierungen.

Yukata - der leichte Sommerkimono

Zwei Frauen in leichten Sommerkimonos
Japanische Frauen wie Männer tragen im Sommer leichte Baumwollkimonos, welche als Yukata bezeichnet werden. Foto: von GoToVan, CC BY 2.0, via flickr.

Yukata werden von Frauen wie von Männern gleichermaßen getragen. Allerdings haben die Yukatas von Frauen längere Ärmel als die Frauen-Modelle. Es handelt sich um einen Freizeitkimono, der vor allem im Sommer getragen wird.

Zur Herstellung werden leichte Baumwollstoffe verwendet. Yukatas werden bei Volksfesten sogenannten matsuri regelmäßig ausgeführt. Als Muster werden gerne Schmetterlinge, Libellen, Bambus oder buntes Feuerwerk auf den Kimonos verwendet. Kirschblüten und Pfingstrosen können auch als Bezug zum Frühling verwendet werden. Mittlerweile gibt es in dem Bereich aber unkonventionelle Modelle mit Mange-, Anime- oder anderen Comic-Darstellungen.

In Deutschland wir der einfache Kimono gerne als Bademantel oder Schlafmantel verwendet, selbst als Strand-Kimono für Damen wie Herren kommt das Sommergewand zum Einsatz.

Auf Japanwelt finden Sie verschiedene Kategorien zur japanischen Kleidung. Kimonos aller Art und Yukatas können Sie finden. Passend zu den traditionellen japanischen Gala-Kleidern haben wir ebenfalls Obi, Geta, Zori und Tabi-Socken. Der Blog hat über die wichtigsten Kimonos aus Japan informiert, schauen Sie jetzt vielleicht im Shop vorbei, vielleicht finden Sie ein schönes Exemplar, das sie anspricht.

Titelfoto: von t_watanabe , via pixabay.

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