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Japans Schneeaffen in Onsen im Jigokudani Affenpark

Japans Schneeaffen, die in Onsen (温泉) – heißen Quellen – baden, sind ein fast schon ikonographisches Bild, das vielen bekannt sein dürfte. Diese Bilder der Schneeaffen stammen dabei aus dem Jigokudani Affenpark (地獄谷野猿公苑) in der Präfektur Nagano nordwestlich von Tokio, dem – soweit bekannt – einzigen Ort, indem Schneeaffen in heißen Quellen baden.

Die Schneeaffen in Japan, auch als Jigokudani-Schneeaffen bekannt, leben in den Bergen des Nagano-Distrikts und sind besonders bekannt für ihre Gewohnheit, in den heißen Quellen (Onsen) des Parks zu baden. So halten sich die Affen im Winter warm, die Temperaturen in ihrem natürlichen Lebensraum liegen oft unter dem Gefrierpunkt. Die Schneeaffen in Jigokudani sind eine überaus beliebte Touristenattraktion.

Der Park liegt in einem Jigokudani (Höllental) genannten Tal in einer Höhe von etwa 850 Metern über NN in der Nähe der für ihre heißen Quellen bekannten Kleinstädte Shibu Onsen und Yudanaka.

Die Präfektur Nagano und die Berge um Yudanaka und Shibu Onsen sind für ihre schneereichen Winter bekannt und beherbergen auch einige der beliebtesten Skigebiete Japans. In der Regel kann man davon ausgehen, dass in den Bergen und Tälern Naganos etwa vier Monate im Jahr Schnee liegt.

Während des Winters genießen die Schneeaffen gerne ein heißes Bad in einem – menschengemachten – Becken, das direkt aus einem Onsen bzw. einer heißen Quelle gespeist wird. Die Schneeaffen bevölkern aber auch zu anderen Jahreszeiten das Höllental Jigokudani und den Jigokudani Affenpark sowie die umliegenden Berge und Wälder. Auch wenn die Schneeaffen so das ganze Jahr über in und um den Jigokudani Affenpark beobachtet werden können, ist der Besuch des Affenparks insbesondere im Winter populär. Die in Onsen badenden Schneeaffen sind heute ein sehr beliebtes Ziel für Touristen.  

 

Japanische Schneeaffen Onsen baden

Immer ein Spektakel: Die japanischen Schneeaffen sind weltbekannt und ziehen jedes Jahr hunderttausende Touristen an.
Foto © Santa auf Pixabay 

  

Welche Affen baden im Wasser in Japan?

Bei den in den heißen Quellen badenden Schneeaffen, die es allem Anschein nach sehr genießen, ein Thermalbad zu nehmen, handelt es sich um Japan-Makaken (wissenschaftlicher Name Macaca fuscata, jap. nihonzaru ニホンザル).

Diese indigene Affenart der Makaken Familie leben auch in anderen Gebieten Japans, beispielsweise auf der noch einmal deutlich nördlicher gelegenen Shimokite-Halbinsel.

Der Lebensraum der Schneeaffen umfasst insgesamt drei der vier japanischen Hauptinseln. Nur auf der ganz im Norden gelegenen Hauptinsel Hokkaidō leben die Japan-Makaken nicht in freier Wildbahn. Japan-Makaken sind generell nicht wasserscheu und gute Schwimmer.

 

Wo liegt der Jigokudani Affenpark in Japan?

Der Jigokudani Affenpark in Japan liegt einige Stunden Autofahrt nördlich von Tokio in der Präfektur Nagano. Die im Inland liegende Präfektur Nagano gehört zur Region Chūbū, die wiederum zu den zentralen Regionen der japanischen Hauptinsel Honshū gehört.

Die bergige Präfektur, in der sich Teile der so genannten japanischen Alpen (bestehend aus Hida-, Kiso- und Akaishi-Gebirge) befinden, ist neben den Schneeaffen für ihre schneereichen Winter und Skigebiete bekannt.

In den Kleinstädten sind Shibu-Onsen und Yudanaka nahe dem Affenpark finden die zahlreichen Touristen eine große Anzahl von traditioneller Ryokan (japanische Gasthäuser) und andere Unterkünfte wie günstigen Hostels.

Der Jigokudani Affenpark selber ist Teil des größeren Jōshin’etsu-Kōgen-Nationalparks (umgangssprachlich meist als Shiga-kōgen bezeichnet).

 

Die Geschichte hinter den badenden Affen in Japan

Um die in heißen Quellen badenden Schneeaffen ranken sich selbstverständlich einige Legenden und Geschichten.

Die erste dokumentierte Beobachtung eines badenden Schneeaffen liegt dabei gar nicht so lang zurück und datiert in die frühen 1960er Jahre. Zu dieser Zeit kam es in den Städtchen und Dörfern rund um den heutigen Affenpark immer häufiger zu Begegnungen zwischen den Einwohnern und den Schneeaffen. Durch das Anlegen von Skipisten und anderen Projekten wurde der Lebensraum der Affen immer weiter eingeschränkt. Die Schneeaffen kamen menschlicher Besiedelung immer näher, plünderten Obst und andere essbare Pflanzen aus Plantagen, Gärten und Feldern. So kamen die Affen auch in Kontakt mit den von Menschen genutzten Onsen der Gegend.

Der Legende nach soll ein Schneeaffe in der Nähe des Dorfes Yamanouchi eines Tages in das Onsen Außenbecken des historischen Ryokan Kōrakukan hineingefallen sein. Dieser Onsen liegt nur wenige hundert Meter vom heutigen Affenpark entfernt.

Die Dorfbewohner hatten zuvor mit Einverständnis der Betreiber Äpfel um den Onsen gestreut, um die Affen soweit wie möglich vom Dorf fernzuhalten. Inwieweit dies der Wahrheit entspricht, ist natürlich nicht nachzuvollziehen. Ebenso gut ist es möglich, dass die Affen sich das Baden von den Menschen abgeschaut haben oder die Affen badeten schon immer gern in den Thermalbädern, eventuell war dies vorher lediglich nicht dokumentiert oder beobachtet worden. Zumindest dauerte es nicht lange und besonders die Schneeaffenweibchen wurden zu problematischen Stammgästen des Ryokan.

 

Über den Jigokudani Affenpark und dessen Gründung

Der Jigokudani Affenpark wurde 1964 auf Initiative des Eisenbahnangestellten Sogo Hara gegründet und dient seitdem als Reservat für die lokale Schneeaffenpopulation. Hara hatte sich schon zuvor vermittelnd für die Schneeaffen eingesetzt, als diese vermehrt menschlichen Siedlungen zu nahe kamen.

Hara war es auch, der ein künstliches Becken für die heißen Quellen im Tal anlegen ließ und den Schneeaffen so die Möglichkeit bot, weiter heiße Bäder zu genießen, wie sie es im nahegelegenen Ryokan Kōrakukan gelernt hatten.

 

Shibu Onsen in Jigokudani Affenpark Japan

Die Altstadt von Shibu Onsen mit ihren heißen Quellenm und historischen Gebäuden ist nur einen Katzensprung von Yudanaka Onsen entfernt.
Foto ©  Lucas Calloch, Unsplash

 

Essen und Fütterung der Schneeaffen

Die Schneeaffen im Jigokudani Affenpark werden zwar das ganze Jahr über gefüttert, suchen sich aber nach Aussage der Parkleitung ihr Essen gerade in den wärmeren Jahreszeiten auch selber in den umliegenden Wäldern.

Besucher können der Fütterung, mit der die Schneeaffen insbesondere in den warmen Monaten auch angelockt werden, beiwohnen.  Das Füttern der Tiere durch die Besucher des Parks ist allerdings streng verboten. Besonders gerne essen Schneeaffen Soja-Bohnen und Gerste.

 

Kann ich mit den Schneeaffen in den heißen Quellen baden?

Natürlich ist die Vorstellung niedlich, gemeinsam mit den Schneeaffen ein heißes Bad zu nehmen. Trotzdem sich die Affen an den Menschen gewöhnt haben, sind sie immer noch Wildtiere und können unter Umständen auch aggressiv reagieren. Viele badenden Menschen würden zudem auch eher die Schneeaffen verscheuchen. Das Baden mit den Schneeaffen in den heißen Quellen des Jigokudani Affenparks ist daher strikt untersagt.

 

Wichtige Regeln und Hinweise für den Besuch im Jigokudani Affenpark

Neben dem Fütter- und Bade-Verbot, sollten Besucher beachten, dass man die Schneeaffen in wärmeren Monaten eher nicht beim Baden beobachten kann. Zwar halten sich die Schneeaffen auch im Sommer gerne in und um den Affenpark auf, um die Fütterung nicht zu verpassen. Die Affen nehmen in der warmen Jahreszeit aber keine heißen Bäder.

Daneben ist gutes Schuhwerk gefragt, da die Wege im Nationalpark, insbesondere im Affenpark oft einfache, unbefestigte Wanderwege sind. Aufgrund der neugierigen Natur der Schneeaffen sollten Rucksäcke zudem immer gut geschlossen sein. Schneeaffen stibitzen gern alles Essbare, an das sie herankommen.

Außerdem ist die Verwendung von Selfie-Sticks innerhalb des Parks verboten.

 

Affenpark in Japan buchen und die Schneeaffen besuchen

Ein Besuch der Schneeaffen im Jigokudani Affenpark lohnt sich besonders in Verbindung mit dem Besuch der heißen Quellen von Shibu Onsen oder Yudanaka.

Besonders empfehlenswert ist eine Übernachtung im historischen Ryokan Kōrakukan, das ganz nah am „Höllental“ gelegen ist. Allerdings ist das Tal nur zu Fuß über einen etwa 30–40-minütigen Wanderweg zu erreichen.

Insbesondere im Winter lohnt sich ein Besuch, dann ist der Park aber oft überlaufen. Im Winter sollte unbedingt auf festes Schuhwerk geachtet werden.

Der Eintritt zum Park hingegen ist äußerst günstig und liegt aktuell bei etwa 800 Yen oder knapp unter sechs Euro pro Person. Wer möchte, kann auch einen Führer buchen oder eine geführte Tour mitmachen.

Die Anreise erfolgt meist per Bus oder Shuttle aus den umliegenden Ortschaften. Die Anreise aus Tokio braucht insgesamt etwas über zwei Stunden Fahrtzeit und führt zuerst mit dem Shinkansen Kagayaki nach Nagano (etwa 1 Stunde und 20 Minuten Zugfahrt). Danach geht es weiter mit dem Bus von Nagano zum Eingang des Parks (etwa 50 Minuten Fahrtzeit).

Gerade im Winter ist es allerdings ratsam, möglichst früh am Morgen in den Park aufzubrechen, um dem größten Andrang an Besuchern zu entgehen.

 

 

 

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Titelfoto © julienlstark, Pixabay 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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