Die perfekte Bento Lunchbox - Bento Zubehör und Tipps

Bento ist nicht einfach nur ein belegtes Brot oder Reste vom Vortag in einer Frühstücksdose, Bento ist mehr! Diese Darreichungsform von Speisen geht in Japan bis ins fünfte Jahrhundert zurück und bedeutet übersetzt so viel wie „praktische Sache“. Und wenn Bento eines ist, dann praktisch! Der japanische Begriff wird auch im Ausland verwendet und bezeichnet Essen, das zum Mitnehmen in einer speziellen Bento Box serviert wird. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten: Das Bento zum Selbermachen, für das man morgens oder am Vorabend extra in der Küche steht, oder das gekaufte Bento, das man in Japan in vielen Convenience Stores, an Bahnhöfen oder in kleinen Shops in Bahnhofsnähe kaufen kann. Letzteres bezeichnen Japaner auch kurz als „Kai-Ben“. Man muss allerdings keine Bento Box unterwegs kaufen, denn man kann mit den richtigen Tipps ganz einfach sein Bento selber machen! Wie das perfekte Bento aussieht, welches Zubehör die Herstellung erleichtert und viele weitere hilfreiche Hinweise zum Bento selber machen gibt es in diesem Blogartikel.

Bento Rezepte: Über die Wichtigkeit von Ausgewogenheit und Farben

Ein klassisches ausgewogenes Bento besteht aus vier Teilen Kohlenhydraten, zwei Teilen Proteinen und jeweils einem Teil Gemüse und Obst. - Bild: © runin - Fotolia.com

Die Bento Zutaten sind entscheidend. Ausgewogenheit und Vielfalt stehen dabei an erster Stelle. Ein gutes Bento enthält Kohlenhydrate (meist in Form von Reis, aber auch Nudeln oder Kartoffeln), Proteine (Fisch, Fleisch, Ei, Sojaprodukte etc.) sowie Gemüse und Obst. Die meisten Bento Rezepte halten sich dabei an die 4:2:1:1 Regel: Vier Teile Kohlenhydrate, 2 Teile Proteine und jeweils 1 Teil Gemüse und Obst. Diese Regel ist aber nicht strikt und kann und sollte an die eigene Ernährung sowie die eigenen Vorlieben angepasst werden. Als Grundlage für selbstgemachtes Bento ist sie für die Wahl der Bento Zutaten allerdings eine gute Hilfe. Praktisch bei dieser Regel: Bei einer Bento Box mit 1000ml Fassungsvermögen entspräche die Milliliter-Angabe etwa den Kalorien der Mahlzeit. Wer weniger oder mehr Kalorien aufnehmen möchte, sollte bei der Zusammensetzung oder der Größe der Bento Box variieren. Und noch eine Regel, die ein Bento Gericht lecker und ausgewogen macht: Am besten immer etwas Gekochtes, etwas Gebratenes, etwas Frisches und etwas Eingelegtes in die Bento Box packen. Das sorgt für Abwechslung. Wichtig: Saisonal einkaufen und das Bento gestalten! Das entspricht nicht nur den japanischen Grundsätzen, sondern schont gleichzeitig auch die Umwelt.

Eine andere wichtige Rolle kommt den Farben beim Bento zu. Japanische Bento Rezepte empfehlen, dass folgende Farben in jedem der kleinen Gerichte vorkommen sollten: Weiß, Schwarz, Grün, Rot und Gelb. Nicht immer müssen die Zutaten selbst diese Farben haben – mit kleinen Accessoires wie bunten Pralinenförmchen, in denen eine Cocktailtomate oder tatsächlich eine Praline liegt, kann man ebenfalls für die richtige Farbkombination sorgen und gleichzeitig einzelne Bento Bestandteile voneinander abgrenzen. Die Bento Farben sind wichtig, weil sie den Appetit anregen und dem Auge Abwechslung bieten. Auch andere Farben wie Lila (z.B. Trauben), Rosa (z.B. Schinken oder Drachenfrucht) oder Orange sind denkbar. Ab und an bietet es sich an, Lebensmittel wie Reis oder Omelette einzufärben, allerdings sollte darauf geachtet werden, natürliche und nicht zu grelle Farben zu verwenden. Wer etwas Unterstützung benötigt, findet online spezielle Bento Farbhilfen.

Bei der Auswahl der Bento Zutaten ist ein Aspekt ganz entscheidend: Die meisten Bento werden bei Zimmertemperatur verzehrt. Daher sollte man nur Speisen in seine Bento Box füllen, die auch kalt schmecken. Das schließt zum Beispiel fettiges Essen aus. Wer auf warmes Essen nicht verzichten möchte, sollte eine mikrowellengeeignete Bento Box kaufen und das Essen darin vor dem Verzehr erhitzen. Nicht vergessen: Entsprechende Gerichte müssen vorher durcherhitzt und gut gegart werden, vor dem Einpacken sollten sie ganz abkühlen, um Kondenswasser und Bakterien keine Chance zu geben.

Bento-Helfer – Das nützliche Bento Zubehör

Bento Helfer wie Reisformer, Gemüse-Ausstecher, Piekser und Trennformen erleichtern die Bento Zubereitung und das Packen der Bento Box erheblich. - Bild: © go2spike - Fotolia.com

Gerichte in Bento Boxen sehen so toll aus, weil ihre einzelnen Bestandteile mit Bedacht ausgewählt, zubereitet und angeordnet wurden. Manche Bento Liebhaber machen sich sogar vor der Zubereitung einen Plan oder eine Skizze, wie das fertige Bento später aussehen soll. Da Bento Boxen für das Essen unterwegs gedacht sind und dementsprechend transportiert werden müssen, gibt es drei essentielle Dinge zu beachten. Zum einen sollte die Bento Box auslaufsicher verschließbar sein, vor allem wenn man feuchte Lebensmittel oder Gerichte mit Soße transportiert. Außerdem sollten feuchte Lebensmittel von eher trockenen Lebensmitteln getrennt sein – angeschnittenes Obst oder beispielsweise Hähnchenfleischstücken in Teriyaki-Soße sollten in kleinen Silikon-Formen oder abgetrennt durch ein Salatblatt davon abgehalten werden, Reis oder Brot zu durchtränken. Zu guter letzt sollte es keine Lücken in der Bento Box geben und die volle Höhe der Box sollte genutzt werden, damit sich die Lebensmittel nicht in der Box bewegen und so das Gesamtbild und den Genuss negativ beeinträchtigen. Mit Salatblättern, kunstvoll geschnitztem Mini-Gemüse oder kleinen Würstchen kann man Lücken auffüllen. Für die Gestaltung dieser Zutaten gibt es allerhand nützliches Bento Zubehör.

Wer Soßen oder Dips mitnimmt, sollte diese in dicht verschließbaren Dosen aufbewahren. Schon beim Einkaufen kann man auf Bento-geeignete Lebensmittel achten wie Cocktailtomaten, Mini-Käse, Trauben, kleine Würstchen, einzeln verpackte Süßigkeiten und mehr. Oft sind diese Lebensmittel etwas teurer als ihre großen Varianten, doch sie reichen auch lange und eignen sich wunderbar für eine abwechslungsreiche Bento Box.

Besondere Hingucker sind Blumen aus Gemüse wie Karotten oder Rettich oder speziell geformter Reis. Bento Zubehör wie Gemüseformer und Gemüse Stanz-Sets, Garniermesser sowie große Reisformer oder Mini-Reisformer helfen bei der Gestaltung. Die Lücken zwischen dem geformten Reis und dem Rand der Bento Box kann man beispielsweise mit Salatblättern auffüllen. Wer seinem Essen gern ein Gesicht oder ein paar Schnurrhaare verpasst, kann mit dem Schere und Pinzette - Set aus Nori-Blättern filigrane Formen ausschneiden und exakt positionieren. Und warum nicht mit einem passenden Messer kleine Apfel-Häschen als Nachtisch anfertigen? Weiteres Bento Zubehör wie Plastik-Pieker erleichtert das Essen der kleinen Köstlichkeiten. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt – was schmeckt und sich in der Bento Box mitnehmen lässt, kann verarbeitet werden. Umfangreiches Bento Zubehör ist für einfachere Bento Rezepte nicht zwingend notwendig, stellt aber für das Anfertigen von sogenannten Character Bento eine große Hilfe dar.

Character Bento – niedlich, appetitlich und nicht nur bei Kindern beliebt

Character Bento (Chara-Ben) begeistert mit niedlichen Charakteren wie Tieren, Mangafiguren oder wie hier einem Bild zum Kindertag mit Koifahnen und Reissamurai mit Helm. - Bild: © go2spike - Fotolia.com

Character Bento oder kurz Chara-Ben (manchmal auch Chara-Bento) ist die Bezeichnung für Bento Gerichte in Form von Tieren, bekannten Maskottchen, Manga und Anime Charakteren oder Motiven aus der japanischen Kultur, wie beispielsweise spezielle Bento für den Kodomo no Hi am 5. Mai. Nicht nur bei Kindern steht Character Bento hoch im Kurs, viele Fans der japanischen Esskultur erfreuen sich an den niedlichen essbaren Kunstwerken. Dabei sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt: Ein Pikachu aus Käse findet sich in der Bento Box genauso wieder wie kleine Reis-Pandas, Totoros aus Fischkuchen, Spongebob aus Ei oder die beliebten Oktopus-Würstchen. Ursprünglich wurde Chara-Ben erfunden, um Kinder für gesundes Essen zu begeistern. Nicht selten findet man daher in den Bentoboxen von japanischen Grundschülern ein liebevoll gestaltetes Character Bento von der Mama.

Die Zubereitung dieser speziellen Bento-Art ist teilweise relativ aufwendig und erfordert neben Zeit auch ein gewisses Maß an Planung, damit die Charaktere wiedererkennbar sind und auch das Drumherum zu ihnen passt. Nori-Schneider können helfen, aus den großen gerösteten Algenblättern filigrane Teile für Gesichter und andere Körperteile auszuschneiden. Mit Lebensmittelfarben lassen sich geformte Reisbällchen, Fischkuchen oder Käse einfärben. Verschiedenfarbiges Gemüse setzt Akzente und liefert gleichzeitig wichtige Vitamine und Ballaststoffe. Zur besseren Planung sollte man sich vor dem Anfertigen eines Character bento eine Skizze machen. Diese hilft auch schon beim Einkaufen der Zutaten. Bei Charaben zeigt sich wieder ganz besonders, dass Essen in Japan nicht einfach nur der Nahrungsaufnahme dient, sondern eine Kunstform ist. Das Auge isst schließlich mit! Abwechslungsreiche Zutaten und ein paar Lieblingsspeisen runden das Character Bento ab und machen das Lunchpaket zum optischen und kulinarischen Genuss!

Unbedingt beachten bei Bento im Sommer

Im Sommer sollte ein Bento am besten keinen rohen Fisch und keine anderen verderblichen Lebensmittel enthalten. Kühlpads helfen dabei, das Essen frisch zu halten. - Bild: © go2spike - Fotolia.com

Bentos eignen sich hervorragend, um im Alltag, auf Reisen oder Ausflügen leckeres selbstgemachtes Essen mitzunehmen. Allerdings gibt es gerade in den Sommermonaten einige Dinge zu beachten, die für ein genießbares Bento im Sommer von entscheidender Bedeutung sind. Wichtigstes Bento Zubehör in der warmen Jahreszeit sind Kühlpads. Nicht vergessen, die kleinen Packs rechtzeitig in die Gefriertruhe zu tun, damit sie durchgekühlt sind, wenn man sie morgens vorm Losgehen in die Bento Box legt. Kühlpads schützen das Bento im Sommer vor übermäßiger Wärmeeinwirkung und erhöhen die Haltbarkeit der Speisen. Sie ersetzen allerdings keinen Kühlschrank und liefern nur für eine begrenzte Dauer die ideale Temperatur für die Lebensmittel in der Bentobox. Roher Fisch oder nicht durchgegartes Fleisch gehören auf keinen Fall in ein Bento im Sommer, denn diese Lebensmittel verderben viel zu schnell und schädliche Bakterien bilden sich. Dressings und Soßen sollten in der Nähe des Kühlpads gepackt oder weggelassen werden. Manche Obstsorten mögen keine hohen Temperaturen, vor allem wenn sie schon angeschnitten sind. Im Zweifel lieber ein paar Apfel-Häschen anstelle von Nektarinen-Stückchen mitnehmen. Bei Bento im Sommer erhält das Planen der Einkäufe einen besonderen Stellenwert – auf leicht verderbliche Lebensmittel sollte man verzichten, dann wird das Mittagessen bei Ausflügen oder am Badesee auch nicht zur ungenießbaren Überraschung.

Lunchbox in Perfektion – Übung macht den Meister!

Bento Boxen gibt es auch in groß und rechteckig. In den einzelnen Bereichen finden unterschiedliche Gerichte und Beilagen Platz. - Bild: © ki3c - Fotolia.com

Machen wir uns nichts vor: Das erste Bento wird kaum so aussehen wie wir es von all den Bildern im Internet oder aus Animeserien kennen. Vermutlich sollte man das erste Bento, das man gemacht hat, auch nicht schütteln, um zu testen, ob es dicht genug gepackt ist. Es erfordert ein bisschen Übung und Herumprobieren, bis man morgens innerhalb kurzer Zeit ein leckeres, ausgewogenes Mittagessen für unterwegs gezaubert hat. Die Devise heißt: Bloß nicht aufgeben und auch mal herumexperimentieren! Erlaubt ist, was schmeckt. Es spricht nichts dagegen, einfach Reste vom Vorabend in die Lunchbox zu packen, aber man sollte sie mit frischen Zutaten kombinieren und so ein wenig aufpeppen. Wer sich an Character Bento ausprobieren will, findet online massenhaft Inspiration. Bento selbst machen ist aufwendiger, als ein schnelles Mittagessen in der Kantine oder am Imbissstand zu kaufen, doch es ist viel nahrhafter und man weiß genau, was drinsteckt. Ob vegetarisch, vegan oder mit Fisch und Fleisch: Die Wahl der Zutaten, die Zubereitung und die Präsentation der Gerichte in der Lunchbox liegt ganz bei Ihnen – also viel Spaß beim Bento selber machen!