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Woher stammt Japans Name

Das Land der aufgehenden Sonne, Nippon oder Japan – Japan hat viele Namen. Das gilt übrigens für fast alle Länder der Welt und hat unterschiedliche Hintergründe. Ein Grund für die unterschiedlichen Namen von Ländern ist beispielsweise die Benennung oder Übersetzung in verschiedene Sprachen. Ein anderer ist Zeit oder anders ausgedrückt die Geschichte, in deren Verlauf sich Fremd- wie Selbstbezeichnung von Ländern ändern können. Ebenso existiert in manchen Fällen eine Differenz zwischen der geographischen Bezeichnung und dem Namen eines Landes. So hat Deutschland seinen heutigen Namen offiziell erst seit 1871. Die weitgehende Übereinstimmung der geographischen Bezeichnung Italien mit dem Staat Italien wiederum geht auf die Krönung Viktor Emanuels II. zum König von Italien im Jahr 1861 zurück.

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Ein Sonnenaufgang in Japan. Foto: von kimura2, Pixabay

Japans Name ist ein so genanntes Exonym, also ein durch Außenstehende gegebene Bezeichnung für Land und Staat, der nicht mit der Selbstbezeichnung übereinstimmt. Es wird vermutet, dass die heute in mehreren Sprachen übliche Verwendung des Namens Japans im frühen 16. Jahrhundert durch portugiesische Händler seinen Weg nach Europa fand. In Marco Polos doch deutlich älterem Reisebericht, der als erste Quelle einer Benennung Japans im neuzeitlichen Europa gelten kann, wird Japan hingegen noch eng am damals üblichen chinesischen Namen für Japan als Cipangu bezeichnet.

Die Nutzung von Exonymen ist weltweit üblich und meistens sind diese für die jeweilige Sprache oder Sprachgruppe, die dieses nutzen, einfacher auszusprechen (z.B. Deutschland, englisch: Germany, französisch: Allemagne).

Wie die Japaner Japan nennen

Die Japaner selbst nennen ihr Land nicht Japan, sondern Nippon oder Nihon. Beide Namen werden im Japanischen mit den gleichen Kanji 日本 geschrieben und gehen auf das 7. und frühe 8. Jahrhundert zurück. Vorher war in Japan die Bezeichnung Yamato (大和) für Japan üblich. Frühere Quellen für eine Selbstbezeichnung sind aufgrund fehlender Schriftzeugnisse in Japan nicht bekannt.

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Zwei Frauen in Kiminos in der japanischen Sonne. Foto: von sasint, Pixabay

Die Kanji für Nippon oder Nihon wiederum bedeuten übersetzt in etwa Sonne oder Tag (, nichi) und Herkunft oder Ursprung (, hon). Zusammengenommen also in etwa „Ursprung der Sonne“. Die heutzutage in vielen westlichen Ländern genutzte Beschreibung und Benennung Japans als „Land der aufgehenden Sonne“ hat seinen Ursprung in dem Versuch einer annähernd wörtlichen Übersetzung des japanischen Eigennamen. Dabei passt sich der Name Nippon bzw. Nihon zudem gut in die japanische Mythologie ein, in der die Sonnengöttin Amaterasu einen besonders prominenten Platz einnimmt und als Ahnherrin der japanischen Kaiser (Tenno) gilt.

Nippon oder Nihon – wann wird welche Aussprache gewählt?

Für offizielle Belange wird heute in Japan meist die Form Nippon (manchmal auch in Form von Nippon-koku, 日本国, wörtlich: der japanische Staat) verwendet. Der Name Nippon findet sich z.B. auf Geldscheinen und Münzen, auf Briefmarken und wird für internationale Sportevents genutzt. Insgesamt existieren beide Formen aber nebeneinander und die Nutzung hängt oft von sprachlichen Konventionen ab. So wird die Bank von Japan z.B. offiziell Nippon Ginko (日本銀行) geschrieben, in der Umgangssprache und den Medien aber meistens Nihon Ginko genannt.

Beispiele zur Nutzung von Nippon und Nihon in Konstruktion mit anderen Begriffen:

  • Nippon Yūbin, Nippon Yūsei (japanische Post)

  • Ganbare Nippon! (ein Ausruf zum Anfeuern von Sportlern bei internationalen Events – in etwa: Gib dein Bestes Japan!)

  • Zen Nippon Kūyu Kabushiki-gaisha (voller Namen von Nippon Airways)

  • Nihon-go (die japanische Sprache)

  • Nihon-jin (das japanische Volk)

  • Nihon-kai (das japanische Meer)

Durch die zunehmende Globalisierung ist heute neben den Bezeichnungen Nippon und Nihon auch die Verwendung des Exonyms Japan heute teilweise gebräuchlich. Dies gilt vor allem an Orten wie Flughäfen oder Bahnstationen, in denen nicht selten zwei der Namen nebeneinander bestehen. Im Sprachgebrauch ist die Verwendung des Exonyms Japan allerdings unüblich. Diese Begriffe sollten Sie unbedingt kennen, wenn Sie nach Japan reisen.

Historische Namen Japans

Cipangu war Marco Polos Name für Japan. Die älteste heute bekannte Fremdbezeichnung für Japan findet sich ab dem frühen 3. Jahrhundert in China, wo Japan als Wa () oder Wakoku (倭國) bezeichnet wurde. Die erste bekannte japanische Selbstbezeichnung ist hingegen Yamato.

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Marco Polo hat Asien bereist und dabei seine Spuren hinterlassen. Die Marco Polo Brücke in China. Foto: von LoggaWiggler, Pixabay

Daneben gibt es die Bezeichnung Oyashima (Acht Inseln) aus dem Kojiki (古事記) auf Deutsch etwa „Aufzeichnung alter Geschehnisse“, einem der ältesten Bücher Japans, das wohl um das Jahr 712 verfasst wurde. Lesen Sie mehr zur Geschichte Japan. Inwieweit der Begriff Oyashima für das Land bzw. den Staat Japan genutzt wurde, ist, anders als bei dem in offiziellen Korrespondenzen z.B. mit China oder Korea genutztem Yamato, unklar.

Die Selbstbezeichnung Nippon bzw. Nihon wiederum ist ab dem 8. Jahrhundert nachgewiesen. Hintergrund für die Einführung anderer Namen für Japan war die Ablehnung der chinesischen Bezeichnung Wa oder Wakoku, die als abwertend aufgefasst wurde (Wa bedeutet in etwa zwergenhaft, klein oder unterwürfig).

Das Exonym Japan wiederum entstand in Europa – wie oben angesprochen – wohl über Vermittlung portugiesischer Kaufleute. Diese brachten im 16. Jahrhundert aus Malaysia die Bezeichnung Jepangu oder Jipan für ein weiter im Osten gelegenes Inselreich mit. Aus Jepangu und Jipan wurde dann nach und Japan. Dabei ist der genaue Zeitpunkt schwer zu bestimmen, ab dem sich diese Form in teils leichten Variationen in vielen Sprachen Europas durchsetzte.

Klar ist: Die japanische Kultur hat sich seit dem in vielen Bereichen der Welt etabliert. Entdecken Sie, wo auf der Welt es überall japanische Stadtviertel gibt. Vielleicht entdecken Sie ja auch ein Japantown oder Little-Tokyo in ihrer Nähe.

Titelfoto: Der offizielle Schriftzug Japans von qweewqqweewq via Pixabay

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