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Was ist Daikon? – Der japanische Rettich

Daikon (大根), hierzulande auch Winterrettich, japanischer oder chinesischer Rettich genannt, ist eine Rettichsorte, die ursprünglich vor allem in China und Japan angebaut wurde und dort sowie in Korea ein fester Bestandteil der Küche ist. Dies gilt ganz besonders für Japan, wo Daikon auf viele verschiedene Arten genossen und in vielen ikonischen Gerichten verwendet wird.

Der japanische Rettich „Daikon“ ist milder und weniger scharf als die europäischen Rettichsorten (Radieschen, Bierrettich). Der Daikon ist weiß und länglich, etwa zwischen 10 und 50 cm lang, bis zu 2 oder 3 kg schwer und hat am oberen Ende grüne Blätter. Daikon kann sowohl roh als auch gekocht genossen werden und enthält viele Vitamine, soll entgiftend wirken und eine antithrombotische Wirkung haben.

 

Wie schmeckt Daikon?

Der Geschmack des Daikon ist dem der bei uns verbreiteten Rettichsorten ähnlich, dabei aber deutlich milder. Dies gilt besonders für japanische Daikon. Die leichte Schärfe entsteht durch die im Daikon enthaltenen Senföle. Bei rohem Verzehr kann man die enthaltene Schärfe weiter abmildern, wenn man den rohen Daikon in sehr feine Streifen schneidet. In dieser Form wird Daikon in Japan zum Beispiel traditionell zu Sashimi gereicht.

 

Warum ist Daikon so beliebt in der japanischen Küche?

Daikon ist nach Angabe des japanischen Gesundheitsministeriums das beliebteste Gemüse in Japan. Das wird auch daran deutlich, dass Japan etwa 90% des weltweiten Daikons anbaut und auch verbraucht.

Die Beliebtheit dieses wohl im 8. Jahrhundert nach Japan gelangten Gemüses, wo es aber erst während der Edo Zeit (1603-1868) landesweite Popularität erlangte, liegt am Ende wohl an seiner Vielseitigkeit in Verwendung und Geschmack.

Daikon kann sowohl roh, eingelegt, gekocht oder gegrillt zubereitet werden. Dabei ist roher Daikon mild-scharf, während die zubereiteten Daikon die mehr mild-subtilen und süßen Aromen durchscheinen lässt.

Auch die Blätter des Daikon sind als Salat essbar. Zudem ist Daikon in Japan im ganzen Jahr problemlos erhältlich. Historisch ist belegt, das Daikon zumindest die Einwohner Edos (heute Tokio) während mehreren Hungersnöten geholfen hat, diese zu überwinden.

 

Japanischer Rettich Daikon - getrocknet

Kiriboshi Daikon - getrockneter japanischer Rettich
Foto © __IN__, flickr.com

 

Daikon vs. Radieschen – Vergleich

Daikon ähnelt vom Geschmack her noch am ehesten den bei uns weit verbreiteten und beliebten Radieschen, auch wenn sie sich äußerlich kaum ähnlich sehen. Im Vergleich sind insbesondere die Winter-Daikon deutlich milder als Radieschen, bei denen es allerdings auch große Unterschiede gibt.

Bei beiden Rettichsorten sind die enthaltenen Senföle für die Schärfe verantwortlich. Andere verwandte Rettiche sind der Weiße Bier-Rettich und der Schwarze Winterrettich. Anders als Radieschen, die eigentlich nie gekocht oder sonst wie zubereitet, sondern immer roh gegessen werden, können Daikon gekocht, geschmort oder gegrillt werden.

Zudem werden Daikon in Japan auch gerne eingelegt, was man mit Radieschen in der Regel auch nicht macht. Anders als der Name es nahelegt, sind Garten-Rettiche (Daikon, Bierrettich, Radieschen usw.) nicht näher mit Meerrettich in seinen unterschiedlichen Arten verwandt.

 

Ist Daikon gesund?

Daikon ist ein sehr gesundes Gemüse mit relativ wenig Kalorien und einem außerordentlich guten Nährwert-Profil. Daikon enthält viele Vitamine (insbesondere Vitamin C), Folsäure und Antioxidantien. Zudem weist Daikon wenig Stärke und Kalorien auf, ist aber gleichzeitig reich an Ballaststoffen, so dass sich Daikon gut für eine bewusst kalorienreduzierte Ernährung eignet.

 

Wie wird Daikon zubereitet und verwendet?

Daikon kann roh oder gegart genossen werden (auch die Blätter). In Japan wird Daikon auch mit Kurkuma eingelegt. Es kann dabei sowohl als Gemüse oder als eine Art Würzmittel (dann meist roh) verwendet werden.

In Japan ist Daikon in beiden Verwendungsarten sehr beliebt, so z.B. auf Spießen gegrillt (Aisoon Spieße), als Kiriboshi Daikon (切干大根, „geschnittener und getrockneter Daikon“), roh in sehr feine Streifen geschnitten als würzige Beilage zu Sashimi und anderen Gerichten oder als gekochte Gemüseeinlage in Suppen.

In Japan isst man zudem auch die Daikon-Sprossen als pfefferige Beigabe zu Salaten (kaiware daikon; カイワレ大根). Wenn auch nicht traditionell, so eignet sich Daikon auch hervorragend als Wokgemüse. Für diese Nutzung sollte der Daikon allerdings vorher für etwa 15 Minuten in Salz eingelegt werden, um ihm Wasser zu entziehen. Auch roh in Scheiben geschnitten mit einem Dip kann Daikon ähnlich wie ein Bierrettich als Snack gegessen werden.

 

Wie lagert man Daikon?

Daikon lagert man am Besten in ein leicht feuchtes Tuch eingeschlagen im Kühlschrank. So hält sich der Daikon etwa 2-3 Tage, wenn er frisch geerntet wurde auch etwas länger.

 

Daikon Salat, japanischer Rettich

Dakon-Mizuna-Salat mit japanischer Mayonnaise
Foto © yomi yomi - Flickr / CC BY 2.0

 

Tipps: Wie man den besten Daikon kauft

Daikon kann man hierzulande in Asialäden, bei Gemüsehändlern und vermehrt auch in Supermärkten kaufen. Den besten Geschmack haben sie als ursprüngliche Winter-Rettiche von November bis Dezember. Bei der Auswahl eines Daikon sollte man darauf achten, dass dieser:

  • frische grüne Blätter hat
  • schwer, gerade und massig ist
  • eine glatte weiße Schale aufweist
  • mild riecht
  • keine getrennte Wurzelenden hat (meist ein Hinweis auf schlechte Bodenqualität).

 

Daikon Ersatz - Alternativen zu Daikon

Daikon ist in Europa nicht immer und überall leicht zu erhalten. Mögliche Alternativen für die Nutzung von Daikon sind bei uns vor allem:

  • Weiße Rüben: weiße Rüben ähneln Daikon nicht nur vom Aussehen her, sondern haben auch geschmacklich und von ihrer Textur her gewisse Ähnlichkeiten und sind in der Regel das beste Substitut für Daikon.
  • Pastinaken: auch Pastinaken, die in ihrem Aussehen und ihrer Textur Daikon durchaus ähneln, eignen sich als Alternative zum Daikon, allerdings sind diese sehr viel milder und geben dem Gericht so nicht die zusätzliche pikante Note bzw. Schärfe.

 

 

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Titelfoto: Sakurajima-Daikon aus Kagoshima © Jason7825 - Own work, CC BY-SA 3.0

 

 

 

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