Visitenkarten in Japan – Regeln und Verhalten
Visitenkarten (meishi; 名刺) haben in Japan einen deutlich höheren Stellenwert, als dies im Westen üblich ist. Das gilt auch für das Überreichen einer Visitenkarte, die in Japan einem streng regulierten Ritual gleicht.
Möchten Sie bei der Überreichung Ihrer Visitenkarte an einen japanischen Kollegen oder Geschäftspartner keine Fehler machen, müssen Sie dabei eine ganze Reihe von Regeln beachten. Die wichtigsten Grundregeln wollen wir hier vorstellen – einschließlich der unbedingt zu vermeidenden Fauxpas, mit denen man im Geschäftsleben in Japan schnell unangenehm auffällt.
Wie sehen japanische Visitenkarten aus?
In Japan hat sich inzwischen die 2-seitig bedruckte Visitenkarte durchgesetzt, bei der auf der oberen Seite die Angaben zur Person auf Japanisch und auf der unteren das Ganze noch einmal auf Englisch aufgeführt werden.
Dabei gilt für Ausländer: Understatement ist hier fehl am Platz! Neben dem Namen und Kontaktdaten sollten auch Titel und Rang in einem Unternehmen klar ersichtlich sein. Dies ist in Japan aufgrund des gesellschaftlichen Stellenwertes von Hierarchien sehr wichtig, denn daraus leiten sich wichtige Verhaltensregeln ab.
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Eine japanische Visitenkarte enthält normalerweise den Firmennamen oben im größten Druck, gefolgt von der Berufsbezeichnung und dem Namen der Person
Foto © Sakurambo, CC BY 2.5, wikipedia
Übergabe von Visitenkarten in Japan – die Regeln
1. Der Ranghöhere beginnt
Zuerst übergibt der Ranghöhere oder, wenn dies nicht klar ersichtlich sein sollte, der Ältere seine Visitenkarte an den Rangniederen bzw. Jüngeren.
2. Die Karte richtig übergeben
Die Visitenkarte wird in Japan dem Gegenüber immer beidhändig überreicht. Als Überreichender hält man die Visitenkarte dabei mit Daumen und Zeigefinger an der Oberkante mit der japanischen Seite nach oben, so dass der Empfänger diese lesen kann.
3. Die Verbeugung
Bei der Übergabe ist es in Japan in jedem Fall üblich, dem gegenüber durch eine Verbeugung seinen Respekt zu erweisen. Als Ausländer reicht hier normalerweise eine Standardverbeugung, da die feinen Unterschiede in den Verbeugungen und welche wann und wem gegenüber als angebracht erachtet wird, häufig schwer richtig zu erfassen ist.
4. Die Visitenkarte annehmen
Die Visitenkarte wird in Japan ebenso beidhändig angenommen, wie diese überreicht wird. Der Gegenüber nimmt die Visitenkarte dafür mit Daumen und Zeigefinger beider Hände an der Unterkante entgegen.
5. Die Visitenkarte lesen
In Japan wird eine überreichte Visitenkarte nach der Übergabe eingehend studiert und nicht direkt weggesteckt. Es ist dabei durchaus üblich auch noch ein Kompliment zum Aussehen der Visitenkarte oder der Stellung des Gegenübers zu machen. Der Respekt, den man der Visitenkarte entgegenbringt entspricht dabei dem Respekt, den man der Person gegenüber zeigt – und umgekehrt.
6. Bei einem Meeting
Folgt ein Meeting auf die Übergabe der Visitenkarten, dann ist es in Japan üblich, alle erhaltenen Karten vor sich auf den Tisch zu legen. Dies erleichtert es, die Personen jeweils korrekt anzureden.
7. Die Visitenkarte verstauen
Nach erfolgter Übergabe bzw. dem Ende eines Meetings sollten die Visitenkarten in einem ansprechenden und angemessenen Etui ordentlich verstaut werden. Alles andere – zum Beispiel die Visitenkarte in die Hosentasche oder ins Portemonnaie zu stecken – zeugt von mangelndem Respekt.
Was man beim Umgang mit Visitenkarten in Japan unbedingt vermeiden sollte
Vor allem kommt es darauf an, eine Visitenkarte in Japan fürsorglich und mit großem Respekt zu behandeln. Auf keinen Fall sollte man diese knicken, auf dieser etwas notieren oder sie – wie angesprochen – einfach in die Hosentasche oder ins Portemonnaie stopfen.
Ebenso wenig sollte man einfach einen Stapel Visitenkarten auf den Tisch legen oder diese wie Spielkarten verteilen. Die richtige Etikette bei der Übergabe von Visitenkarten ist in Japan von hoher Bedeutung.
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