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Nashi-Birne: Die Apfelbirne aus Japan

Was ist eine Nashi-Birne?

Die Nashi Birne (jap.: 山梨; yama nashi) wird oft auch als Asiatische, Chinesische, Japanische oder Koreanische Birne, Kumoi oder wegen ihres eher an einen Apfel erinnerndes Aussehen als Apfelbirne bezeichnet. Die Bezeichnung Nashi-Birne stellt dabei eigentlich eine Dopplung dar, da „nashi“ im Japanischen einfach „Birne“ bedeutet.

Die mit der europäischen Kultur-Birne (Pyrus comunis) verwandte Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia) stammt ursprünglich aus China, ist heute aber in ganz Ostasien verbreitet und wird in rund 100 verschiedenen Sorten als Kulturpflanze angebaut.

 

Was ist das Besondere an Nashi-Birnen?

Das besondere an Nashi-Birnen sind für europäische Verbraucher sicher die Früchte der Apfelbirne selber, die anders als unsere Kulturbirnen sich nicht nach unten hin verjüngen, sondern rund sind wie ein Apfel.

Zudem ist das Fruchtfleisch der reifen Nashi-Birne besonders saftig und weich, wenn auch weniger aromatisch als das der meisten Kultur-Birnen Sorten. Die Färbung reicht von gelblich bis hin zu bronzefarbenen Apfelbirnen (manchmal auch rote Nashi genannt).

 

Wie schmeckt eine Nashi-Birne?

Die Nashi-Birne ähnelt geschmacklich den europäischen Kultur-Birnen. Dabei hängt der Geschmack zu einem gewissen Grad auch von der spezifischen Nashi-Birnen Sorte ab (s.u.). Das Fruchtfleisch der Apfelbirne ist aber immer deutlich wässriger als das der europäischen Kultur-Birne, obwohl es gleichzeitig fest ist.

Hochreife Nashi-Birnen neigen daher zu Druckstellen und sind so schwierig zu transportieren, was einen Teil des hohen Preises (auch in Japan und anderen asiatischen Ländern) erklärt, den man auf Märkten und in Supermärkten für Nashi-Birnen zahlen muss.

Insgesamt ist der Geschmack der Apfelbirne in der Regel weniger intensiv und aromatisch, als das europäischer Kultur-Birnen, insbesondere alter Sorten. 

 

Nashi-Birnen in der asiatischen Kultur und japanischen Tradition

Nashi-Birnen waren in Japan lange eine besonders von der Aristokratie und den Wohlhabenden genossene Delikatesse. Ähnliches gilt auch für China und andere asiatische Kulturen, in denen die Apfelbirne angebaut wird.

Neben dem aufwendigen Anbau spielt dabei auch das Problem des Transportes eine Rolle. Heute ist Nashi in Japan wie anderen asiatischen Ländern natürlich allgemein problemlos erhältlich und konsumierbar.

Allerdings werden sie immer noch besonders gerne als Geschenk mitgebracht, für Gäste serviert oder zu Familienfeiern oder „Sonntagsessen“ konsumiert. Neben dem Essen der reifen Frucht wird diese gerade in der japanischen Küche auch als Süßungsmittel in Saucen verwendet. Nashi-Birnen können zudem auch z.B. gegart und zu Marmelade verarbeitet werden.

 

Sind Nashi-Birnen gesund?

Nashi Birnen enthalten hohe Mengen an Vitaminen und Mineralien wie Kalium und Magnesium. Besonders reich sind die Apfelbirnen an Vitamin C, enthalten daneben aber auch Provitamin A und verschiedene B-Vitamine, darunter auch das besonders für Schwangere gute Vitamin B9.

Zusätzlich enthalten Nashi-Birnen Fasern, die dabei helfen, schlechtes Cholesterin aus dem Körper zu spülen und gesunde Cholesterin-Level zu halten. So sind die Asiatischen Birnen vor allem für die Herzgesundheit (Cholesterin-Level und Kalium) sowie für Schwangere (Vitamin B9) eine besonders bereichernde Ernährungswahl.

 

Sind Nashi-Birnen für Diäten geeignet?

Nashi-Birnen enthalten wie alle Früchte größere Mengen an Fruchtzucker (Fructose). Das macht sie für die Verwendung in Diäten nur mäßig geeignet, wenn es bei diesen ums Abnehmen geht.

Für eine allgemein gesunde Ernährung und vor allem für die Regulierung von Cholesterin-Leveln und für die allgemeine Herzgesundheit sind Nashi-Birnen aber sehr gute Ergänzungen zur sonstigen Ernährungsweise. Diabetiker müssen den enthaltenen Fruchtzucker im Auge behalten.

 

Welche Nashi-Birnen Sorten gibt es?

In Asien werden um die 100 Sorten von Nashi-Birnen gezüchtet und angebaut. Wir listen hier einige der bekanntesten (insbesondere in Japan angebauten) Arten auf.

 

Hosui (豊水梨)

Hosui sind große Nashi-Birnen mit dicker gold-gelber Schale und hohem Säuregehalt. Diese Sorte wird gerne frisch genossen und eignet sich daneben bestens für die Verwendung in Backwaren (Kuchen etc.).

 

Kosui Nashi (幸水梨)

Die Kosui Birne zeichnet sich durch große, apfelförmige Früchte mit rostig gold-grüner oder bronzener Schale aus und hat einen saftig-süßen Geschmack. Von ihrer Textur her sind Kosui Nashi knackiger als europäische Birnen und werden frisch genossen, sobald sie reif sind.

 

Nijisseiki Nashi (二十世紀梨)

Die Sorte Nijisseiki ist von den Nashi-Birnen dem Apfel auch jenseits der Form am ähnlichsten. Diese Nashi-Birnen Sorte hat eine dünne, goldgelbe Schale und eine dem Apfel sehr ähnliche Textur des Fruchtfleisches, das saftig ist und dessen Geschmack an braunen Zucker erinnert.

 

Shinkansen Nashi (新甘泉梨)

Die Shinkansen Nashi hat einen besonders kleinen Kern, sodass man mehr des saftig-knackigen und bei dieser Sorte sehr süßen Fruchtfleisches genießen kann. Die leicht bittere Schale hat eine gelb-grünliche Färbung.

 

Benita

Benita ist eine Schweizer Kreuzung aus Hosui und der europäischen Kultur-Birnen Sorte Général Leclerc. Benita bringt sehr große, knackige Früchte hervor, die sich besser lagern lassen, als herkömmliche Nashi-Birnen und haben einen besonders aromatischen Geschmack.

 

Nashi Birnen - Informationen

Die asiatischen Nashi Birnen zeichnen sich durch ein besonders saftiges und dennoch knackiges Fruchtfleisch aus.
Foto © Any Lane, pexels

 

 

Wie isst man eine Nashi-Birne?

Nashi-Birnen können auf verschiedene Weise genossen werden. Klassisch zum Beispiel frisch wie ein Apfel. Allerdings sollte man Nashi für eine bessere Haltbarkeit im Kühlschrank lagern, wo sie sich bis zu drei Monate halten können.

Die Schale kann wie bei einer Birne oder einem Apfel mitgegessen werden. Zudem sitzen eine Vielzahl der Mineralien und Vitamine besonders in und dicht unter der Schale, sodass der Verzehr mit Schale deutlich mehr Vorzüge hat.

Nashi können aber auch gedünstet, gebraten oder in Backwaren verwendet werden. Dabei eignen sich manche Sorten besser als andere für gewisse Zubereitungen. Zudem können Nashi zu Marmeladen oder in Saucen als natürliches Süßungsmittel Verwendung finden.

In Japan genießen manche auch gerne einen Nihonshu (日本酒) – ein Sake mit kleinen Nashi-Birnen Stücken.

 

Warum sind Nashi Birnen so teuer?

Nashi-Birnen sind nicht nur in Europa eine teure Frucht, dasselbe gilt auch für Ostasien und Japan. Zum einen ist die Aufzucht und insbesondere die Ernte (muss meist von Hand gemacht werden) der Nashi-Birnen aufwendig.

Da die Früchte sehr anfällig für Druckstellen sind, müssen sie außerdem zum Transport teils einzeln in Schaum verpackt werden. In Europa kommt dann noch einmal der eher geringe Konsum hinzu, was zu viel Überschussware führt.

All diese Faktoren plus die relativ kurze Haltbarkeit frischer Nashi-Birnen führen dazu, dass diese einen im Vergleich zu anderen Früchten hohen Preis haben.

 

Kann man die Apfelbirnen auch in Deutschland anbauen?

Die asiatische Apfelbirne eignet sich aufgrund ihrer Ansprüche an Boden und Klima auch für den Anbau in Deutschland. Besonders geeignet sind dabei der Nordwesten sowie allgemein die Weinanbaugebiete in Deutschland.

Seit den 1960er Jahren werden so Nashi-Birnen auch in Deutschland angebaut. Durch die Züchtung der Benita Kreuzung in der Schweiz in den 1980er Jahren entstand sogar eine Sorte, die die Eigenschaften der Nashi-Birnen mit denen der Kultur-Birnen in gewisser Weise vereinigt.

Dabei muss die Pflanzung von Nashi-Birnbäumen nicht unbedingt kommerziellen Nutzen haben, sondern bietet auch für einen Garten eine Alternative zu anderen Obstbäumen – mit potentiell sehr leckerem Zugewinn.

 

Wann sind Nashi-Birnen reif?

Nashi-Birnen erlangen ihre Reife sortenabhängig zwischen Anfang September und Anfang Oktober. Dabei muss beim Ernten vor allem darauf geachtet werden, dass die Früchte auch den richtigen Reifegrad haben, da sie nach dem Ernten anders als die meisten anderen Früchte kaum nachreifen.

 

Wie erkenne ich das die Nashi-Birne reif ist?

Nashi-Birnen werden reif geerntet, möglichst zu ihrem perfekten Verzehr Zeitpunkt, da sie kaum nachreifen. Beim Kauf einer Nashi-Birne sollte man daher auf die Farbe der Schale und die Textur achten.

Gute Zeichen sind für ihre Größe schwere Früchte mit je nach Sorte gelb-grüner, bronzener oder gelber Farbe und Festigkeit. Überreife Nashi-Birnen zeichnen sich oft durch eine goldene Schale aus und verlieren die besonders knackige Konsistenz ihres Fruchtfleisches. 

 

Kann man Nashi-Birnen auch in Deutschland kaufen?

Nashi-Birnen – meist aus europäischem Anbau – kann man in Deutschland in gut sortierten Supermärkten und bei Gemüse- oder Fruchthändlern kaufen.

Wichtig ist dabei auf die oben angesprochenen Faktoren zu achten, um möglichst perfekt reife Nashi-Birnen zu erstehen, da diese ja ohnehin leider eher etwas teurer sind.

Viele der in Europa und Deutschland verkauften Apfelbirnen stammen von der Sorte Benita. Man findet aber auch originale japanische Sorten, die in Europa angebaut werden.

Importe aus Japan sind, wenn dann nur in spezialisierten Läden mit Delikatessen zu erstehen und sind dann aufgrund des weiten Transportweges natürlich noch einmal deutlich teurer.

 

 

 

 

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Titelfoto © 41330, Pixabay

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