Insel der Katzen Tashirojima in Japan
Mit der Fähre von Ajishima ist man in 40 Minuten auf der japanischen Insel Tashirojima. Diese ist vor allem für ihre ausgeprägte feline Population bekannt. Wenn man sich mit Japan beschäftigt, dann stolpert man unweigerlich auch auf die hohe Bedeutung von Katzen in der japanischen Kultur.
Tashirojima in Japan ist auch bekannt als die „Insel der Katzen“. Hier leben mehr Katzen als Menschen. Außerdem gibt es einen Katenschrein, eine Katzenpension und jede Menge Gelegenheiten Katzenbabys zu fotografieren.
- Ein Blick auf die Insel der Katzen vom Wasser aus. Foto: von ひでゆき, Public domain, via Wikimedia Commons
Die Urlaubsbilder von Touristen, die auf Tashirojima waren, beinhalten jedenfalls reichlich „Cat Content“. Interessant ist auch, wie es zu der hohen Katzenpopulation auf der Insel kam und wofür Tashirojima noch bekannt ist.
Tashirojima – Von der Seidenraupenzucht zur Insel der Katzen
Auf der kleinen Insel Tashirojima im pazifischen Ozean vor der Küste der zu Honshū gehörenden Oshika Halbinsel wurde neben Fischerei für lange Zeit auch Seidenraupenzucht betrieben. Mit dem Niedergang der nicht industriellen Produktion von Seide nahm ab den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts auch die Bevölkerung dramatisch ab.
Heute leben auf der Insel nur noch rund 100 hauptsächlich ältere Einwohner in zwei Dörfern Oodomari (大泊) und Nitoda (仁斗田) – und um die 600 frei lebende Katzen, auch wenn die genaue Zahl nicht klar ist. Wie auf Aoshima wurden die Katzen ursprünglich auf die Insel geholt, um Mäuse zu jagen und hier die wertvollen Seidenraupen vor diesen zu beschützen.
Katzen als Glücksbringer
Den Katzen werden von den Einwohnern Tashirojimas verschiedene positive Kräfte zugeschrieben – so sollen sie Glück bringen, zu Reichtum verhelfen und sogar hellseherische Fähigkeiten besitzen, so dass man aus ihrem Verhalten das Wetter herauslesen können soll. Manch einer behauptet sogar, die Insel sei von schlimmen Erdbeben und Tsunamis verschont geblieben, weil die Katzen sie beschützen. Aufgrund der hohen Wichtigkeit, die Katzen auf Tashirojima traditionell zugesprochen wird, sind hier Hunde verboten.
- Der Shinto-Schrein auf der Insel der Katzen. Foto: von ダダ, Public domain, via Wikimedia Commons
In der Mitte der Insel befindet sich der kleine, den Katzen gewidmeter Shinto-Schrein Neko-jinja (猫神社). Tashirojima setzt inzwischen vermehrt auf den Tourismus. Seit 2004 führt eine kleine Pension einen Blog, der über die freilebenden Katzen auf der Insel informiert. So wurde die Insel der Katzen Tashirojima schnell weltbekannt (der japanische Katzenblog Hamaya). Außerdem hat die Insel ein kleines Dorfmuseum, das zeitgleich als Café und Poststelle dient.
Tashirojima – Die Manga-Insel
Manga Island, oder zu Deutsch Manga-Insel, ist ein Campingplatz auf Tashirojima, dessen mietbare Hütten allesamt wie Manga-Katzen aussehen. Entworfen wurde der Komplex von Manga-Künstler Shotaro Ishinomori. Die Touristenattraktion im Katzenstil umfasst fünf Kabinen, die nach Katzenmotiven bekannter Manga-Künstler wie Machiko Satonaka und Tetsuya Chiba geschaffen wurden.
Japan und seine Inseln
Japan besteht insgesamt aus 6852 Inseln. Davon sind aber nur knapp über 400 bewohnt. Der Großteil der Bevölkerung lebt auf den vier Hauptinseln: Hokkaido, Honshu, Kyushu und Shikoku. Viele der Inseln sind für etwas ganz Bestimmtes berühmt.
Japanische Inseln und wofür sie bekannt sind
Dejima | Die Künstliche Insel |
Aogashima | Leben im Innern eines Vulkans |
Miyakejima | Insel des Wohlbefindens |
Miyako | Die Insel des langen Lebens |
Naoshima | Insel der Kunst |
Nishinoshima | Insel der Wissenschaftler |
Okinawa | Die Flitterwochen-Insel |
Amami | Inseln der weißen Strände |
Titelfoto: 42 North via Unsplash
Tempel Japan: UNESCO-Weltkulturerbe Hiraizumi in Iwate
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