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Berg Fuji Besteigung – Japans berühmtesten Berg erklimmen

Die Besteigung des heiligen Bergs Fuji: Der Vulkanberg Fuji ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Japans. Viele Japaner versuchen sich wenigstens einmal im Leben an der Besteigung des Vulkans. Kein kleines Unterfangen bei einer Gipfelhöhe von 3776,24 Metern – und ja, das ist bis auf die Zentimeter ausgemessen. Hintergrund der Faszination der Japaner für ihren heiligen Berg ist dabei natürlich die religiöse Verehrung des Fuji-san(jap. 富士山) als heilige Stätte.

Dieser wird im Shinto Glauben als Sitz der Göttin Konohanasakuyahime (木花咲耶姫, Prinzessin der aufblühenden Baumblüten) angesehen, gleichzeitig werden in verschiedenen buddhistischen Tempeln und shintoistischen Schreinen an den Flanken des Berges eine große Anzahl weiterer Götter, Geister und heiliger Orte verehrt.

Der Gesamtheit der religiösen Verehrung des Fuji wird in Japan aufgrund der Komplexität daher sogar ein eigener Name gegeben: Fuji-shinkō (富士信仰, Fuji-Glaube). Die tatsächliche Besteigung des Fuji ist für die meisten Japaner eine Form der Pilgerreise.

Die Reise beginnt nicht selten mit dem Besuch verschiedener Schreine und Tempel, bevor man sich dann auf etwa 2000 Höhenmeter über eine der vier Hauptrouten an den Aufstieg macht.

Besteigung des Fuji San
Der Fuji gilt mit seiner außergewöhnlich symetrischen Form als einer der schönsten Berge der Welt. - Bild: © Gaddict auf Pixabay 

Seit dem Aufkommen des weltweiten Tourismus trifft man bei den Fuji Besteigungen natürlich auch immer mehr auf Nicht-Japaner, die sich dieses mögliche Highlight einer Japanreise nicht entgehen lassen wollen. Immerhin gehört der Fuji seit dem Jahr 2013 auch zum UNESCO Weltkulturerbe.

Zudem macht die räumliche Nähe zur Metropole Tokyo, die für viele Touristen Ankunfts- wie Abreiseort darstellt, das Erreichen des Fuji recht einfach.

 

Historisches zum Bergsteigen am Fuji-san

Die religiöse Verehrung und der prominente Platz des Fuji in der Glaubenswelt der Japaner reicht weit in die Vergangenheit zurück. Überliefert ist z.B. die Einschreinung und Verehrung der Gottheit Konohanasakuyahime am Fuji durch Kaiser Suinin um etwa 27 v. Chr., um die Ausbrüche des Vulkans zu besänftigen.

Die erste Besteigung des Gipfels soll im 7. Jahrhundert durch En-no-Shokaku stattgefunden haben, ab dem 9. Jahrhundert sind detaillierte Beschreibungen des Kraters überliefert.

Die erste gesicherte Besteigung des Fuji durch einen Ausländer fand hingegen erst im Jahr 1860 durch den englischen Arzt und Diplomaten Rutherford Alcock statt.

Heute ist der Fuji einer der am meisten bestiegenen Berge der Welt und im Sommer erklimmen zeitweise zwischen 3000 und 9000 Menschen täglich den Gipfel!

 

Die Fuji-Saison und der 2-tägige Aufstieg

Ein Torii auf dem heiligen Berg Fuji
Ein Torii auf dem heiligen Berg Fuji. - Bild: © Steven Lasry on Unsplash

Der Fuji-san ist für Bergsteiger ohne Ausnahmegenehmigung aus Sicherheitsgründen nur im Sommer vom 01. Juli bis zum 31. August geöffnet, wenn kein Schnee liegt. Die Hochsaison beginnt dabei Ende Juli und geht bis Ende August.

Dies liegt auch an den Sommerferien, die in Japan oft in diesen Zeitraum fallen. Die höchsten Zahlen von Bergsteigern werden in der Regel zwischen dem 05. und 15. August gemessen.

Viele der Bergsteiger entscheiden sich dabei für einen zweitägigen Aufstieg. Auch wenn die Besteigung auf einigen Routen an einem Tag zeitlich absolut kein Problem wäre, ist sie allerdings auch sehr anstrengend und nicht wirklich empfehlenswert.

Hintergrund ist der Wunsch, am Morgen den Sonnenaufgang über dem Pazifik vom Gipfel des Fuji bestaunen zu können. Ein einzigartiges Naturschauspiel, bei dem einen tatsächlich das Herz aufgeht.

Übernachtet wird dann in einer der vielen kleinen Berghütten am Fuji in über 3000 Metern Höhe, von denen man dann noch mitten in der Nacht bzw. sehr früh morgens aufbricht, um rechtzeitig auf dem Gipfel anzukommen.

Im Preis enthalten sind oft ein Abendessen sowie ein Frühstück zum Mitnehmen am nächsten Morgen, günstigere Hütten bieten das allerdings nicht an.

 

Die 4 Routen zum Gipfel des Fuji

Durch die massenhafte Besteigung des Fuji in jedem Sommer wurden vier Routen festgelegt, über die man den Gipfel besteigen darf. Zur Infrastruktur dieser Routen gehören auch Berghütten (insgesamt etwa 40), in denen übernachtet werden kann und die Schutz bei plötzlichem Schlechtwetter bieten.

Allerdings ist durch die Beschränkung auf die Sommermonate Juli und August die Wahrscheinlichkeit plötzlich auftretender und potentiell gefährlicher Wetterereignisse eher gering. Mit einem kräftigen Schauer oder stärkeren Winden muss man allerdings schon rechnen.

 

Die Gotemba Route

Der längste Wanderweg den Gipfel hinauf ist die Gotemba Route (御殿場ルート). Sie startet auf 1.450 Metern Höhe. Der Aufstieg über diese Route benötigt mindestens sieben Stunden und es gibt weniger Berghütten als auf den anderen Routen. Sie wird daher eher wenig genutzt.

 

Die Subashiri Route

Ähnlich ist es bei der auf etwa 2000 Metern startenden Subashiri Route (須走ルート). Dieser besonders sandige Wanderweg zum Gipfel beginnt an der Ostseite des Fuji und bietet nur wenig Infrastruktur und Berghütten. In Höhe der achten Station trifft und vereinigt sich die Subashiri Route mit der besonders beliebten Yoshida Route (siehe unten).

 

Die Fujinomiya Route

Der kürzeste aber auch steilste Wanderweg am Fuji ist die auf 2400 Metern beginnende Fujinomiya Route (富士宮ルート), auf der Auf- und Abstieg über den gleichen Weg erfolgt. Der Aufstieg dauert im Schnitt um die fünf Stunden während der Abstieg in etwa zweieinhalb Stunden zu bewältigen ist.

 

Die Yoshida Route

Die beliebteste und zugänglichste Wanderroute zum Gipfel des Fuji ist die auf 2300 Metern direkt an der Bergstation Gogōme beginnende Yoshida Route (吉田ルート). Sie ist von Tokio aus mit Direktbussen zu erreichen und gerade in der Hochsaison während der Ferien häufig überfüllt. Im Idealfall legt man seinen Gipfel-Ausflug so weit wie möglich in den Juli und auf einen (bzw. zwei) Werktage.

Der Aufstieg über die Yoshida Route dauert rund sechs Stunden, der Abstieg in etwa drei Stunden. Diese Route wird auch hauptsächlich genutzt, wenn geplant ist, den Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Fuji zu erleben, weil man diesen von fast jedem Punkt der Route aus sehen kann. Der Halt für die Nacht wird dann im Allgemeinen auf Station 7 oder 8 eingelegt. Insgesamt gibt es etwa 10 Stationen auf jeder Route.

Auch interessant: die beliebtesten Wanderrouten in Japan

Der Krater-Rundweg

Erfahrene Wanderer können auf dem Gipfel auch den Rundweg um den Krater begehen. Die allerdings nicht ganz einfache Umrundung kann in etwa 90 Minuten absolviert werden und bietet großartige Ein- und Ausblicke in den Krater, den Gipfel und das umliegende Land sowie den sich ewig weit erstreckenden Pazifischen Ozean.

Für unerfahrene Bergsteiger bieten viele Agenturen in Japan auch geführte Bergtouren an, die man in verschiedenen Paketen buchen kann.

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Der Fuji ist ein außerordentlich beliebtes Ziel, auch nach Einbruch der Dunkelheit ist der Wanderer hier nicht allein. - Bild: © Loïc Fürhoff on Unsplash

 

Planung und Vorbereitung für einen Aufstieg auf den Fuji

Natürlich ist vor allem eine geeignete Ausrüstung die erste Voraussetzung für einen sicheren Aufstieg auf den Gipfel des Fuji.

Neben passenden Wanderschuhen (und ggf. Trekkingstöcken), ausreichend warmer und für Regen geeigneter Kleidung, Kleingeld, einem Hut und Wegzehrung sowie genügend Wasser sollte man auch nicht außer Acht lassen, dass es gerade früh morgens oder gegen Abend recht kühl werden kann.

Auch wenn Sommer ist, sind die Temperaturen am Gipfel wesentlich geringer, man sollte das also entsprechend einplanen.

Nichtsdestotrotz sollte man auch an entsprechenden Sonnenschutz denken, denn auf dem Berg gibt es nahezu keine Schatten. Dafür gibt es allerdings an fast allen Stationen Wasser und Snacks zu kaufen (Achtung: die Preise steigen mit dem Höhenlevel ebenfalls).

Wenn eine Übernachtung am Berg eingeplant ist, sollte die Berghütte unbedingt im Voraus gebucht werden.

Wenn in der nächtlichen Dunkelheit gewandert werden soll, um den Sonnenaufgang am Fuji zu erleben, benötigt man zusätzlich eine Stirnlampe.

Ungeübte Bergwanderer können als Training beispielsweise öfter Treppen steigen und weniger Fahrstuhl fahren. Außerdem hilft es, zu üben, mit dem Bauch zu atmen, um den Kopf auch in höheren Lagen mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen.

Vielleicht sucht ihr euch Berge mit ähnlich steilen Anstiegen aus, die nicht ganz so hoch sind, ein Beispiel in Japan wäre der Berg Takanosu. Bei so einer „Probe“-Besteigung kann man auch gut den eigenen Wasserbedarf und die persönliche Idealgeschwindigkeit (er)messen.

Mindestens genauso wichtig ist es, die eigenen Grenzen zu respektieren. Der Aufstieg zum Gipfel des Fuji beginnt schon auf Höhen von meist über 2000 Metern und führt weit über die 3000er Marke hinaus.

Das bedeutet auch, dass die Sauerstoffversorgung des Körpers deutlich anders verläuft, als in geringeren Tiefen. Leider tritt die Höhenkrankheit gerade bei unerfahrenen Bergsteigern am Fuji häufig auf.

Achtet daher auf Anzeichen wie Schwindelgefühle und erhebliche Erschöpfung. Das vernünftige Einteilen der Kräfte ist Voraussetzung fürs Bergsteigen, denn nach dem Aufstieg steht immerhin auch noch der ebenso kräftezehrende Abstieg an.

Im Zweifel ist es daher immer besser, einen Aufstieg abzubrechen, als sich an und über die Grenzen der eigenen Belastbarkeit zu zwingen.  

Wer es allerdings nach oben schafft, und den Sonnenaufgang betrachten konnte, kann direkt im höchst gelegenen Postamt Japans am Gipfel des Fuji eine Postkarte für seine Freunde einwerfen.

 

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Titelfoto: 博 岩本 auf Pixabay

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