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Shōji in der traditionellen japanischen Einrichtung

Die japanische Einrichtung ist offen, klar strukturiert und sehr hell. Der Fußboden wird in einem traditionellen Japanzimmer mit Tatamis ausgelegt. Die Wände und Türen werden hingegen durch leichte Holzkonstruktionen mit Papier gebildet. Schiebetüren können dabei interessante Raumteiler bilden – diese Art der Raumteiler werden als Shoji bezeichnet.

Shōji (障子) bezeichnet eigentlich verschiebbare Raumteiler, wobei es sich meist um leichte Schiebetüren aus Holz und Japanpapier handelt. Mit Ihnen können aber nicht nur Zimmer zuverlässig geteilt werden, es ist ebenso möglich, dass an Wänden Schränke oder Regale in Raumnischen damit verborgen werden. Bis Ende der Edo-Zeit 1868 gab es in Japan aufgrund der Philosophie des Landes nur Schiebetüren. Drehtüren wurden erst durch die Öffnung zum Westen eingeführt.

Die Geschichte der japanischen Papierwände

Tatamizimmer mit Shoji-Außenwannd
Klassisches Japanzimmer mit Shoji-Schiebe-Element für den Außenbereich. Foto: von kato0816, via Pixabay.

Shoji-Konstruktionen können die Funktionen von Schiebetüren, Wänden, Fenstern oder Raumteiler einnehmen. Normalerweise werden japanische Papierwände entlang der Außenwände eingesetzt – das Gebäudeinnere konnte somit mit viel Licht versorgt werden. Gleichzeitig war man im Inneren aber vor den Blicken anderer Menschen geschützt. Aufgrund des verwendeten Materials sind die Shoji-Wände weder geräusch- noch wärmeisolierend.

Das Shoji-Wände mit dem bespannten Japanpapier auf einer Holzkonstruktion nicht sehr Witterungsbeständig sind, haben traditionelle japanische Häuser einen relativ weiten Dachüberstand mit einem schmalen Balkon, dem sogenannten Engawa. Im Winter und Schutz vor Taifunen konnten Außen vor den Shoji-Wänden zudem weitere Holzkonstruktionen eingesetzt werden, sodass das Japanpapier nie Regen ausgesetzt war und länger halten konnte.

Warum gibt es vor allem Shoji-Schiebetüren in Japan?

Japanische Shoji-Wand aus Papier als Raumtrenner
Klassische Shoji-Elemente dienen zur Trennung des Raumes. Foto: von maadhatter, via Pixabay.

Shoji-Schiebetüren sind ein wichtiges Charakteristikum der japanischen Kultur. Die japanischen Schiebetüren begründen sich vor allem durch die Philosophie des fließenden Raumes. Innen- und Außentüren sind nicht mehr einfach und simple definiert, sondern gehen ineinander über, sodass ein Fluss zwischen Raum und Außenwelt entsteht. In Japan wurden aus dem Grund nur Raumteiler und Türen der Leichtbauweise verwendet. Schiebeelemente wurden als beste Methode für den Raumfluss angesehen. Bei der Öffnung steht immerhin nicht plötzlich ein Türelement im Raum, welches die Raumatmosphäre beeinträchtigt.

Bis zum Ende der Edo-Zeit gab es in Japan lediglich Schiebetüren. Erst als ab 1868 die Öffnung des Landes vollzogen wurde, gab es vermehrt Kulturkontakte zum Westen. Das brachte auch die Idee der Drehtür mit nach Japan. Mit dem Beginn der Meji-Zeit gelangten schließlich neue Architektur-Ideen und Stile nach Nippon. Die Gebäude haben Außenwände bekommen, indem die Shoji-Wände durch Glasfronten geschützt wurden.

Das moderne Japanzimmer Washitsu

Shoji-Flur mit Verglasung
Ein traditioneller Flur, wobei die Shoji-Elemente in diesem Fall mit Glas versehen wurden. Foto: von Fumiaki Hayashi, via Unsplash.

Shoji-Elemente werden auch heute noch in Neubauten in Japan genutzt. Die traditionellen Japanzimmer mit Tatamis werden meist mit Shoji-Wänden ausgestattet. Die sogenannten Washitsu sind auch in neugebauten japanischen Häusern zumindest einmal zu finden. Trennung von Innen- und Außenraum wird aber von einem fest eingebauten Fenster übernommen – Shoji-Elemente sind dann nur noch Dekoration – die architektonische Bedeutung gerät in den Hintergrund.

Woraus werden Shoji-Wände und Elemente hergestellt?

Nahaufnahme von den Shoji-Elementen
Nahaufnahme von einer Shoji-Schiebetür mit den Verstrebungen und dem Japanpapier. Foto: von naturalogy, via Pixabay.

Das klassische Shoji-Element besteht aus einem äußeren Holzrahmen, einem dünnen Holzbrett im Fußbereich (Koshi-Ita) und den dünnen Gitterstreben (Kumiko) auf denen das Papier geklebt wird. Traditionell wird Reisstärkeleim (Sokui) zum Bespannen der Felder mit Japanpapier genommen.

Man unterscheidet zudem zwei Arten von Shoji-Elementen: Tateshige-Shōji (mehr als vier Fächern nebeneinander, aber weniger als 10 oder 12 Fächern in der Höhe) und Yokoshige-Shōji (vier oder weniger Fächer in der Breite, mehr als zehn oder zwölf Fächer in der Höhe).

Während in der Vergangenheit traditionelles Japanpapier (和紙 washi oder wagami) verwendet wurde, gibt es heute industrielle Papiere. Das klassische Reispapier wurde aus dem Gampi-Papierbaum, Kozo (dem Papiermaulbeerbaum), Mitsumata Edgeworthia chrysantha oder Yuu (Commelina communis (Tsuyukusa)) gewonnen. Es hat sich um handgeschöpftes, strapazierfähiges und durchscheinendes Papier gehandelt.

Mittlerweile stammt das Papier aber aus industrieller Herstellung – teilweise wird aber auch Kunststoff in Japan für die Shoji-Wände verwendet.

Die unterschiedlichen Shoji-Wände im modernen Japan

Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Shoji-Ausprägungen und Arten, welche die folgende Liste einmal übersichtlich zusammenfassen soll:

  • Hikishōji (引障子): Schiebtüren, seitlich verschiebbare Shojis
  • Kakeshōji (掛障子): Shoji-Elemente zum Aufhängen
  • Yokogarasu-Shōji: Shojis mit horizontalem Fensterglas in mittlerer Höhe
  • Gakubuchi-Shōji: Shoji mit bilderrahmenartigem Fenster
  • Yukimi-Shōji: Shoji mit vertikal verschiebbarem Mittelpaneele.
  • Koshidaka-Shōji: Shoji für den Eingang mit fester unterer Hälfte.

Das Shoji-Zimmer in den eigenen vier Wänden

Die offene japanische Wohnweise mit einem perfekten Fluss ist in Deutschland überaus beliebt. Damit auch ihr japanischer Wohntraum gelingt, finden Sie neben Tatamis, Futons und vielen weiteren japanischen Einrichtungsgegenständen und Möbeln auch einen Shoji-Designer.

Im Shoji-Designer können Sie Wände und Schiebetüren frei nach Ihren Vorlieben gestalten. In einem ersten Schritt geben Sie dabei die Maße der Wand oder Tür an. In einem zweiten Schritt können Sie dann auswählen, ob Sie einen Trittschutz benötigen, wie viele Fächer Sie in der Breite und Höhe haben möchten und wie viele Mittelstreben es geben soll. Zudem können Sie den Shoji-Typ mit Classic und Exklusiv eingrenzen – die Größe der Fächer variiert bei den unterschiedlichen Optionen leicht.

Shoji Designer von Japanwelt als Screenshot
So sieht der Shoji-Designer von Japanwelt aus. Sie können die Shoji-Elemente entsprechend Ihres Zimmers zusammenstellen.

In einem dritten Schritt können Sie dann die verschiedenen Japanpapier-Arten sowie die Rahmenfarbe auswählen. Der Designer stellt das jeweilige Shoji-Elemente optisch dar und errechnet auch einen ersten Schätzpreis. Mit den Daten und weiteren Angaben zu Wandanschlüssen, Rohren sowie dem genutzten Boden, können Sie dann eine Anfrage absenden.

Das jeweilige Angebot wird dann durch Japanwelt erstellt. Alle Shoji-Wände werden nach Abschluss einer Bestellung von Hand gefertigt und auf Maß angefertigt. Falls Sie auf der Suche nach einem individuell erstellten Japanzimmer sind, können Sie gerne eine Anfrage einreichen.

Japanzimmer sorgen durch den offenen Look für ein freundliches und modernes Ambiente. Da das klassische Tatami-Zimmer mit Shoji-Wänden aber eine sehr kostspielige Angelegenheit ist, nutzen die meisten Japan-Fans Paravents oder Raumteiler, um eine japanische Atmosphäre in den Räumen zu schaffen. Shoji-Elemente sind letztlich nichts anderes als Raumteiler, auch wenn sie fest verbaut sind und eine wesentlich edlere Wirkung erzielen.

Titelfoto: von PIRO4D, via pixabay.

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