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Japanische Kleidung: Die 12 bekanntesten Mode Marken

Kleidung und Mode aus Japan wird weltweit immer beliebter. Manche japanische Modemarken sind dabei schon seit den 1960er Jahren auch international unterwegs. Die Bandbreite reicht heutzutage von traditioneller japanischer Kleidung wie dem Kimono, dem Yukata oder Hanten über Casual- und Streetwear bis hin zur Haute Couture. Selbst bei der Outdoorbekleidung machen junge japanische Modelabels inzwischen von sich hören, da sie neue Stoffe und Materialien optimal für tragbare Freizeitbekleidung nutzbar machen.

 

Traditionelle japanische Mode

Eine Basis der japanischen Kleidungslabels sind die traditionellen japanischen Gewandungen, die häufig von sehr alten chinesischen Kleidungsstücken inspiriert wurden, sich dann aber eigenständig weiterentwickelt haben. Das wichtigste Beispiel ist dabei sicherlich der Kimono, der für Damen wie Herren in Japan bis ins 19. Jahrhundert hinein der Goldstandard der Bekleidung war. Der Unterschied zwischen den eher zurückhaltenden Modellen für Männer und den teils sehr farbenfrohen und ornamentierten Modellen für Frauen ist dabei augenfällig. Andere typisch japanische Kleidungsstücke sind Yukata, Hanten, Jinbei und Haori sowie der Hakama, eine Art Hosenrock für Männer. Die Schnitte und Farbgebungen spielen teils auch heute noch eine Rolle in der japanischen Mode, ebenso wie ästhetische Prinzipien wie Wabi-Sabi, die aus dem Zen-Buddhismus stammen.

 

Streetwear bis Haute Couture – was sind die Unterschiede?

In der Modebranche werden viele Begriffe genutzt, die nicht immer ganz einfach zu verstehen sind. Wie andere Branchen auch, ist die Modewelt ein ganz eigenes Universum. An der obersten Spitze steht dabei das, was man Haute Couture nennt, die Kollektionen der großen Designer und Modehäuser samt großen Modenschauen in den Metropolen der Welt. Manche der dort gezeigten Outfits sind sicher nicht für den Alltag oder in manchen Fällen überhaupt zum Tragen gedacht. Hier berühren sich die Welten von Mode und Kunst in einer Sphäre, die jenseits des gelebten Alltags liegt.

Neben der Haute Couture gibt es mit den Kategorien Casual Wear und Streetwear auch zwei Bereiche, die ganz dezidiert auf Alltagstauglichkeit abzielen. Dabei setzt Casual mehr auf tragbare und gemütliche Kleidung mit einer gewissen Formalität und meist gedeckten Farben und eher konservativen Schnitten, während die Streetwear eher Jugendlichkeit, Sportlichkeit und Trendyness ausdrückt.

Zu letzterer gehören zum Beispiel auch Sneaker und Hoodies. In Japan kommt zudem noch die traditionelle japanische Mode hinzu, die sich, vielleicht vergleichbar mit klassischer europäischer Mode wie Kleider und Anzüge, in Japan durchaus gehalten hat, wenn auch viele der zugehörigen Kleidungsstücke eher zu besonderen Anlässen getragen werden.

 

Vom Kimono zu Kawaii – ein kurzer Überblick über die Geschichte der Mode in Japan

In Japan war bis zur Meiji-Periode (1868 bis 1912) fast nur traditionelle japanische Kleidung bekannt, die ihrerseits vor allem von chinesischen Vorbildern beeinflusst wurde. Während der Meiji-Zeit wurde westliche Bekleidung deutlich populärer, vor allem für Männer, die Anzüge zu tragen begannen. Dies setzte sich auch in der Modernisierung der Armee und Marine fort, die moderne, nach europäischem Vorbild entworfene Uniformen bekamen. Traditionelle japanische Kleidung wurde aber immer parallel dazu weitergetragen und die Tradition und Handwerkskunst weiter gepflegt. Mit der erneuten Modernisierung der japanischen Gesellschaft nach dem 2. Weltkrieg setzten sich westliche Kleidungsstile für den Alltag endgültig durch und es entstand unter anderem das stereotype Bild des typischen japanischen Salaryman im dunklen Anzug und mit Krawatte. Hinzu kamen dann ab den 1960er Jahren die Mode von Jugendbewegungen, die heute mit Kawaii (niedlich), Cyberpunk- oder Gothic-Stilen teils erstaunliche Blüten treiben. Insbesondere Tokio und Stadtteile wie Harajuku, das Epizentrum der japanischen Jugendkultur, sind voller individueller Stilikonen, bunter Street-Fashion und einer „alles ist erlaubt“-Mentalität, die ihrerseits das Schaffen japanischer Modedesigner beeinflusst.

 

Die 12 bekanntesten Mode-Brands aus Japan

Kommen wir zum Eingemachten. Dies sind die 12 bekanntesten und spannendsten Mode-Brands aus Japan:

 

1.      Uniqlo

Uniqlo (Unique Clothing Warehouse) ist nicht nur in Japan Marktführer für hochwertige und gleichzeitig erschwingliche Mode. Die für das tagtägliche Tragen ausgelegte Casual Wear von Uniqlo besticht durch zeitlose Schnitte und legt immer Wert auf hohe Qualität, ohne viel Geld zu kosten. Uniqlo-Läden finden sich heute in vielen deutschen Großstädten und die Modemarke hat viele Anhänger gefunden. Kollaborationen mit Größen aus der Modewelt wie Jil Sander oder Alexander Wang bringen zudem immer wieder frische Ideen in die Kollektionen.

 

Japanische Modelabels und Marken: Uniqlo

International erfolgreich: der Uniqlo Flagship Store in Soho, New York City
Foto © Yoav Aziz auf Unsplash

 

2.      Comme des Garçons

Comme des Garçons – wie die Jungs. Leicht könnte man aufgrund des Namens denken, dass es sich bei diesem Modelabel um ein französisches handelt, dabei wurde es schon 1969 von Rei Kawakubo in Japan gegründet und verfolgt seitdem die Vision der Designerin, Kleidung für Frauen zu designen, die genauso komfortabel und für Mobilität geeignet ist wie Herrenkleidung. Die Kleidung von Comme des Garçons zeichnet sich durch die Verwendung nicht figurbetonter Silhouetten und den Versuch, möglichst zeitlose Stücke zu entwerfen, die von Frauen jeden Alters und verschiedener Körperformen getragen werden können. Auch das Label Comme des Garçons setzt immer wieder auf Kollaborationen, so zum Beispiel mit bekannten internationalen Marken wie Levi's oder Nike.

 

3.      ASICS

ASICS ist der weltweit wohl bekannteste Hersteller von Sportbekleidung und insbesondere Laufschuhen und Sneakers aus Japan. ASICS-Schuhe und Sportbekleidung findet man sowohl in eigenen Stores als auch in so gut wie allen Sportgeschäften und Kaufhäusern, die Sportschuhe nicht selten auch in den bekannten Schuhgeschäften. Der Name ASICS ist dabei ein Akronym für das lateinische Sprichwort „anima sana in corpore sano“ – eine gesunde Seele in einem gesunden Körper.

 

Japan Fashion Designer und Labels: Asics

Mittlerweile internationaler Kult: High-Tec Laufschuhe von ASICS
Foto © Hipkicks auf Unsplash

 

4.      Kenzo

Das Modelabel Kenzo ist bekannt für seine farbenfrohen und nicht selten gewagten Entwürfe und hat auch popkulturell einen großen Einfluss, insbesondere in der Hip-Hop- und R&B-Szene. Kenzo wurde in Paris von einem japanischen Designer gegründet und ist damit zwar eine Art Hybrid, aber die Designs und Muster sind immer wieder klar als von der japanischen Herkunft des Gründers inspiriert, weswegen Kenzo hier als japanisches Label unbedingt seinen Platz haben sollte. Neben Mode bietet Kenzo unter dem Label mit dem ikonischen Tigerkopf auch eine breite Palette an Accessoires und Parfums an.

 

5.      Yohji Yamamoto

Das nach dem Gründer und Chefdesigner benannte Label Yohji Yamamoto macht Avantgarde-Mode auf höchstem Niveau. Die Entwürfe zeichnen sich oft durch asymmetrische Schnitte, weite Silhouetten und eine dunkle Farbpalette aus. Zudem verwendet Yamamoto gerne unkonventionelle Materialien und experimentiert mit verschiedensten Techniken. Einige Entwürfe ähneln daher eher Kunst als Kleidung. Als Haute Couture-Label sind Kleidungsstücke von diesem Modehaus teils sehr teuer und eignen sich nicht immer für das alltägliche Tragen. Aber auch Yamamoto hat über die Jahrzehnte immer wieder Kollaborationen mit Labels wie Supreme (Streetwear), Adidas (Sublinie Y-3) oder Dr. Martens (Schuhe) durchgeführt, deren Produkte in aller Regel deutlich erschwinglicher sind.

 

6.      Issey Miyake

Das Label ist nach seinem Gründer Issey Miyake benannt, der 2022 verstarb. Das Modehaus bietet neben Damen- und Herrenbekleidung auch Accessoires und Parfums an. Miyake ist bekannt für seinen technoiden Stil, das Experimentieren mit neuen Materialien und Stoffen sowie die Nutzung von beinahe schon an Origami erinnernden Plissee- und Falttechniken. Heute betreibt das Label verschiedene Kollektionen wie Issey Miyake und Issey Miyake Men als Hauptlinien sowie Pleats Please und andere, die in eigenen Läden und Flagship-Stores sowie in gehobenen Boutiquen und Kaufhäusern angeboten werden – zu einem entsprechend hohen Preis.

 

7.      A Bathing Ape (Bape)

A Bathing Ape (Bape) ist bekannt dafür, dass es in Japan Affen gibt, die gerne ein Bad in heißen Quellen nehmen. Auf diese sowie auf seine ursprünglich vor allem aus reichen japanischen Fashionistas bestehende Klientel spielt der Name an, der in Gänze „A bathing ape in lukewarm water“ (ein Affe, der in lauwarmem Wasser badet) lautet.

 

Japanische Modemarken Schuhe und Streetware: bape

Der Bape-Flagship-Store in Harajuku, Tokyo
Foto © Wpcpey - Own work, CC BY-SA 4.0

 

Bape schaffte den Sprung zu einer auch weltweit gefeierten Marke durch geschicktes Marketing in der Musikbranche sowie die Kollaboration mit Pharrell Williams, mit dem der Bape-Gründer Nigo die Marken Ice Cream und Billionaire Boys Club ins Leben rief. Mode von Bape ist tragbare Streetwear mit nicht selten ironischem Dreh. Besonders bekannt und beliebt sind die Bapestas (eine Art Nike Air Force One Bootleg) und der Shark-Hoody.

 

8.      sacai

Das Label sacai wurde zwar schon 1999 von der Designerin Chitose Abe gegründet, ist aber vor allem ab 2020 auch über Japan hinaus durch eine Kollaboration mit Nike bekannt geworden. Die Mission des Labels besteht darin, „Kleidung zu entwerfen, die man tragen kann“. Was sich erst mal logisch anhört, ist in der eng mit der Idee von Kunst verbandelten Welt der High-Fashion nicht gerade alltäglich.

Die – leider – teuren Stücke aus den Kollektionen dieses noch jungen japanischen Labels nehmen in Schnitten und Stofflichkeit, teils auch in der meist gedeckten Farbgebung, durchaus Inspiration aus der traditionellen japanischen Mode auf und verbinden diese mit westlichen Elementen aus dem Bereich Streetwear.

 

9.      Undercover

Undercover ist das Label des japanischen Designers Jun Takahashi und verbindet Luxus mit dem Look des Tokyo Punk-Untergrunds. Das hört sich nicht nur wild an, sondern ist es auch. Ungewöhnliche Materialien wie Plastik, Leder und Metall treffen hier auf teils naiv-niedliche Motive wie Teddybären. Das hat jede Menge Humor und immer eine Prise Chaos. Neben den punkigen Outfits entwirft man bei Undercover inzwischen auch durchaus elegante Damen- und Herrenmode.

 

10.      6%DokiDoki

6%DokiDoki ist eigentlich kein Label, sondern ein Shop, der vom Künstler Sebastian Hasuda kreiert wurde und sich auf Kawaii-Mode spezialisiert hat. Kawaii bedeutet so viel wie niedlich und hat starke Bezüge zu Anime. Im Online-Shop kann man weltweit die Kleidung verschiedener kleiner japanischer Modemacher kaufen, die sich ganz dem Kawaii-Stil verschrieben haben. Sollte man unbedingt mal anschauen, die Kleidung ist bonbonbunt, poppig und irgendwie charmant, wenn auch nicht für jeden oder für jeden Tag.

 

11.      And Wander

Auch in Japan ist Outdoor-Mode ein Ding und das Label And Wander setzt in diesem Bereich Maßstäbe. Seit 2011 verbindet das Label in seinen Kollektionen Natur und Urbanität mit hochfunktionellen Outdoor-Produkten. Moderne Abenteurer und Entdecker finden hier einen genau auf sie zugeschnittenen Stil, der besonders von modernen Materialien Gebrauch macht, um zum Beispiel wasserdichte Jacken und extrem strapazierfähige Rucksäcke zu entwerfen, die auch in der Stadt was hermachen. Zudem setzt And Wander stark auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein – ein Muss für echte Naturfreunde.

 

12.      Beams

Beams entstand aus einem in den 1970er Jahren gegründeten Lifestyle-Store in Tokio. Die erste eigene Kollektion von Herrenkleidung wurde aber erst 1999 auf den Weg gebracht und bringt inzwischen auch weltweit von Workwear inspirierte, hochqualitative Männermode auf den Markt. Kleidung von Beams ist casual, unbedingt tragbar und voller Understatement und nicht zu teuer. Eine echte Entdeckung für Männer mit Geschmack.

 

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Titelfoto © ChinaImages, depositphotos

 

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