Besonderheiten des japanischen Badezimmers
In Japan ist der Hauptzweck des Badens ist neben der Reinigung vor allem die Entspannung am Ende des Tages. Das Badezimmer in einem typisch japanischen Haus besteht aus zwei Räumen: einem Vorraum, in dem man sich auszieht und der mit einem Waschbecken ausgestattet ist, und dem eigentlichen Badezimmer, das mit einer Dusche und einer tiefen Badewanne ausgestattet ist. Die Toilette befindet sich normalerweise in einem völlig separaten Raum.
Japanische Badezimmer (Ofuroba) unterscheiden sich erheblich von westlichen Bädern. In Japan sind die Bäder nicht nur in 3 Räume unterteilt, auch die Badewanne, die Toiletten und Armaturen unterscheiden sich stark vom westlichen Standard. Dazu kommen noch allerlei technische Features, die nicht nur für Entspannung und Sauberkeit sorgen, sondern auch helfen, sparsamer mit Wasser und Energie umzugehen.
Wie badet man in Japan?
Ein Bad in einem japanischen Haushalt zu nehmen ist dem Baden in einem Onsen oder einem japanischen, öffentlichen Bad sehr ähnlich. Beim Baden nach japanischer Art wird der Körper zunächst außerhalb der Badewanne (Ofuro) mit der Dusche oder über einem Waschbecken abgespült. Danach erst betritt man die Wanne, die nur zum Entspannen verwendet wird. Das Badewasser ist in der Regel relativ heiß, typischerweise zwischen 40 und 43 Grad.
Erst nach dem Verlassen der Badewanne wäscht man sich mit Seife oder Duschgel. Wichtig ist, dass keine Seife in das Badewasser gelangt. Nach der Reinigung sollte die gesamte Seife von abgespült werden, dann steigt man noch einmal für ein letztes Entspannen in die Badewanne.
Nach dem Verlassen der Wanne wird das Wasser normalerweise für das nächste Mitglied des Hauses aufgehoben.
Moderne japanische Badewannen können so programmiert werden, dass sie zu einer bestimmten Zeit automatisch mit Wasser einer bestimmten Temperatur gefüllt werden oder das Wasser auf eine bevorzugte Temperatur erhitzen.
Annehmlichkeiten und den Komfort eines japanischen Badezimmers
Japanische Badezimmer oder „Ofuroba“ sind auch mit einer ganzen Reihe raffinierter Technologien und Annehmlichkeiten ausgestattet. Werfen wir einen Blick auf die Vorzüge eines typisch modernen japanischen Badezimmers:
Mehrere Personen können gleichzeitig die separaten Bereiche des Badezimmers nutzen
Sowohl das Waschbecken als auch die Toilette und das eigentliche Bad mit der Badewanne befinden sich in separaten Räumen. Das Waschbecken befindet sich normalerweise in einem kleinen Umkleidebereich (Senmenjo), der mit dem Badezimmer verbunden ist. Hier ist in der Regel auch die Waschmaschine untergebracht, während sich die Toilette in einem völlig separaten Raum befindet. Für den Toilettenraum gibt es separate Toiletten-Pantoffeln. Man betritt die Toilette niemals mit den normalen Hausschuhen!
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Der Senmenjo (meist vor dem eigentlichen Badezimmer) wird zum Zähneputzen und Reinigen des Gesichts und der Hände benutzt.
Foto © Di Masaki Shiina - 洗面台, via Flickr, CC BY 2.0
Japanische Wellness-Toiletten
Japanische Toiletten haben eine Vielzahl von Funktionen, die den Gang zur Toilette ein bisschen komfortabler und angenehmer machen. Die japanische Toilette verfügt über eine Wasser- und Lufttrocknungseinstellung, die an die bevorzugte Temperatur des Benutzers angepasst werden kann. Temperaturpräferenzen können für den nächsten Badezimmerbesuch gespeichert werden. Das sind einige der Hauptmerkmale der japanischen Toiletten:
- Duschfunktion
- Luft-Trocknung
- Stopp-Funktion
- Desodorierend
- Selbstreinigend
- Nachtlicht
- Energiesparfunktion
- Fernbedienung
Lesen Sie hier mehr zum praktischen japanischen Dusch-WC-Aufsatz
Eine „Klangprinzessin“ für die Damen
Ein Otohime, die „Klangprinzessin“, simuliert die Geräusche einer Toilettenspülung, um Geräusche zu übertönen ohne Wasser zu verschwenden. Vielen japanische Frauen ist es peinlich, dass jemand etwas bei ihrem Toilettengang hören könnte, daher wurde früher viel Wasser für die Spülung verschwendet. Seit der Einführung der Otohime schätzt man, dass dies bei jeder Verwendung zwanzig Liter Wasser spart.
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Ein Otohime Soundmaker: Das schwarze Quadrat ist der Bewegungssensor zum Starten und Stoppen des Tons
Foto: Di Chris 73 / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Japanische Badezimmer sind Nassräume
Japanische Badezimmer sind normalerweise Nassräume, in denen Spritz- und fließendes Wasser ungehindert ablaufen kann. Das sorgt für ein ungetrübtes Badevergnügen - Matten, Abtrennungen oder Duschvorhänge wie in westlichen Bädern benötigt man in Japan nicht.
Japanische Waschbecken mit Duschaufsatz
Der Wasserhahn im Umkleidebereich japanischer Badezimmer ist immer mit einem herausziehbaren Duschkopf ausgestattet. Dies ist besonders beim Waschen von Haustieren und kleinen Kindern nützlich.
Beim Waschen bequem sitzen
Bevor man ins Bad steigt, sollte man sich gründlich waschen. Zu den Badezimmeraccessoires gehören ein kleiner Hocker, auf dem man beim Waschen sitzt, sowie ein Eimer mit Griff, mit dem man sich mit Wasser übergießen kann.
Das Wasser bleibt heiß
Moderne japanische Badezimmer sind echte technologische Wunder. Ein Bedien-Panel verfügt über Tasten, um das Badewasser auf einer konstanten Temperatur zu halten, sowie über eine Vielzahl anderer Funktionen.
Hilfe oder den Service rufen
Bei vielen Bedienfeldern gibt es eine sogenannte Notruftaste, die allerdings eher eine Ruftaste in einen anderen Raum der Wohnung ist. So kann man seine Familienmitglieder rufen, falls man Hilfe oder auch nur einen heißen Tee benötigt.
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Ein drahtloses High-End-Toilettenbedienfeld mit 38 Tasten.
Foto © Di Chris 73, wikipedia
Das Bad von der Küche aus steuern
In einer japanischen Küche gibt es ebenfalls ein spezielles Bedienfeld, mit dem man die Wassertemperatur regeln und die Wanne automatisch füllen lassen kann. So muss man nicht ständig hin und her laufen, um zu überprüfen, ob das Bad nicht übergelaufen ist; Es stoppt, wenn es fertig ist, und spielt dann eine Melodie.
Einmal Badewasser für alle
Alle Familienmitglieder teilen sich in Japan das gleiche Badewasser, da die Badewanne zum Entspannen und nicht zum Reinigen verwendet wird. Das ist in Japan ein großer Beitrag beim Wasser- und Energiesparen.
Das Badewasser wird für die Wäsche wiederverwendet
Viele japanische Waschmaschinen sind mit einer Pumpe und einem Schlauch ausgestattet, den man nach dem Baden in die Badewanne legen kann, um das Wasser abzupumpen und zum Waschen der Kleidung wiederzuverwenden. Dies ist besonders praktisch, da japanische Waschmaschinen oft nur kaltes Wasser verwenden und so mit warmem Wasser gewaschen werden kann.
In Japan braucht man keinen Wäschetrockner
Moderne japanische Hi-Tech-Badezimmer verfügen über unterschiedliche Lüftereinstellungen, darunter kalte und heiße Luft, sodass aufgehangene Kleidung sehr schnell trocknet.
All diese Besonderheiten und Features überraschen und begeistern Ausländer, die zum ersten Mal in einem japanischen Haus oder Wohnung wohnen. Man gewöhnt sich schnell an die Annehmlichkeiten und den durchdachten Komfort eines japanischen Badezimmers, die man zurück zu Hause schmerzlich vermissen wird.
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Titelfoto © Senad Palic, Unsplash
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