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Japanischer Weißer Tee: Ein verborgener Schatz der Teekultur

Weißer Tee aus Japan? Diese eigentlich aus China stammende Teespezialität wird tatsächlich auch von wenigen Produzenten in Japan angebaut und gilt als ein echter verborgener Schatz der japanischen Teekultur.

Wie grüner Tee wird auch weißer Tee kaum oxidiert. Das Stoppen der Oxidation erfolgt jedoch nicht durch Bedampfung, wie es beim japanischen Grüntee üblich ist. Stattdessen entsteht ein hochwertiger Weißtee mit besonderen Geschmacksnoten. Diese ergeben sich sowohl aus den genutzten Cultivaren (Züchtungen) der Teepflanze Camellia Sinensis als auch aus dem besonderen Terroir (Boden) und Klima der Anbaugebiete, beispielsweise auf der Insel Yakushima.

Japanischer weißer Tee unterscheidet sich von anderen Weißteesorten durch die sorgfältige Produktion und eine besondere Gewichtung der Umami-Noten, die bei Weißtees aus China oder anderen Ländern oft weniger ausgeprägt sind.

 

Was ist japanischer weißer Tee?

Japanischer weißer Tee orientiert sich in der Herstellung und Qualität an den berühmten chinesischen Weißtees. In China gehört weißer Tee zu den „sechs chinesischen Tees“ (Grüner Tee, Weißer Tee, Gelber Tee, Oolong Tee, Pu-Erh Tee und Roter Tee). Sorten wie der Baihao Yinzhen (auch Silbernadeltee genannt) aus der chinesischen Region Fujian gelten als Spitzenprodukte.

In Japan werden, wie in China, für die Herstellung von Weißtee die noch ungeöffneten Blattknospen des Teestrauches geerntet und durch Licht- und Lufttrocknung weiterverarbeitet. Die weißen Härchen auf den ungeöffneten Knospen verleihen dem Tee seinen Namen. Die Produktion ist aufwendig: Für ein Kilogramm Weißtee benötigt man etwa 30.000 Knospen, die oft per Hand geerntet werden.

Obwohl japanischer weißer Tee weniger bekannt ist und keine weltberühmten Sorten hervorbringt, wie es in China der Fall ist, lohnt sich die Entdeckung dieser Teespezialität. Die japanischen Cultivare und Anbauregionen unterscheiden sich stark von denen Chinas und bringen einzigartige Weißtees hervor.

 

Japan weißer Tee - Teepflanze

Detaillierte Illustration der Blätter, Blüten und Samen der Teepflanze Camellia sinensis in einer botanischen Darstellung aus dem 19. Jahrhundert.
Foto © Franz Eugen Köhler, Camellia sinensis - Köhler–s Medizinal-Pflanzen-025, gemeinfrei, Wikimedia Commons

 

Weißer Tee in der japanischen Kultur

In der japanischen Kultur steht traditionell der Grüntee und daraus hergestellter Matcha im Fokus. Neben diesen Teesorten existieren jedoch auch schon seit Langem andere Tees, wie Wakoucha (japanischer Schwarztee), postfermentierte Tees und, in jüngerer Zeit, weißer Tee.

Historisch betrachtet spielten diese Teesorten in der japanischen Teekultur eine eher untergeordnete Rolle. Inzwischen gelten sie jedoch als beliebte Alternativen zu Grüntees. Auch beim weißen Tee legt man großen Wert auf Qualität und produziert kleine, aber hochwertige Mengen. Das macht diese Tees zu wahren Genussmitteln.

Während der Konsum von Wakoucha zunimmt, bleibt der noch seltener angebaute Weißtee vor allem ein Geheimtipp für Kenner und Liebhaber. Glücklicherweise wird japanischer Weißtee exportiert, sodass Teeliebhaber weltweit in den Genuss dieser Spezialität kommen können.

 

Geschmack und Aroma von weißem Tee aus Japan

Weißer Tee zeichnet sich durch ein mildes Aroma aus. Sein Geschmacksprofil hängt jedoch stark vom Anbaugebiet, der Bodenbeschaffenheit und dem Cultivar der Camellia Sinensis ab. Daher kann weißer Tee je nach Herkunftsregion sehr unterschiedlich schmecken.

Japanischer weißer Tee betont häufig Umami-Noten, was sowohl auf die japanischen Geschmacksvorlieben als auch auf die genutzten Cultivare zurückzuführen ist. Gleichzeitig werden in Japan auch Weißtees mit blumigen und süßlich-floralen Aromen produziert. Der Geschmack hängt stark vom Produzenten ab und bietet vielfältige Geschmackserlebnisse.

 

Wie japanischer weißer Tee hergestellt wird

Für die Produktion von japanischem Weißtee werden die noch ungeöffneten Blattknospen des Teestrauchs geerntet. Da diese Knospen äußerst empfindlich sind, erfolgt die Ernte teilweise per Hand, was zu höheren Preisen führen kann.

Nach der Ernte werden die Knospen 2–3 Stunden gelüftet und abgekühlt. Anschließend werden sie bei mittleren Temperaturen (etwa 25–26 Grad) und einer Luftfeuchtigkeit von 60 % für 10–14 Stunden auf Welkmatten oder in Welkkörben gewelkt. Danach erfolgt eine erste Trocknung bei über 100 Grad. Nach der Trocknung werden die Blätter in der Regel von Hand sortiert, bevor ein zweiter Trocknungsvorgang durchgeführt wird.

Im letzten Produktionsschritt kann der Tee gemischt werden, wenn Blätter verschiedener Plantagen oder Produzenten kombiniert werden, um ein spezifisches Aroma zu erzielen. Die Herstellung von Weißtee ist insgesamt aufwendig. In Japan kommt die Seltenheit hinzu, was den Preis oft höher ausfallen lässt als bei anderen Weißtees. Ausgenommen davon sind besonders hochwertige chinesische Weißtees, die noch teurer sein können.

 

Ist japanischer weißer Tee gesund?

Japanischer weißer Tee wird – ähnlich wie Weißtee allgemein – als gesund angesehen und in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Besonders die enthaltenen Polyphenole – hochwirksame Antioxidantien – sind nachweislich gesundheitsfördernd, da sie freie Radikale neutralisieren. Dadurch stärken sie das Immunsystem und wirken als natürlicher Anti-Aging-Wirkstoff.

In China wird weißem Tee zudem eine blutdrucksenkende Wirkung zugeschrieben, was jedoch noch nicht wissenschaftlich abschließend belegt ist.

 

Wie weißer Tee aus Japan richtig zubereitet wird

Die Zubereitung von weißem Tee ähnelt der von Grüntee. Das Wasser sollte nicht kochend sein. Viele Empfehlungen raten zu einer Temperatur von etwa 75 Grad. Zu heißes Wasser zerstört das in den Blättern enthaltene Vitamin C, das für die Aufnahme der gesunden Polyphenole wichtig ist.

Nach dem Aufgießen sollte der Tee 1–5 Minuten ziehen. Für einen Liter Wasser werden je nach Sorte und gewünschter Intensität 8–11 Gramm Tee verwendet.

Es gibt auch eine alternative Zubereitungsmethode mit heißerem Wasser von etwa 90 Grad und einer kürzeren Ziehzeit von maximal 4 Minuten. In diesem Fall wird oft Zitronensaft hinzugegeben, um die Aufnahme der Polyphenole zu verbessern.

Weißer Tee kann mehrmals aufgegossen werden, wobei jeder Aufguss ein leicht verändertes Geschmackserlebnis bietet.

So können Sie japanischen weißen Tee genießen und in die Welt dieser besonderen Teespezialität eintauchen!

 

 

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Titelfoto © Henry  & Co

 

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