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Japanischer Grüner Tee – die wichtigsten Sorten, Wirkung, Geschmack und Zubereitung

In Japan gibt es hunderte verschiedener Grüner Tee Sorten, auch wenn hierzulande hauptsächlich Matcha und Sencha bekannt sind. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Sorten, Wirkung und Geschmack der japanischen grünen Tees und Tipps für die richtige Zubereitung

Japan Grüner Tee - Matcha
Die Zubereitung von Matcha Tee ist schon fast eine Wissenschaft. - Bild: © dungthuyvunguyen - pixabay

Als „ein Getränk aus gekochten Blättern“ wurde Tee beschrieben, als das Wort zum ersten Mal in offiziellen Dokumenten etwa 350 n.Chr. auftauchte. In Legenden erzählt man sich aber bereits sehr viel länger von der Pflanze, deren heiß aufgekochte Blätter eine so belebende und erfrischende Wirkung haben.

Heute ist Tee aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, und ist nach Wasser nach wie vor das am meisten verzehrte Getränk. Alle Teesorten stammen von derselben Pflanze: der Camellia sinensis oder Teepflanze. Es handelt sich um eine Pflanze aus der Gattung der Kamelienpflanzen, die immergrün ist und sowohl wild vorkommt, als auch in vielerlei Form kulturviert wurde.

Die Unterschiede zwischen den Teesorten ergeben sich übrigens weniger von den Teepflanzen, sondern vom Anbau und Verarbeitung des Tees. So wird Grüner Tee in Japan nach der Ernte bedampft, um den Fermentationsprozess zu unterbinden. Im Gegensatz dazu wird Grüner Tee in China häufig leicht geröstet. Schwarzer Tee hingegen entsteht gerade durch die Fermentation der Teeblätter.

Übrigens: Kräutertee wird zwar auch als Tee bezeichnet, ist technisch gesehen aber kein richtiger Tee, da er nicht aus der Teepflanze hergestellt wird, hier handelt es sich um heiße Aufgüsse aromatischer Kräuter und Pflanzen.

Grüner Tee aus Japan und China erhielten ihren Namen, weil durch die Unterbrechung des Fermentationsprozesses die Blätter ihre grüne Farbe behalten. Es gibt ein riesiges Sortenspektrum, das sich durch Herkunft, Anbau, und Verarbeitung nach der Ernte wesentlich unterscheidet. Schon das Wasser bei der Bewässerung und die Menge der Sonnenlichtzufuhr vor der Ernte beeinflussen den Geschmack der einzelnen Sorten, und man kann guten Gewissens sagen: Für jeden Teetrinker gibt es den richtigen Tee.

Wir möchten euch heute einige Sorten Grüner Tee aus Japan vorstellen, um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern.

 

Zubereitung von Grünem Tee

Sencha Tee - japanische Teezeremonie
Die traditionelle japanische Teezeremonie nimmt mehrere Stunden in Anspruch - Bild:  Roméo A.@gronemo - unsplash

Bitte beachtet nach dem Kauf immer die angegebene Art der Zubereitung. Viele Grüne Tees sollten nicht mit kochendem Wasser aufgegossen werden, um die Blätter nicht zu zerstören. Nur mit der richtigen Temperatur entfaltet Grüner Tee seinen Geschmack richtig, andernfalls wird er schnell bitter.

Falls ihr keinen Wasserkocher mit Temperaturanzeige oder ein Lebensmittelthermometer habt, könnt ihr entweder einfach ein bisschen Zeit verstreichen lassen, bis ihr den Tee aufgießt (probiert hier am besten aus, wie euch der Tee am besten schmeckt!), oder ihr nutzt ein sogenanntes Yuzamashi, ein Abkühlgefäß, das genau für diesen Zweck gedacht ist.

 

Grüner Tee aus Japan – alle Sorten Japanischer Grüner Tee - Sencha Tee

Sencha Tee ist der beliebteste Grüntee Japans und wird oft als Tee zum Essen gereicht - Bild: © soultea.de – wikimedia 

 

Sencha

Mit einem Anteil von über 70% ist Sencha der am häufigsten angebaute Grüne Tee Japans. Häufig wird er auch in Restaurants zum Essen serviert, weshalb man ihn auch als „Alltagstee“ bezeichnet. Er wird (in der Regel) nicht beschattet, sondern ist bis zur Erne der Sonne ausgesetzt.

Nur die jüngsten Blätter werden verwendet und nach dem Bedampfen mit heißer Luft getrocknet und dabei gerollt. Der Geschmack ist je nach Anbauregion und Qualität der unterschiedlich, in der Regel aber frisch, leicht grasig, und variiert zwischen mild und leicht herb. Für Sencha wird in der Regel nur die erste, manchmal die zweite Ernte verwendet.

Shincha

Der Name bedeutet wörtlich übersetzt „Neuer Tee“, die Bezeichnung bezieht sich immer auf die erste Pflückung, kann aber unterschiedliche Sorten meinen. Wenn nicht weiter erwähnt, ist in der Regel Sencha gemeint.

Übrigens: die erste Ernte gilt als die hochwertigste, da die Teepflanzen von der letzten Ernte des Vorjahres bis zur ersten Ernte des aktuellen Jahres die meiste Zeit hatten, Nährstoffe aufzunehmen, während gleichzeitig die Sonneneinstrahlung noch nicht zu stark ist.

Bancha

Dieser Tee ähnelt dem Sencha und wird oft von der gleichen Pflanze geerntet, bezieht sich aber in der Regel auf die (zweite oder) dritte Ernte. Der Nährstoffgehalt ist oft geringer, ebenso wie der Koffeingehalt, was ihn für Ältere und Kinder genießbar macht. Geschmacklich ist er dem Sencha ebenfalls ähnlich, ist oft aber etwas herber und erdiger.

Man sagt ihm eine geringere Qualität nach, weswegen er weniger oft (nach Deutschland) importiert wird, in Japan steht er aber im Konsum-Ranking an zweiter Stelle.

Hojicha

Sencha oder Bancha wird bei etwa 200° Celsius geröstet und direkt danach abgekühlt. Der Geschmack ist eher herb und leicht malzig. Durch den Röstprozess ist dieser Tee eher leicht bräunlich als grün, wenn er aufgegossen wird. Der geringe Koffeingehalt macht ihn ideal auch für Ältere und Kinder.

Genmaicha

Diesem Grünen Tee wird gerösteter brauner Reis beigemischt, weshalb man ihn auch Popcorn-Tee nennt. Ursprünglich wurde er als Tee vermarktet, den sich jeder leisten können sollte, da durch die Zugabe von Reis der Grundpreis etwas sank. Sein Geschmack ist voll und erinnert durch die Röstaromen ganz leicht an milden Kaffee.

Japan Ernte Grüner Tee
In Japan wird ausschließlich grüner Tee angebaut. - Bild: © Free-Photos - pixabay

Kukicha oder Karigane

Kukicha ist der sogenannte „Stängel-Tee“, weil für ihn hauptsächlich Blattstiele und –rippen (in Kombination mit Blättern) verwendet werden. In der Regel wird hierfür Sencha oder Bancha verwendet.

Der Geschmack ist eher kräftig, höherwertige Sorten haben aber einen milderen süßen Geschmack. Dieser Tee hat außerdem einen sehr geringen Koffeingehalt.

Karigane ist die gehobene Form des Kukicha. Während für Kukicha Teeblätter und –stängel aus späteren Ernten verwendet werden, kommen für den Karigane Tee nur die ersten Ernten von hochwertigem Sencha oder Gyokuro in Frage.

Gyokuro

Gyukuro ist Vollschatten-Tee und zeichnet sich durch seine Süße aus, die entsteht, weil 20-30 Tage vor der Ernte die Pflanzen komplett beschattet werden. Hierzu werden Netze über die Sträucher gespannt oder mit Netzen/Matten bespannte Rahmen aufgestellt. Eine gewisse Lichtdurchlässigkeit muss allerdings erhalten bleiben, so werden die Pflanzen angeregt, Chlorophyll zu bilden.

Bei diesen Tees gibt es nur eine Ernte pro Jahr. Neben besonders hochwertigen Sencha- und Matcha-Sorten ist Gyokuro der teuerste Grüne Tee. Nach der Herstellung reift dieser Tee oft noch einige Monate nach.

Kabusecha

Kabusecha ist der sogenannte Halbschattentee, der deutlich kürzer als Gyokuro und mit höherer Lichtdurchlässigkeit beschattet wird (10-14 Tage, manchmal bis zu 20 Tage). Geschmacklich vereint dieser Grüne Tee die komplexe Bitterkeit des Sencha mit der vollen Süße des Gyokuro.

Tencha

Tencha ist beschatteter Grüner Tee, der hauptsächlich zu Matcha weiterverarbeitet wird, aber auch lose erhältlich ist. Im Gegensatz zu Sencha werden die Blätter nach dem Dämpfen nicht gerollt getrocknet, sondern behalten ihre Form bei.

Der Tee zeichnet sich durch einen milden, lieblichen Geschmack aus. In Deutschland zwar nur bei wenigen Shops erhältlich, wollten wir diesen Tee in unserer Auflistung dennoch nicht auslassen.

Matcha

Das Grüner Tee Pulver wird durch schonendes Mahlen (meist von Tencha) in Granit- oder Keramik-Steinöfen gewonnen und zählt neben hochwertigen Sencha-Sorten und Gyokuro zu den edelsten Grünen Tees.

Qualitativ hochwertige Matcha-Tees schmecken in der Regel nicht bitter und haben eine leuchtend grüne Farbe. Dieser Tee wird in der Regel in der Teezeremonie verwendet und dort mit einem Bambusbesen (Chasen) schaumig aufgeschlagen. Kalt kann man ihn auch Gebäck oder Getränken zufügen, was sowohl optisch als auch geschmacklich ein Erlebnis ist.

Mizudashi

Mizudashi bezeichnet weniger die Teesorte, sondern vielmehr die Aufgieß-Methode: hier wird der Tee nicht heiß aufgegossen, sondern kalt – ideal für heiße Sommertage!

Grüner Tee in Teebeuteln

Einige unserer Sorten sind in Teebeuteln erhältlich, was die Dosierung sehr viel einfacher macht.

 

 

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