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5 Aspekte wie Japan Star Wars beeinflusst hat

Die japanische Kultur und der japanische Film hatten und haben bis heute einen großen Einfluss auf das Star Wars Franchise. So ist die Episode „Der Jedi“ aus der Serie Mandalorian (Saison 2, Episode 5, 2020) eine ganz bewusste Hommage an alte Samurai Filme wie „Die sieben Samurai“ (Shichinin no samurai, 七人の侍) von Akira Kurosawa.

Dieser stand zudem auch für den Plot einer weiteren Episode der Serie Pate. Anders als in den USA und teilweise in Europa sind die Prequels zur originalen Trilogie in Japan sogar teils noch beliebter als die Originale. Sie kamen zu der Zeit auf den Markt, als Japan eine wirtschaftliche Blütezeit erlebte. In den 70er Jahren, als die Originale gedreht wurden, begann sich die japanische Wirtschaft gerade zu entwickeln.

Bei den drei neuen – und kontrovers diskutierten – Star Wars Filmen, die unter der Ägide von Disney entstanden sind, ähneln die Lager von Fans und Kritikern hingegen denen auf der ganzen Welt. Während die älteren, sehr involvierten Fans diese oft sehr kritisch sehen, werden sie von neuen bzw. nachwachsenden Fangenerationen in der Regel eher positiv aufgenommen.

 

Japan Starwars Film Poster

Japanische Original-Film-Poster aus den 1970er Jahren.
Foto © Matt Popovich, Unsplash

 

Ist Star Wars beliebt in Japan?

Natürlich ist Star Wars in Japan beliebt. Dies liegt natürlich teils auch mit an dem globalen popkulturellen Phänomen, das Star Wars nun einmal ist. Aber auch schon die originale Trilogie um Luke Skywalker war ein gewaltiger Erfolg in Japan.

Dies gilt noch einmal mehr für die Sequels um das tragische Leben und Ende von Anakin Skywalker. So ist Star Wars Merchandise – von Star Wars Postern über Star Wars Action-Figuren bis hin zu Plastik Lichtschwertern und Star Wars Kostümen – in Japan mindestens genauso verbreitet, wie irgendwo sonst auf der Welt.

Zum Release des Star Wars Films „The Rise of Skywalker“ im Jahr 2020 eröffneten an fünf Orten in Japan sogar temporäre Star Wars Themen Cafés. Auch Wanderausstellungen rund um das Phänomen Star Wars machen gerne Station in einer oder auch mehreren japanischen Großstädten. Zuletzt hat natürlich auch Disneyland Tokyo mit „Star Tours: The Adventure Continues“ eine Star Wars Show in Form eines 3D Kinoerlebnisses im Programm.

 

Star Wars Filmpremiere in Japan

Premiere von “Rogue One: A Star Wars Story” in Tokyo, Japan. Auf dem Roten Teppich: Diego Luna, Felicity Jones und Gareth Edwards.
Foto © Dick Thomas Johnson, CC BY 2.0

 

5 japanische Einflüsse auf Star Wars

 

1. Die Filme von Akira Kurosawa

George Lucas, der Erfinder von Star Wars, ist ein großer Fan des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa, wie er selber immer wieder in Interviews sagt. Kurosawas Film „Die verborgene Festung (隠し砦の三悪人, Kakushi Toride no San-Akunin) von 1958 war sogar die Inspiration für die narrative Struktur des ersten Star Wars Films „Star Wars: Eine neue Hoffnung“. In dem Film nehmen die beiden Droiden R2D2 und 3CPO die Rolle der Bauern in Kurosawas Film ein, aus deren Sicht der Film teilweise erzählt wird.

Dasselbe gilt in gewisser Weise für die „Opportunisten“ Chewbaca und Han Solo. Die Ähnlichkeiten reichen aber sogar noch weiter und Obi Wan Kenobi, dessen Name schon einen japanischen Klang hat und teilweise aus japanischen Worten besteht, kann analog zu dem kriegsmüden General in Kurosawas Film gesehen werden. Auch die Figur der Prinzessin Leia hat ein Gegenstück.

Kurosawas Filme werden auch in den Star Wars Serien aufgegriffen, darunter in der Serie Mandalorien und in Clone Wars. Die Episode „Schattenkrieger“ (Saison 4, Episode 4) ist an Kurosawas von George Lucas produziertem Film „Kagemusha“ (1980) angelehnt.

 

2. Samurai und Bushidō

Schon die Kleidung der Jedi mit ihren Roben erinnern an japanische Kimonos. Die Ähnlichkeiten in der Kleidung, insbesondere den Samurai der Edo Zeit (1603 – 1868) gehen aber noch deutlich weiter.

Beide, Jedi wie Samurai, folgen einem strengen Ehrenkodex. Der Jedi Kodex ist dabei deutlich buddhistisch beeinflusst und betrachtet nicht nur emotionale Bindungen als gefährlich, während Mitgefühl gleichzeitig ein zentrales Moment ist. Vielmehr weist auch den inneren Frieden einer Person mit sich selbst analog zum Nirwana im Buddhismus einen besonders hohen Stellenwert zu.

Der Ehrenkodex, nachdem die japanischen Samurai ihre Handlungen ausrichten sollen, wird Bushidō (武士道, Weg des Kriegers) genannt. Er stellt unter anderem Mut, Ehrenhaftigkeit, Gnade und Selbstkontrolle ins Zentrum seiner Lehre.

Die Sith – und manche anderen Charaktere aus dem Star Wars Universum wie z.B. der Kopfgeldjäger Boba Fett – wiederum können mit etwas Fantasie als Rōnin (浪人) gelten, herrenlose Samurai, die sich keinem Herrn und nicht unbedingt einem Kodex unterwerfen.

Zuletzt ist Darth Vaders Rüstung und insbesondere sein Helm doch sehr deutlich an die Rüstung und Ausstattung japanischer Samurai angelehnt.

 

Star Wars Japan Kostüme

Original Star Wars Kostüme mit deutlicher Japan-Inspiration.
Foto © Shoshanah, CC BY 2.0

 

3. Kendō

Kendō (剣道), der Weg des Schwertes, ist die moderne Form traditionell japanischer Schwertkampftechniken, wie sie auch von den Samurai genutzt und einstudiert wurden. Kendō stand für die Choreographie der Lichtschwerter Kämpfe zwischen Jedi und Sith im Star Wars Universum Pate.

Auch das Lichtschwert als typische Waffe eines Jedi oder Sith ähnelt zumindest dem japanischen Tachi oder der Katana (zwei der japanischen Schwertformen), auch wenn dies in gewisser Weise für alle Schwerter gilt. Manche Kämpfe in den Star Wars Filmen und Serien nutzen für den Kenner sogar deutlich sichtbar bestimmte Kendō Formen und Abläufe.

 

4. Lone Wolf and the Cub

Der japanische Manga Lone Wolf and the Cub (Originaltitel: 子連れ狼, Kozure Ōkami) des japanischen Autors Kazuo Koike und dem Zeichner Gōseki Kojima aus den 70er Jahren ist heute ein Klassiker des Genres und wurde sowohl als Fernsehserie als auch in Filmform bearbeitet.

In der Story sucht der in Ungnade gefallene ehemalige Samurai Itto Ogami als Ronin zusammen mit seinem kleinen Sohn Daigoro Gerechtigkeit, nachdem er durch die Intrige eines Clans beim Shōgun in Ungnade gefallen ist.

Die Erzählung hat deutliche Parallelen zur Star Wars Serie Mandalorian, indem der Söldner Din Djarin mit dem Findelkind Grogu seinen einzelgängerischen Weg durch eine „Galaxie weit, weit entfernt“ geht. Die im Genre eines Space Westerns gehaltene Serie zitiert reihenweise sowohl amerikanische Western als auch japanische Jidaigeki (Historien Filme, die meist in der japanischen Feudalzeit spielen) wie die „Sieben Samurai“ von Kurosawa.

Ausgesprochen klingt der Anfang des Wortes Jidaigeki übrigens fast wie die englische Aussprache von Jedi.

 

5. Die japanische Sprache

Last but not least hat auch die japanische Sprache gewisse Spuren im Star Wars Universum hinterlassen. So besteht der Name Obi Wan Kenobi aus den japanischen Worten obi (Gürtel oder Schärpe), ken (Schwert). Wenn man so will, kann sogar wan für Bucht stehen.

Yoda ist übrigens ein typisch japanischer Nachname. Das führt sogar so weit, dass manche Japaner es schwierig haben, sich mit ihrem richtigen Nachnamen Yoda bei Online Diensten anzumelden, da viele Star Wars Fans Yoda als Nickname verwenden.

Selbst der Begriff Jedi kann mit dem schon angesprochenen Jidaigeki in Verbindung gebracht werden. In den neueren Star Wars Serien geht dies teils sogar noch weiter und in der Mini-Serie „Das Buch von Boba Fett“ wird ein Gangsterboss gar ganz direkt als Daimyō (大名, Kriegsherr, lokaler Herrscher) bezeichnet.

 

 

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Titelfoto ©  Dean Nguyen auf Pixabay 

 

 

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