Trusted Shops zertifiziert + 49 (0)30 - 31 80 81 51
 

Arbeiten in Japan ohne große Sprachkenntnisse

In Japan arbeiten ist für viele faszinierend. Die größte Hürde dabei ist in den meisten Fällen die japanische Sprache. Wie eigentlich überall gilt auch in Japan, dass das Aufnehmen einer Anstellung ganz ohne Sprachkenntnisse in vielen Fällen schwierig ist. Aber auch in Japan gibt es für Interessierte durchaus Möglichkeiten, ohne große Sprachkenntnisse zu arbeiten.

Für Menschen aus einem englischsprachigen Land sind vor allem Stellen als Assistenzlehrer (ATL) an privaten Englischschulen, die in Japan weit verbreitet sind, ein einfacher Einstieg in die japanische Arbeitswelt. Allerdings bieten diese Jobs wenig Aufstiegs- und Entwicklungschancen und eine eher mäßige Bezahlung, so dass die meisten entweder nach ein, zwei Jahren wieder in ihr Heimatland zurückkehren oder sich beruflich in Japan umorientieren.

Der Berufseinstieg für Deutsche in Japan ist aufgrund des Wegfallens von Assistenzlehrerstellen (zumindest in den meisten Fällen) oft noch einmal komplizierter, aber alles andere als unmöglich. Allerdings sollte man auf jeden Fall zumindest gut Englisch sprechen, um überhaupt halbwegs vernünftig kommunizieren zu können.

 

Ist es möglich in Japan zu arbeiten, ohne Japanisch zu können?

Es ist durchaus möglich, in Japan zu arbeiten, ohne Japanisch zu können. Typische Beispiele sind der Bankensektor (jenseits des Kundenkontaktes) und international agierende Unternehmen aus Japan oder mit einem Sitz in Japan.

In beiden Bereichen finden sich durchaus Mitarbeiter, die seit Jahren in Japan leben und arbeiten und trotzdem kaum Japanisch sprechen. Für das langfristige Leben und Arbeiten in Japan empfiehlt es sich aber natürlich, die Landessprache und Schrift über die Zeit so gut wie möglich zu lernen und so zumindest ein Konversationslevel zu erreichen.

Dies macht nicht nur das alltägliche Leben vom Einkaufen bis zum Arztbesuch einfacher, sondern erweitert auch die sozialen Zirkel, zu denen man Zutritt hat, sowie die Aufstiegschancen in vielen Berufsfeldern und Unternehmen.

 

Arbeiten in Japan ohne Sprachkenntnisse

Auch in der japanischen Geschäftswelt wird es mittlerweile immer internationaler.
Foto ©  Christina @ wocintechchat.com, unsplash

 

9 Jobs und Branchen in Japan, für die man kaum Japanisch können muss

 

1.    Assistenzlehrer (ATL), Lehrer oder Erzieher

Die Arbeit als Assistenzlehrer für Englisch ist für viele aus englischsprachigen Ländern der Einstieg in die japanische Berufswelt und verlangt generell keine oder kaum japanische Sprachkenntnisse.

Dasselbe gilt für die Anstellung an einer der – allerdings seltenen – deutschen Schulen in Japan. Offene Stellen richten sich hier zudem vor allem an ausgebildete Lehrkräfte und Erzieher sowie an Studenten, für die die Deutsche Schule Tokyo Yokohama (DSTY) z.B. Jahrespraktika anbietet.

 

2.    Expat für international agierende deutsche Unternehmen

Große deutsche und internationale Unternehmen mit einem Standbein in Japan entsenden mitunter Arbeitnehmer für einige Jahre oder auch unbegrenzt aus ihrem Hauptsitz zur Zweigstelle in Japan. Diese sogenannten „Expatsin Japan agieren als Schnittstelle zwischen dem Mutterunternehmen in Deutschland und den japanischen Partnern.

So eine Entsendung lässt sich selbstverständlich kaum wirklich planen. Ein hohes Sprachniveau in Japanisch wird aber in aller Regel von den entsandten Mitarbeitern nicht erwartet.

 

3.    Bankensektor

Im Bankensektor wird auch in Japan jenseits kundenbezogener Arbeit, vor allem im Bereich Investmentbanking, fast ausschließlich Englisch als Arbeitssprache genutzt. Natürlich benötigt man entsprechende Qualifikationen, dann aber ist das Arbeiten in Japan auch ohne oder mit nur geringen Sprachkenntnissen in einem hoch bezahlten Job problemlos möglich.

 

4.    Beratung und Recruitment

Auch in Japan gibt es große und kleine Beratungsfirmen und Recruiting Agenturen. In beiden Feldern werden von den Mitarbeitern kaum tiefere Kenntnisse des Japanischen erwartet, da die Klienten und Arbeitssprache in diesen Bereichen auch in Japan hauptsächlich Englisch, mindestens aber bilingual ist.

Große Beratungsfirmen in Japan sind z.B. Robert Walters, Michael Page oder Hays (alle drei international agierende Recruiting- und Beratungs-Agenturen).

 

5.    Jobs in Immobilienagenturen und bei Immobilienmaklern

In Japan gibt es Immobilienagenturen und -makler, die sich auf das Geschäft mit ausländischen Kunden spezialisieren. Dabei helfen diese Unternehmen oft nicht nur bei der Wohnungssuche, sondern auch bei administrativen Aufgaben.

Für den Kundenkontakt werden in diesem Bereich gerne ausländische Arbeitnehmer eingestellt, die gute Englischkenntnisse haben. Das Beherrschen einer weiteren Sprache ist dann natürlich noch einmal ein Bonus.

 

6.    IT-Spezialisten und Ingenieure

Auch in Japan werden IT-Spezialisten und gut ausgebildete Ingenieure teils händeringend gesucht. In diesen Berufsfeldern zählen zuerst einmal allein die individuellen fachlichen Qualifikationen.

Japanische Sprachkenntnisse sind ein Bonus aber weitgehend irrelevant, auch wenn das Aneignen eines gewissen Sprachniveaus natürlich den Umgang mit den Kollegen erleichtert und weitere Aufstiegschancen mit sich bringen kann.

 

7.    Designer und Grafiker

Designer, Grafiker und andere Kreative werden wie Ingenieure und IT-Spezialisten erst einmal vor allem nach den individuellen Fähigkeiten angestellt. Sprachkenntnisse sind zumindest erst einmal nachrangig.

Auch hier gilt aber, dass das Erlernen der japanischen Sprache auf Dauer viele Vorteile bringt, gerade auch dann, wenn man sich mittelfristig vielleicht selbstständig machen oder als Freelancer arbeiten will.

 

8.    Hotellerie und Gastronomie

Japan ist ein beliebtes Reiseziel und zieht Touristen aus aller Welt an. Ein Großteil der ausländischen Touristen stammt dabei aus anderen asiatischen Ländern wie Südkorea und China, was hauptsächlich auf die langen Flugzeiten von Europa und Nordamerika aus zurückzuführen ist.

Vor dem Einbruch durch das Coronavirus erreichte Japan fast 32 Millionen Touristenankünfte. So werden in den Branchen Hotellerie und Gastronomie immer auch Fachkräfte mit entsprechenden Sprachkenntnissen gesucht. Zudem heuern manche Bars in japanischen Metropolen gerne auch mal Ausländer an, die dann vor allem Englisch mit den Gästen sprechen, um sich ein internationales Flair zu geben.

 

9. Mitarbeiter an Universitäten

An japanischen Universitäten stehen Ausländern neben der Anstellung als Dozenten und Professoren (bei entsprechender Qualifizierung und englischer Lehre) vor allem Jobs in den Study Abroad Abteilungen der Universitäten offen.

Diese Abteilungen kümmern sich um ausländische Studenten und Gaststudenten. Gute Englischkenntnisse kombiniert mit einer weiteren Muttersprache sind hier sehr gesucht.  Allerdings ist in Japan in Nachwirkung der Pandemie die Anzahl ausländischer Studierender momentan stark eingeschränkt, was sich aber schnell wieder ändern kann.

 

Leben in Japan ohne Sprachkenntnisse – abseits der Arbeit

Man kann in Japan auch für Jahrzehnte leben und kaum mehr als ein paar Phrasen Japanisch sprechen. Beispiele gibt es vor allem im Bankensektor und bei vielen Expats.

Allerdings werden viele, wenn nicht die meisten Expats in Japan mit der Zeit zumindest Grundkenntnisse in der Sprache erwerben. Dies macht vor allem viele Dinge des alltäglichen Lebens einfacher und hilft dabei, auch japanische Freunde zu finden – was ganz allgemein nicht als einfach gilt.

Zudem bietet das Erlernen der japanischen Sprache auf einem Konversations- oder sogar einer geschäftlichen Ebene selbstverständlich Aufstiegschancen und erweiterte Möglichkeiten bei der Jobsuche.

 

Englisch ist ein Muss – Japanisch ist besser

Wichtig für Ausländer in Japan sind gute Englischkenntnisse, da viele Japaner diese Sprache zumindest einigermaßen gut sprechen und verstehen. So ist es durchaus möglich auch für Jahre allein mit Englisch in Japan durchzukommen.

Wer aber wirklich in Japan heimisch werden will, der sollte auf jeden Fall Sprachkurse nehmen und sich der japanischen Sprache möglichst intensiv aussetzen, um so die meisten alltäglichen Dinge gut alleine bewältigen zu können.

Für Formulare und administrative Angelegenheiten können zudem das Internet durch Google Translate, Foren und Expat Communities sehr hilfreich sein. Daneben kann man aber auch die Hilfe von Agenturen in Anspruch nehmen, um die ersten Hürden zu nehmen. 

 

 

Das könnte Sie auch interessieren:

Arbeiten in Japan – westeuropäische Vorstellungen und die Realität

Anrede auf Japanisch: So sprechen Sie in Japan jemanden richtig an

„Gaijin“ der „Fremde“ auf Japanisch- Was bedeutet dieses Wort wirklich?

 

Titelfoto ©  Mimi Thian auf Unsplash

 

Passende Artikel

Kommentar schreiben

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

  1. Paravent, Futon und Tatami in Berlin bei Japanwelt online günstig kaufen
  2. Blog