Rauchen in Japan: Regeln & Rauchkultur
Japan galt lange Zeit als Raucherparadies. Günstiger Tabak und Rauchen war auch in öffentlichen Räumen, Hotels und Restaurants erlaubt – und das bist tief in die 2000er Jahre hinein. Was sich wie ein Anachronismus anhört, begann sich ab 2009 zu ändern und der Zigarettenkonsum ist seitdem um rund 35% gefallen. Damit sank der Anteil der Raucher an den Erwachsenen von 25% im Jahr 2009 auf zuletzt unter 18%.
Neben neuen Verbotsregelungen zum Rauchen in der Öffentlichkeit, auf der Straße und in öffentlichen Räumen hat sich auch der Zigarettenpreis in Japan mehr als verdoppelt. Seit dem 1. April 2020 ist zudem das Rauchen in öffentlichen Räumen, einschließlich Restaurants untersagt (vorher gab es teils Raucher- und Nichtraucher Bereiche). Eine Ausnahme wurde dabei lediglich für Restaurants gemacht, die eine gewisse Größe unterschreiten und keine Angestellten haben. In Tokyo wurde die Regelung sogar auf alle Restaurants ausgeweitet. Der öffentliche Raum beinhaltet dabei auch Straßen und Parks, wo man sich als Raucher heutzutage nach einem ausgewiesenen Raucherbereich umsehen muss.
-
In Japan darf man nicht nur in Innenbereichen nur in ausgewiesenen Raucherzonen rauchen.
Foto © Max Anderson, Unsplash
Die Raucherkultur in Japan
Tabak wurde in Japan bereits vor 500 Jahren durch die Europäer eingeführt. Durch die lange Isolation Japans während der Edo-Zeit, breitete sich der Konsum von Tabakwaren aber erst im ausgehenden 19. Jahrhundert wirklich aus.
Für lange Zeit war Japan dabei ein regelrechtes Raucherparadies mit relativ günstigen Zigaretten und Tabakwaren und wenigen Restriktionen, wo und wann geraucht werden durfte. Dies änderte sich erst mit Beginn der 2000er Jahren, wo der Raucheranteil an der männlichen Bevölkerung noch bei über 50% lag.
Inzwischen ähneln die Regeln und Vorschriften denen in vielen anderen westlichen Ländern und das Rauchen in der Öffentlichkeit ist stark reglementiert. Dies gilt in Japan auch für Straßen und Parks, wo man nach einer Raucherzone suchen muss, um nicht Gefahr zu laufen, ein Bußgeld zu zahlen.
Eine Besonderheit: Japaner die rauchen haben in der Regel immer einen tragbaren Aschenbecher bei sich, in denen sie penibel die Stummel entsorgen. Eine Zigarettenkippe auf die Straße zu werfen steht genauso unter Strafe, wie das Rauchen außerhalb von ausgewiesenen Raucherzonen.
Raucherbereiche und Raucherapps
Raucherbereiche sind in Japan in der Regel gut ausgewiesen und man findet sie zum Beispiel an größeren Kreuzungen, in oder bei Bahnhöfen und vor Konbinis (kleine 24 Stunden Läden). Auf ein Rauchverbot wird hingegen oft mit Schildern ausgewiesen, auf denen u.a. rosa Kätzchen abgebildet sind, was für Touristen nicht immer leicht erkennbar ist. Am besten also nur in ausgewiesenen Raucherzonen rauchen – dann ist man auf der sicheren Seite.
Um einen Raucherbereich in der Nähe zu finden, kann man entweder auf Google Maps Begriffe wie:
- Smoking area,
- Smoking spots,
- 喫煙スポット Kitsusupotto (Raucherbereich),
- セブン-イレブン,
- 7-Eleven (größte japanische Konbini-Kette),
eingeben, oder man lädt sich die in Japan beliebte App „Public Ashtray Finder“ aufs Smartphone (für IOS oder Android).
Ab wie viel Jahren darf man in Japan rauchen?
Das Rauchen in Japan ist ab dem 20. Lebensjahr erlaubt und ist damit leicht höher, als die in vielen Ländern üblichen 18 oder 16 Jahre. In Konbinis, Tabakshops oder anderen Läden, die Zigaretten verkaufen, kann es also durchaus vorkommen, dass man nach dem Alter gefragt wird und dieses nachweisen muss, wenn man noch jung ist bzw. aussieht.
Wie für (fast) alles in Japan gibt es natürlich auch Automaten für Zigaretten. Für diese benötigt man aber seit 2008 die Taspo Card, mit der ein Käufer sein Alter verifizieren kann. Die Taspo Card wurde eingeführt, um den Erwerb von Zigaretten für alle unter 20 zumindest schwieriger zu gestalten. Taspo Cards werden nur für in Japan lebende Personen ausgestellt, so dass man als Tourist für den Kauf von Zigaretten auf herkömmliche Läden angewiesen ist.
-
In Japan ist es bei Rauchern üblich, immer einen tragbaren Aschenbecher dabei zu haben.
Foto © Redd, Unsplash
Regeln für Raucher in Japan
1. Draußen Rauchen
Das Rauchen auf Straßen, in Parks und anderen Freiflächen ist in Japan heute untersagt. Ausnahme bilden speziell ausgewiesene Raucherzonen vor Konbinis, an großen Kreuzungen, bei Bahnhöfen und manchmal auch in manchen Winkeln von öffentlichen Parks.
Zudem gehört es zur guten Etikette, die Zigarettenkippe in einem eigenen, mitgebrachten portablen Aschenbecher zu entsorgen, die z.B. in jedem Konbini gekauft werden können.
2. Rauchen in Innenräumen
Das Rauchen in Innenräumen von Firmen und öffentlichen Gebäuden ist generell untersagt, allerdings ist es nicht unüblich, dass es auch in diesen ausgewiesene Raucherräume gibt. Es ist aber geplant, diese zu schließen und nach draußen zu verlagern.
4. Rauchen am Flughafen, in Bahnhöfen und Zügen
In Japan ist auch das Rauchen in Bahnhöfen und Flughäfen untersagt. In beiden gibt es aber häufig einen oder einige (je nach Größe) Raucherräume, in denen das Rauchen erlaubt ist. Auch in Zügen ist das Rauchen verboten, manche Langstrecken Züge (Shinkansen) haben aber ein extra Raucherabteil.
5. Rauchen in Schulen, Krankenhäuser, Nahverkehr & Taxen
Auch das Rauchen in Schulen und Krankenhäusern sowie im öffentlichen Nahverkehr und Taxen ist in Japan untersagt.
6. Rauchen in Restaurants und Bars
Das Rauchen in Restaurant und Bars (ausgenommen sind spezielle Zigarrenlounges) ist seit einer Gesetzesnovelle vom 1. April 2020 untersagt, wenn das Restaurant eine gewisse Größe (100 qm) überschreitet oder nur einen Angestellten hat. In Tokyo gilt eine lokale, strengere Regelung, die oben genannte Ausnahmen aufhebt. In größeren Restaurants und Bars gibt es aber teilweise extra Raucherräume, wobei oft noch einmal zwischen Rauchen und Vapen unterschieden wird.
7. Rauchen in Hotels
In den öffentlich zugänglichen Bereichen eines Hotels ist das Rauchen untersagt. Dies gilt auch für als Nichtraucherzimmer gekennzeichnete Hotelzimmer. Viele Hotels bieten aber immer noch Raucherzimmer an. In diesen darf dann vom Gast nach Belieben geraucht werden.
-
In kleinen Geschäften und Lokalen mit nur einem Mitarbeiter oder Besitzer ist das Rauchen nach wie vor erlaubt.
Foto © RR Abrot, Unsplash
Dampfen: E-Zigaretten Regeln in Japan
Für die Nutzung von E-Zigaretten gelten dieselben Regeln, wie für normale Zigaretten, solange in der Dampfflüssigkeit Nikotin enthalten ist. Manche Restaurants oder Bars haben aber extra Räume für Dampfer. Anders als in regulären Räucherräumen dürfen in diesen Raucherbereichen Getränke und Speisen konsumiert werden.
Strafzahlung bei Verstoß gegen Raucherregelung
Da das Rauchen außerhalb ausgewiesener Raucherzonen in Japan verboten ist, muss man ein Bußgeld bezahlen, wenn man dem Verbot zuwiderhandelt. Das fällige Bußgeld fällt von Stadt zu Stadt unterschiedlich hoch aus, beginnt in der Regel aber ab etwa 2.000 Yen (etwa 15 Euro), in Tokyo werden 5.000 Yen fällig (ca. 40 Euro, je nach Wechselkurs). Ähnliche Bußgelder werden für das wegwerfen einer Zigarettenkippe erhoben. Diese liegen je nach Ort zwischen 1.000 und 5.000 Yen.
Wo kann man Zigaretten in Japan kaufen?
Zigaretten kann man in Japan in Konbinis wie den 7-Eleven Shops, in speziellen Raucherläden und Kaufhäusern kaufen. Daneben gibt es auch Zigarettenautomaten, allerdings benötigt man für diese eine Taspo Card, die nur an in Japan lebende Personen ausgegeben werden.
Wie viel kosten Zigaretten in Japan?
Je nach Marke kann man eine Packung Zigaretten in Japan etwa ab 500 Yen (knapp über 3 Euro) kaufen. Eine Packung Marlboro kostet beipielsweise 559 Yen (etwa 4 Euro). Damit sind Zigaretten in Japan immer noch deutlich günstiger als hierzulande.
Zoll: Zigaretten aus und nach Japan aus- und einführen
Für den Import wie den Export aus Japan in die EU sind pro Passagier 200 Zigaretten (eine Stange) oder 50 Zigarren zugelassen. Für den Export und Import von Tabakwaren nach oder aus Japan muss man zudem das vorgeschriebene Mindestalter von 20 Jahren aufweisen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Japan Reisen – Verbote, wichtige Regeln und Gesetze, die man kennen sollte
Japanischer Reise-Wortschatz – Begriffe und Floskeln
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Tokio nach Stadtvierteln und Bezirken
Titelfoto © Heshan Perera, Unsplash
Passende Artikel

monbento Original 1 l - Bento Box COTTON
Das klassische Modell der monbento™ Produktpalette, die Original Bento-Box, ist der ideale Begleiter für ein Mittagessen im Büro, ein Picknick oder einen Fernsehabend. Dank der zwei hermetischen Behälter, einem Innenkästchen in der Farbe Weiß und dem breiten Gummiband gewährleistet die Bento-Box eine perfekte Trennung aller Lebensmittel und einen sicheren Transport. Sie bietet zahlreiche...
42,90 € *
Inhalt: 1.0000

Daruma 9 cm
Mittelgroßer Daruma in traditioneller roter Farbe, Größe 9cm. Daruma, auch bekannt als Dharma, sind japanische Glücksbringer. Dargestellt ist der Gründer des Zen Buddhismus Bodhidharma (Dharma). Die Legende besagt, dass Dharma einst neun Jahre meditierte und dadurch seine Beine verlor - aus diesem Grund wird der Daruma ohne Beine dargestellt. Die Daruma sind traditionell Rot – angelehnt an die Farbe der...
17,00 € *
Inhalt: 1 Stück

Japanwelt Wundertüte "Fukubukuro" - Monbento
Fukubukuro – die japanischen Lucky Bags mit Bento Box-Artikeln oder Zubehör der französischen Marke monbento . Die japanischen Lunch Boxen sind sehr beliebt, um Mahlzeiten mit unterschiedlichen Zutaten wie Reis, Gemüse, Fleisch und Soße separat voneinander in unterschiedlichen Dosen und Schälchen zu transportieren. Die japanischen Wundertüten monbento können dabei Boxen, Besteck,...
Statt: 52,80 € * ab 24,50 € *
Kommentar schreiben