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21. Nippon Connection im Jahr 2021 als Hybrid-Filmfestival

Durch die Corona-Pandemie wurde ein Großteil der japanischen Messen, Filmfestivals und Kulturereignisse abgesagt. Dennoch gibt es so langsam erste zaghafte Versuche, Filmfestivals wieder aufleben zu lassen. Das Nippon Connection Filmfestival wird aus dem Grund 2021 als Hybrid-Programm online und hoffentlich auch offline in Frankfurt am Main stattfinden.

Das 21. Japanische Filmfestival Nippon Connection ist in der ersten Juniwoche vom 1. bis 6. Juni 2021 geplant. Der größte Teil des Filmprogramms wird dabei als Video-On-Demand Angebot verfügbar sein, die Veranstalter hoffen aber ebenfalls auf einige Offline-Angebote in Frankfurt am Main. Mehr als 100 japanische Kurz- und Langfilme werden gezeigt. Es handelt sich demnach um ein vielfältiges Filmfestival für alle Japan-Fans.

Was ist Nippon Connection?

Nippon Connection ist ein Filmfestival, welches seit 2000 jedes Jahr in Frankfurt am Main stattfindet. Bis 2012 war das Zentrum des Festivals das Studierendenhaus der Universität Frankfurt am Main. Das änderte sich aber beim 13. Festival, dort wurden die Veranstaltungen in das Künstlerhaus Mousonturm und das Theater Willy Praml in der Naxoshalle verlagert. 2019 konnte sich das Festival über 17.000 Besucher freuen.

Der Nippon Online-Markt als kultureller Höhepunkt
Beim 21. Nippon Connection steht der Online-Markt im Zentrum des Festivals, um kulturellen Austausch zu ermöglichen.

Das Filmprogramm wird in die Kategorien Nippon Cinema, Nippon Animation, Nippon Visions und Nippon Retro unterteilt. Es gibt immer mehr als 100 Kurz- und Langfilme, die Deutschland-, Europa- und internationale Premiere feiern. Neben den Spielfilmen kommen aber auch Dokumentationen hinzu, sodass sich ein gutes Bild vom zeitgenössischen Japan zeigen lässt. Die japanischen Filmemacher kommen normalerweise auch nach Deutschland, um die Werke vorzustellen und an Podiumsdiskussionen teilzunehmen. Durch Corona sind diese Diskussionen aber in digitale Räume verlegt worden.

Unter Nippon Culture wird ein Rahmenprogramm zur Präsentation der japanischen Kultur zusammengefasst. In der Vergangenheit gab es Teezeremonie, Trommelworkshops, japanische Kalligraphie, Tanzvorführungen, Kampfsportpräsentationen und viele weitere Aktionen. Am Abend wurden Live-Konzerte sowie Partys geboten.

Seit 2012 gibt es ein Nippon Kids Programm. Dort werden japanische Kinderfilme, aber auch Workshops für Kinder und Jugendliche veranstaltet. Das Festival für die japanische Kultur wächst somit kontinuierlich weiter.

Preise des Nippon Connection Filmfestivals

2002 wurde der Newcomer Award – für den besten Nachwuchsfilm - zum ersten Mal verliehen. Seit 2005 werden bei dem Festival auch Preise im klassischen Sinn vergeben. So wurde der Nippon Cinema Award für den besten Film in der Kategorie Nippon Cinema eingeführt. Seit 2010 gibt es den Jurypreis Nippon Visions Jury Award. 2014 folgte der Zuschauerpreis Nippon Visions Audience Award. Im Jahr 2015 gab es den ersten Nippon Honor Award, der sich an Menschen richtet, die sich im Besonderen um den japanischen Film verdient gemacht haben.

Live-Interviews mit den Filmemachern aus Japan auch 2021

Der größte Teil des Festivals für japanische Filme 2021 wird in den digitalen Raum verlagert. Die Veranstalter werben damit, dass sie Online-Interviews mit weiblichen wie männlichen japanischen Filmemachern abhalten. Digitale Workshops, Vorträge, Performances und Konzerte wird es ebenfalls geben, Ziel ist es eine Festivalatmosphäre auch zu Hause erschaffen zu können. Das vielseitige Rahmenprogramm von Nippon Culture bleibt mit immerhin 40 Veranstaltungen erhalten.

Die Nippon Connection hat ihr Festivals bereits im letzten Jahr in den digitalen Raum verlagert. Damals gab es den sogenannten Nippon Online Market, bei dem man virtuell schlendern, stöbern und entdecken konnte – er soll in diesem Jahr wieder veranstaltet werden.

Sie werden daher ausgewählte Anbieter finden, die Kleidung, japanische Gerichte, Musik aus Japan sowie interessante Bücher und handgemachte Souvenirs vorstellen. In Frankfurt gibt es zu diesem Zweck ein Nippon Click & Collect Kiosk. Snacks, Getränke, Filmposter, Festival-Goodies und viele weitere Gegenständen können darüber bestellt und abgeholt werden.

Das Nippon Culture-Programm wird voraussichtlich größtenteils online via Zoom und Livestream durchgeführt. Online-Kochkurse, Whiskey- und Sakeverkostungen sowie Mangazeichen-Workshops und Japanischkurse gehören zum Repertoire.

Das komplette Programm kann ab dem 22. Mai auf der Webseite des 21. Nippon Connection Filmfestivals eingesehen werden. Die Filme können auf Watch.NipponConnection.com angesehen werden. Der Stream eines Filmes kostet 6 Euro, Sie können den Film nach dem Kauf 24 Stunden sehen.

Welche Highlights bietet das 21. Nippon Connection Filmfestival?

Filmvorführung aus den früheren Jahren
In diesem Jahre ist ein voller Saal undenkbar beim Nippon Connection Festival. Foto: von Kate Kalvach, via Unsplash.

Die Kultveranstaltung Nippon Heimkino gibt es als Livestream. Regisseur Jörg Buttgereit und Filmwissenschaftler Marcus Stiglegger werden einen Klassiker des japanischen Trash-Kinos online kommentieren.

Es feiern viele japanische Filme die Deutschland- oder auch Europa-Premiere beim Nippon Connection Filmfestival. In Sachen Genres gibt es von Blockbuster und Arthouse bis zu Anime- und Musikfilmen genügend Auswahl. Thema ist in diesem Jahr „Family Matters – Die japanische Familie zwischen Tradition und Moderne“. Die folgende Liste zeigt einige der besten Highlights an japanischen Filmen 2021:

  • Family Of Strangers von Regisseur Hideyuki Hirayama: Die Tragikomödie erzählt von drei sehr unterschiedlichen Bewohnern einer psychiatrischen Einrichtung. Der Film verspricht familiäre Abgründe und das Glück eine Ersatzfamilie zu finden.
  • Under The Open Sky von Regisseurin Miwa Nishikawa: Der japanischen Charakterdarsteller Koji Yakusho ist als Ex-Häftling zu sehen. Der Film berichtet über Hilfe und Widerstände und deren Bedeutung für eine Familie.
  • Me And The Cult Leader von Regisseur Atsushi Sakahara: Es ist ein Dokumentarfilm über die Aum-Sekte welche 1995 für einen Giftgasanschlag in Tokio verantwortlich war. Der Regisseur hat den Anschlag selbst erlebt und spricht mit einem Mitglied der Nachfolgeorganisation „Aleph“.
  • Red Post On Escher Street von Regisseur Sion Sono: Ein sehr humorvoller Film, in dem die Komparsen die Macht an sich reißen.
  • To The Ends Of The Earth von Regisseur Kiyoshi Kurosawas: Das Melodram spielt in Usbekistan – die Reporterin Yoko findet dabei zu sich selbst.
  • Can’t Stop The Dancing von Regisseur Shinobu Yaguchi: In der Musical-Komödie wird Shizuka als weibliche Hauptperson hypnotisiert. Sie muss singen und tanzen, wenn Musik in ihrer Nähe erklingt. Witzige Szenen werden Sie auf jeden Fall sehen können.
  • The Day Of The Destruction von Regisseur Toshiaki Toyoda: Bei der Deutschlandpremiere geht es um den jungen Asket, der die Welt von dem Monster Epidemie befreien möchte. Starke Bilder, beeindruckende Sounds und viel Humor zeichnen die Geschichte aus.
  • Shiver von Regisseur Toshiaki Toyoda: Der zweite Film des japanischen Regisseurs zeigt das Taiko-Ensemble KODO mit Avantgarde-Musiker Koshiro Hino mythische Szenen werden beim Klang der musikalischen Performance gezeigt.
  • Debütfilm Beyond The Infinite Two Minutes von Regisseur Junta Yamaguchi: Eine weitere Deutschlandpremiere, die das Zeitreise-Paradox in einem kleinen Café zeigt und erzählt.
  • Seven Days War von Regisseurin Yuta Murano: Ein Anime um Aya und ihre Freunde. Sie finden auf einem Sommerausflug ein stillgelegtes Kohlekraftwerk, was sie in ein Abenteuer führt, das den Wert der Freundschaft unterstreicht.
  • The Promised Land von Regisseur Takahisa Zeze: Das Mystery-Drama erzählt über eskalierende Beziehungen in einem kleinen Dorf.
  • A Girl Missing von Regisseur Koji Fukada: Im Thriller steht eine Krankenschwester im Fokus, die Teil einer Hetzjagd der Medien wird.
  • My Blood And Bones In A Flowing Galaxy von Regisseur SABU (eigentlich Hiroyuki Tanaka): Der Thriller erzählt von einer bedrohten jungen Liebe auf blutige, aber auch romantische Art.
  • Special Actors von Regisseur Shinichiro Ueda: Die Komödie verspricht eine wendungsreiche Story. Im Mittelpunkt steht ein Amateur-Schauspieler, der seine Kariere verfolgt und dann einer Sekte beitreten soll.
  • His von Regisseur Rikiya Imaizumi: Das romantische LGBT-Drama spielt mit Geschlechternormen und neuen Ideen zur Elternschaft.
  • The Stormy Family von Regisseur Masahide Ichii: In der Tragikomödie werden alle Facetten einer Familie dargestellt. Es gleicht einer Abrechnung mit der Idee „Familie“.
  • One Night von Regisseur Kazuya Shiraishis: Eine Mutter ermordet den gewaltbereiten Ehemann und kehrt nach 15 Jahren Haft zur Familie zurück.
  • Daughters von Regisseurin Hajime Tsuda: Zwei Schulfreudinnen und ein Baby – es geht um die moderne Familie und was sie eigentlich ausmacht.
  • Nosari: Impermanent Eternity von Regisseur Tatsuya Yamamoto: Das nachdenkliche Drama erzählt die Geschichte eines Kleinkriminellen.
  • Yes, Yes, Yes von Regisseur Akihiko Yano: Das Drama erzählt von Tod und der Kraft des Weiterlebens. Der Film ist in Schwarz-Weiß gedreht.
  • Bolt von Regisseur Kaizo Hayashis: Das Drama handelt von einer radioaktiven Katastrophe in einem Kernkraftwerk. Im Mittelpunkt steht das Leben der Menschen aus der Evakurierungszone um das Atomkraftwerk.
  • Voices In The Windvon Regisseur Nobuhiro Suwa: Das Roadmovie erzählt vom Leben eines Mädchens, das bei einem Tsunami ihre Eltern verloren hat. Eine poetische Reise zu mehr Lebensmut.
  • Ainu Neno An Ainu vom Künstler-Kollektiv Lunch Bee House: Die Dokumentation beleuchtet das Leben der indigenen Ainu-Bevölkerung im Norden Japans.
  • I Quit, Being “Friends” von Filmemacherin Ayako Imamura: In der Dokumentation geht es um die gehörlose Filmemacherin und ihre Freundschaft zu Ma-chan, der das Asperger-Syndrom hat.

Neben diesen Highlights gibt es drei Dokumentationen, die sich um die Welt des Sports in Japan drehen. Nippon Visions verspricht ein Angebot an Kurzfilmen von jungen Filmemachern. Workshops, Zeichenkurse, Sprachkurse und die Welt des japanischen Films werden beim 21. Nippon Connection Filmfestival präsentiert.

Trotz Corona versuchen die Veranstalter das Beste aus der Situation zu machen. Sie sollten daher vielleicht einmal auf der Webseite der Nippon Connection vorbeischauen. Vielleicht ist auch für Sie etwas dabei.

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