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Die wichtigsten japanischen Festivals im Dezember

Die bekanntesten Feste in Japan sind sicherlich das Neujahrsfest und die beliebten Weihnachtsilluminationen. Aber Japan hat noch viele weitere traditionelle Feste zu bieten, die einen Besuch wert sind. Wir haben die wichtigsten Feste und deren Bedeutung zusammengestellt.

Der 23. Dezember und 2. Januar

Der Palast des japanischen Kaisers mit Brücke
Zum Kaisergeburtstag am 23. Dezember wird das Gelände des Kaiserpalastes in Tokio für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Normalerweise sind Teile des Kaiserpalastes in Tokyo nur zweimal täglich mit einer geführten Tour zu besichtigen. Doch am 23. Dezember und am 2. Januar wird der kaiserliche Palast der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zudem zeigt sich die kaiserliche Familie dreimal am Vormittag und begrüßt ihr Volk. Diese beiden Termine werden gern von vielen Japanern genutzt, um ihr repräsentatives Staatsoberhaupt von Angesicht zu Angesicht zu sehen und zu grüßen. Auch die Möglichkeit, sich mit Glückwünschen ins Grußbuch des Kaisers einzutragen, wird am Kaisergeburtstag (23. Dezember) sehr gern genutzt. Die Glückwünsche werden nach Abschluss der Zeremonie an den Kaiser übergeben. Beim Besuch des Kaiserpalastes und der Gärten gibt es allerdings ein paar Regeln, die unbedingt eingehalten werden müssen. Hierzu gehört beispielsweise die Vermeidung von unnötigem oder zu großem Gepäck, um dadurch entstehende Gefahren und Verzögerungen auszuschließen. Auch ist das Mitbringen von Tieren untersagt. Besonders wichtig ist es, sich am richtigen Tor für die Besichtigung (Nijubashi-mon / Nijubashi-Tor) anzustellen, denn das Palastareal besitzt mehrere verschiedene Ein- und Ausgänge. Wer die ausgezeichneten Wege verlässt, raucht oder sperrige Foto-Utensilien wie Selfie-Sticks oder Stative mitbringt, muss unter Umständen das Palastgelände verlassen. Die Einhaltung dieser simplen Regeln versteht sich allerdings von selbst, vor allem in Hinblick auf die schiere Anzahl an Menschen, die den Kaiser und seine Familie grüßen möchten. Wer also am 23. Dezember oder 2. Januar zeitig genug am Haupttor (Nijubashi-Tor) ist und sich an die Regeln zur Besichtigung hält, wird mit einem ganz besonderen Erlebnis auf seinem Japanbesuch belohnt.

Akita: Oga Namahage Matsuri (31. Dezember)

Zwei Namahage vor einem großen Feuer
Das Oga Namahage Matsuri ist ein regionales Fest in der Präfektur Akita. Als Dämonen verkleidete junge Männer gehen von Haus zu Haus. - Bild: © Chris Lewis - Flickr.com - Lizenz: CC-BY-NC

Am Abend des 31.12. versammeln sich in Städten und Gemeiden auf der Oga-Halbinsel in der Präfektur Akita die jungen Männer der Stadt und verkleiden sich als Namahage (Dämonen ähnlich der bekannten Oni) mit Strohumhängen und den traditionellen Masken. Bevor sie zum Shinzan Schrein aufbrechen, werden ihnen Speisen und geheiligter Sake gereicht, die beide den Namahage gewidmet sind. Im Schrein empfangen die Teilnehmer dann den Geist des Namahage und machen sich anschließend auf, um in der Stadt von Haus zu Haus zu gehen. Dort klopen sie an die Türen und begehren Einlass. Wird der ihnen gewährt, laufen sie durchs Haus und fragen, ob alle tüchtig waren und wie die Ernte ausgefallen. Der Herr des Hauses besänftigt die Namahage dann mit Speisen und Sake, bevor sie für das Glück der Familie beten und dann zum nächsten Haus weiterziehen. Das Festival ist verwandt mit dem Namahage Sedo Festival im Februar, an dessen Ende Namahage mit Fackeln den schneebedeckten Berg in Akita herunterkommen und mit den zahlreichen Besuchern gemeinsam zum Schrein pilgern. Dort erhalten sie von den Priestern geröstete Goma-mochi (Sesam-Reiskuchen), bevor sie sich wieder in die Berge zurückziehen.

Saitama: Chichibu Yomatsuri (2. und 3. Dezember)

Großer beleuchteter Festwagen beim Nacht-Festival in Chichibu
Beim Chichibu Yomatsuri werden große beleuchtete Festwagen durch die Stadt gezogen. - Bild: © ちちびあん - commons.wikimedia.org - Lizenz: CC-BY-SA

Das legendäre Fest besitzt eine 300-jährige Geschichte und findet am Chichibu-Schrein in der gleichnamigen Stadt im westlichen Teil der Präfektur Saitama statt. Der Schrein ist über 2000 Jahre alt und ist Schauplatz eines der größten Festwagen-Festivals in Japan (wie beispielsweise das Gion Matsuri in Kyoto). Zu den Highlights des Chichibu Yomatsuri gehören das Winterfeuerwerk und die prachtvollen Festwagen, die am Abend durch die Stadt gezogen werden. Diese wiegen zwischen 10 und 20 Tonnen, sind festlich geschmückt und werden von der traditionellen japanischen Taiko-Trommel und Flötenmusik begleitet. Das eindrucksvolle Feuerwerk dauert sogar bis zu zweieinhalb Stunden und verbindet so eine typische japanische Sommertradition mit der kalten Jahreszeit.

Kanagawa: Iizumi Kannon Daruma Markt (17. und 18. Dezember)

Verschiedene Daruma Puppen werden zum Verkauf angeboten
Auf dem Daruma Markt am Iizumi Kannon Tempel kann man Daruma in allen Formen und Größen kaufen. Perfekt für Neujahr! - Bild: © Masanao Taguchi - Fotolia.com

Alljährlich findet seit über 400 Jahren am Iizumi Kannon Tempel in der Stadt Kanagawa am dritten Dezemberwochenende zwischen 10.00 bis 22.00 Uhr bzw. von 9.00 bis zum Mittag die Daruma-Messe statt. Unzählige der Pappmachée-Puppen werden dort in allen Größen und Formen ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Ein Highlight für jeden, der fürs neue Jahr noch einen Daruma kaufen will.

Die zwei großen Festivals für die 47 Ronin und das Baden im Winter

Badende Teilnehmer der Ikenoue Reinigungszeremonie in Gifu
Bei der Reinigungszeremonie in Gifu baden die Teilnehmer in buddhistischer Tradition im Fluss. - Bild: © Monami - commons.wikimedia.org - Lizenz: CC-BY-SA

In Tokio findet am 14. Dezember das Gishisai Matsuri am Sengaku-ji-Tempel statt. Hier befinden sich die Gräber des Samurai-Herrn, der sein eigenes Leben durch Harakiri beendete und seiner 47 Vasallen, die ihm in den Tod gefolgt sind. Zeitgleich findet in Hyogo das Ako Gishisai statt, welches ebenfalls die bedingungslose Treue der 47 Ronin zu ihrem Samurai-Herrn ehrt.

In Gifu gibt es jährlich am zweiten Samstag im Dezember die Ikenoue Reinigungszeremonie des Katsuragake-Schreins. Im unberührten Gewässer des Nagara-Flusses baden die Menschen in buddhistischer Tradition, um sich zu reinigen und beten für den persönlichen Erfolg. Der Prozess wird dreimal täglich durchgeführt. In Hinblick auf die kalten Temperaturen in dieser Jahreszeit, ist diese Reinigungszeremonie nur etwas für Abgehärtete oder jene, die sich noch abhärten wollen.

Die Feuer-Festivals von Osaka, Shizouka und Nagoya

Zwei Priester an einem großen Feuer beim Feuerfestival in Nagoya
Beim Akibasan Entsu-ji Hiwatari Shinji Festival in Nagoya laufen 100 Asketen durchs Feuer. - Bild: © Roberto Maxwell - Flickr.com - Lizenz: BY-NC-SA

Ganz anders als mithilfe von kaltem Flusswasser sind die Reinigungszeremonie in Osaka, Shizuoka und Nagoya. In Ishizugawa in Osaka werden jährlich am 14. Dezember beim Iwatsuta-Jinja Hi Matsuri 108 hölzerne Bündel angezündet, wobei junge Menschen für ihre Reinigungszeremonie durch die Flammen laufen. In Shizouka wird das Feuer-Festival Akiba no Hi Matsuri am 15.12. zum Schutz gegen ein Feuer im Akiba-Schrein durchgeführt. In diesem wird Hifuse, der Gott der Brandverhütung, verehrt. Am 16.12. laufen dann in Nagoya beim Akibasan Entsu-ji Hiwatari Shinji 100 Asketen durch die Flammen am Entsuji Tempel. Zeitgleich werden an allen Orten viele unterschiedliche Rituale abgehalten.

Weitere traditionelle japanische Festivals im Dezember

Zeremonie mit Priestern beim Kasuga Wakamiya On-Matsuri in Nara
Eine Zeremonie mit Priestern beim Kasuga Wakamiya On-Matsuri am Wakamiya-Schrein in Nara. - Bild: © Lovelin6th - commons.wikimedia.org - Lizenz: CC-BY-SA

Nara: Kasuga Wakamiya On-Matsuri (15. bis 18. Dezember – Haupttag: 17. Dezember)

Das Kasuga Wakamiya On-Matsuri ist ein Festival im Wakamiya-Schrein, das in den Bezirken des Kasuga Taisha (Großer Schrein von Kasuga) abgehalten wird. Seit dem Jahr 1136 findet es jedes Jahr in Nara statt und bietet die Möglichkeit, nur selten gezeigte traditionelle Tänze anzuschauen. Am 17. Dezember gibt es am Mittag eine zweistündige Prozession vom Rathaus aus durch Naras Zentrum, daran schließen sich dann am Kasuga Taisha für sieben weitere Stunden die Tänze an, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Dieses historische Festival ist nach wie vor eine der größten jährlichen Veranstaltungen der Nara-Präfektur und zieht viele Touristen an.

Das Oshiroi Matsuri in Fukuoka am 2. Dezember

Am Tag des Oshiroi Matsuri wird frisch geernteter Reis zu Pulver gemahlen und zu einer weißen Farbe verarbeitet, die dann auf die Gesichter der Teilnehmer verteilt wird. Damit soll eine Vorhersage möglich sein, ob ihre Ernte im folgenden Jahr reich oder mager ausfallen wird. Den Teilnehmern ist es weder erlaubt sich zu waschen noch die Farbe von ihren Gesichtern zu wischen, bis sie nach Hause kommen. Angeblich wird ihr Vieh nie wieder krank, wenn sie ihnen nach Abschluss des Festivals Futter zu fressen geben, unter das die weiße Reisfarbe gemischt ist. Mit seiner entspannten Stimmung und den durchaus lustigen Begebenheiten ist das Oshiroi Matsuri ein einzigartiges Festival in ganz Japan.

Okinawa: Mabuni Festival (Mabuni Festival of Fire and Bell) (31. Dezember)

Das Mabuni Festival ist eher eine große Zeremonie, die in der Okinawa Peace Memorial Hall stattfindet und mit Gebeten die 230.000 Menschen ehrt, die während der Schlacht von Okinawa gestorben sind. Die Gebete beginnen um 10 Uhr, das Event wird dann bis 1 Uhr morgens am 1. Januar fortgeführt. Nach Einbruch der Dunkelheit gibt es Fackelprozessionen, die sich kurz vor Mitternacht um den 45 Meter hohen Glückenturm konzentrieren. Nur wenige Momente vor dem Jahreswechsel wird die Flamme des Gebetes vom Glockenturm heruntergelassen, während ein Chor singt und der Klang der Friedensglocke durch die Nacht weht. Mit ihren Fackeln entfachen die Teilnehmer das große Feuer und begrüßen mit Friedenswünschen das neue Jahr. Das Festival ist ein Ereignis, bei dem das neue Jahr sehr feierlich begrüßt wird. Ein unvergessliches Erlebnis in der letzten Nacht des Jahres.

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