Mugicha: Gerösteter Gerstentee aus Japan – Sommergetränk
Mugicha (麦茶), ein Tee aus gerösteter Gerste, ist in Japan ein beliebtes Sommergetränk. Das koffeinfreie Getränk, das an Kaffee erinnert, bietet mit seinen Röstaromen und leichten Bitternoten eine erfrischende Alternative für Jung und Alt. Es kann das ganze Jahr über genossen werden – im Herbst und Winter auch heiß.
In den heißen und oft feuchten Sommermonaten in Japan ist Mugicha ein ständiger Begleiter vieler Japaner. Für viele japanische Kinder ist es fast so etwas wie die Capri-Sonne bei uns. Aufgrund seiner hohen Beliebtheit kann man in Japan Mugicha sowohl in Teebeuteln als auch als fertigen Softdrink kaufen. Am besten schmeckt er jedoch meist selbst zubereitet. Diese typisch japanische Erfrischung hat besonders während der Pandemie ein Revival gefeiert.
Was ist japanischer Mugicha Tee?
Mugicha ist ein Kräutertee auf Basis von gerösteter Gerste. Damit ist Mugicha kein „echter“ Tee und enthält, anders als dieser, auch kein Koffein. Der Geschmack erinnert mit seinen Röstnoten und der leichten Bitterkeit an Kaffee. Ein vergleichbares Getränk in Deutschland ist Caro, auch als Caro-Kaffee bekannt. Neben dieser deutschen Variante werden auch in anderen Ländern, wie den USA, koffeinfreie Getränke auf Gerstenbasis hergestellt.
Mugicha eignet sich zum heiß- wie kalt trinken und für alle Altersgruppen. Der aromatisch herbe Geschmack bietet beste Erfrischung, wenn der Mugicha kalt getrunken wird. Kein Wunder also, dass dieser spezielle Tee sich in Japan besonders als Sommergetränk etabliert hat. Mugicha wird in Japan in der Regel ungesüßt getrunken und ist damit eine gesündere Alternative zu anderen Softdrinks. Wer es süßer mag, kann ihn jedoch auch mit Zucker oder Sirup verfeinern.
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Die gerösteten Gerstenkörner werden zerstoßen und können als Teebeutel, Pulver oder Fertiggetränk gekauft werden.
Foto © Badagnani - Own work, CC BY 3.0
Warum sollte man Mugicha Tee trinken?
Es gibt viele Gründe, Mugicha zu trinken. Neben dem leckeren Geschmack sind die wichtigsten:
- Mugicha Tee ist eine gesunde Alternative zu zuckrigen Softdrinks. Er bietet viel geschmackliche Tiefe und ist trotzdem mild genug, um auch von Kindern gemocht zu werden.
- Mugicha enthält kein Koffein, schmeckt aber ähnlich wie Kaffee.
- Mugicha ist super einfach zuzubereiten, insbesondere mit Teebeuteln. Im Sommer sollte er jedoch im Kühlschrank abgekühlt werden.
- Mugicha enthält viele gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine und Antioxidantien.
Mugicha Tee in der japanischen Kultur
Getränke auf Gerstenbasis haben in Japan eine lange Tradition, die bis in die Heian-Zeit (794-1185) zurückreicht. Ursprünglich waren es vor allem Adlige und militärische Anführer, die ein ähnliches Getränk wie Mugicha aus geröstetem, trockenem Gerstenmehl, heißem Wasser (oder leicht erhitztem Alkohol) und Zucker tranken.
Mugicha wurde dann vor allem während der Edo-Zeit (1603-1868) zu einem in allen Gesellschaftsklassen beliebten Getränk. Es entstanden eigene „Gerstenteestuben“, die sogenannten Mugiyu-ten (麦湯店). Allerdings wurde Mugicha zu dieser Zeit hauptsächlich heiß genossen.
Die wahre Mugicha-Revolution und die Tradition, ihn kalt als Sommergetränk zu trinken, begann ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Tokio 1963. Damals brachte das Unternehmen Hitachiya-Honpo Incorporated den ersten Mugicha-Teebeutel auf den Markt. Diese einfache Zubereitungsmethode, kombiniert mit der zunehmenden Verbreitung von Kühlschränken in Japan, machte kalten Mugicha schnell zu einem populären Sommergetränk, das heute von jedem japanischen Kind mit Genuss getrunken wird.
Geschmack und Aroma von Mugicha Tee aus Japan
Mugicha hat einen malzig-röstigen Geschmack mit leichten Bitternoten, der an Kaffee erinnert. Das leicht herbe Aroma macht gekühlten Mugicha zu einem besonders erfrischenden Genuss im Sommer. Die unterschiedlichen Sorten unterscheiden sich im Geschmack teils deutlich, was vor allem von der Röstung abhängt.
Unterscheidet sich japanischer Mugicha von anderen Gerstentees?
Der japanische Mugicha unterscheidet sich teils deutlich von anderen Gerstentees. Dies liegt neben der Röstung (die auch bei anderen Gerstentees vorkommen kann) vor allem an der Verarbeitung und der Art der Zubereitung. Der in Deutschland produzierte Caro (oder Caro-Kaffee) ist ein dezidierter Kaffeeersatz, auch Malzkaffee genannt. Dieser wird in der Regel heiß getrunken und ähnelt in der Tasse eher einem Kaffee oder einer heißen Schokolade. Mugicha hingegen erinnert in seinem Aussehen und der Farbe mehr an Tee – durchsichtig mit einer warmen, hellgelben Farbe.
Ist japanischer Mugicha Tee gesund?
Japanischer Mugicha Tee gilt als sehr gesund. Er enthält neben Vitaminen auch Antioxidantien, die mit verschiedenen Health Benefits assoziiert werden. Zudem kann Mugicha problemlos ungesüßt getrunken werden, was ihn zu einer guten und geschmackvollen Alternative zu Wasser und zuckergesüßten Softdrinks macht. Da Mugicha kein Koffein enthält, kann er auch problemlos von Kindern und am Abend getrunken werden.
Neuere Studien haben zudem gezeigt, dass Gerste und Gerstentees positive Wirkungen haben können auf:
- Cholesterinwerte: Senkung des Cholesterinspiegels, was die Gefahr von Herzerkrankungen reduzieren kann, insbesondere bei Menschen mit Typ-2-Diabetes.
- Blutzuckerwerte: Gerste kann helfen, die Blutzuckerwerte zu senken.
- Verdauung und Darmgesundheit: Förderung der Verdauung und der allgemeinen Darmgesundheit.
Wie wird Mugicha Tee aus Japan richtig zubereitet?
Mugicha Tee kann auf verschiedene Weise zubereitet werden. Neben dem Aufbrühen von losem geröstetem Gerstentee (die Gerste kann hierfür auch selbst geröstet werden) sind vor allem die praktischen Teebeutel beliebt, wie sie in Japan überall verkauft werden. Es gibt Teebeutel, die heiß aufgebrüht werden müssen, und solche, die man einfach in kaltem Wasser ziehen lassen kann – besonders praktisch für die Zubereitung von kaltem Mugicha. Im Kühlschrank hält sich Mugicha übrigens etwa zwei Tage.
Im Folgenden erklären wir zwei Verfahren, um Mugicha mit Teebeuteln zu brühen.
Mugicha als Cold Brew zubereiten
- Einen Mugicha-Teebeutel in ein Gefäß (z. B. Messbecher) geben und mit 60 ml heißem Wasser aufgießen.
- Zwei Minuten ziehen lassen.
- Das Wasser mit dem Teebeutel in ein großes Gefäß geben und mit einem Liter kaltem Wasser auffüllen.
- Für zwei Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
- Mugicha kalt genießen – am besten über Eiswürfeln in einer Tasse.
Mugicha als Hot Brew zubereiten
- Einen Liter Wasser in einem Wasserkessel zum Kochen bringen (auf dem Herd mit Teebeutel im Wasser, bei einem Wasserkocher das kochende Wasser auf den Teebeutel in einer Kanne gießen).
- Drei bis fünf Minuten ziehen lassen (auf dem Herd die Temperatur senken, so dass das Wasser nur leicht simmert).
- Teebeutel entfernen und Mugicha heiß servieren. Alternativ kann der so gebrühte Mugicha auch abgekühlt und dann kalt genossen werden.
Andere japanische Kaltgetränke für den Sommer
Neben Mugicha gibt es in Japan viele andere beliebte Kaltgetränke für den Sommer. Dazu gehören Mizudashi – kalt aufgebrühter echter Tee, Wassermelonensaft (in Japan sehr beliebt), hausgemachte Limonaden und japanischer Cream Soda (meist eine Melonenlimonade mit einer Kugel Vanilleeis). Zudem ist in Japan auch kaltes japanisches Bier nicht nur im Sommer ein beliebtes Getränk für Erwachsene.
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