Die alten japanischen Monatsnamen und die Bezeichnungen der Wochentage
Die japanische Kultur weist einige Besonderheiten auf. Es fängt an bei der Zeitrechnung, die sich immer noch unter anderem an den Kaisern Japans orientiert und zieht sich durch den Alltag über die Monatsnamen und Bezeichnungen für die Wochentage. Im Blog soll es heute vor allem um die traditionellen und modernen Monatsnamen sowie die Bezeichnung für die Tage der Woche gehen.
In Japan gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Monate zu benennen. Die einfachste Version ist es dabei die Monate nach den Zahlen 1 bis 12 einfach durchzunummerieren. Es gibt aber auch traditionelle Monatsnamen mit tiefergehenden Bedeutungen, die auch sehr schön klingen – im Alltag werden sie in Japan aber fast nicht mehr verwendet – außer für Namen von Personen oder auch Schiffen.
Die modernen und traditionellen Monatsnamen in Japan
Im Alltag werden die japanischen Monate einfach durchnummeriert. Es handelt sich um die japanischen Zahlen von 1 bis 12 an denen einfach das Wort „Monat“ („Gatsu“) angehangen wird, sodass man sie mit „Erster-Monat“, „Zweiter-Monat“ usw. übersetzen kiann.
Allerdings gibt es auch literarische Bezeichnungen für die japanischen Monate. Es sind alte Bezeichnungen, die sich von den früheren 12 Mondmonaten ableiten. Die Bezeichnungen der Monate haben zum Teil landwirtschaftliche Bezeichnungen – allerdings gab es bei der Angleichung mit dem gregorianischen Kalender aus dem japanisch-chinesischen Mondkalender einige Probleme, weshalb die Namen heute manchmal nicht mehr zur Jahreszeit passen.
Monat | Alltagsjapanisch | Eigenname | Bedeutung |
1 Januar | ichigatsu (一月) | mutsuki (睦月) | Monat der Harmonie und Zuneigung |
2 Februar | nigatsu (二月) | kisaragi (如月) bzw. kinusaragi (衣更着) | "Monat des Kleiderwechsels" (Winter- zum Frühlingskleidung) oder auch "Pflanzen wachsen wieder" |
3 März | sangatsu (三月) | yayoi (弥生) | „Verdichtung des Grüns“, zunehmendes Wachstum von Pflanzen; Yayoi ist auch ein beliebter Mädchenname |
4 April | shigatsu (四月) | uzuki (卯月) | „Monat des Reispflanzens“ und die „Blumen der Deutzie“; Deutzien gehören in die Familie der Hortensiengewächse. |
5 Mai | gogatsu (五月) | satsuki (皐月/早月) | „Monat der Reiskeimung“, die Bezeichnung „schneller Monat“ ist ebenfalls verbreitet. |
6 Juni | rokugatsu (六月) | minatsuki, minazuki (水無月) | „wasserarmer Monat“ – Monat in der Bewässerung notwendig ist. |
7 Juli | shichigatsu (七月) | fumizuki (文月) | "Brief-Monat", da sich die meisten Japaner zu Festen Briefe schreiben. |
8 August | hachigatsu (八月) | hazuki (葉月) | „Blattmonat“ – die Blätter beginnen sich mit Anfang des Herbstes zu verfärben. |
9 September | kugatsu (九月) | nagatsuki (長月) | langer Herbst-Monat |
10 Oktober | jūgatsu (十月) | kaminazuki, kannazuki (神無月) | „Monat ohne Gott“, in der Provinz auch „Monat mit Gott“, weil sich alle Götter im Oktober im Izumo-Schrein versammeln. |
oder in Izumo: kamiarizuki (神在月) | |||
11 November | jūichigatsu (十一月) | shimotsuki (霜月) | „Frostmonat“, „Reifmonat“ – der Frost legt sich langsam über das gesamte Land. |
12 Dezember | jūnigatsu (十二月) | shiwasu (師走) | "Wintertristesse" oder „Lehrer laufen“, weil sie gegen Ende das Jahres gegen die Faulheit laufen müssen, um ihre Bezahlung zu erhalten. |
Einige Bezeichnungen aus dem Mondkalender stimmen nicht mehr mit dem gregorianischen Kalender überein. Die Bezeichnung für den „Monat des Kleiderwechsels“ als Februar ist beispielsweise nicht passend – eigentlich müsste es im März oder April der Fall sein. Zudem ist der Juni in Japan nicht unbedingt der „wasserarme Monat“ – die Verschiebungen ließen sich aber anscheinend nicht vermeiden.
Die Wochentage in Japan
- Kleiner Tischkalender eines japanischen Künstlers. Foto: von prettyinprint, CC BY-ND 2.0, via flickr.
Die japanische Woche hat sieben Tage, welche nach Sonne, Mond und den fünf chinesischen Elementen sowie deren zugeordneten Planeten benannt sind. Aktuell geht man davon aus, dass das System in Babylonien entstanden ist und über China im 4. Jahrhundert nach Japan gekommen ist. Während in China die Zusammenhänge der Bezeichnung bei den Wochentagen meist nur noch Astrologen und Fengshui-Meistern bekannt sind, hat in Japan die Namensbezeichnung für astrologische Zwecke immer noch Bedeutung.
In Japan wurden während der Meji-Zeit (1868 bis 1912) die japanischen Namen den westlichen Tagen zugeordnet, als der westliche Kalender übernommen wurde.
Deutsch | Japanisch | Bedeutung |
---|---|---|
Sonntag | nichi-yōbi (日曜日) | Tag der Sonne |
Montag | getsu-yōbi (月曜日) | Tag des Mondes |
Dienstag | ka-yōbi (火曜日) | Tag des Feuers / des Mars |
Mittwoch | sui-yōbi (水曜日) | Tag des Wassers / des Merkurs |
Donnerstag | moku-yōbi (木曜日) | Tag des Baumes / des Jupiters |
Freitag | kin-yōbi (金曜日) | Tag des Metalls / der Venus |
Samstag | do-yōbi (土曜日) | Tag der Erde / des Saturns |
Bei Terminen wird in Japan oft nur der erste Kanji des Wochentages angegeben. Bei einem Besucht ist das eventuell wichtig. Interessant ist ebenfalls, das die einzelnen Tage des Monats eine systematische und unregelmäßige Benennung besitzen. Die Monatstage werden meist als arabische oder chinesische Zahl geschrieben.
1 | 一日 | tsuitachi (auch ichijitsu) | 17 | 十七日 | jūshichinichi |
2 | 二日 | futsuka | 18 | 十八日 | jūhachinichi |
3 | 三日 | mikka | 19 | 十九日 | jūkunichi |
4 | 四日 | yokka | 20 | 二十日 | hatsuka |
5 | 五日 | itsuka | 21 | 二十一日 | nijūichinichi |
6 | 六日 | muika | 22 | 二十二日 | nijūninichi |
7 | 七日 | nanoka | 23 | 二十三日 | nijūsannichi |
8 | 八日 | yōka | 24 | 二十四日 | nijūyokka |
9 | 九日 | kokonoka | 25 | 二十五日 | nijūgonichi |
10 | 十日 | tōka | 26 | 二十六日 | nijūrokunichi |
11 | 十一日 | jūichinichi | 27 | 二十七日 | nijūshichinichi |
12 | 十二日 | jūninichi | 28 | 二十八日 | nijūhachinichi |
13 | 十三日 | jūsannichi | 29 | 二十九日 | nijūkunichi |
14 | 十四日 | jūyokka | 30 | 三十日 | sanjūnichi |
15 | 十五日 | jūgonichi | 31 | 三十一日 | sanjūichinichi |
16 | 十六日 | jūrokunichi |
Tsuitachi ist beispielsweise der erste Tag und dieser steht für „Mondaufgang“, also den ersten Tag im Mondkalender – der zunehmende Mond ab dem Neumond demnach. Misoka (晦日) steht dagegen für den „30. Tag“ des Monats, wobei es nach chinesischer Lesart der „dunkle Tag“ ist, was sich an den abnehmenden Mond bis Neumond richtet. Für den letzten Tag im Monat wird dagegen der Begriff „ōmisoka (大晦日)“ verwendet, was gleichbedeutend mit dem „großen letzten Tag“ ist.
Im japanischen gibt es traditionelle Monatsnamen, Wochentagsnamen, die vom babylonischen System abgeleitet werden und eigene Mondkalender Monatstagsnamen – auf den ersten Blick wirkt es zwar etwas befremdlich, dahinter steckt aber ein tradionsreiches System.
Titelfoto: "Lost Time" von savagejt422, CC BY 2.0, via flickr.
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