Japan Urlaubstage: Wie viel gesetzlich & durchschnittlich?
Auch in Japan gibt es den gesetzlichen Anspruch auf eine bestimmte Menge von Urlaubstagen. Dies kollidiert mit unserem Bild vom hart arbeitenden Japaner, der sich für seine Firma quasi zu Tode schuftet. Dabei haben Japaner im Durchschnitt mehr Urlaubstage, als dies in den USA üblich wäre. Trotzdem ist an dem Klischee etwas dran, aber dazu später mehr.
Wie viele Urlaubstage gibt es in Japan?
Japaner mit einem Vollzeitjob haben nach 6 Monaten einen gesetzlichen Anspruch auf 10 Tage Urlaub im Jahr. Manche Firmen erlauben das Nehmen von Urlaubstagen auch vor Ablauf der ersten sechs Monate.
Die Anzahl der Urlaubstage steigt anschließend Jahr für Jahr, das man bei einem Unternehmen verbringt bis zu einem Maximum von 20 Tagen nach 6 Jahren.
Zu diesen Urlaubstagen kommen noch die gesetzlichen Feiertage hinzu, von denen es 16 im Jahr gibt. So beziffern sich die durchschnittlichen Urlaubstage in Japan auf 26 Tage für Berufseinsteiger bis hin zu 36 Tage für langjährige Angestellte.
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Kostbare Freizeit: Strandleben am Odaiba Seaside Park, Tokio,
Foto © Ryunosuke Kikuno,Unsplash
Gesetzliche Urlaubstage und Feiertage in Japan
Die gesetzlichen Urlaubstage garantieren nicht – anders als die gesetzlichen Feiertage in Japan – dass die Angestellten diese auch wirklich nutzen. In Japan gibt es weit verbreitete Probleme mit Burn Outs oder sogar dem berüchtigten „Karōshi“ - Tod durch Überarbeitung.
Studien belegen, dass gut ausgeruhte Arbeitnehmer bessere Leistungen bringen, weshalb Staat und Unternehmen daran arbeiten, die Angestellten zum Nehmen von Urlaub zu bringen.
Die japanische Regierung hat so z.B. angeordnet, dass jeder in Vollzeit angestellte mindestens 5 Tage Urlaub nehmen muss, ansonsten zahlt das beschäftigende Unternehmen eine Strafe. Manche Firmen sind sogar dazu übergegangen, zu bestimmten Feiertagsperioden wie Neujahr oder der Golden Week Ende Mai bis Anfang Juni zu schließen, um ihre Angestellten so zu zwingen, frei zu nehmen.
Wie viele Urlaubstage haben Japaner wirklich?
Auch wenn Japanern im Schnitt bis zu 20 Tage bezahlten Urlaubs zustehen, nehmen die Japaner ihren Urlaubsanspruch kaum wahr. Durchschnittlich haben Japaner so meist nur zehn Tage Urlaub, wenn nicht noch weniger.
Dies liegt aber weniger an den Unternehmen oder den Gesetzen (siehe 5 Tage Zwangsurlaub), als an der japanischen Arbeitsmentalität. Viele nehmen ihre Urlaubstage nicht, um sich für Beförderungen hervorzutun. Ein anderer Grund liegt darin, seinen Kollegen keine Unannehmlichkeiten oder Mehrarbeit zu bereiten.
Dabei können Urlaubstage höchstens zur Hälfte angespart und dann im darauffolgenden Jahr genutzt werden, ansonsten verfallen sie. Dabei muss man allerdings beachten, dass es keine bezahlten Krankheitstage in Japan gibt, sondern diese von den Urlaubstagen abgezogen werden, bis diese erschöpft sind. Danach sinkt im Zweifel das Gehalt wegen „unbezahltem Urlaub“.
Warum Japaner keine Urlaubstage nehmen
In der durch Höflichkeit und Einsatzbereitschaft für „sein“ Unternehmen geprägten japanischen Arbeitskultur gibt es einige Gründe dafür, warum sich die Japaner so schwer damit tun, Urlaub zu nehmen. Die wichtigsten sind:
- eine gute Figur machen, um für Beförderungen in Betracht zu kommen
- das Verhältnis zu Kollegen (die vielleicht auch wenig Urlaub nehmen) und Chef nicht zu belasten
- die eigene Arbeit nicht den Kollegen aufzubürden
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Strenge hierarchische Strukturen und Angst vor Gesichtsverlust: es gibt viele gesellschaftliche und psychologische Gründe, warum Japaner ihren Urlaubsanspruch nicht nutzen.
Foto © RODNAE Productions, Pexels
Urlaubstage von Japan und Deutschland im Vergleich
Der gesetzliche Urlaubsanspruch in Japan und Deutschland liegt gar nicht so weit auseinander. Sind es in Japan – zugegebenermaßen erst nach sechs Jahren in einem Unternehmen – 20 Tage im Jahr, so beläuft sich der jährliche Mindestanspruch in Deutschland auf 24 Tage.
Die meisten deutschen Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern aber mehr Urlaubstage an. Zudem werden die Urlaubstage in Deutschland in der Regel voll ausgeschöpft, während die Japaner teils nicht mehr als die inzwischen gesetzlich festgelegten 5 Zwangsurlaubstage nehmen.
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