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Fluchen auf Japanisch: Zehn Schimpfwörter, die Sie in Japan sehr vorsichtig verwenden sollten

Mit welchen Schimpfwörtern wird im Japanischen häufig geflucht? Es gibt sicherlich auch in Japan bestimmte Begriffe, die im entsprechenden Kontext als Schimpfwörter benutzt werden. Strenggenommen sind diese Wörter aber wörtlich übersetzt alltägliche Wörter und keine Obszönitäten, wie in westlichen Sprachen. Bei den normalerweise überaus höflichen Japanern machen allerdings schon kleine Nuancen in der Sprache einen großen Unterschied aus. Lassen Sie uns also einen Blick auf 10 japanische Begriffe werfen, mit denen man auch auf Japanisch fluchen kann.

In Japan mit seinen sehr respektvollen Umgangsformen ist es unangemessen, Schimpfwörter und Slang zu verwenden, insbesondere in der Öffentlichkeit. Es wird allgemein akzeptiert, Schimpfwörter im Freundeskreis vor allem in humorvollen Situationen zu verwenden. Jedoch sollte man bei Personen, die man nicht gut kennt, sehr vorsichtig sein. Wir stellen Ihnen zehn japanische Schimpfwörter vor, die man allerdings nur mit größter Vorsicht benutzen sollte.

 

Japanische Schimpfwörter

Der emotionale Gebrauch von Schimpfwörtern ist in Japan eigentlich verpönt und wird Ihnen in der Öffentlichkeit selten begegnen.
Foto © Ketut Subiyanto, Pexels

 

Die häufigsten japanischen Schimpfwörter

 

Shimatta (しまった )

Shimatta verwenden die Japaner, wenn ihnen beispielsweise ein Missgeschick passiert ist oder jemand einen Fehler gemacht hat. Übersetzen könnte man dieses Wort am ehesten mit dem deutschen „Verdammt!“ oder auch dem deutlich harmloseren „Oje!“.

Dieses Wort wird Ihnen im alltäglichen Leben oft begegnen. Die Japaner benutzen es vom Verpassen des Zuges bis zum (versehentlichen) Überfahren einer roten Ampel. In den meisten Fällen ist dieser Begriff eine unwillkürliche Reaktion, wenn eine kleine Unannehmlichkeit passiert.

 

Kuso (くそ)

Kuso ist die deutlich direktere Version eines „Verdammt!“ oder „Mist!“ im Japanischen. Während shimatta eher instinktiv gesagt wird, benutzt man kuso, um etwas direkt zu benennen.

Kuso ist auch einer der wenigen japanischen Schimpfwörter, die man auch wörtlich mit „Mist“ übersetzen kann. Es kann als (wenig schmeichelhaftes) Attribut wie „verdammter Schrott“ oder als direkter Begriff „So eine Sch…“ benutzt werden.

Kuso ist sicherlich ein für japanische Verhältnisse sehr unhöfliches Wort, das man möglichst nicht in der Öffentlichkeit aussprechen sollte. Allerdings ist kuso auch nicht unbedingt mit der Deutlichkeit der deutschen Entsprechung zu vergleichen.

 

Uzai (うざい)

Sollten Sie sich in einer lauten Umgebung voller Lärm oder Ablenkungen befinden, können Sie dieses japanische Schimpfwort benutzen.  Sprechen Sie es aber möglichst leise aus. Uzai bedeutet im wörtlichen Sinne so viel wie „ärgerlich“ oder „störend“ und ist ein Ausdruck milder Verärgerung. Im Deutschen könnte man den Begriff mit „Ruhe jetzt!“ übersetzen.

Doch selbst dieses mäßige Schimpfwort sollte mit äußerster Vorsicht benutzt werden. Mit Uzai kann man eine Person unter Umständen sehr verärgern oder sogar demütigen. Im freundschaftlichen Umgang wird Uzai aber auch oft in lustigen Situationen benutzt.

 

Japanische Schimpfwörter und Beleidigungen im Anime und Manga

Die meisten japanischen Schimpfwörter findet man im Anime-Kosmos. Hier werden anders als im realen Alltag die Dinge dramatisch beim Namen genannt.
Foto © Japanwelt

 

Urusai うるさい

Dieses japanische Schimpfwort wird im Allgemeinen mit dem Deutschen „Halt die Klappe“ übersetzt hat aber eigentlich eine andere Bedeutung. Sinngemäß sagen wir mit „Urusai“ jemandem eher „Ich will das nicht hören“ oder über jemanden „Was für eine laute Person“.

Urusai ist also keine direkte Aufforderung mit dem Reden aufzuhören, sondern vielmehr eine Aussage über die eigenen Gefühle bezüglich des zu lauten oder zu vielen Redens.

 

Baka (ばか)

Baka bedeutet "Narr“, „Dummkopf“ oder auch „Esel" oder analog als Adjektiv "dumm" und ist der am häufigsten verwendete abwertende Begriff in der japanischen Sprache.

Wörtlich übersetzt bedeutet bakaPferde-Reh“, also ein Schimpfwort aus dem Tierreich.  So wie bei uns die „Kuh“ abwertend gemeint ist, ist es im Japanischen das Reh.

Mythologisch beruht der Begriff auf der Überlieferung des Verräters Zhao Gao (200 v. Chr.) während der Qin-Dynastie. Der berüchtigte Minister zeigte dem Kaiser ein Reh und behauptete, es sei ein Pferd.

Auch im Deutschen gibt es eine ähnliche Redewendung: „Jemanden etwas vom Pferd erzählen“. Auch hier meint man jemanden, der Unsinn oder gar Unwahrheiten erzählt. Diese Redewendung stammt aus der griechischen Mythologie und bezieht sich auf das trojanische Pferd.

Bezieht sich die Beschimpfung explizit auf einen Mann, wird aus „baka“ die Langform „Bakayarou“ (ばかやろう). Die deutsche Entsprechung wäre hier „Mistkerl“ oder „Hurensohn“. Diese Langform ist deutlich abwertender als die Kurzform „baka“.

 

Chikushou (畜生)

Auch das japanische Schimpfwort „chikushou“ bezieht sich auf die Tierwelt. Wörtlich übersetzt bedeutet „chikushou“ soviel wie „Tier“ oder auch „Biest“.

Der Begriff bezeichnet im buddhistischen Glauben aber auch eine Person, die in das Tierreich wiedergeboren wird.

Mit „Chikushou“ wird in Japan aber auch oft geflucht: „Um Gottes Willen“ oder auch „Verdammt!“.

 

Kisama (貴様)

Das heutige japanische Schimpfwortkisama“ hat eine sehr interessante Geschichte. Wörtlich übersetzt bedeutet „ki sama“ eigentlich „Edler Herr“ und ist eine historische japanische Anrede. So nannten die Samurai Ihren größten Feind, auch von Soldaten und der Yakuza wurde dieser Begriff benutzt.

Kisama“ ist heute ein sehr beleidigendes Wort und wird hauptsächlich in Animé oder Filmen benutzt. In der Öffentlichkeit werden Sie dieses Wort eher selten hören.

 

Jiji (爺) oder baba (婆)

Die Japaner haben in der Regel höchsten Respekt vor älteren Menschen. So sprechen Japaner ihre Ältesten meist mit ojisan für Großväter und obasan für Großmütter an.

Bezeichnen Sie allerdings eine Person mit „Jiji“ (wörtlich „alter Mann“) oder Baba („alte Frau“), ist dies eine sehr grobe Beleidigung. Die beiden Begriffe entsprechen eher unseren Schimpfwörtern „alter Kauz“ oder „alte Hexe“.

 

Dasai (ださい)

Dasai“ ist ein typisches Jugendwort und könnte mit „uncool“ oder „lahm“ übersetzen. Wörtlich bedeutet das Wort „einfach“ oder „schlicht“.

Die Bedeutung von „dasai bezieht sich oft auf das Aussehen von jemandem, wie beispielsweise unmodische oder geschmacklose Kleidung oder Frisuren. „Dasai“ wird oft von Großstädtern benutzt, wenn sie sich über Touristen aus der Provinz lustig machen.

 

Shine (死)

Zu guter Letzt nun noch ein sehr beleidigendes japanisches Schimpfwort. Das Kanji für „Shi-ne “ bedeutet wörtlich übersetzt „Tod“ oder „sterben“. Die deutsche Entsprechung könnte man mit „Geh zur Hölle“ oder auch einfach „Stirb!“ beschreiben.

Shine“ gilt in Japan als eine der schlimmsten Beschimpfungen, daher findet man dieses Wort eher im Manga und Animé Kosmos.

 

 

 

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Titelfoto © tookapic auf Pixabay 

 

 

 

 

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