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TEPCO: Radioaktives Wasser ohne Analyseergebnisse ins Meer leiten

TEPCO (Tokyo Electric Power Company) ist Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi, welches in der Folge vom Tsunami 2011 starke Zerstörungen erlitten hat, die in einer Kernschmelze gipfelten. Der Betreiber ist immer noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Unter anderem soll radioaktives Wasser, welches zur Kühlung der Brennelemente genutzt wurde, ins Meer geleitet werden.

Da es vermehrt Diskussionen über die Entscheidung auch auf internationaler Ebene gegeben hat, möchte TEPCO jetzt zeigen, wie es um die Sicherheit des aufbereiten Wassers bestellt ist. Das Wasser wird verdünnt, um die Konzentration radioaktiver Stoffe wie Tritium auf Werte unter den nationalen Standards zu senken. Allerdings wird das Wasser wohl vor dem Ergebnis der Untersuchungen ins Meer geleitet werden.

Neuer Test soll Unbedenklichkeit der Einleitung des radioaktiven Wassers zeigen

Vertreter von TEPCO schlugen Anfang der Woche auf einer Sitzung der Atomaufsichtsbehörde ein neues Testverfahren vor, um die Bedenken gegen die Einleitung des radioaktiven Wassers aus dem Weg zu räumen.

Das Unternehmen schlug vor, die Tritiumkonzentration vor der Verdünnung des Wassers zu bestimmen und anschließend den Tritiumgehalt im vermischten Wasser zu messen. Es soll so sichergestellt werden, dass das Wasser den nationalen Richtlinien entspricht und als unbedenklich eingeleitet werden kann.

Problem ist, dass die Messung von Tritium in verdünntem Wasser aufgrund des Verhaltens des Materials zu lange dauert. Man habe nicht genug Platz, um das Wasser zu lagern und wolle es daher schon vor der Analyse in das Meer einleiten.

Welche Pläne hat TEPCO mit dem aufbereiteten Wasser?

Bis zu 500 Kubikmeter aufbereitetes Wasser pro Tag sollen freigesetzt werden. Drei große Pumpen zur Mischung von Meerwasser und aufbereitetem Wasser sollen in einem Rohr mit einem Durchmesser von etwa zwei Metern zugeführt und gemischt werden. Eine Berechnung von TEPCO schätzt das Verhältnis von aufbereitetem Wasser zu Meerwasser auf eins zu über 340.

Auf dem Treffen forderten einige Akademiker, dass das Unternehmen regelmäßig die tatsächlichen Messungen der Tritiumkonzentration in verdünntem Wasser veröffentlichen muss. Andere Experten argumentierten, dass noch genauere Tests der Verdünnung erforderlich sind, bevor das Wasser eingeleitet werden kann.

Das Energieversorgungsunternehmen werde, die in der Sitzung besprochenen Diskussionen berücksichtigen, und über eine konkrete Ausrüstungskonfiguration und die genauen Pläne entscheiden. Danach braucht es noch die Genehmigung der japanischen Atombehörde. Die japanische Regierung hatte im April 2021 bereit beschlossen, dass das Kühlwasser ins mehr geleitet werden soll.

Das Kühlwasser wird derzeit auf dem Gelände des Atomkraftwerks gelagert. 64 verschiedene radioaktive Substanzen können in dem Wasser nachgewiesen werden. Die Substanzen werden zwar durch das Advanced Liquid Processing System (ALPS) reduziert, aber die Filterung von Tritium macht große Probleme. Das Kühlwasser soll daher mit Meerwasser um wenigstens das 100-fache gemischt werden, damit die Grenzwerte erreicht werden. Die Konzentration von Tritium muss unter 1.500 Becquerel pro Liter sinken.

Da für die Zwischenlagerung des Wassers keine Kapazitäten vorhanden sind, soll es gleich eingeleitet werden. Falls sich später nach der Analyse (welche ungefähr 24 Stunden dauert) herausstellt, dass das Wasser doch nicht gut genug vermischt war, gibt es keinen Weg noch etwas zu verändern.

Die Freisetzung soll in circa 2 Jahren erfolgen. Der Widerstand dagegen wächst auf nationaler wie internationaler Ebene. Japanische Fischer beklagen beispielsweise, dass das Vertrauen der Kunden in die Fische zurückgehen könnte. China und Südkorea wollen prüfen lassen, ob es nicht möglich ist, gegen das Projekt vor dem Internationalen Seegerichtshof zu klagen. Japan hat demnach das altbekannte Problem der Endlagerung von Atommüll. Das wird sich sicherlich verstärken, da das Land zur Erreichung der Klimaziele weiterhin auf die Atomenergie setzt.

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