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Osaka: Brand im Hochhaus – Psychatrie betroffen, 24 Menschen starben

Am 17. März 2021 gab es ein Feuer in einem Hochhaus im Stadtbezirk Kita von Osaka. Bei einer der regelmäßigen Sicherheitskontrolle der Feuerwehr wurde der Brandschutz für problemlos erklärt. Das Feuer tötete 24 Menschen und deutlich mehr wurden verletzt. Viele Menschen hatten keine Chance zu entkommen, was in Sachen Brandschutz für Besorgnis in der japanischen Bevölkerung sorgt.

Fenster keine Hilfe für den Brandschutz

Takehiko Yamamura ist Leiter des Disaster Prevention System Institute in Tokio und wurde einen Tag später zum Tatort gerufen, um die Probleme zu bewerten. Er kam zu dem Schluss, dass auch Fenster an den Seiten zur Flucht nicht geholfen hätte.

"Der Raum zwischen dem Gebäude und dem daneben ist sehr klein. Selbst wenn es Fenster gegeben hätte [an den Seiten des Gebäudes], wäre es schwierig gewesen, aus ihnen zu entkommen."

Was Yamamura am Tatort zuerst überprüfte, war die Positionsbeziehung zwischen dem Gebäude, das Feuer fing, und den Häusern daneben. Der Abstand zwischen dem betreffenden Gebäude und dem südlich gelegenen Gebäude wurde visuell auf etwa 50 Zentimeter geschätzt. An der Nordseite, wo sich Treppen und Aufzug befinden, besteht zwischen dem Gebäude und dem Nebengebäude ein Spalt von nur etwa 15 Zentimetern. Yamamura versuchte, den Abstand zwischen dem Gebäude und dem hinteren Nebengebäuse im Osten zu überprüfen, wurde jedoch durch die benachbarten Gebäude daran gehindert. Der Brandschutzexperte resümierte:

„Ich habe mich gefragt, ob es im hinteren Teil des Gebäudes einen Evakuierungsapparat gegeben hätte, aber selbst wenn es eine Öffnung gegeben hätte, wäre es wahrscheinlich zu schwierig gewesen, aus diesem überfüllten Raum zu entkommen.“

Wo ist das Feuer ursprünglich ausgebrochen?

Das Feuer ereignete sich in Nishi-Umeda Kokoro, einer psychiatrischen Klinik im vierten Stock des Gebäudes. Die 80 Quadratmeter große Anlage erstreckte sich nach Osten und Westen im Gebäude. In der Nähe des Eingangs auf der Westseite der Klinik befanden sich eine Nottreppe, die nach draußen führte, und ein Aufzug. Es wird angenommen, dass es keine anderen Möglichkeiten gab, die Klinik auf anderen Wegen zu evakuieren. Viele der Opfer wurden auf dem Boden in der Nähe des Sprechzimmers im hinteren (östlichen) Bereich der Klinik gefunden.

Der Brand wurde gegen 10:20 Uhr der Feuerwehr gemeldet. Ein Großteil des Brandes wurde nach Angabe der Einsatzkräfte innerhalb von 30 Minuten gelöscht – es waren 70 Löschfahrzeuge im Einsatz. 27 Menschen starben aufgrund eines „Herz- und Atemstilltands“, darunter waren 14 Männer und 10 Frauen. Man geht bei ihnen von einer Kohlenmonoxidvergiftung aus, welche den Herz- und Atemstillstand bedingte.

Der Bereich in der Nähe des Eingangs wurde stark verbrannt gefunden, und die Polizei der Präfektur Osaka glaubt, dass viele der Patienten der Klinik keinen Fluchtweg finden konnten und den Rauch eingeatmet haben, der die Klinik füllte. In dem Bericht heißt es:

"Viele Menschen wurden auf engstem Raum gefunden, daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Rauch aufgewirbelt wurde. Es mag neue Luft zum Eingang der Klinik gekommen sein, aber diese neue Luft erreichte nicht die Rückseite der Klinik, wodurch Kohlenmonoxid freigesetzt wurde. Es sammelte sich und führte zu den vielen Opfern."

Laut Yamamura sind Einrichtungen ab der dritten Etage mit einer Kapazität für 10 oder mehr Personen mit einer Nottreppe verpflichtet, Strickleitern und andere Evakuierungsgeräte zu installieren. Sicherlich wird die Klinik auf Evakuierungsausrüstung gehabt haben, aber da es nur Fenster auf einer Seite gab, wäre es ein ähnlicher Fluchtweg wie die Treppe gewesen. Sie hätten sie dann schlicht nich benutzen können.

Sprinkleranlagen waren im Gebäude nicht vorgeschrieben. Bei einer regelmäßigen Überprüfung durch die Feuerwehr der Stadt Osaka im März 2019 wurde das Gebäude als störungsfrei anerkannt. Yamamura fordert jedoch jetzt, dass verkleinerte Sprinkler auch in kleinen Gebäuden installiert werden sollten.

Die Ermittlungen müssen derzeit noch nach dem genauen Grund für den Brand suchen. Es wird noch geklärt, ob es wirklich Brandstiftung oder nur ein Versehen war – Brandsprinkleranlagen hätten das Feuer wahrscheinlich bändigen können. Ein 60-jähriger Mann hatte am Unglücksort eine Flüssigkeit aus einer Papiertüte neben einer Heizung verschüttet, daher besteht zumindest der Verdacht, dass es Brandstiftung ist. Es ist nach dem Brandanschlag auf Kyōto Animation im Juli 2019 der größte Brand der jüngeren Geschichte Japans.

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