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Soziale Umfrage in Japan: Ältere Japaner haben keine engen Freunde

Japan ist eine der ältesten Gesellschaften der Welt. Die Alterung der Gesellschaft ist weit vorgeschritten, wodurch auch viele alte Menschen in Japan alleine leben. Eine neue Umfrage in Japan ergab jetzt, dass 31% der älteren Japaner keine engen Freunde mehr haben.

Regierungsumfrage zu Freundschaften von alten Japanern

Laut einer Regierungsumfrage unter den älteren Bevölkerungsgruppen in Japan geben über 31% der Japaner ab 60 Jahren an, keine engen Freunde zu haben. In der vom Kabinettsbüro durchgeführten Umfrage gaben 31,3% der japanischen Befragten an, keine engen Freunde jeglichen Geschlechts außerhalb ihrer Familie zu haben.

Beim internationale Vergleich liegt das weit über dem Durchschnitt von anderen Industrienationen wie Deutschland, Schweden und den Vereinigten Staaten. Bei den US-Umfragen gaben lediglich 14,2% der Befragten an, keine engen Freunde zu haben. In Deutschland waren es 13,5% der Befragten, in Schweden lediglich 9,9% der Teilnehmer.

Obwohl die Umfrage nur vier Länder abdeckte, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Japans ältere Bewohner dazu neigen, ohne enge soziale Interaktion außerhalb der Familie zu leben. Da die japanische Gesellschaft immer älter wird, versuchen staatliche Institutionen dem Leben in Einsamkeit und Isolation entgegenzuwirken.

Nachbarn spielen eine wichtige Rolle

Immerhin zeigten die Umfragen, dass die Nachbarschaftshilfe zumindest in Anspruch genommen wird. Auf die Frage nach ihren Interaktionen mit Nachbarn gaben 20% der japanischen Befragten an, sich mit ihren Nachbarn zu beraten oder von ihnen konsultiert zu werden. 5% gaben sogar an, sich gegenseitig zu helfen, wenn sie krank sind. Allerdings hatte hier Japan ebenfalls die niedrigsten Werte von den untersuchten Ländern in der Umfrage.

Während die Welt die Coronavirus-Pandemie durch soziale Distanzierung und andere Einschränkungen des täglichen Lebens bekämpft hat, spielen Home-Office und Home-Schooling eine wichtige Rolle in der Gesellschaft.

In der Umfrage gaben 59% der Befragten in den USA an, häufiger E-Mails oder Telefone für die Kommunikation verwendet zu haben als vor der Pandemie. Unter den vier Ländern war es der höchste Wert. Im Gegensatz dazu lag der Anteil der japanischen Befragten bei 26%, was wiederum der niedrigste Wert von allen war.

Die Umfrage wurde von Dezember 2020 bis Januar 2021 durchgeführt und umfasste rund 5.000 ältere Menschen in den vier Ländern. Davon waren 1.367 Befragte Japaner. Die Regierung plant, die Ergebnisse der Umfrage in einem jährlichen Bericht über die alternde Gesellschaft zu erwähnen, das voraussichtlich auf einer Kabinettssitzung im Juni 2021 gebilligt wird.

Das Altern spielt in Japan eine große Rolle. Zwar zeigen viele alte Japaner ein großes Maß an Dankbarkeit, aber Isolation und Vereinsamung sind wichtige Themen. Die Regierungen versuchen die daraus resultierenden Probleme abzufangen, indem sie beispielsweise vorher klären, was mit Tieren von alten Menschen bei einem Krankenhausaufenthalt geschehen soll. Trotzdem sollte es zu solchen Situationen gar nicht erst kommen. Es bleibt abzuwarten, welche Strategien Japan gegen die Vereinsamung entwickeln kann.

Titelfoto: Beth Macdonald via Unsplash

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