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Japanisches Transportunternehmen: Dieselkraftstoff aus Ramen-Brühe

Japanische Ramennudeln und die daraus resultierende Ramensuppen sind die wichtigsten japanischen Nationalgerichte. Der geschäftstüchtige Präsident eines Transportunternehmens im Südwesten Japans hat einen Weg gefunden, seine Lastwagen mit einem Biodieselkraftstoff anzutreiben, der teilweise aus übrig gebliebenen „Tonkotsu“-Ramen-Suppenbrühe hergestellt wird. Damit zeigt sich einmal mehr die universellen Eigenschaften der beliebten japanischen Küche.

Ramen-Brühe und Altspeiseöl

Was sich nach ein wenig Science-Fiction anhört, ist tatsächlich in Japan erfunden worden. Die Firma Nishida Shoun mit Sitz in der Präfektur Fukuoka mischt Schmalz aus der Brühe, die aus Schweineknochen hergestellt wird, mit einem Brennstoff, der aus Altspeiseöl hergestellt wird. Das Unternehmen hat das Dieselöl bereits in einigen seiner 170 Lkw eingesetzt und plant, es ab September 2021 in allen einzusetzen.

Biodiesel ist eine wirksame Alternative zu Erdöldiesel und ist dafür bekannt, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die Idee, Tonkotsu-Ramen-Brühe für die Kraftstoffproduktion zu verwenden, kam dem Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, Masumi Nishida. Im Jahr 2013 forschte er an Biodiesel-Kraftstoff aus Pflanzenöl, als er von einem Betreiber einer Ramen-Kette angesprochen wurde.

Der Betreiber der Ramen-Kette musste für die Entsorgung seiner übrig gebliebenen Brühe bezahlen und fragte sich, ob sie nicht stattdessen als Biokraftstoff verwendet werden können. Der 74-jährige Nishida stellte sich der Herausforderung und entwickelte ein Gerät, um das Schmalz aus der Brühe zu trennen, welches in den Küchen von Ramen-Läden gestellt werden kann.

Entwicklung einer neuen Recyclingmaschine für den neuen Biodiesel aus Ramen-Brühe

Obwohl Schmalz im Vergleich zu Pflanzenöl zur leichten Verfestigung neigt, hat Nishida eine Möglichkeit entwickelt, bestimmte Elemente während der Raffination zu eliminieren. Nur dank dieser Methode kann das Schmalz aus der Rahmenbrühe mit Biodieselkraftstoff aus Altspeiseöl gemischt werden.

Das Unternehmen kauft derzeit Schmalz und Altspeisefett von rund 2.000 Restaurants auf. Daraus werden täglich etwa 3.000 Liter Kraftstoff in einem Werk des Unternehmens Nishida Shoun in der Präfektur Fukuoka produziert. Der Vorstandvorsitzende zeigt sich derzeit über die neue Idee sehr erfreut und stellte seine Ideale wie folgt vor:

"Am Anfang hatte ich keine Kenntnisse in Chemie und es ging nur um Versuch und Irrtum. Aber meine Entwicklung erblickte das Licht der Welt, als Umweltfragen zu einer großen Herausforderung wurden.“

Japan möchte bis 2050 möglichst klimaneutral werden und keinen Kohlenstoffdioxid mehr ausstoßen. Japanische Unternehmen versuchen derzeit LKWs, Schiffe und andere Fahrzeuge möglichst energiesparend oder mit alternativen Kraftstoffen auszustatten. Die japanische Regierung setzt dabei vor allem auf Wasserstoff. Die Energieversorgung soll über die Atomkraft und den Ausbau erneuerbarer Stromquellen erreicht werden. Beispiele wie der Ramen-Diesel zeigen jedoch, dass auch einfache Unternehmen etwas zum Klimaziel beitragen möchten und versuchen Ressourcen aus der Umgebung effizient zu nutzen.

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