Sunrise Express – Japan mit dem Nachtzug entdecken
Die Sunrise-Express Nachtzüge mit Schlafwagen haben in haben in Japan eine lange Geschichte. Bevor die bekannten Shinkansen (Hochgeschwindigkeitszüge) eingeführt wurden, waren die Nachtzüge in Japan überaus beliebt. Heute verkehren nur noch die beiden Sunrise-Express Linien, die aber nach wie vor sehr populär sind. Hier finden Sie alle Informationen für eine Reise mit dem Sunrise Express: Fahrpläne, Buchung, Tickets, Schlafwagen-Klassen, wichtige Hinweise und einen Routen-Vorschlag für eine siebentägige Rundreise.
Der legendäre Nachtzug Sunrise Express in Japan besteht aus zwei Linien, dem Sunrise Izumo und dem Sunrise Seto. Beide starten zusammen als ein Zug in Tokio und fahren in Richtung Yokohama, Nagoya, Kyoto, Osaka und Kobe. Am Bahnhof Okayama werden die beiden Züge dann getrennt. Von Okayama fährt ein Zug nach Matsue und Izumoshi, Shimane, während der andere nach Takamatsu, Shikoku fährt. Diese Züge verkehren auch in umgekehrter Richtung, treffen sich wieder in Okayama und fahren zurück nach Tokio.
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Der Sunrise Izumo- und der Sunrise Seto werden am Bahnhof Okayama entkoppelt.
Foto © Rsa - Own work, CC BY-SA 3.0
Die Geschichte der Sunrise-Express-Linie
Die Sunrise Express Linien mit dem Sunrise Seto und Izumo wurden am 10. Juli 1998 eingeführt. Zuvor verkehrte der Seto als separate „Blaue Linie“, die Tokio mit Takamatsu verband. Der Sunrise Izumo sollte mehr Fahrgäste für den Zugverkehr gewinnen, indem er neu gestaltete Waggons einführte und die Fahrzeit verkürzte.
Die Fahrgastzahlen in Nachtzügen in Japan gehen allerdings immer weiter zurück. Seit März 2009 verkehren Sunrise Izumo und Sunrise Seto als einzige Nachtschlafwagenzüge westlich von Tokio über die Tokaido-Linie.
Fahrpläne und -Zeiten des Sunrise Express Nachtzug
Der Sunrise Express startet täglich um 21:50 Uhr in Tokio und kommt gegen 6:30 Uhr in Okayama an. Dann teilt sich der Zug auf zwei Linien auf. Einer kommt um 9:58 Uhr in Izumoshi an, das andere um 07:57 Uhr in Takamatsu.
Schlafwagen-Klassen im Sunrise Express
Japanische Nachtzüge unterscheiden sich wesentlich von westlichen Nachtzügen in den angebotenen Schlafmöglichkeiten. Es gibt drei Klassen im Sunrise Express: die Nobinobi-Plätze/Kojen, Twin-Bed und Single-Bed-Abteile.
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Die Nobinobi-Kojen sind bei den Japanern sehr beliebt und immer schnell ausverkauft.
Foto © W0746203-1 - Own work, CC BY-SA 3.0
Nobinobi-Kojen sind mit Teppich ausgelegte Betten, auf denen Sie sich hinlegen können, Decken werden gestellt. Die Kojen sind miteinander verbunden, ohne Tür und nur mit einer niedrigen Trennwand.
Nobinobi sind etwas sehr Japanisches und fühlen sich für internationale Touristen oft ungewöhnlich an, da sie sehr wenig Privatsphäre bieten. Die Übernachtung im Nobinobi soll aber auch für westliche Reisende sehr gemütlich sein. Die Schuhe werden unten ausgezogen, dann klettert man in seine Koje und kuschelt sich mit einer Decke ein. Diese Sitzplatzklasse ist die günstigste bei Sunrise Express.
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Ein Twin-Bett-Abteil im Sunrise Express
Foto © キャンター - 投稿者自身による作品, CC 表示 3.0
Twin-Bed und Single-Bed Klassen haben ein eigenes Abteil, das voneinander getrennt werden kann und so mehr Privatsphäre und Komfort bietet. Auch die Ticketpreise sind dementsprechend höher.
Im Sunrise-Express stehen den Reisenden außerdem Duschen, Toilettenanlagen, Steckdosen und Verkaufsautomaten mit Snacks zur Verfügung. Es gibt zwar kleine Lounges, aber keinen Speisewagen.
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Die kleinen Lounges finden sich in jedem Wagon
Foto © W0746203-1 - Own work, CC BY-SA 3.0
Wie buche ich Bahntickets für den Sunrise Express?
Die einfachste und günstigste Art ein Ticket für diesen Nachtzug zu buchen, ist der JR-Pass mit einem Grundpreis von 242 € für 7 Tage für einen Erwachsenen oder 384 € für 14 Tage.
Mit nur einer Fahrt pro Nacht sind die Plätze sehr begrenzt und oft ausverkauft, besonders während der Feiertage. Es wird empfohlen, Tickets einen Monat im Voraus zu buchen.
Für JR-Pass-Nutzer können die nobinobi-Liegeplätze kostenlos genutzt werden. Für zwei Einzelbetten und ein Einzelbett wird ein Aufpreis berechnet, der bei 10.800 Yen pro Person beginnt.
Wichtige Tipps für eine Reise mit dem Sunrise-Express
- Der Sunrise Express bietet keinen Speisewagen. An Bord gibt es kleine Verkaufsautomaten, an dem Snacks und alkoholfreie Getränke verkauft werden. Es wird empfohlen, etwas zu Essen für diese Zugfahrt mitzubringen, die Japaner lieben Ihre Bento-Boxen.
- Im Zug gibt es eine Dusche. Für die Nutzung der Dusche benötigen Sie einen Duschpass, den Sie beim Schaffner erwerben können. Es ist nur eine begrenzte Anzahl davon verfügbar, kaufen Sie sie am besten gleich den Pass, wenn der Schaffner kommt, um die Tickets zu kontrollieren. Für Gäste der Single Deluxe Kabinen ist die Nutzung der Dusche kostenlos.
- Denken Sie daran, dass im Sunrise-Express keine Gepäckfächer zur Verfügung stehen, sodass Sie Ihre Sachen in Ihrem Abteil/Koje aufbewahren müssen.
Reiserouten-Vorschlag: Japan in 7 Tagen mit dem Sunrise Express
Mit dieser Reiseroute erkunden Sie in nur sieben Tagen die wichtigsten und sehenswertesten Städte in Zentral-Japan. Die Route kombiniert Geschichte, Kultur und die wichtigsten touristischen Attraktionen der Region. So holen Sie das Beste aus Bahnpass heraus und lernen Japan innerhalb kürzester Zeit kennen.
Davon abgesehen gibt es eine Vielzahl von Variationen der Sunrise-Linien, wobei bei dieser Route auch einige Fahrten mit dem Shinkansen enthalten sind. Auf dieser Reise nehmen wir den Sunrise Express als Route und folgen seinem Weg durch Zentraljapan.
Bitte beachten Sie, dass sich die Abfahrts- und Ankunftszeiten ändern können.
Tag 1: Tokio – Izumo
Der Zug verlässt Tokio um 22:00 Uhr und kommt in Izumo um pünktlich um 9:58 Uhr an (Fahrtzeit 12h). Hier starten wir einen Tag mit der Erkundung des wunderschönen, historischen Izumo. Izumo ist eine Stadt abseits der ausgetretenen Pfade, Heimat historischer Architektur und einer lebhaften Künstlergemeinde. Für diejenigen, die sich für Japans Shinto-Traditionen interessieren, ist Izumo die Heimat des ältesten Schreins Japans, dem Izumo Taisha.
Izumo liegt direkt an der Küste, Sie können am Strand den wunderschönen Sonnenuntergang genießen. Am Inasa-Beach befindet sich auch besonders bekanntes Torii-Tor, das in die Seite eines markanten Felsens eingebaut ist.
- Der Inasa-Strand liegt ca. 1 km westlich des „Izumo-Taisha-Schreins“. Hier sollen sich einmal im Jahr, am 10. Oktober des Mondkalenders, alle Götter Japans versammeln.
Foto © Shino, Unsplash
Tipp: Übernachten Sie in Izumo in einem der berühmten örtlichen Ryokan. In der Stadt gibt es viele luxuriöse Ryokans, wie z. B. das Takenoya Ryokan. Für eine budgetfreundliche Übernachtung empfiehlt sich das NALU-Haus für etwa 30 € pro Nacht oder ein Airbnb-Appartment.
Tag 2: Izumo – Matsue und Okayama
Am nächsten Tag nehmen wir den Sunrise Izumo in östlicher Richtung nach Matsue (Fahrtzeit 25 Min.) für einen Kurzbesuch. In Matsue befindet sich das berühmte Matsue Castle, eine der 12 historischen Burgen Japans und ein atemberaubendes Beispiel für die feudale Geschichte der Shoghun und Samurai.
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Die Burg Matsue wurde Ende des 16. Jahrhunderts auf dem Berg Kameda errichtet
Foto © IT-STUDIO, pixabay
Nehmen Sie an diesem Nachmittag den Zug von Matsue nach Okayama (Fahrtzeit 2,5h) und verbringen Sie Ihren Abend in einer der unzähligen lokalen Bars rund um den Hauptbahnhof von Okayama, bevor Sie in einem Hotel übernachten.
Übernachtungs-Tipp: Okayama ist ein großes Geschäftszentrum in Japan. Aus diesem Grund gibt es viele preisgünstige Hotels im westlichen Stil. Für westliche Touristen sicher eine Wohltat, eine Nacht in einem für uns normalen Bett zu schlafen.
Tag 3: Okayama
Nehmen Sie sich am nächsten Tag ein paar Stunden Zeit, um die Burg Okayama und den Okayama Koakuen Park zu besuchen. Beginnen Sie morgens mit dem Park, einem der schönsten Japans, bevor Sie in einem der Touristenrestaurants in der Nähe zu Mittag essen.
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Die gepflegte Altstadt von Okayama
Foto © mehmet bicakci, Unsplash
Besuchen Sie am Nachmittag das Okayama Schloss und erkunden Sie die interessante Ausstellung, die die lange Geschichte des Schlosses erzählt. Im Okayama Schloss werden auch interaktiven Töpferkurse angeboten und die Besucher haben die Möglichkeit traditionelle Kimonos anzuprobieren.
Tag 4: Okayama – Hiroshima
Ein beliebter und immer sehr bewegender Tagesausflug von Okayama ist der Besuch der Stadt Hiroshima (Fahrtzeit 2,5h). Nehmen Sie am frühen Morgen den Shinkansen-Express und besuchen Sie den Peace Memorial Park und das Museum, um alles über die tragische Geschichte dieser Stadt zu erfahren. Nach dem Museum überqueren Sie den Fluss, um sich den Atomic Bomb Dome anzuschauen, ein ausgehöhltes Gebäude, das die Atom-Explosion überlebt hat. Wenn noch Zeit bleibt, empfiehlt sich ein Besuch der Burg Hiroshima, die Rekonstruktion einer der schönsten Burgen Japans.
Nehmen Sie an diesem Abend den Shinkansen-Express bis nach Osaka (Fahrtzeit 1,5h). Osaka, eines der Juwelen Japans, ist eine pulsierende Megastadt voller Bars, Restaurants, Museen und Nachtleben.
Tag 5: Osaka
Besuchen Sie in Osaka morgens das Museum of History oder das National Art Museum, bevor Sie zum Mittagessen auf den Kuromon-Markt gehen.
Am Nachmittag erkunden Sie das Einkaufsviertel Tenma und die nahe gelegene Burg von Osaka oder den Shitennoji-Tempel.
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Einst ein verrufenes Rotlichtviertel ist Shinsekai heute ein beliebtes Ausgehviertel
Foto © runextreme, pixabay
Tipp für Osaka: Zum Abendessen sollten Sie unbedingt Shinsekai einen Besuch abstatten, ein atmosphärisches Viertel, voller Gassengewirr, Neonlichter und köstlicher Restaurants und Food-Stände.
Tag 6: Ōsaka – Kyōto
Steigen Sie am nächsten Morgen in einen Shinkansen nach Kyoto und genießen Sie eine unglaublich schnelle 15-minütige Fahrt mit dem legendären Hochgeschwindigkeitszug. Die Stadt ist eine Fundgrube an historischen Stätten und Tempeln, mit der berühmten Burg Nijo, dem Sento-Palast oder dem Kaiserpalast von Kyoto.
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Ein nationales Heiligtum: der Fushimi Inari-Schrein im südlichen Stadtbezirk Fushimi
Foto © vagelis07, pixabay
Etwas südlich von Kyoto ist der Fushimi Inari-Schrein ein Muss. Die weltberühmte Gasse aus Torii-Toren ist nationales Symbol Japans.
Tipp für Kyoto: Besuchen Sie während Ihres Aufenthalts das Sake-Viertel Fushimi mit seinen vielen traditionellen Sake-Brauereien und machen Sie einen Sake-Probe.
Tag 7. Kyoto - Osaka – Tokio
Kyoto ist einfach zu groß, um in nur ein paar Tagen auch nur an der Oberfläche zu kratzen. Wenn Sie nur zwei Tage Zeit haben, wählen Sie am Besten eine Region der Stadt (z. B. an einem Tag im Zentrum und am anderen im Süden) und bereiten Sie eine Liste der Sehenswürdigkeiten vor, die Sie erkunden möchten.
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Die 5-stöckige Pagode des Hokan-ji Tempels im Higashiyama District von Kyoto ist ein überaus beliebtes Touristenziel.
Foto © Sorasak, Unsplash
Was auch immer Ihre Interessen sind, in Kyoto gibt es ganze Welten zu entdecken, egal ob beim Essen, Einkaufen, Museen oder die japanische Geschichte.
Nehmen Sie am Ende Ihres zweiten Tages wieder den Zug nach Osaka, bevor Sie in den Sunrise Express umsteigen, um Ihren letzten Zwischenstopp in Tokio einzulegen, Fahrtzeit 6,5 h. Der Zug fährt um 00:34 Uhr ab und kommt um 7:08 Uhr in Tokio an.
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